Vorlage - VO/07/2910/65  

                                                                                                             

 

 

Sachverhalt: 

 

Anlagen:         1 x Übersichtslageplan vom 08.11.2007 (unmaßstäblich)

                        1 x Lageplan Süd vom 08.11.2007 (unmaßstäblich)

                        1 x Straßenquerschnitt 1 vom 08.11.2007 (unmaßstäblich)

                        1 x Auswertung Meinungsabfrage Bürgerinformationsveranstaltung

 

Ausgangslage

 

Die Ligastraße verläuft von der Straße Roter-Brach-Weg im Norden bis zur Straße Rennweg im Süden und wurde im Jahr 1962 erstmalig hergestellt. Im Jahr 1985 wurde die die Fahrbahn wegen auftretender Risse oberflächlich mit einer dünnen Schlämme überzogen. Diese nur auf die Oberfläche beschränkte Sanierung konnte nichts daran ändern, dass die Fahrbahn heute wieder Risse, Setzungen und brüchigen Asphalt aufweist. Auch die Gehwege, Rinnen und Bordsteine sind schadhaft. Zahlreiche notwendige Aufgrabungen für die Erneuerung der Leitungsinfrastruktur haben das tragende Gefüge der Straße gestört und zwangsläufig den Zustand der Straße weiter verschlechtert. Nach 45 Jahren Nutzungsdauer ist eine grundlegende Erneuerung der Ligastraße erforderlich. Durch reine Unterhaltsmaßnahmen der technisch verbrauchten Straße ist eine wirtschaftliche Erhaltung der Straße und deren Anlagevermögen nicht möglich. Da zwischenzeitlich wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass die aufgeschobene Erneuerung von auch scheinbar oberflächig intakten Straßen zu höheren Sanierungskosten durch noch größeren fortschreitenden Substanzverlust führt, ist die Erneuerung der Ligastraße notwendig. Dies stellt sicher, dass die Erneuerung der Straße den jährlichen Wertverlust des Anlagevermögens Straße langfristig kompensieren kann.

 

Die Erneuerung der Ligastraße ist für das Frühjahr 2008 geplant. Die Baumaßnahme (Baulänge ca. 560m) wird voraussichtlich im Herbst 2008 abgeschlossen sein.

 

Ausbauvarianten

 

Für die Erneuerung der Ligastraße wurden folgende 2 Ausbauvarianten untersucht:

 

1. Variante – Verkehrberuhigter Ausbau als Wohnstraße

 

Da die Straße in einem reinen Wohngebiet verläuft, sieht die Planung als Wohnstraße entsprechend einen verkehrsberuhigten Ausbau als Mischverkehrsfläche ohne Gehwege vor. Es ist keine Trennung des Fußgänger- und PKW-Verkehrs vorgesehen. Der Begegnungsverkehr PKW/PKW ist möglich. An der Ostseite vom Roten-Brach-Weg bis zum Rennweg erhält die Ligastraße - nur durch die Deiningerstraße getrennt - einen durchgehenden Parkstreifen mit einem Betonsteinpflaster 17/17 cm mit Rasenfuge. Die Zufahrten und Zugänge werden mit Granitkleinsteinpflaster 9/9 cm befestigt. Die Trennung des Parkstreifens und der Zufahrten erfolgt mit einem Granit 1-Zeiler. Die Fahrbahn der Ligastraße wird asphaltiert. Die Gesamtbreite der Straße beträgt rd. 6,50 m. Dabei ist der Fahrbahnbereich der Straße rd. 4,25 m und der Parkstreifen rd. 1,70 m breit. Die Fahrbahn wird gemäß RSTO 01 mit Bauklasse V hergestellt. Fahrbahn und Parkierungsstreifen trennt eine 3-zeilige Granitgroßsteinpflasterrinne mit einer Breite von 50 cm. Im Bereich des Parkierungsstreifens wird eine straßengerechte Beleuchtung eingerichtet. Diese Variante ist von den umlagefähigen Ausbaukosten für die Anlieger um 20 % günstiger als die Variante 2.

 

 

2. Variante –  Ausbau als Anliegerstraße

 

Eine weitere Planungsvariante untersucht auch den Ausbau als Anliegerstraße mit den von den Anliegern gewohnten Trennverkehrsprinzip (Straße mit Gehweg). Der Fußgänger wird getrennt vom PKW-Verkehr auf einem Gehweg geführt. Der Begegnungsverkehr PKW/PKW ist nicht möglich. Die Ligastraße erhält an der Ostseite vom Roten-Brach-Weg bis zur Deiningerstraße einen durchgehenden Gehweg mit einem Betonsteinplattenbelag 25/25 cm. Parallel zum Gehweg verläuft ein Parkstreifen mit einem Betonsteinpflaster 17/17 cm mit Rasenfuge. Die Zufahrten und Zugänge werden mit Granitkleinsteinpflaster 9/9 cm befestigt. Die Trennung des Parkstreifens und der Zufahrten erfolgt mit einem Granit 1-Zeiler. Die Fahrbahn der Ligastraße wird asphaltiert. Die Gesamtbreite der Straße beträgt rd. 6,50 m. Dabei ist der Fahrbahnbereich der Straße rd. 3,19 m und der Parkstreifen rd. 1,63 m breit. Die Gehwegbreite beträgt 1.14 m. Die Fahrbahn wird gemäß RSTO 01 mit Bauklasse V hergestellt. Zwischen Fahrbahn und Parkierungsstreifen wird eine 3-zeilige Granitgroßsteinpflasterrinne mit einer Breite von 50 cm angeordnet. Im Bereich des Gehweges wird eine straßengerechte Beleuchtung eingerichtet.

