Sachverhalt: 1. Förderung von Investitionen in
nationale UNESCO-Welterbestätten Das Bundesministerium für Verkehr,
Bau und Stadtentwicklung hat ein Programm zur Förderung von Investitionen in
nationale UNESCO-Welterbestätten aufgelegt. Mit dem Förderprogramm für Investitionen
in nationale UNESCO-Weltkulturerbestätten sollen dringend notwendige
Investitionen in den Erhalt der historischen Stätten von Weltrang ermöglicht
werden. Gleichzeitig soll das Programm einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen
Stadtentwicklung der Welterbestädte leisten und Impulse für Beschäftigung und
Wachstum in der Region geben. Für das Programm stehen in den
Jahren 2009 – 2013 insgesamt 150 Mio. Euro für die 33 deutschen Welterbestätten
zur Verfügung. Davon sind 50 Mio. Euro für das laufende Haushaltsjahr
vorgesehen; in den Jahren 2010 – 2013 stehen jeweils 25 Mio. Euro zur
Verfügung. 1.1 Förderfähige Maßnahmen Förderfähig durch
das Programm sind insbesondere: –
investive
Maßnahmen an oder in bauliche Anlagen (z. B. Sicherung, Sanierung und Weiterentwicklung
des Bestands von privaten und öffentlichen Bauten, denkmalpflegerische
Maßnahmen, energetische Maßnahmen); –
investive
Maßnahmen im städtebaulichen Umfeld mit räumlichem oder funktionalem Bezug zum
Welterbe; –
investitionsvorbereitende und konzeptionelle Maßnahmen. 1.2 Antragstellung Antragsberechtigt sind Kommunen, in
deren Gebiet sich UNESCO-Welterbestätten oder Teile von Welterbestätten
befinden. Mehrere Anträge (projektbezogen) pro Kommune sind möglich.
Antragsteller ist die jeweilige Gemeinde auch dann, wenn sich das zu fördernde
Objekt in Privat- oder Landeseigentum befindet. 1.3 Komplementärfinanzierung
Eine finanzielle Beteiligung der
Länder ist nicht zwingend, angesichts der Steigerung des Programmvolumens und
der konjunkturellen Auswirkungen aber ausdrücklich erwünscht. Durch Mittel am Projekt
unbeteiligter Dritter (z.B. Stiftungen, Sponsoren, Mäzene) lässt sich der
kommunale Eigenanteil auf bis zu minimal 10% reduzieren. Länder und Kommunen müssen ihre
finanziellen Eigenanteile nicht bereits im Haushaltsjahr 2009 erbringen. 1.4 Auswahl der Projekte Der Bund wird sich bei der Auswahl
der zu fördernden Projekte und der Höhe der Förderung von einem unabhängigen
Expertengremium beraten lassen, das sich aus Fachleuten verschiedener
Disziplinen (Stadtplanung, Denkmalpflege, ICOMOS, Wissenschaft, Länder und
Kommunen) zusammensetzt und vom BMVBS berufen wird. 1.5 Projektmeldung Projektmeldungen über das jeweils
zuständige Landesressort bis zum 31. März 2009 einzureichen. 2.
