Sachverhalt: Anlagen: 1
Übersichtsplan 1
Lageplan mit Darstellung der 3 Varianten 1. Beschlusslage Mit Beschluss des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr und
Wohnungsfragen v. 18.05.99 bzw. 11.05.04 und des Stadtratsplenums v. 20.05.99
bzw. 25.05.04 wurde die Verwaltung beauftragt, die Maßnahme „Vorgezogener
Hochwasserschutz für den Stadtteil Weichs“ umzusetzen. Mit den vorgezogenen
Maßnahmen werden sowohl der städtebauliche Bestand, als auch das
Bebauungsplangebiet an der Holzgartenstraße (Nr. 111) vor einem
hundertjährlichen Hochwasser HW 100 geschützt. Die bisherige Umsetzung der mit Bescheid v. 27.08.97
wasserrechtlich genehmigten Einzelmaßnahmen stellt sich wie folgt dar: · Schließung der beiden Deichlücken am
Reinhausener Damm südlich der Frankenbrücke (Die Maßnahme wurde im Jahr 2000
ausgeführt) · Absperrung der Durchfahrt unter der
Frankenbrücke (Untere Regenstraße) mit einem mobilen Dammbalkensystem (Die
Maßnahme wurde im Jahr 2000 ausgeführt) · Sicherstellung der
Binnenentwässerung für den Polder Weichs durch Abschottung des Kanalnetzes am
RÜ 24 und durch Einsatz des Abwasserpumpwerkes am RÜB 18 an der
Nibelungenbrücke bei Hochwasser (Die Maßnahmen wurde in den Jahren 2001/2002
umgesetzt) · Verbesserung der Standsicherheit des
Weichser Dammes östlich der Nibelungenbrücke durch Anhebung der Deichkrone (Die
Maßnahme wurde in den Jahren 2004/2005 umgesetzt) Bisher nicht umgesetzt wurde folgende wasserrechtlich
genehmigte Einzelmaßnahme: ·
Schaffung
eines Überflutungsschutzes im Bereich der Frankenstraße durch Aufstellung eines
mobilen Hochwasserschutzsystems (verankertes Dammbalkensystem) sowie einer
mobilen Absperrung des östlichen Bereiches der Ortenburgerstraße 2. Überflutungsschutz entlang der Frankenstraße
(Variantenuntersuchung) Trotz des bereits gefassten Maßnahmenbeschlusses v.
18.05/20.05.99 wurde im Hinblick auf die Schaffung eines wirtschaftlichen
Lückenschlusses aktuell überprüft, ob die Ansprüche der mit Bescheid v.
27.08.97 wasserrechtlich genehmigten Lösung (verankertes Dammbalkensystem)
zwischenzeitlich auch mit der Aufstellung von mobilen
Katastrophenschutzelementen (=städtisches Lückenschlussprogramm 2001/2006)
erfüllt werden können. Im Rahmen eines Gutachtens wurden deshalb verschiedene Varianten
eines hundertjährlichen Überflutungsschutzes HW 100 entlang der Frankenstraße
sowie eine mobile Absperrung des östlichen Bereiches der Ortenburgerstraße
hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit, Genehmigungsfähigkeit und Realisierbarkeit
untersucht und mit dem Wasserwirtschaftsamt Regensburg abgestimmt. Die
verschiedenen Lösungen stellen sich wie folgt dar: Variante 1 Frankenstraße: Mobiler Hochwasserschutz in Form eines im Untergrund
verankerten Dammbalkensystems entlang des nördlichen Gehweges der Frankenstraße
(=wasserrechtlich genehmigte Lösung) Die Schutztrasse beginnt am östlichen Widerlager der
Frankenbrücke und verläuft bis zur Einmündung der Holzgartenstraße zwischen dem
Geh- und dem Radweg. Im Anschluss daran wird die Holzgartenstraße gequert und
die Trasse weiter entlang der Frankenstraße zwischen Geh- und Radweg bis zur
Einfahrt der AVIA-Tankstelle geführt. Hier liegt das Gelände bereits
hochwasserfrei. Der Hochwasserschutz wird auf einer Länge von ca. 380 m
durch mobile Elemente in Form eines Dammbalkensystems mit einer maximalen Höhe
von 0,9 m ausgebildet. Hierfür werden Betonfundamente mit sog. Ankerplatten im
Boden verbaut, die als Aufnahme für das Dammbalkensystem dienen. Der Hochwasserschutz verläuft vollständig auf öffentlichen
Grundstücken. Bei normalem Wasserstand bleiben nur die Fundamentoberkanten mit
den eingelassenen Ankerplatten sichtbar. Bei der Variante 1 bleiben die
nördliche Fahrbahn der Frankenstraße und der Radweg bei HW 100 voll nutzbar,
nur der Gehweg ist überflutet.
