Sachverhalt: Wie dem Ausschuss
zuletzt in seiner Sitzung vom 16.05.2006 berichtet wurde, erhält die Stadt
Regensburg für die Erfassung, Sortierung und Verwertung von
Verkaufsverpackungen aus Papier, Pappe und Kartonagen (PPK) in der Papiertonne
Entgelte von den Dualen Systemen. In der Papiertonne sind neben Zeitungen und
Transportverpackungen auch Verkaufsverpackungen enthalten, die den
unterschiedlichen Systembetreibern (z.B. „Der Grüne Punkt“, Landbell oder
Interseroh) zugeordnet werden können. Es handelt sich hier um fiktive
Zurechnungen, die auf der Basis der von den jeweiligen Systembetreibern mit der
Industrie über die Erfassung und Verwertung von Verkaufsverpackungen
abgeschlossen Verträge. Nachdem das Bundeskartellamt die Monopolstellung des
Dualen Systems „Der Grüne Punkt“ für die Sammlung, Sortierung und Verwertung
von Verpackungsabfällen zerschlagen hat, tritt derzeitig eine große Menge an
neuen Dualen Systemen auf. Folgende Firmen sind bekannt: Der Grüne Punkt Interseroh Landbell VfW Contwin / Ekopunkt Zentek BellandVision Laufend formieren
sich jedoch neue Systembetreiber am Markt. Alle versuchen letztlich nur eines,
nämlich möglichst viele Firmen als Kunden zu gewinnen. In der Praxis erkennt
man dies daran, dass das Logo „Der Grüne Punkt“ auf den Verkaufsverpackungen
mittlerweile deutlich geschwunden ist und durch ähnliche Embleme ersetzt wurde.
Als Folge führt dies zu einer Splitterung der zu erzielenden Preise, da jede
Firma je nach Kosten für die Lizenzzeichnung für die Industrie und insbesondere
je nach den eigenen Verwaltungskosten verschieden kalkuliert. Deshalb variieren
die Entgeltzahlungen an die Kommunen bei ca. 130 bis 150 € pro Tonne. Insgesamt
fallen in Regensburg je nach Sammlungserfolg ca. 1600 – 1700 Tonnen pro Jahr an
Vergütungsmengen an. Diese Mengen werden je nach Anteilen der Dualen Systeme
zersplittert und je nach deren Entgeltzahlungen vergütet. Die kleinste Menge
war bisher für das Jahr 2005 eine Menge von 4 Tonnen für das Duale System
Interseroh, für die 145€ pro Tonne entrichtet wurde. Da Papierpreise
Marktpreise sind, werden in der Regel die Vergütungshöhen nur für ein Jahr
abgeschlossen. Für die Verwaltung bedeutet dies, dass laufend
Preisverhandlungen mit allen Systembetreibern erfolgen müssen. Der Ausschuss
für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt und Wohnungsfragen hat in seiner Sitzung die
Verwaltung beauftragt, mit den Firmen Der Grüne Punkt, Landbell und Interseroh
vertragliche Vereinbarungen abzuschließen. Nunmehr muss diese Beschlusslage so
erweitert werden, dass die Verwaltung beauftragt wird, generell für auftretende
Duale Systeme Vertragsvereinbarungen über die Vergütung von Verkaufsverpackungen
zu führen und abzuschließen. Diese Beschlusslage würde dann bis zum 31.12.2009
gelten, da alle Abstimmungsvereinbarungen mit den jeweiligen Dualen Systemen
auf diese Laufzeit beschränkt sind. Ob es nach diesem Zeitpunkt zu einer
grundlegenden Änderung in der Zuständigkeit der Sammlung von
Verkaufsverpackungen kommen wird, lässt sich zum heutigen Zeitpunkt noch nicht
absehen. Der
Stadtrat beschließt: Die
Verwaltung wird beauftragt, bis zum Ende der laufenden
Abstimmungsvereinbarungen, das ist der 31.12.2009, Preisverhandlungen mit
Dualen Systemen über die Vergütung von Verkaufsverpackungen aus PPK zu führen
und abzuschließen. |
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