Sachverhalt: 1. Hintergrund Bereits im Planungsausschuss am
18.09.2007 wurde über die beabsichtigten aktiven und passiven
Schallschutzmaßnahmen an bestehenden Eisenbahnstrecken des Bundes für
Regensburg berichtet. Aktive Maßnahmen sind insbesondere Schallschutzwände
entlang von Schienenwegen, also am Entstehungsort des Schalls, bei passiven
Maßnahmen kommen z.B. Schallschutzfenster zum Einsatz. Die vorgesehen Maßnahmen
werden als freiwillige Maßnahmen vom Bund zur Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen umgesetzt.
Begünstigt werden allerdings nur Häuser,
die vor dem 01.04.1974, also vor Inkrafttreten des Bundesimmissionsschutzgesetzes,
errichtet wurden. Ein Rechtsanspruch auf Förderung besteht nicht. Die für die Umsetzung der
Lärmsanierungsprojekte verantwortliche DB ProjektBau GmbH wird eine umfassende
Lärmsanierung in Regensburg durchführen. Erstmals öffentlich wurden die
Planungen im März 2006 vorgestellt. Eigentümer von Anwesen im Bereich zwischen
Regensburg Hbf und Regensburg-Prüfening sowie aus Burgweinting waren damals
angeschrieben worden. Einzig die Strecke Richtung Hof ist in den derzeitigen
Planungen nicht enthalten. Nachdem nun die Vorarbeiten weitgehend abgeschlossen sind,
beabsichtigt die DB ProjektBau GmbH für alle geplanten Lärmschutzwände (siehe
unten) Planfeststellungsverfahren noch im Jahr 2008 einzuleiten. Wohnungen, die
nicht vollständig durch Lärmschutzwände geschützt werden können, erhalten
zusätzlich passive Maßnahmen (Schallschutzfenster). Es ist davon auszugehen, dass nach
Abschluss der Planfeststellungsverfahren die Lärmsanierungsmaßnahmen der DB
ProjektBau GmbH für Regensburg umgehend umgesetzt werden können. Insbesondere
ist der Stadt neben den vielen passiven Lärmschutzmaßnahmen an der baldigen
Realisierung aktiver Maßnahmen gelegen, z. B. Lärmschutz an der Mariaorter
Brücke, in Großprüfening südlich der Bahnlinie Regensburg – Nürnberg, in
Prüfening am Waldvereinsweg nördlich der Bahnlinie Regensburg - Nürnberg, der
Abschnitt beidseits der Bahngleise zwischen dem Hauptbahnhof Regensburg und dem
Safferlinger Steg. 2. Aktive Lärmschutzmaßnahmen
(Lärmschutzwände) Die beiliegende Übersichtskarte gibt den aktualisierten
Stand der geplanten Maßnahmen wieder. Geändert hat sich die Situation
insbesondere im Bereich der Strecke Regensburg Nürnberg und hier im Abschnitt
der Prüfeninger Schloßstraße (s.u.). Zu den Streckenabschnitten ist im Einzelnen anzumerken: 2.2. Strecke Regensburg – Nürnberg: Altbestand Prüfeninger Schloßstraße
vom Bahnhof Prüfening bis zum Erboweg Nachdem im Planungsausschuss im
September 2007 berichtet wurde, dass die DB ProjektBau GmbH ihren zunächst
vorgesehenen passiven Lärmschutz in diesem Abschnitt nochmals mit Blick auf die
Realisierung aktiver Maßnahmen überprüfen würde, zeichnete sich nach den
Nachrechnungen für diesen Abschnitt ein größerer Kreis von
Anspruchsberechtigten ab. Nunmehr wurde die Prüfung zu Gunsten aktiver
Maßnahmen abgeschlossen. Neu vorgesehen ist jetzt der Einsatz einer
Lärmschutzwand. Wohnungen, die zusätzlichen passiven Lärmschutz erhalten, sind
im Schallschutzgutachten bereits ermittelt worden. Seitens der Verwaltung wird
angestrebt, dass die Wand aus Gabionen ggf. mit Einsatz der Photovoltaik
gestaltet wird. (Zur Gestaltung und technischen Ausführung siehe Anlage:
Gabionen, Photovoltaik.) Baugebiet zwischen „An der
Brunnstube“ und der Prüfeninger Schloßstraße Innerhalb dieses Gebiets profitieren alle Gebäude nun von
der o.g. 3 m hohen Lärmschutzwand, die letztlich durch die größere Zahl an zu
schützenden Gebäuden des Altbestands begründbar ist. Abschnitt Waldvereinsweg Die Lücke zwischen den bestehenden Lärmschutzwänden wird –
wie bereits im letzten Jahr berichtet - geschlossen. Unlängst wurde hier eine -
im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens „An den Klostergründen“ erforderliche -
aktive Schallschutzmaßnahmen an der Nordseite der Schienenstrecke durch die
Stadt Regensburg umgesetzt. Diese verläuft von der Donau im Westen
(Vorlandbrücke) über den Roten-Brach-Weg hinweg bis hin zu den Kleingärten
(Höhe Prüfeninger Schloßstraße 75). Zum Einsatz kamen
Standard-Lärmschutzelemente aus Aluminium. Aus stadtgestalterischer Sicht wird
angestrebt, die Standardausführung konsequent weiter zu führen, um das
einheitliche Erscheinungsbild zu stärken, insbesondere im direkten
Anschlussbereich nach Osten (Waldvereinsweg) sowie auf der gegenüberliegenden
Bahndammseite in Großprüfening. (Siehe Anlage: Waldvereinsweg: Bestehende
Lärmschutzwand aus Aluminium.) Abschnitt Großprüfening Hier wurde für die o.g. städtische Aluminiumlärmschutzwand
auf der Nordseite eine Bahndammverbreiterung durchgeführt. Da die Verbreiterung
