Vorlage - VO/09/4042/61  

 
 
Betreff: Bericht über die Bürgerinformation "Brücke für Linienbusse" (Ersatztrasse für die Steinerne Brücke)
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Stadtplanungsamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen Entscheidung
17.02.2009 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

                                                                                                         

 

 

Sachverhalt: 

 

Anlass:

 

Am 14. Oktober 2008 befasste sich der Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt und Wohnungsfragen mit der Sanierung der Steinernen Brücke und den Folgen einer Umleitung für den Linienbusverkehr. Das Ergebnis aus den behandelten Vorlagen kann wie folgt zusammengefasst werden: Nach der Sanierung der historischen Steinernen Brücke soll diese zukünftig keinen Kfz-Verkehr mehr aufnehmen müssen. Im Weiteren belegt die Untersuchung eines externen Gutachters, dass für eine Linienführung der Busse ohne altstadtnahe Donauquerung zukünftig deutlich mehr Geld für einen in seiner Qualität schlechteren ÖPNV aufzuwenden wäre. Damit ist eine neue bustaugliche altstadtnahe Donauquerung als unverzichtbar anzusehen. Mit Blick auf - immer wieder in der Diskussion stehende Tunnelvarianten - wurde auf der Grundlage von Voruntersuchungen der Verwaltung beschlossen, diese mangels Realisierungschancen nicht weiterzuverfolgen.

Für die beiden bekannten Brückenvarianten – d.h. die Osttrasse vom Gries zur Maffeistraße und die Westtrasse als bustauglicher Ersatz für den Eisernen Steg – ist deren Realisierbarkeit im Rahmen eines Wettbewerbs auszuloten. Vor der Entscheidung des Stadtrates zur Durchführung des o.g. Wettbewerbs war eine Bürgerinformation durchzuführen, die über den aktuellen Planungsstand und das angedachte weitere Vorgehen informiert, über deren Ergebnis hiermit berichtet wird.

 

Insgesamt wurden drei Veranstaltungen im Nachgang der Sitzung des Planungsausschusses vom 14.10.2008 genutzt, über die Ergebnisse der Untersuchungen zur Instandsetzung der Steinernen Brücke, der Untersuchung über eine Liniennetzalternative für den öffentlichen Personennahverkehr und das weitere Vorgehen – respektive das einzuleitende Wettbewerbsverfahren - zu berichten:

 

  1. Bürgerversammlung am 22. Oktober 2008 für die Stadtbezirke Reinhausen, Weichs, Sallern-Gallingkofen-Ödenthal und die Gesamtstadt.
  2. Nach Artikel 18 Absatz 2 Gemeindeordnung einberufene außerordentliche Bürgerversammlung für den Stadtbezirk Stadtamhof am 6. November 2008 mit Information der Verwaltung zur Brückensituation.
  3. Eine Bürgerinformationsveranstaltung des Planungs- und Baureferates am 2. Dezember 2008, bei der auch der externe Gutachter für Fragen im Zusammenhang mit der Liniennetzalternative eingeladen war.

 

Die Ergebnisse der beiden Bürgerversammlungen wurden bzw. werden in folgenden Stadtratssitzungen behandelt:

    der Bericht über die Bürgerversammlung für die Stadtbezirke Reinhausen, Weichs, Sallern-Gallingkofen-Ödenthal und die Gesamtstadt in der Sitzung des Stadtrates am 29.01.2009.

    der Bericht über die außerordentliche Bürgerversammlung für den Stadtbezirk Stadtamhof in der Sitzung des Stadtrates am 19.02.2009.

In beiden Bürgerversammlungen wurden keine Anträge gestellt, die das weitere Vorgehen bei den Planungen zu den Ersatztrassen unmittelbar betreffen.