Variante 2 Frankenstraße: Mobiler Hochwasserschutz mit
Katastrophen-schutzelementen im Bereich der nördlichen Fahrbahn der
Frankenstraße (im Rahmen des städtischen Lückenschlussprogrammes) Der Hochwasserschutz wird durch das Aufstellen von mobilen
Katastrophenschutzelementen beginnend beim Widerlager Frankenbrücke bis
zur Zufahrt der AVIA-Tankstelle auf eine
Länge von ca. 400 m im Bereich der nördlichen Fahrbahn der Frankenstraße
hergestellt. Die Abstützung der Elemente erfolgt dabei gegen den nördlichen
Bordstein des Mittelstreifens der Frankenstraße. Für die Verankerung der
Katastrophenschutzelemente in der nördlichen Fahrbahn ist lediglich der Einbau
von Bodenhülsen erforderlich. Der Hochwasserschutz verläuft vollständig auf öffentlichen
Grundstücken. Bei normalem Wasserstand verbleiben bis auf die Hülsen keine
sichtbaren Teile in der Fahrbahn. Die nördliche Fahrbahn der Frankenstraße
sowie der nördliche Radweg und Gehweg werden bei HW 100 allerdings überflutet. Die Variante 2 stellt aus Sicht des Wasserwirtschaftsamtes
Regensburg, insbesondere im Hinblick auf das Bebauungsplangebiet
Holzgartenstraße, keinen wirksamen Vollschutz HW 100 dar, da ein
Katastrophenschutzsystem die Standsicherheitsanforderungen an ein
Vollschutzsystem nicht erfüllt. Die wasserrechtlichen und
wasserwirtschaftlichen Ansprüche für den Hochwasserschutz von Flächen im Rahmen
der Bauleitplanung sind somit deutlich höher, als die Ansprüche für den Schutz
des reinen städtebaulichen Bestandes. Kosten: ca. 105.000 € Variante 3 Frankenstraße: Kombination aus ortsfester Mauer und
mobilem Hochwasserschutz im Mittelstreifen der Frankenstraße Die Schutztrasse besteht aus zwei Abschnitten mit
unterschiedlichen Schutzsystemen. Im ersten Abschnitt zwischen dem östlichen
Widerlager der Frankenbrücke und dem Beginn des grünen Mittelstreifens der
Frankenstraße sind ca. 170 m mobile Dammbalken wie in Variante 1 vorgesehen. Im
zweiten Abschnitt besteht der Hochwasserschutz aus einer ca. 230 m langen Mauer
aus Stahlbeton. Die Mauer beginnt mit dem Grünstreifen in der Frankenstraße und
endet ca. 80 m vor der Einmündung der Naabstraße, wo sie sich mit dem Gelände verschneidet.
Die Mauerhöhe beträgt an der höchsten Stelle 0,85 m. Die Variante 3 mit Kombination aus ortsfester Mauer und
mobilem verankertem Hochwasserschutz im Mittelstreifen der Frankenstraße
erfüllt die Ansprüche an die Standsicherheitsanforderungen eines
Vollschutzsystems HW 100. Mit der Lage des Hochwasserschutzes in der
Fahrbahnmitte der Frankenstraße ist die Lösung aber ebenfalls mit einer starken
Einschränkung des Straßenverkehrs verbunden, da bei extremen Hochwässern auch
die gesamte nördliche Fahrbahn einschl. Gehweg und Radweg nicht benutzt werden
kann und somit nur die südliche Fahrbahn zur Verfügung steht. Darüber hinaus
stellt die Mauer im Mittelstreifen der Frankenstraße einen sehr großen Eingriff
in den Baumbestand sowie in das städtebauliche Erscheinungsbild dar. Kosten: ca. 185.000 € Ortenburgerstraße: Im östlichen Bereich der Frankenstraße wird die
Frankenstraße auf einer Länge von 100 m aus dem nördlich gelegenen Gebiet
überflutet. Dieses tiefliegende Gebiet wird allerdings beim hundertjährlichen
Hochwasser nur über die Ortenburgerstraße geflutet. Um umfangreiche
Schutzmaßnahmen für die relativ geringe Überflutungshöhe im östlichen Bereich
der Frankenstraße zu vermeiden, wird ersatzweise der östliche Bereich der
Ortenburgerstraße mit mobilen Schutzelementen abgesperrt. Kosten: ca. 14.000 € Fazit der Variantenuntersuchung in der Frankenstraße: Nachdem das
Katastrophenschutzsystem entlang der Frankenstraße gemäß Variante 2 die
Standsicherheitsanforderungen eines Vollschutzes HW 100 nicht erfüllt und die
ortsfeste Mauer im Mittelstreifen der Frankenstraße gemäß Variante 3 aus
naturschutzfachlichen und insbesondere städtebaulichen Gründen nicht umgesetzt
werden kann, steht als abschließende Maßnahme für den vorgezogenen
Hochwasserschutz für den Stadtteil Weichs nur das wasserrechtlich genehmigte
mobile Dammbalkensystem entlang der nördlichen Fahrbahn der Frankenstraße gemäß
Variante 1 zur Verfügung. Die Umsetzung der Maßnahme ist nach öffentlicher
Ausschreibung für die zweite Jahreshälfte 2007 vorgesehen. Im Hinblick auf die
Umsetzung des Bebauungsplanes Holzgartenstraße ist die Realisierung des letzten
Bausteines des vorgezogenen Hochwasserschutzes für den Stadtteil Weichs bis
Ende 2007 zwingend erforderlich. 3. Kosten und Haushaltsmittel Gemäß der Kostenberechnung des Ing. Büros Dr. Blasy – Dr.
Overland betragen die gesamten Baukosten für die Variante 1 (mobiles
Dammbalkensystem entlang der Frankenstraße/Ortenburgerstraße) 279.000 €. Die
Planungskosten betragen 25.000 €. Ausreichende Haushaltsmittel für die
Gesamtkosten in Höhe von 304.000 € sind auf der HHSt. 1.6900.9504 i.V. mit dem
Deckungsring 1690 (HHSt 1.6900.9810) vorhanden. Der
Ausschuss beschließt: Die
Verwaltung wird beauftragt, im Rahmen des vorgezogenen städtischen
Hochwasserschutzes für den Stadtteil Weichs und im Rahmen der verfügbaren
Haushaltsmittel die baulichen Voraussetzungen für einen mobilen
Hochwasserschutz entlang der Frankenstraße und im Bereich der Ortenburgerstraße
gemäß Variante 1 zu realisieren und ein geeignetes Dammbalkensystem zu
beschaffen. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||