Sachverhalt: Hohe Nachfrage nach
Gewerbegrundstücken in 2007 Investitionsbereitschaft stark
gestiegen Im Jahr 2007 war eine deutliche
Erhöhung der Nachfrage nach gewerblichen Objekten und Grundstücken zu spüren. Deshalb
wird sich der vorliegende Bericht der Verwaltung schwerpunktmäßig mit dem
Thema Gewerbeflächen auseinandersetzen. Die starke Investitionsbereitschaft
der Unternehmen hat bereits im Jahr 2006 begonnen und hält weiterhin an. Die
Nachfrage konzentriert sich vor allem auf zu bebauende Gewerbegrundstücke und
Produktions- und Lagerflächen. Die Größenordnungen reichen bei den Grundstücken
von 1.000 bis 80.000 m² und bei den Produktions- und Lagerflächen von 150 bis
10.000 m². Der Fokus lag hierbei auf der Vermittlung von Bestandsobjekten, um
die bestehenden Potentiale zu nutzen und die Neuversiegelung von Gewerbeflächen
gering zu halten. Bewährt hat sich dabei die städtische Gewerbeimmobilienbörse,
die als wichtiges Vermarktungstool Transparenz in Nachfrage und Angebot bei
Bestandsobjekten bringt. Die Ansiedlungsbetreuung war im Jahr
2007 die bestimmende Größe für die Tätigkeit im Amt für
Wirtschaftsförderung. Es wurden bisher mit ca. 95 Firmen Gespräche über eine
Ansiedlung, Umsiedlung oder Erweiterungswünsche geführt. Die
Betreuungsintensität hat dabei eine sehr große Spannweite. Sie geht von der
zügigen Standortinformation, die innerhalb von zwei Arbeitstagen erfolgt, bis
zur intensiven Betreuung vom formellen Grundstücksangebot, über den
Grundstückskauf zum Bauantrag und Erstellen der Gebäude. Hier ist eine enge
Abstimmung innerhalb der Verwaltung erforderlich. Von der ersten Anfrage bis
zur Entscheidungsfindung und dem Kauf eines Gewerbegrundstückes benötigen die
Firmen erfahrungsgemäß 8 bis 12 Monate, in Einzelfällen auch länger. Ist die
Entscheidung dann im Vorstand oder der Geschäftsführung getroffen, muss das
Vorhaben in kurzer Zeit verwirklicht werden. Eine Auswertung der Daten zur
Ansiedlungsbetreuung ergab, dass in 2007 (und teils auch schon davor) über die
Verwaltung insgesamt ca. 400.000 m² Gewerbeflächen, 40.000 m² Produktions- und
Lagerflächen und knapp 8.400 m² Büroflächen nachgefragt wurden. Die Gewerbeflächennachfrage
verteilt sich auf ca. 52.000 m² für die bisher lediglich Informationen an die
Interessenten weitergereicht wurden, ohne in konkrete Verhandlungen einzutreten
und auf weitere ca. 340.000 m² für die konkrete Angebote erstellt wurden. Vier
Ansiedlungen konnten in diesem Jahr bisher erfolgreich abgeschlossen werden. Es
handelt sich hierbei um kleine und mittelständische Betrieben. Die verkaufte
Fläche beträgt 7.580 m². Ferner laufen derzeit einige Grundstücksverhandlungen
mit einem größeren Flächenbedarf, die in Kürze zu einem Abschluss führen
werden. Weitere 80.000 m² werden in den städtischen Gewerbegebieten als Expansionsflächen
für bestehende Betriebe in deren unmittelbaren Umfeld vorrätig gehalten. Insgesamt kann man feststellen, dass
der größte Teil der Nachfrage aus dem Potential der bereits am Standort
ansässigen Firmen kommt. Diese decken gut 80 Prozent der Nachfrage ab.
Erfreulicherweise kommen aber auch von außen interessante Investitionsvorhaben
nach Regensburg, sowohl aus dem industriellen Bereich, als auch aus dem
Handwerk, dem Handel und der produktionsnahen Logistik. Die hohe Nachfrage nach
Gewerbegrundstücken in 2007 wird aller Voraussicht nach erst in 2008 auch beim
Verkauf stärker zu Buche schlagen. Grundsätzlich können wir also eine
sehr erfreuliche Dynamik in den einzelnen Gewerbegebieten feststellen. Gewerbegebiet Haslbach startet durch Das Gewerbegebiet Haslbach hat sich
in den letzten Jahren überaus positiv entwickelt. Auf einer Fläche von ca.