 

 

Bürgerinformation „Brücke für Linienbusse“ des Planungs- und Baureferates am 02.12.2008,

 

Die Informationsveranstaltung wurde durch zwei Pressemitteilungen in den Medien angekündigt und fand in der Turnhalle der Albert-Schweitzer-Realschule statt. Bei dieser Informationsveranstaltung konnten sich alle Anwesenden zu Wort melden, d.h. auch Personen aus den Landkreisgemeinden hatten die Möglichkeit sich einzubringen. Ein Protokoll in dem die einzelnen Redebeiträge nachzulesen sind, liegt dieser Vorlage bei. Im Wesentlichen wurden Statements abgegeben, mit denen vielfach  bekannte Positionen dargelegt wurden, teils aber auch erst in jüngerer Zeit an die Öffentlichkeit getragene Positionen noch einmal verdeutlicht wurden.

 

In 25 Diskussionsbeiträgen kamen insgesamt 24 der rund 250 Anwesenden zu Wort. Vorab gingen zwei Anfragen dem Stadtplanungsamt zu, die zu Beginn der Diskussion beantwortet wurden. Dabei ging es zum einen um den formalen Ablauf der Veranstaltung selbst, zum anderen um die konkrete Frage, ob durch eine Fähre die Donauquerung über die Steinerne zu ersetzen sein. Die Frage zu den „Spielregeln“ der Veranstaltung wurde dahingehend beantwortet, dass es sich um eine Bürgerinformation und nicht um eine Bürgerversammlung nach Gemeindeordnung handelt und somit auch keine Anträge gestellt werden können. Was den Einsatz einer Fähre als Alternative zur Steinernen Brücke angeht, wurde seitens der Verwaltung ausgeführt, dass Fähren lediglich für einen begrenzten Einsatzbereich wirtschaftlich einzusetzen sind und eine bestimmte Verkehrsfrequenz erfordern. Außerdem wäre durch eine Fährverbindung der Nutzen für andere Verkehrsteilnehmer stark eingeschränkt und eine Fährlösung z.B. kein adäquater Ersatz für den Eisernen Steg.

Kurz vor Veranstaltungsbeginn wurde von einem Bürger, der zugleich Vertreter des Vereins der Donauanlieger e.V. ist, ein Fragenkatalog vorgelegt, zu dem eine schriftliche Beantwortung angekündigt wurde. Diese ist zwischenzeitlich erfolgt. Der beantwortete Fragenkatalog liegt als Anlage bei.

 

Folgende Themen wurden bei der Veranstaltung diskutiert:

 

Vorschlag: Busse nach Sanierung wieder auf die Steinerne Brücke

Die Steinerne Brücke solle laut einem Redebeitrag saniert werden und als Nutzbauwerk wieder für die optimale Linienführung zur Verfügung stehen. Hierzu wurde seitens der Stadtverwaltung auf die Bedeutung des Denkmals und die hierzu getroffene Stadtratsentscheidung verwiesen.

 

Vorschlag: „bustauglicher Grieser Steg“

Ein Teilnehmer schlug vor, eine Linienbusführung über einen Neubau des Grieser Steges über den Hof der Gerhardinger Schule zur Gräßlstraße einspurig zu organisieren. Seitens der Vertreter der Verwaltung wurde darauf hingewiesen, dass neben anderen Möglichkeiten auch diese Alternative bereits im Jahr 2003 dem Stadtrat vorgestellt, diese Trassenführung aber als nicht zukunftsfähig angesehen und somit verworfen wurde.