Beteiligung der Stadt Regensburg Im Jahr 2006 wurde die Altstadt
Regensburg mit Stadtamhof in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Seit
1945 ist Regensburg die einzige in ihrer Gesamtheit erhaltene und bis heute
kontinuierlich funktionierende mittelalterliche Großstadt in Deutschland. Die
Regensburger Altstadt ist ein außergewöhnliches Zeugnis kultureller Traditionen
im Heiligen Römischen Reich und ein herausragendes Beispiel für eine
binneneuropäische mittelalterliche Handelsstadt, deren Entwicklungsstufen bis
heute im Stadtbild ablesbar sind. Entsprechend der Auswahlkriterien
wurde bei der Projektauswahl darauf geachtet, dass Maßnahmen mit einem
eindeutigen Bezug zur Welterbestätte zur Projektmeldung eingereicht werden. Insbesondere folgende Aspekte wurden
dabei berücksichtigt: – stadtentwicklungspolitische Bedeutung; – stadtbildprägende Wirkung; – architektonische Qualität; – denkmalpflegerische Bedeutung; – Dringlichkeit der Maßnahme; – Machbarkeit; – Vorbildwirkung für andere Welterbestätten; – Innovationscharakter; – energetische Aspekte; – konjunkturelle Wirkung; – Höhe der Komplementärfinanzierung durch Land oder Kommune. Folgende Projekte wurden für die
Projektmeldung ausgesucht (s.a. in Anlage 1, Tabelle 1) 2.1 Informationszentrum für das
Welterbe Die
Aufnahme in die Welterbeliste geht mit der Verpflichtung einher, die Welterbe-Idee
zu vermitteln und die Welterbestätte einer breiten Öffentlichkeit
bekanntzumachen. In den Richtlinien für die Durchführung des Übereinkommens zum
Schutz des Kultur- und Naturguts der Welt wird diese Verpflichtung dahingehend
präzisiert, dass das Bewusstsein für den Schutz des Welterbes zu stärken ist
und für Welterbegüter geworben werden soll. Die
Stadt Regensburg plant daher, ein Informationszentrum für das UNESCO-Welterbe
einzurichten. Dieses soll eine Schnittstelle zwischen Wissensvermittlung und Besuchererlebnis
darstellen. Es wird als zentrale Informations- und Anlaufstelle interessierten
Bürgern und Touristen die Idee des Welterbes vermitteln und auf die Museen und
die einmaligen Baudenkmäler der Stadt hinweisen. Es bietet somit einen
Überblick über das Thema UNESCO-Welterbe und die Stadt Regensburg, sowie eine
Verweisfunktion auf die Museen und das kulturelle Angebot an. Mit dem geplanten
Informationszentrum gewinnt Regensburg eine Vorbildfunktion für andere
Welterbestätten. Ein Informationszentrum in der geplanten Art gibt es noch in
keiner anderen Welterbestätte. Bisher
im IP nur 800.000,-- € vorgesehen; durch das Konjunkturprogramm sollen nun die
für einen späteren Zeitpunkt zur Umsetzung geplanten Maßnahmen vorgezogen
werden. Gesamtkosten der Maßnahme: 1.800.000,- € Zeitraum: 2009 - 2011 2.2 Sanierung der Steinernen Brücke Die Steinerne Brücke ist das
wichtigste Bauwerk am Rande der Altstadt. Sie ist mit dem Dom das Regensburger
Wahrzeichen und wird auch als Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst und als
ein Denkmal von europäischem Rang bezeichnet. Sie überspannt nunmehr seit über 860
Jahren als die älteste, teilweise noch unverändert erhaltene romanische
Steinbrücke in Deutschland, die Donau. Seit dem 14.10.08 ist sie frei vom
Kraftfahrzeugverkehr und steht nun ausschließlich den Besuchern von Regensburg,
sowie den Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung. Die in den Jahren 1135 – 1146
erbaute Natursteingewölbebrücke hat eine Länge von ca. 315 m. Ihr Bauzustand
weist durch die Belastungen aus Umwelt und Verkehr eine Vielzahl von Schäden
auf. Auffällig sind die Schäden am historischen Mauerwerk. Insbesondere die
Durchfeuchtung in Verbindung mit Salz- und Frostbelastung setzt dem
Natursteinmauerwerk erheblich zu. Risse und Abplatzungen sowie die Zersetzung
des historischen Mauermörtels sind die Folge und führen zu statischen
Problemen. In den nächsten Jahren soll das
einmalige Baudenkmal grundlegend instand gesetzt werden. Das wichtigste Ziel
ist die Verhinderung des Wasserzutritts von oben. Dies erfordert die
vollständige Erneuerung der Brückenoberfläche einschließlich der Brüstungen und
des zerstörten Füllmauerwerkes. Dabei wird eine Abdichtung eingebaut. Im Weiteren müssen die geschädigten
und zersetzten Natursteine der Bögen, der Stirnwände und der Vorgelege
einschließlich der Verfugung substanzschonend und denkmalgerecht instandgesetzt
werden. Der Überbau der Rampe zum Oberen Wöhrd soll nach historischem Vorbild
erneuert werden. Gesamtkosten der Maßnahme: 18.000.000,- € Laufzeit: 2009 - 2013 2.3 Römisches Welterbe Regensburg Ziel
des Projektes „Römisches Welterbe“ ist die denkmalgerechte Sanierung der teils
akut restaurierungsbedürftigen antiken Bausubstanz des römischen Legionslagers.