des Damms für die nun auf der Südseite der Bahnstrecke in Großprüfening
geplante Wand wegen der nahen Bebauung technisch nicht möglich ist, kommen
Wandsysteme zum Einsatz, die in kurzen Nachtsperrpausen errichtet werden
können. Sollten Eingriffe in Grundstücke oder Gärten erforderlich werden, sind
diese in einem Planfeststellungsverfahren mit den Anliegern zu regeln. Die DB
Projektbau geht hierzu von sich aus auf die Eigentümer zu. Nach Konkretisierung der Planungen ist bislang vorgesehen,
die Lärmschutzwand kurz vor der Unterführung des Roten-Brach-Weges enden zu
lassen. Die Verwaltung wird mit Blick auf den erhöhten Lärmpegel, bedingt durch
die Kreuzung der beiden Eisenbahnlinien Regensburg – Nürnberg mit der Strecke
Regensburg – Ingolstadt, die DB ProjektBau GmbH bitten, den Kreuzungsbereich
auf und über die Brücke des Roten-Brach-Weges hinaus mit einer Lärmschutzwand
zu versehen. Ebenfalls angesprochen wird nochmals die Länge der Lärmschutzwand
auf der Donaubrücke: Nach derzeitigen Planungen soll diese nur kurz über den ersten
östlichen Brückenbogen geführt werden. Auch hier sollte versucht werden eine
Verlängerung der Wand zumindest bis zur Stadtgrenze am rechten Donauufer zu
erreichen. Nur so kann der sich von der Brücke her ausbreitende Schall
zurückgehalten werden. 2.3. Strecke Regensburg – Ingolstadt: Abschnitt Fährenweg Im Kreuzungsbereich der Strecken Regensburg - Nürnberg und
Regensburg - Ingolstadt sind nun auch auf der Strecke nach Ingolstadt im
Bereich des Fährenweges – entgegen den im Ausschuss im September 2007 bekannt
gemachten Überlegungen - aktive Lärmschutzmaßnahmen auf einer Länge von knapp
800 m vorgesehen. 2.4. Strecke München – Regensburg: Abschnitt östlicher Altstadtbereich
vom Safferlinger Steg bis Regensburg Hbf Diese Bereiche liegen in der
Pufferzone des Welterbes. Die Errichtung von 3 m hohen Lärmschutzwänden
beidseits der Bahnlinie hat deshalb erhöhten gestalterischen Ansprüchen zu
genügen. Hier werden - zumindest auf der Anwohnerseite - individuell gestaltete
Vorsatzschalen (z.B. Holzelemente oder begrünte Wandflächen) seitens der Stadt
Regensburg angestrebt. Im Abschnitt Hemauerstraße zwischen Sternberg- und
Landshuter Straße sollte die Gestaltung der Lärmschutzwand aus der westlich
anschließenden Bebauung hergeleitet werden. Vorstellbar sind in diesem
Innenstadtbereich eher massiv ausgebildete Wände aus gestaltetem Stahlbeton
bzw. als hochwertige Gabionen- / Drahtgitterkorbkonstruktion mit ausgewählten
Natursteinfüllungen. Die Gestaltung der Sternbergstraßenunterführung sieht eine
Glaswand vor. (Zur Gestaltung und technischen Ausführung siehe Anlage: Ansicht
Sternbergstraße mit Glaselementen.) Besondere Bereiche: Bereiche mit besonderen Bauwerken
(z. B. bei Brücken und Durchgängen), Blickbeziehungen oder Wegeverbindungen
sollten, soweit schalltechnisch möglich, durch transparente Glaselemente
ablesbar herausgearbeitet werden. Photovoltaik: An südexponierten Wänden sollte,
eventuell unter Hinzuziehung eines geeigneten Investors, der Lärmschutz mit
Maßnahmen zur Energiegewinnung gekoppelt werden und eine Ausführung mit
Photovoltaik-Elementen geprüft werden. Beleuchtung: In den Bereichen, wo Fuß- und Radwege entlang der
Lärmschutzwände verlaufen oder geplant sind, scheint bei ausreichender
Lichtpunkthöhe eine Integration der Beleuchtung in die Schalldämmwände
sinnvoll. Die Umsetzbarkeit muss jedoch noch für den konkreten Einzelfall
geprüft werden. Gestaltung und technische Ausführung Photovoltaik Wo immer es technisch und gestalterisch möglich ist, sollte
unter Hinzuziehung eines geeigneten Investors der aktive Lärmschutz mit
Maßnahmen zur Energiegewinnung gekoppelt werden und eine Ausführung mit
Photovoltaikelementen erfolgen. Lärmschutzwände mit Photovoltaikelementen
stellen auch in gestalterischer Hinsicht einen überzeugenden Lösungsansatz dar
und könnten für Regensburg zum ökologisch überzeugenden Standard
weiterentwickelt werden. Die DB ProjektBau GmbH unterstützt
grundsätzlich die Photovoltaiktechnik, macht aber eine dem beabsichtigen
Planfeststellungsverfahren vorausgehende vertragliche Einigung mit einem
Investor zur Bedingung. Alle eingesetzten Wandelemente – auch für Photovoltaik
– benötigen eine Zulassung des Eisenbahnbundesamtes. Diese müsste vom Investor
bzw. Hersteller vorab eingeholt werden. 2. Passive Lärmschutzmaßnahmen
(Schallschutzfenster) 2.1. Strecke Regensburg – Nürnberg Abschnitt Regensburg – City:
Regensburg Hbf bis Bahnhof Prüfening In diesem Bereich wird für ca. 300
Gebäude – wie bereits berichtet - ausschließlich passiver Lärmschutz in Form
von Schallschutzfenstern an Wohngebäuden, die vor 1974 errichtet wurden, angeboten.