 

Verlässlichkeit der Untersuchung zur Liniennetzalternative

Neben dem o.g. Fragenkatalog der Donauanlieger wurden in der Veranstaltung selbst Fragen zur Verlässlichkeit der vom externen Gutachter vorgelegten Untersuchung gestellt. Dabei wurde grundsätzlich angezweifelt, ob auf dieser Grundlage der Neubau einer Brücke für Linienbusse begründet werden kann. Hierauf wurde seitens der Verwaltung ausgeführt, dass ausführliche Erhebungen der Fahrgastzahlen und Fahrgastorientierungen zu den bislang die Steinerne Brücke nutzenden Buslinien als Grundlage dienten, auf deren Basis ein – unter der Maßgabe eines Verzichts auf eine altstadtnahe Donauquerung - bestmögliches Liniennetz entwickelt wurde (Liniennetzalternative). Im Ergebnis der verkehrlichen und ökonomischen Analyse dieser Liniennetzalternative wurden die Mehrkosten für den Betrieb, die Verluste bei den Fahrgasterlösen und die erforderlichen Infrastrukturaufwendung ermittelt und diese den entsprechenden Kosten der Ersatztrassen gegenübergestellt.

 

Verlagerung von Fahrgästen auf andere Verkehrsmittel

Es wurde angeführt, dass es Fahrgäste gäbe, die auch andere Verkehrsmittel nutzen könnten und somit nicht zwingend auf die betroffenen Buslinien angewiesen sind. Ob dies bei der Untersuchung berücksichtigt sei. Hierzu wurde von der Verwaltung auf die Fahrgastbefragung verwiesen, bei der auch nach der Möglichkeit alternative Verkehrsmittel zu nutzen, gefragt wurde. Dabei zeigte sich, dass 15-30 % der Fahrgäste diese Option haben, andere hingegen (z.B. Schüler) aber auf den öffentlichen Personennahverkehr angewiesen sind. Gerade die sog. wahlfreien Nutzer stellen das Fahrgastverlustrisiko für den ÖPNV dar, das vom Gutachter beschrieben wurde.

 

Sonderverkehre um Erschließungsnachteile zu kompensieren

Auf Fragen, ob nicht Stadtamhof separat erschlossen werden kann, Schüler nicht mit zusätzlichen Linien über die Pfaffensteiner Brücke die Schulen im Stadtwesten erreichen könnten und nicht durch die Umleitung auch neue Kunden des ÖPNV zu gewinnen seien, wurde erwidert, dass allein aufgrund der Umleitung mit jährlichen Mehraufwendungen von ca. 700.000 Euro für den Linienbusverkehr des RVV zu rechnen ist. Jedes zusätzliche Angebot, z.B. von Bussen über die Paffensteiner Brücke oder der Einsatz von Anrufsammeltaxen führe aber zu weiteren Aufwendungen, die letztlich zur Verbesserung anderer Angebote und damit bei der Gewinnung neuer Kundenpotentiale fehlen.

 

Vorschlag: Autobahnbrücke Pfaffenstein als Alternative

Im Weiteren wurde gefordert, dass die Pfaffensteiner Brücke im Zuge der Bundesautobahn A93 als Alternative zur Donauquerung über die Steinerne Brücke genutzt werden sollte. Unabhängig von der Sinnhaftigkeit einer solchen Linienführung, wies hierzu die Verwaltung auf die seitens der Autobahndirektion für die Anschlussstelle West vorgesehene Zuflussdosierung hin und die Tatsache, dass Autobahnen insbesondere überörtliche Verkehre aufnehmen sollen. Der Bund als Baulastträger entscheidet letztlich, ob Linienbusverkehre auf der Autobahn zugelassen sind.

 

Belastung von Weißgerbergraben und Arnulfsplatz

Ein Redner wies darauf hin, dass mit der Westtrasse die Belastung des Weißgerbergrabens und des Arnulfsplatzes langfristig beibehalten werden würde. Hierzu wurde seitens der Verwaltung entgegnet, dass dem Arnulfsplatz als ÖPNV-Drehscheibe - letztlich über den Verkehrsentwicklungsplan - eine wichtige Funktion zukommt, die auch über den Wettbewerb für dessen Neugestaltung berücksichtigt ist. Eine Veränderung der Belastung des Arnulfsplatzes tritt weder durch die Führung der Busse über die Westtrasse noch über Osttrasse ein. Die Westtrasse werde aber letztlich die Chance bieten, die Donauparallele von Linienbussen z.T. zu entlasten.