Gleichzeitig
soll zur Vermittlung des außerordentlich hohen Denkmalwertes der Regensburger
Römerbauten eine Vernetzung in Form eines Informationssystems geschaffen
werden. Die
Südostecke der römischen Legionslagermauer wurde zusammen mit der
mittelalterlichen Zwingermauer 1955-61 ausgegraben und seither als Denkmalzone
präsentiert. Die seit 50 Jahren ungeschützte Präsentation des Denkmalbestandes
hat zu einer tiefgreifenden und nachhaltigen Schädigung der vorhandenen
Substanz geführt. Neben einer dringend erforderlichen Sanierung erscheint die
Planung einer adäquaten Schutzkonstruktion unerlässlich, in deren Rahmen auch
eine ansprechende Gestaltung der Denkmalzone realisiert werden soll. Ostflanke
Legionslagermauer unter dem Parkhaus D.-Martin-Luther-Str. 2: Das längste
erhaltene Teilstück (ca. 70 m) der monumentalen Legionslagermauer wurde 1971
bei der Errichtung des Parkhauses ausgegraben und im Untergeschoss erhalten.
Die Denkmalsubstanz war über Jahrzehnte den Emissionen der unmittelbar daneben
fahrenden oder stehenden Kraftfahrzeuge im Parkverkehr ausgesetzt. Nach einer
derzeit im Abschluss befindlichen Sanierung des Parkhauses muss das
Großquadermauerwerk einer fachgerechten Reinigung und Reparatur unterzogen
werden. Ferner sind eine Neugestaltung des unmittelbaren Umfeldes sowie
Schutzkonstruktionen vor den Kraftfahrzeugen und deren Emissionen im Parkhaus
dringend erforderlich. Zu
Beginn des 20. Jahrhunderts wurden im Bereich St.-Georgen-Platz/
Adolph-Kolping-Straße die Reste der Nordostecke des römischen Legionslagers
freigelegt und seither der Öffentlichkeit präsentiert. Ähnlich wie an der
Südostecke hat sich der Bauzustand der antiken Lagermauer erheblich
verschlechtert. Es besteht dringender Handlungsbedarf, hier entsprechende
Restaurierungs- und Sanierungsmaßnahmen zu setzen. Bisher
besteht lediglich eine unzureichende punktuelle Beschilderung. Ein
Informationssystem auf der Basis zeitgemäßen digitalen Instrumentariums kann
eine größtmögliche und aktuelle Vielfalt von Informationen anbieten. Auf dieser
Basis soll eine Vernetzung mit dem Historischen Museum, mit dem
Informationszentrum Welterbe im Salzstadel und der Tourist-Information
erfolgen. Innerhalb des Ostturms der Ports Praetoria steht ein Raum zur
Verfügung in dem ein fester Anlauf- und Informationspunkt eingerichtet werden
soll. Gesamtkosten der Maßnahme: 2.715.000,- € Laufzeit: 2009 -2013 2.4 Runtingerhaus Das Runtingerhaus, benannt nach der
reichen Kaufmannsfamilie Runtinger, die es 1367 erworben hatte und ausbauen
ließ, ist ein unschätzbares Beispiel eines Regensburger Handelshauses, das den
Reichtum wirtschaftlich potenter Familien des 14./15. Jahrhunderts
widerspiegelt. In den Jahren 1961-65 und 1971-77 wurde das Gebäude grundlegend
saniert. Bei der nun anstehenden Maßnahme
handelt es sich um die Herrichtung der vorhandenen Werkstatträume im
Erdgeschoss zu Büroräumen und den Umbau der Büros im 2. und 3. Obergeschoss. Bei den zurückliegenden
Sanierungsarbeiten in den 1970er Jahren wurden Lindan- und PCB-haltigen
Holzschutzmittel verwendet. Daher muss zudem nun eine Schadstoffmaskierung
sämtlicher belasteter Holzteile erfolgen. Die Schadstoffbeseitigung ist in
allen Büros- und Werkstatt- und Ausstellungsräumen sowie in den
Treppenaufgängen erforderlich. Im Rahmen der Gebäudeherrichtung
sollen auch die vorhandene Natursteintreppe erneuert und die Toilettenanlage
saniert werden. Gesamtkosten der Maßnahme: 465.000,- € Laufzeit: 2009 -2010 2.5 Dynamisches Parkleitsystem für
die Altstadt Den Mittelpunkt der Innenstadt