700.000 qm siedelten sich bis heute etwa 100 Firmen an. Die derzeitige
Nachfrage nach Bestandsobjekten und Grundstücken im Gewerbegebiet ist sehr
hoch. Ein großer Teil der Gesuche stammt von Unternehmen, die bereits am
Standort Haslbach angesiedelt und mit dem derzeitigen Standort sehr zufrieden
sind. Dieser positive Trend spiegelt sich auch in der Unternehmensumfrage 2007
wieder. Danach sind 71% der Unternehmer mit dem Standort sehr zufrieden, im
Vergleich zu 2004, als dieser Anteil bei nur 42% lag. Aber auch für Neuansiedlungen
ist das Gewerbegebiet sehr attraktiv. Aktuell betreut die Verwaltung in
Haslbach sieben Ansiedlungen. Die verfügbaren städtischen Gewerbeflächen sind
derzeit alle reserviert, angeboten oder verkauft und somit nicht verfügbar.
Ansiedlungswünsche im Regensburger Norden können zurzeit nicht bedient werden.
Erste ansiedlungswillige Unternehmen, die nicht in anderen Gewerbegebieten
investieren wollen, mussten bereits auf eine Warteliste gesetzt werden. Von Seiten der Verwaltung wird
versucht, Flächenpotentiale zu aktivieren, z.B. durch die Verlegung von
Straßen, die Verlagerung eines Biotops und den Rückkauf von ungenutzten
Arealen. In den letzten Jahren haben wir uns intensiv um die Vermittlung von
Altobjekten bemüht. Im Moment steht nur eine gebrauchte Immobilie zur
Verfügung, womit die rege Nachfrage nicht befriedigt werden kann. In Zukunft wird die Attraktivität
des Gewerbegebiets Haslbach mit der Realisierung der Ostumgehung nochmals
zunehmen. Erweiterungsmöglichkeiten müssen deshalb verstärkt in den Fokus der
Diskussion rücken. Auch eine interkommunale Kooperation muss an dieser Stelle
ins Auge gefasst werden. Gewerbegebiet Burgweinting-Süd
bietet Entwicklungschancen für den Mittelstand Städtebaulich und
landschaftsplanerisch qualitätsvolle Ansiedlungsflächen stehen für klein- und
mittelständische Unternehmen im Gewerbegebiet Burgweinting-Süd bereit. Das
Gewerbegebiet hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt. Grund dafür ist
die erhöhte Nachfrage nach kleineren Grundstücken ab einer Größe von 1000 m².
In diesem Berichtsjahr konnten bereits drei Ansiedlungen im Gewerbegebiet
Burgweinting-Süd erfolgreich abgeschlossen werden. Dabei wurde insgesamt eine
Fläche von 4.580 m² an kleine und mittelständische Firmen aus dem Bereich
Handwerk und Dienstleistung veräußert. Gewerbegebiet Burgweinting-Ost muss
erweitert werden Derzeit führt die Verwaltung
zahlreiche Verhandlungen mit Investoren, die einen Flächenbedarf von 20.000 m²
bis 80.000 m² haben. Für diese meist industrielle Nutzungsart sind Flächen im
Gewerbegebiet Burgweinting-Ost vorgesehen. Im Bereich des gültigen
Bebauungsplans 220 sind alle derzeit baureifen Grundstücke im Angebot. Die
Verwaltung arbeitet deshalb mit Nachdruck daran, das Gewerbe- und
Industriegebiet Burgweinting-Ost durch den kommenden Bebauungsplan 252 zu
erweitern. Dadurch schaffen wir bis Ende 2008 dringend benötigte Flächen für
Gewerbe und Industrie. Wir führen bereits heute Ansiedlungsgespräche für einen
Teil dieser neu entstehenden Gewerbeflächen, weil die mit Baurecht versehenen
Flächen die bestehende Nachfrage nicht decken können. Auch im Güterverkehrszentrum sind
heute fast alle Grundstücke im Angebot. Ein Teil der vorhandenen Gewerbeflächen
kann, trotz gültigem Bebauungsplan, wegen der Hochwasserproblematik am Aubach
nur mit hohem Aufwand verfügbar gemacht werden. Eine Gesamtlösung rund um das
Wassersystem Aubach ist deshalb für die Vermarktung dieser Gewerbegrundstücke
von größter Dringlichkeit. Dies gilt in gleichem Maße für die Sonderflächen
westlich der Sulzfeldstraße. Am Ostbahnhof in unmittelbarer Nähe
zu Siemens VDO entstehen mit dem Bebauungsplan 215 auf den Flächen der
ehemaligen Kleingartenanlage ebenso neue Gewerbeareale, die ab dem Jahr 2009
zur Verfügung stehen. Für die Zukunft vorsorgen Die intensive Betreuung der Kunden
ist ein wesentlicher Bestandteil im „Tagesgeschäft“ der Verwaltung, mit dem
vorrangigen Ziel, Arbeitsplatzangebote am Standort zu halten und auszubauen.