 

Diskussion um Denkmaleigenschaft des Eisernen Steges

Während von einer Rednerin auf die Bedeutung und den Wert des Eisernen Steges hingewiesen wurde, griff ein weiterer Beitrag dieses Argument auf und zeigt auf, dass zwar die Aufgänge als historisch schützenswert gelten könnten, es sich bei der Brücke aber um eine Militärbrücke handele, die das Gesamtbild und den Blick auf die Altstadt störe. Es wurde hinterfragt, wie die Bevölkerung reagieren würde, wenn man ein Bauwerk wie den Eisernen Steg, der nur zu Fuß überquert werden kann, heute realisieren wollte.

 

Forderung nach hoher Sensibilität bei den Planungen

Von den Altstadtfreunden wurde dargelegt, dass bei einer Planung der Westtrasse sowohl der Obere Wöhrd mit seinem Fischerquartier und der Bereich Holzländestraße betroffen sind. Dabei wurde die historisch sich herausgebildete Qualität des Oberen Wöhrdes als hochwertige Wohngegend und Freizeitgebiet hervorgehoben. Bzgl. der gegenüberliegenden Donauseite sei zu berücksichtigen, dass dort ein von der Stadtentwicklung des 20. Jh. wenig verändertes Stadtbild bestehe. Die Altstadtfreunde plädieren daher für größte Sensibilität bei den Planungen.

 

Untersuchung zur Liniennetzalternative berücksichtigt nur ÖPNV

Von Teilnehmern wurde moniert, dass die seitens des externen Gutachters angestellte Betrachtung lediglich auf Fragen des öffentlichen Personennahverkehrs eingeht. Es wurde gefordert, dass weitere Belange, auf Themen wie Denkmalschutz, Ökologie und Umgang mit der Flusslandschaft, Naturschutz und Naherholung, Denkmalschutz sowie die Verträglichkeit eines Brückenbaus mit dem Stadtbild einbezogen werden.

Hierzu wurde verdeutlicht, dass es ein explizieter Schwerpunkt des Gutachtens war, die  mit dem Thema ÖPNV in Verbindung stehenden Fragestellungen näher zu beleuchten, um die Notwendigkeit einer altstadtnahnen Donauquerung transparent machen zu können. Die anderen o.g. Themen werden selbstverständlich bei den Vorgaben für den Wettbewerb, in dessen Verlauf bzw. letztlich bei der Abwägung, welche Brückenlösung umsetzbar ist, berücksichtigt.

 

Plädoyer für die Westtrasse, wenn mit denkmalpflegerischen Belangen vereinbar

Der Fraktionsvorsitzende der SPD machte deutlich, dass er - unter der Voraussetzung der Zustimmung des Denkmalschutzes - für eine Westtrasse plädiert. Die Altstadt müsse vielfältig angedient werden und deshalb brauche es die Drehscheibe Arnulfsplatz. Fußgänger, Radfahrer und Behinderte müssten die neue Brücke nutzen können.

 

Einbindung der UNESCO in die weiteren Planungen

Es wurde gefragt, wie seitens der Stadt Regensburg die Beteiligung der UNESCO an der Jury angedacht sei. Die Frage wurde dahingehend beantwortet, dass seitens der Stadt eine aktive Mitwirkung der UNESCO am anstehenden Wettbewerbsverfahren angestrebt wird. Die UNESCO wurde von der Stadt gebeten konkrete Gutachter, die das Wettbewerbsverfahren in der Jury begleiten, zu bemessen.