bildet die Altstadt. Das Altstadtgebiet mit Behörden und Dienstleistungen ist
wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Stadt und des Umlandes. Darüber
hinaus dient die Altstadt in hohem Maße dem Wohnen. Mit einem Parkleitsystem (PLS) soll
der Parkplatz suchende Verkehr in der Altstadt gezielt geführt werden, um die
Suchfahrten nach einem freien Stellplatz zu minimieren. Dabei werden im Wesentlichen
folgende Ziele verfolgt: - Reduzierung der Abgasbelästigung
bzw. der Feinstaubbelastung - Reduzierung der
Verkehrslärmbelästigung - Minimierung unnötiger
Parkplatzsuchfahrten -
Entzerrung
der innerstädtischen Verkehrsballung durch Einbeziehung von Park &
Ride-Plätzen (Westdeckel A93, Dultplatz, Unterer Wöhrd) - Beitrag zur gleichmäßigen Auslastung
des Parkraumangebotes Sinn und Zweck eines PLS ist es, die
vorhandenen Großparkplätze, Parkhäuser und Tiefgaragen über eine Zentrale zu
erfassen und anhand von aktuellen Belegungsgraden der einzelnen Parkierungsanlagen
den Verkehr gezielt zu freien Stellplätzen zu führen. Außerdem übernimmt das PLS die
Wegweisungsfunktion ins Zentrum. Gerade für Ortsunkundige ist das PLS eine
wichtige Orientierungshilfe im Gesamtkontext der wegweisenden
Verkehrsbeschilderung in Regensburg. Gesamtkosten der Maßnahme: 400.000,- € Laufzeit: 2010 - 2011 2.6 Schutzmaßnahme
„Walhalla-Bockerl“ Die Walhallabahn-Lokomotive 99 253, das so genannte
„Walhalla-Bockerl“, tat von 1908 bis 1960 ihren Dienst. Die Schmalspurbahn führte
von dem heutigen Regensburger Stadtteil Stadtamhof bis nach Wörth an der Donau.
Nach der Ausmusterung wurde die Lok durch Privatinitiative vor der
Verschrottung gerettet und ist seit 1976 in Stadtamhof aufgestellt. In ihrer
Einzigartigkeit stellt die Lokomotive ein herausragendes Industriedenkmal dar,
das gerade bei der älteren Bevölkerung noch in lebendiger Erinnerung ist. Um die Lokomotive „Walhalla-Bockerl“ als technisches Denkmal
vor weiteren Verfall, insbesondere durch Witterungseinflüsse und Vandalismus
nachhaltig schützen, sind ein Vordach sowie 3-seitige Umwehrungen aus
Verbundsicherheitsglas in entspiegelter Weißglas-Qualität vorgesehen. Die
Befestigung der ca. 1.10 m hohen Glasbrüstungsfelder erfolgt mit Edelstahl-
Bodenschienen auf Betonstreifenfundamenten. Gegen Vandalismus erfolgt
zusätzlich eine elektronische Sicherung mittels Bewegungsmelder oder
Lichtschranken, die mit Beleuchtung und akustischen Signalen gekoppelt sind. Gesamtkosten der Maßnahme: 60.000,- € Laufzeit: 2009 3.
Maßnahmen privater Projektträger: Folgende
Maßnahmen kirchlicher Träger wurden zur Anmeldung zum Förderprogramm für
Investitionen in nationale UNESCO-Welterbestätten beantragt: Die
Evang.-Luth. Neupfarrkirchgemeinde i.V.m. Kirchenbauverein der Regensburger
Neupfarrkirche e.V. beantragt eine Förderung für die Restaurierung der
Neupfarrkirche mit einem Gesamtvolumen von rd. 10 Millionen Euro. Das
Kollegialstift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle plant die Sanierung der
Dachstühle Kapellengasse 2 sowie die Außen- und Dachsanierung der
Stiftspfarrkirche St. Kassian. Die zur Förderung beantragten Kosten für die
beiden Maßnahmen belaufen sich auf 500.000,--€. Um
Zuschüsse aus dem Förderprogramm für Investitionen in nationale
UNESCO-Weltkulturerbestätte erhalten zu können, muss die Stadt Regensburg einen
Finanzierungsanteil von grundsätzlich 33,3% erbringen. Dieser Anteil kann bis
auf 10% reduziert werden, wenn die restlichen Mittel durch unbeteiligte Dritte
(Stiftungen, Sponsoren, Mäzenen, etc.) eingebracht werden. Im