Hier haben sich keine Änderungen im Vergleich zur Vorlage vom September 2007
ergeben. Zur Vollständigkeit werden die Straßennamen in denen Gebäude begünstigt
werden nochmals aufgeführt: An der Brunnstube, Asamstraße, Auf der Platte,
Bahnhof-, Balwinus-, Birken-, Bischof-von-Henle-, Bischof-Wittmann-,
Charles-Lindbergh-, Clausewitzstraße, Dechbettener Weinberg, Desingweg,
Friedrich-Ebert-, Georg-Herbst-, Gutenberg- Kirchmeier-, Klenzestraße,
Königswiesenweg, Kumpfmühler Straße, Ladehofstraße, Liebermannweg, Lilienthalstraße, Lindenplatz,
Lindenstraße, Margareten-, Ostendorferstraße , Prüfeninger Straße,
Reithmayrstraße, Rennweg, Rotteneck-, Scharnhorst-, Ulmen-, Universitätsstraße,
Von-Brettreich-Straße, Widmannweg, Yorckstraße und Zur Schönen Aussicht. 2.2. Strecke München – Regensburg Abschnitt Burgweinting Die DB ProjektBau GmbH hat die
Verlängerung im Vergleich zum Aufwand der bestehenden Wand nochmals überprüft.
Der von der Stadt Regensburg angedachte Lückenschluss zwischen der vorhandenen
Lärmschutzwand und der Autobahn A 3 ist auf Grundlage der Bestimmungen der
Förderrichtlinie des Bundes nicht förderfähig. Mittlerweile gibt es seitens der
Autobahndirektion erste Überlegungen zum 6-streifigen Ausbau der Autobahn A 3.
Ob sich in diesem Zusammenhang eine Verpflichtung des Bundes durch die –
äußerst komplexe -Überlagerung der Lärmemissionen der Verkehrsträger Straße und
Schiene ergeben kann, wird derzeit noch geprüft. 3. Kein Lärmschutz 3.1. Strecke München – Regensburg Abschnitt Hohes Kreuz Im Verlauf des weiteren Verfahrens
wird noch geprüft, für welche Gebäude passiver Lärmschutz in Frage kommt. 3.2.
Strecke Regensburg – Hof Abschnitt Konradsiedlung von der Straubinger Straße bis zum
ehemaligen Bahnhof Regensburg – Wutzlhofen Der Abschnitt hat derzeit beim Bund eine nachrangige
Priorität. Ob hier aktive Maßnahmen auf Grund des Bundesprogramms zur
Lärmsanierung zum Einsatz kommen, ist noch nicht abschließend geklärt. Der
Zeitpunkt für die Behandlung dieses Schienenstreckenabschnitts durch den Bund
ist offen. Umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen, die über das Maß einer
Lärmsanierung weit hinausgehen, sind aber im Planfeststellungsverfahren zum Bau
der städtischen Ostumgehung der Konradsiedlung enthalten. 4. Ausblick Mit
Ausnahme der Prüfeninger Schloßstraße und der Lärmschutzwand an der Strecke
nach Ingolstadt werden die Unterlagen zu den Planfeststellungsverfahren für
alle aktiven Lärmschutzmaßnahmen bereits im Sommer 2008 dem Eisenbahnbundesamt
vorgelegt. Im Rahmen des Anhörungsverfahrens werden die Unterlagen zur Einsicht
für die Bürger öffentlich ausgelegt. Der
Ausschuss beschließt: Der Ausschuss nimmt den Bericht
über die geplanten Maßnahmen der DB ProjektBau GmbH zur Kenntnis.
Anlagen:
1 Übersichtskarte 1 Beispiele Lärmschutzwände
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