 

Bürgerversammlung

 

Die Bürgerinformationsveranstaltung fand am 29.6.2007 im Pfarrsaal St. Bonifaz statt. Zu Beginn der Veranstaltung wurden die beiden Ausbauvarianten von der Verwaltung vorgestellt und die Kosten der Maßnahme von Vertretern der Stadtkämmerei erläutert. Im Anschluss entwickelte sich eine lebhafte Diskussion über das Pro und Contra der beiden Varianten. Von den Anwohnern im Nordteil wurde die Variante 2 durchwegs positiv aufgenommen, da dies keine gravierenden Änderungen des Straßenquerschnittes zur Folge hätte. Es kristallisierte sich daher die Lösung der Anliegerstraße (Variante 2, Bestand – 1 Gehweg) heraus. Für die Anlieger des südlichen Teils der Ligastraße ergab sich eine Tendenz sowohl für den verkehrsberuhigten Ausbau als auch für die Anliegerstraße. Hierbei war festzustellen, dass besonders Familien mit Kinder und Neuanlieger die Variante 1 (Verkehrberuhigter Ausbau) präferierten. Die Variante 2 wurde hingegen überwiegend von den Altanliegern bevorzugt. Die von der Stadt Regensburg vorgestellte und favorisierte Variante 1 (Verkehrsberuhigter Bereich) stieß bei den Anliegern überwiegend auf Ablehnung, obwohl dieser Ausbau insgesamt kostengünstiger wäre (Bordsteine nicht notwendig). Diese Meinung mag damit zusammenhängen, dass die Altanlieger den derzeitigen Ausbaustandard gewohnt sind und diesen für sicherer halten, während der verkehrsberuhigte Ausbau mit seinen höheren Anspruch auf gegenseitige Rücksichtnahme der Verkehrsteilnehmer subjektiv skeptisch beurteilt wird. Im Anschluss wurden alle anwesenden Anlieger aufgefordert ihre Meinung schriftlich zu dokumentieren. Die Meinungsabfrage ergab folgendes Bild.

 

Anlieger Ligastraße Süd

 

Eine Mehrheit von 10:4 Stimmen für einen Straßenausbau mit mindestens 1 Gehweg

 

Anlieger Ligastraße Nord

 

Eine Mehrheit von 17:2 Stimmen für einen Straßenbau mit 1 Gehweg

 

 

 

 

Ausgewählte Ausbauvariante

 

Nach Auswertung der Meinungsabfrage wurde deutlich, dass für die gesamte Baumaßnahme zwischen Roter-Brach-Weg und Rennweg die Lösung der Variante 2  - Anliegerstraße (1 Gehweg) favorisiert wird. Der Fußgänger wird bei dieser Lösung getrennt vom PKW-Verkehr auf einem Gehweg (1,14 m schmal) geführt. Der Begegnungsverkehr PKW/PKW (Fahrbahnbreite 3,19m) ist nicht möglich. Die Ligastraße erhält vom Roten-Brach-Weg bis zum Rennweg - nur durch die Deiningerstraße getrennt - einen durchgehenden Gehweg mit einem Betonsteinplattenbelag 25/25 cm. An der Westseite wird die Fahrbahn niveaugleich mit einem 2-Zeiler aus Granitgroßsteinpflaster eingefasst. Parallel zum Gehweg an der Ostseite verläuft ein Parkstreifen mit Asphaltdeckschicht. Die Fahrbahn der Ligastraße wird ebenfalls asphaltiert. Zwischen Parkierungsstreifen und Fahrbahn wird eine 3-zeilige Granitgroßsteinpflasterrinne mit einer Breite von 50  cm angeordnet. Es werden Straßeneinläufe eingebaut und an den öffentlichen Kanal angeschlossen. Im Bereich des Gehweges wird eine straßengerechte Beleuchtung eingerichtet.

 

Ausbaukosten und Finanzierung

 

Für den Straßenausbau der Ligastraße ist kein Grunderwerb erforderlich. Die „reinen“ Straßenausbaukosten (ohne anteilige Kanalsanierung) belaufen sich für den von den Altanliegern bevorzugten Ausbaustandard auf 365.000 €. Für den Ausbau fallen für 57 Anlieger rd. 60 % der Gesamtkosten nach der städtischen Ausbaubeitragssatzung (ABS) auf Basis KAG (Kommunalabgabengesetz) an.

 

Die erforderlichen Mittel stehen in 2007/2008 bei der Haushaltsstelle 1.6308.9503 – vorbehaltlich der Rechtskraft des Haushaltsplanes 2008 – zur Verfügung.

 

 

Der Ausschuss beschließt:

 

Die Ligastraße zwischen Roter-Brach-Weg und Rennweg ist gemäß dem Bericht und nach Maßgabe der vorhandenen Haushaltsmittel auszubauen.