vorliegenden Fall müsste die Stadt Regensburg für die drei Maßnahmen der
kirchlichen Träger einen Anteil in Höhe von insgesamt ca. 1,2 Mio. € leisten. Aus Sicht
der Stadt sollte jedoch keine freiwillige Kostenbeteiligung an den Maßnahmen
der kirchlichen Träger erfolgen. Es würde sonst ein Präzedenzfall mit
weitreichenden finanziellen Konsequenzen geschaffen werden, da sich die Stadt
die letzten Jahrzehnte grundsätzlich nicht an Investitionen kirchlicher Träger
beteiligt hat. Eine
Anmeldung der o.a. Maßnahmen zum Förderprogramm durch die Stadt ist somit nur möglich,
wenn durch entsprechende vertragliche Regelungen der städtische Eigenanteil
durch die kirchlichen Träger übernommen wird. Nach
vorliegenden Informationen steht das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
diesem Modell jedoch skeptisch gegenüber. 3.1 Neupfarrkirche Regensburg Projektträger: Evang.-Luth. Neupfarrkirchgemeinde i.V.m. Kirchenbauverein
der Regensburger Neupfarrkirche e.V. Die Regensburger Neupfarrkirche, im
16. Jahrhundert erbaut und im 19. Jahrhundert vollendet, ist zentraler und
vitaler Ort abendländischer Religionsgeschichte, geographischer Mittelpunkt
Regensburgs und Baudenkmal von überregionaler Bedeutung. Hier kulminieren in
einer für den süddeutschen Raum einmaligen Weise die jüdische, katholische und
evangelische Vergangenheit der Stadt und des Kulturraumes Regensburg. Die
Neupfarrkirche verfügt über einen der bedeutendsten historischen Kirchenschätze
Bayerns – allerdings bislang weitgehend unpräsentiert und ungesichert. Das Bauwerk ist in einem
bedenklichen baulichen Zustand, insbesondere der Sockel und die
Außenoberflächen sind so marode, dass über Feuchtigkeitseintrag und
Verwitterung die gesamte Kirche in ihrem Bestand massiv bedroht ist. Die Neupfarrkirche soll nun in
wissenschaftlich wie technisch vorbildlicher Weise restauriert und in eine
gesicherte Zukunft geführt werden. Anlässlich dieser Restaurierung ist
der Einbau eines großen Kirchenmuseums unter dem Kirchenschiff geplant, das in
direkter Verbindung und gemeinsamer Erschließung mit dem „Document
Neupfarrplatz“ ein lebendiges Erfahren Regensburger und Bayerischer Geschichte
in völlig neuer Dimension ermöglichen kann. Schließlich soll ein neues Beleuchtungskonzept
die Neupfarrkirche schlüssig in den Stadtlichtplan einfügen. Abgesehen von seiner sakralen
Bedeutung schließt dieses Gesamtvorhaben am Neupfarrplatz eine städtebauliche
Lücke, bindet die Kirche in die Regensburger und Bayerische Museumslandschaft
ein und stärkt ihre Funktion als herausragender Ort Regensburger Kultur- und
Denkmalpflege. Das Gesamtvolumen der Maßnahmen
beläuft sich auf rund 10 Millionen Euro, verteilt auf 5 Bauabschnitte. Kosten: Bauabschnitt
1: Erster Abschnitt Erschließung Sockelgeschoss Kostenschätzung
: € 1.325.000,-- incl. NK und Mwst. Bauzeitenplan:
Juli 2009 – Dez. 2009 Bauabschnitt
2: Zweiter Abschnitt Erschließung Sockelgeschoss, Einbau des Museums Kostenschätzung:
€ 2.690.000,-- incl. NK und Mwst. Bauzeitenplan:
Jan. 2010 – Dez. 2010 Bauabschnitt
3: Restauratorische Instandsetzung des umlaufenden Sandsteinsockels. Außeninstandsetzung
der Kirche, Umsetzung des Beleuchtungskonzeptes im Außenbereich. Kostenschätzung:
€ 1.208.000,-- incl. NK und Mwst. Bauzeitenplan:
Jan. 2011 – Dez. 2011 Bauabschnitt
4: Inneninstandsetzung Kostenschätzung:
€ 2.780.000,-- incl. NK und Mwst. Bauzeitenplan:
Jan. 2012 – Dez. 2012 Bauabschnitt
5: Restaurierung des historischen Geläutes im Nordturm. Einbau eines neuen
Geläutes im Südturm, dabei Instandsetzung der Turmdachstühle und Glockenstühle.