 

Kunden nördlich der Donau sind wichtig für den Einzelhandel: Priorität Westtrasse

Der Vertreter der Werbegemeinschaft Regensburg (WGR) weist darauf hin, dass die Bürger aus dem Stadtnorden und dem nördlichen Landkreis einen Umsatzanteil von ca. 20% ausmachen; eine gute Erreichbarkeit der Altstadt sei von entsprechend hoher Relevanz für das Funktionieren der Altstadt als Einzelhandels- und Gewerbestandort. Die Sorgen der Mitarbeiter in der Altstadt seien genauso zu bewerten wie die Sorgen der Anwohner der Wöhrde und von Stadtamhof. Die WGR priorisiere die Westtrasse.

 

Multifunktionalität der Altstadt braucht funktionierenden Handel 

Der Vertreter der Aktionsgemeinschaft Altstadt stellte die Frage, ob nicht Veränderungen in einer Stadtgesellschaft notwendig seien, wenn sie für viele Bürgerinnen und Bürger Verbesserungen bringen und für einen deutlich kleineren Teil der Bevölkerung mit Einschränkungen verbunden sind? Eine Altstadt, auch als Weltkulturerbe, sei nur zu erhalten, wenn die Multifunktion erhalten bleibt, und die bedinge den funktionierenden Handel, an dem auch Arbeitsplätze hängen.

 

Attraktive ÖPNV-Anbindung als Voraussetzung einer verträgliche Altstadterschließung

Seitens des Vertreters der IHK wurde darauf hingewiesen, dass die Altstadt von Regensburg der größte Einzelhandelsstandort Ostbayerns sei, in dem 22.000 Menschen ihren Arbeitsplatz finden. Als Alternative zu einer autoverkehrsgerechten Altstadt, würde deshalb ein attraktiver ÖPNV benötigt. Die IHK plädiert - wenn für den Denkmalschutz machbar – für die Realisierung der Westtrasse.

 

Westtrasse erschließt Oberen Wöhrd mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Für den VCD wurde ausgeführt, dass die Westtrasse die Möglichkeit eröffne, auch RT-Halle und das Wöhrdbad an den öffentlichen Nahverkehr anzubinden.

 

Im Weiteren wurde nach den im Rahmen der Untersuchung zugrunde gelegten Fahrzeiten für die beiden Ersatztrassenvarianten gefragt. Diese Aufschlüsselung wurde bereits 2005 im Rahmen der damaligen Bürgerinformation gezeigt, stand aber am Abend der Informationsveranstaltung nicht zur Verfügung. Die entsprechende Grafik wird als Anlage dieser Vorlage beigefügt (Anlage).

 

Auf die Nachfrage von Teilnehmern der Veranstaltung nach detaillierten Plänen und Modellen, aus denen z.B. Lage, Rampen, Steigungen der Brückenalternativen entnommen werden könnte, antwortete die Verwaltung, dass zunächst die Wettbewerbsergebnisse abzuwarten sind. Diese sollen ja gerade die Details als Entscheidungsgrundlage für die weiteren Schritte darstellen.

 

Die Bürgerinformation ist als laufender Prozess zu verstehen, bei dem im Verlaufe der weiteren Planungen der Ersatztrassen immer wieder Gelegenheit besteht, sich zu informieren. Viele Fragen werden erst im Laufe des Verfahrens beantwortet bzw. beurteilt werden können.

 

Mit den o.g. Veranstaltungen wurde über das geplante Vorgehen zur zur Thematik der Ersatztrassen  umfassend informiert. Gegen das Vorgehen an sich gab es dabei keine Einwände. Vielmehr wurde von Teilen der Teilnehmer erneut die grundsätzliche Notwendigkeit einer altstadtnahen Donauquerung angezweifelt. Dem standen aber auch deutliche Forderungen gegenüber, die in ihrer Argumentation die Notwendigkeit einer Donauquerung für eine lebendige Altstadt im Welterbe betonen.

 

Weiteres Vorgehen:

 

Im Rahmen des Monitorings und der laufenden Berichterstattung hat die Verwaltung einen Bericht an das UNESCO-Welterbe-Komitee erstellt, zum aktuellen Stand der Diskussion um die Trassenfindung und die weiteren Planungen.