Der Betreuungsbedarf der Kunden hat sich jedoch in den letzten Jahren spürbar
erhöht. Gründe dafür liegen vor allem in der verschärften Gesetzgebung bezüglich
der Hochwasserproblematik, aber auch in hohen Anforderungen an den Lärmschutz
oder den Schutz der Naturräume, selbst in den städtischen Gewerbegebieten. Dies
verursacht einen hohen Abstimmungs- und Arbeitsaufwand aller beteiligten Ämter.
Von Entbürokratisierung ist im Ansiedlungsgeschäft bis dato überhaupt nichts zu
verspüren. Für die Ansiedlung eines
Unternehmens öffnet sich stets ein beschränktes Zeitfenster, innerhalb dessen
das Geschäft zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden muss. Kann dem
Investor in dieser Zeitspanne kein überzeugendes Angebot gemacht werden, wendet
sich dieser anderen Standorten zu. Deshalb müssen auch künftig in Regensburg
ausreichend Gewerbegrundstücke entwickelt und vorrätig gehalten werden. Diese
Flächen müssen mit Baurecht ausgestattet sein und zu einem konkurrenzfähigen
Preis angeboten werden. Neben den bereits aufgezeigten Erweiterungspotentialen
muss die Stadt deshalb langfristige Entwicklungsperspektiven für ein
gewerbliches Flächenangebot erarbeiten. Die Verwaltung hat deshalb einen
Gewerbeflächenentwicklungsplan in Auftrag gegeben. Ziel dieses Planes ist es,
den künftigen Bedarf an Gewerbeflächen abzuschätzen und entsprechend geeignete
Flächenareale zu identifizieren. Dazu wird eine Potentialanalyse durchgeführt
und eine kürzlich erfolgte Befragung Regensburger Unternehmer ausgewertet.
Hierbei wird ein Schwerpunkt gelegt auf è die Erweiterung bestehender
Gewerbegebiete, è die interkommunale Kooperation, è die Reaktivierung von Brachflächen
aus dem industriellen Bereich è und die Nachnutzung von
Kasernenarealen. Die Ergebnisse der Untersuchung
werden als Handlungsanleitung für die Entwicklung künftiger Gewerbeflächen in
einem Bericht zusammengefasst. Ausblick Regensburg ist im internationalen
Standortwettbewerb hervorragend positioniert. Alle vorliegenden Untersuchungen
und Rankings belegen eindringlich die Spitzenstellung unserer Stadt. Die
aktuellen Arbeitsmarktzahlen unterstreichen den Eindruck einer intensiven
Investitionsbereitschaft bei den Regensburger Unternehmen. Im Hauptamtsbezirk
Regensburg lag die Erwerbslosenquote im September 2007 bei guten 4,6 %. Die hervorragende wirtschaftliche
Situation in Regensburg darf uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir auch
ökonomischen Risiken unterliegen. Kein Standort kann sich strukturellen
Veränderungen in einer stark international ausgerichteten Wirtschaft entziehen.
Deshalb muss sich unsere Wirtschaftspolitik auch in Zukunft stark an den
Bedürfnissen der Unternehmen ausrichten. Dazu gehören, neben der
beschriebenen intensiven Betreuung von Unternehmen, verstärkte Bemühungen beim
Aufbau und der Vermarktung innovativer Technologien (Clusterpolitik). Neben der
Biotechnologie, der Informationstechnologie und der Sensorik, muss das Thema
Energie in den Vordergrund rücken. Einen weiteren Schwerpunkt bilden unsere
Bemühungen, den Raum zwischen den Metropolen München, Nürnberg, Prag und Wien
mit dem Regiopolen Pilsen, Linz und Regensburg an der Spitze zu einer
Europäischen Zukunftsregion zu entwickeln. Der
Ausschuss nimmt vom Bericht Kenntnis. |
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