Innenausstattung der Kirche und des Museums. Kostenschätzung:
€ 2.268.000,-- incl. NK und Mwst. Bauzeitenplan:
Jan. 2013 – Dez. 2013 Gesamtkosten: 10.271.000,- € Finanzierung:
Laufzeit: 2009 – 2013 3.2 Sanierung Dachstühle Kapellengasse 2 Projektträger: Kollegiatstift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle Das dem Kollegiatstift Unserer
Lieben Frau zur Alten Kapelle gehörende Gebäude Kapellengasse 2 besteht aus
einem barocken Traufseitflügel zum Alten Kornmarkt und aus einem romanischen
Turmhaus, mit seinem Westgiebel zum Frauenbergl hin. Die Bausubstanz reicht in
die 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Der Bau entstand also noch ein Jahrhundert
vor den Regensburger Patriziertürmen der Frühgotik. Untersuchungen des
Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege ergaben, dass der romanische
Dachstuhl des Turmhauses der älteste Dachstuhl von Regensburg sein durfte. Die
dendrochronologische Untersuchung des Gebälks datiert dieses in das Jahr 1196.
Von Dachstühlen dieser Bauart und von diesem Alter sind in ganz Deutschland
nach Aussage der Denkmalschützer nur noch eine Hand voll bekannt. Die Dachtragwerke beider
Gebäudeteile weisen umfangreiche Schäden auf, die eine sofortige Sanierung
unumgänglich machen. Fäulnis- und Schwammschäden führten bis zur
Totalzerstörung von einzelnen Bauteilen. Die denkmalpflegerischen Auflagen
ergeben erhebliche Mehrkosten. Die Sanierung der Dachstühle wird in enger Abstimmung
mit der Denkmalpflege unter bestmöglicher Schonung der historischen Substanz
durchgeführt. Kosten:
Finanzierung:
Laufzeit: 2009 3.3 Stiftspfarrkirche St. Kassian Projektträger: Kollegiatstift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle St. Kassian wird erstmal 885
urkundlich erwähnt und zwar als Bestandteil der königlichen Pfalz und ihrer
Kirche, der Alten Kapelle, zu der sie bis heute gehört. Als Eigenkirche der
Pfalz diente St. Kassian wahrscheinlich als Pfarrkirche für die Ministerialen
und ranghohen Weihen, sodass St. Kassian zur ersten von der Dompfarrei
losgelösten Pfarrkirche Regensburgs wurde. Der urkundliche und archäologische
Nachweis des karolingischen und romanischen Vorgängerbaus, die Ablesbarkeit der
mittelalterlichen Architekturauffassung und die hochrangige Ausstattung mit
einer Rokoko-Raumschale weisen die Stiftspfarrkirche St. Kassian als
bedeutendes bauliches Geschichtszeugnis von nationaler Bedeutung aus. St.
Kassian dokumentiert in ihrer Baugeschichte und in ihrer Verortung im
Stadtgebiet, dass sie als Bestandteil der national und international
bedeutenden Stadtentwicklungsgeschichte Regensburgs zu sehen ist. Bei der Stiftspfarrkirche St.
Kassian wurde die Voruntersuchung zur Schadensermittlung abgeschlossen. Die
statische Notsicherung der beiden vorderen Säulen wurde durchgeführt mit der
Außen- und Dachsanierung wird demnächst begonnen hier sind umfangreiche Schäden
vorhanden. Fäulnis und Schwammschäden führten bis zur Totalzerstörung von
einzelnen Bauteilen. Es besteht die große Gefahr, die Raumschale in
Teilbereichen unwiederbringlich zu verlieren. Diese Gefahr wird durch die
umfangreichen Arbeiten am Dachtragwerk noch erhöht. Kosten:
Finanzierung:
Laufzeit: 2010 – 2013 4. Maßnahmen des Freistaats Gemäß dem Projektaufruf ist die Stadt Regensburg nominell
auch Antragssteller für Maßnahmen in Regensburg, die sich im Eigentum des
Freistaats befinden. An der Finanzierung der Maßnahmen, die seitens des
Freistaats gemeldet werden, ist die Stadt Regensburg nicht beteiligt. Es
handelt sich vorraussichtlich sich um die folgenden Projekte: -
Außensanierung
Kirche St. Ulrich -
Sanierung
Stützmauer an der Königlichen Villa -
Document
Niedermünster Anlage: Tabelle Projektanmeldungen Der Stadtrat
beschließt: Die Stadt Regensburg wird sich am
Programm zur Förderung von Investitionen in nationale UNESCO-Welterbestätten
mit der Meldung der im Bericht dargestellten Projekte beteiligen und diese
vorbehaltlich positiver Förderbescheide in dargestellter Form und dargestelltem
Umfang durchführen.
Anlagen:
Tabelle Projektanmeldungen
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||