Dieser Bericht wird bei der diesjährigen Sitzung des Welterbe-Komitees in Sevilla im Juni dieses Jahres behandelt werden.

 

Um einerseits einer Entscheidung des Welterbe-Komitees nicht vorzugreifen, aber andererseits den Fortgang der Arbeiten zur Klärung einer Ersatztrasse für die Steinerne Brücke nicht über Monate zu verzögern, sollen alle vorbereitenden Maßnahmen zur Durchführung eines Wettbewerbes weiterbetrieben werden.

Die eigentliche Auslobung, bzw. das vorgeschaltete Auswahlverfahren nach VOF zur Begrenzung des Teilnehmerfeldes wird erst nach der Sitzung des Welterbe-Komitees eingeleitet.

 

Die Verwaltung erarbeitet derzeit die Rahmenbedingungen für den Wettbewerb. Hierbei werden insbesondere auch Anregungen aus den Veranstaltungen eingearbeitet.

 

Wettbewerbsaufgabe ist die Erarbeitung von Brückenentwürfen und von Gestaltungsvorschlägen für das Trassenumfeld, welche neben der Erfüllung von funktionalen oder wirtschaftlichen Kriterien eine größtmögliche städtebauliche und naturräumliche Integration gewährleisten müssen und insbesondere welterbeverträgliche Lösungen erwarten lassen.

 

 

Die Kosten für die Vorbereitung und Durchführung des Planungswettbewerbes wurden vorab anhand von Erfahrungswerten überschlägig ermittelt. Die Kosten des Wettbewerbes für beide Ersatztrassen (Vorbereitung, Durchführung, Preisgelder)  werden derzeit in einer Größenordnung von 600.000 € veranschlagt.

 

Zur Realisierung des Planungswettbewerbes stehen z.Zt. auf HhSt. 1.6406.9519 „Ersatztrasse Steinerne Brücke – Planung“ (einschl. gegenseitiger Deckungsfähigkeit) Haushaltsmittel in Höhe von insgesamt rd. 560.000 Euro zur Verfügung.

Weitere Haushaltsmittel müssen je nach Bedarf in 2009 oder 2010 durch Mittelumschichtungen zur Verfügung gestellt werden.

 

Eine Förderung der Aufwendungen (u.a. aus Mitteln der Städtebauförderung, Mitteln für städtebauliche Planungen, ….) wird angestrebt und z. Zt. geprüft.

 

Der Ausschuss beschließt:

 

Der Ausschuss beschließt:

 

Der Bericht über die Bürgerinformation wird zur Kenntnis genommen.

 

Als nächster Schritt zur Realisierung einer altstadtnahen Donaubrücke für Linienbusse sollen in einem Planungswettbewerb Brückenlösungen unter Einbeziehung des Umfeldes erarbeitet werden, dies jeweils für beide Busersatztrassen, östlich und westlich der Steinernen Brücke.

Die Verwaltung wird beauftragt, den Planungswettbewerb nach Maßgabe des Sachverhalts und im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel vorzubereiten.

 

Die öffentliche Ausschreibung des Wettbewerbsverfahrens wird erst nach der Sitzung und Entscheidung des Welterbe-Komitees der UNESCO eingeleitet.

 

Anlagen:

 

Anlagen:

 

Protokoll der Bürgerversammlung vom 2.12.2008

Fragenkatalog von Herrn Markus mit Stellungnahme der Verwaltung

Fahrzeiten über die Ersatztrassen

Artikel MZ vom 04.12.2008

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 2008-12-02_Protokoll_Buergerinformation_Busbruecke (261 KB)    
Anlage 2 2 Anlage Vortrag_Bürgerinformation_Brücken für Linienbusse- (3547 KB)    
Anlage 3 3 Anlage Fahrzeiten Ersatztrassen (1407 KB)    
Anlage 4 4 Anlage_Beantwortung von Bürgeranfragen Herr Markus (162 KB)