Vorlage - VO/07/2409/61  

 
 
Betreff: Bedarf an Quartiersgaragen in der Altstadt von Regensburg und Bereitschaft möglicher Nutzer an der Anmietung oder an der Finanzierung bzw. dem Kauf der Stellplätze
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Stadtplanungsamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen
19.06.2007 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen geändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

                                                                                                             

 

 

Sachverhalt: 

 

1. Ausgangslage:

 

Um den Bewohnern der Altstadt zwischen der Donau und dem Alleengürtel den Umgang mit ihrem Pkw zu erleichtern, wurden hier Bewohnerstellplätze ausgewiesen. In jüngerer Zeit wurden auch außerhalb dieses Stadtbereichs Bewohnerstellplätze ausgewiesen. Besonderer Stellplatzmangel herrscht aber weiterhin in der dicht bebauten Altstadt und besonders im Kern zwischen der D.-Martin-Luther-Straße und dem Weißgerbergraben.

Die Parkierungssituation für die Bewohner verschärft sich zusehends zum einen durch die bauliche Nutzung vorhandener Freiflächen und durch Bedarf an ufernahen Flächen für die anstehenden Hochwasserschutzmaßnahmen, die vorher zum Parken genutzt werden konnten, und zum anderen durch die positive Entwicklung des Wohnungsbaus, die zur Nachfragesteigerung nach Kfz-Stellplätzen führt. Aus diesen Gründen hat der Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen am 11.05.2004 beschlossen, dass der Bedarf an Quartiersgaragen, die die Bewohnerstellplätze im Straßenraum ergänzen, zu ermitteln ist und Standorte vorzuschlagen sind.

 

2. Untersuchung der Universität Regensburg „Analyse des Bedarfs und der Bereitschaft zur Beteiligung am Bau von Quartiersgaragen in der Altstadt von Regensburg“:

Um den Bedarf an Quartiersgaragen in der Altstadt zu analysieren und die Bereitschaft von Altstadtbewohnern zu ermitteln, sich am Bau zu beteiligen oder die Stellplätze anzumieten, wurde ein entsprechender Auftrag an den Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie der Universität Regensburg vergeben. Mit dem Auftrag sollte auch herausgefunden werden, ob bei Betrieben und Gewerbetreibenden in der Altstadt eine Nachfrage nach Stellplätzen in solchen Garagen besteht, da eine Kombination aus nicht kostendeckendem Bewohnerparken und kommerzieller Vermietung die Wirtschaftlichkeit steigern kann.

Die Untersuchung ist inzwischen abgeschlossen. Eine Kurzfassung des Gutachtens liegt bei.

 

3. Standortvorschläge:

Die Reihung der Standortvorschläge im Gutachten erfolgte rein mit Blick auf nachfragebestimmende Faktoren wie Größe des Einzugsgebiets, Potential zur Wegeeinsparung zwischen dem Kfz-Stellplatz und der Wohnung, empfundenen Parkdruck usw.. Die unter diesen Aspekten an vorderster Stelle stehenden Standorte sind der Obermünsterplatz mit der westlichen Obermünsterstraße, der Gutenbergplatz, der Arnulfsplatz, der Bereich Am Weinmarkt und Weinlände, der Bereich Baumhackergasse (Platzfläche zwischen Baumhackergasse 4 und 7 und Spielplatz nördlich des Scheugäßchens), der Domplatz mit dem Altdorferplatz und in der Kreuzgasse das Vorfeld des Pfarrhauses Herz Jesu. In die Bewertung sind in diesem Bearbeitungsschritt noch nicht eingeflossen Fragen des Denkmalschutzes, des Städtebaus oder der verkehrlichen Verträglichkeit. Eine positive Rangfolge bedeutet bei dieser Auswertung deshalb nicht von vornherein, dass der Standort geeignet ist, sondern nur, dass er bei Anwendung der o.g. Kriterien besser ist als ein nachfolgender. Die endgültige Eignung wird sich erst nach Anwendung aller relevanter Kriterien ergeben, wobei bereits jetzt z.B. die Aussage möglich ist, dass auch eine automatische Tiefgarage, bei der oberirdisch nur eine Übergabekabine sichtbar ist, aus gestalterischen Gründen an vielen Stellen wie dem Domplatz ausscheidet. Unter dem Obermünsterplatz und dem Westende der Obermünsterstraße, dem Gutenbergplatz usw. werden mit großer Sicherheit aus archäologischen Gründen keine Garagen hergestellt werden können.

Neben den von der Stellplatzzahl her eingeschränkten Quartiersgaragen für einzelne Altstadtquartiere wurden zwei mögliche Stellen für Lösungen untersucht, in denen an einem Ort mehr Stellplätze angeboten werden könnten: Das Parkhaus St.-Peters-Weg, das um einen Anteil an Bewohner- und Unternehmerstellplätze erweitert werden könnte, und der Emmeramsplatz.

 

4. Weiteres Vorgehen:

Im nächsten Schritt werden die im Gutachten priorisierten Standorte unter Beiziehung der relevanten Fachstellen auf Umsetzbarkeit geprüft. Bei Wegfall eines oder mehrerer der genannten Vorschläge werden auch Standorte mit weniger guten Bewertungen einbezogen. Daneben können neu entstandene potentielle Standorte, die dem Bearbeiterteam der Universität Regensburg im September 2006 nicht bekannt waren, z.B. in im Umbruch befindlichen Bauquartieren, mit untersucht werden.

Nach der Vertiefung der Standortanalyse ist eine Ausschreibung für geeignete Flächen mit dem Ziel der Investorensuche geplant.

Über das Ergebnis wird dem Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen berichtet.

Den Befragungsbogen für die Haushaltsbefragung waren Antwortkarten beigelegt, über die die Betroffenen ihr konkretes Interesse an einem Stellplatz in einer Quartiersgarage anmelden konnten. Dazu war zugesagt worden, den Personenkreis über die Fortschritte und die Ergebnisse der Untersuchungen am Laufenden zu halten, um ihn in die Entscheidungsfindung mit einzubinden und so die Bereitschaft zum Mitmachen zu erhöhen. Deshalb erhalten die Interessenten, etwa 1000 Personen, nach Beschlussfassung die Möglichkeit, diesen Bericht und die Kurzfassung des Gutachtens z. B. auf der Regensburger Internetsite einzusehen, und werden in diesem Sinn benachrichtigt.

 

Der Ausschuss beschließt:

 

Der Ausschuss beschließt:

 

1.       Der Bericht zur Untersuchung des Bedarfs an Quartiersgaragen wird zur Kenntnis genommen.

 

2.      Die Verwaltung wird beauftragt, unter Einbeziehung der von der Universität Regensburg herausgearbeiteten möglichen Standorte und unter Berücksichtigung aller altstadt-relevanten Kriterien die Realisierbarkeit von Quartiersgaragen zu untersuchen.

 

3.      In die Untersuchung werden Standorte einbezogen, deren mögliche Eignung für die Anordnung einer Quartiersgarage bei Abschluss des Gutachtens der Universität Regensburg noch nicht bekannt war.

 

Anlagen:

 

Anlagen:

 

Kurzfassung Gutachten Quartiersgaragen

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Kurzfassung_20070516 (3272 KB)