Vorlage - VO/09/4208/61  

 
 
Betreff: Arbeitsgruppe Radverkehr 2008: Maßnahmenempfehlungen
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Stadtplanungsamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen Entscheidung
14.05.2009 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

                                                                                                             

 

 

Sachverhalt: 

 

Sachstandsbericht Arbeitsgruppe Radverkehr

1. Beratungsthemen 2008

Die Arbeitsgruppe Radverkehr hat sich im Jahr 2008 mit dem Themenschwerpunkt „Neuaufstellung des Regensburger Radverkehrsplan“, der im Jahr 1989 erstmals aufgestellt und seitdem nicht mehr fortgeschrieben worden war, befasst. Das mit der Ausarbeitung beauftragte Planungsbüro berichtete über den erreichten Zwischenstand. Zu diesem Zeitpunkt waren im Wesentlichen die vorhandenen Radverkehrsanlagen erhoben, war ein Vorschlag für ein Radroutennetz erarbeitet und waren Mängel im Netz qualitativ zusammengestellt. Noch nicht ausgearbeitet waren u.a. konkrete Maßnahmenvorschläge für die Behebung von Lücken im Radverkehrsnetz oder für die Optimierung der Verknüpfung mit dem öffentlichen Personennahverkehr. Mit der Fertigstellung des Gutachtens ist Mitte 2009 zu rechnen.

Im Weiteren hat sich die Arbeitsgruppe mit dem Ergebnis der Überprüfung von Einzelmaßnahmen zur Verbesserung von Radverkehrsrouten und -einrichtungen beschäftigt. Die Vorschläge waren von verschiedenen Seiten an die Arbeitsgruppe herangetragen worden.

 

2. Umgesetzte Maßnahmen in den Jahren 2007/2008:

An der Kreuzung Landshuter Straße / Furtmayrstraße / Safferlingstraße wurden die baulichen Vorbereitungen getroffen, um die gegenüber der Landshuter Straße sehr stark abgekröpfte Radfurt über die Furtmayrstraße zu strecken. Die endgültige Umsetzung war wegen fehlender Mittel für den noch notwendigen Umbau der Ampelanlage und die Ummarkierung der Furt noch nicht möglich. Sie wird im Rahmen des jährlichen Kostenrahmens für Radverkehrsmaßnahmen von 100.000 Euro erfolgen.

An der Kreuzung Weißenburgstraße / Adolf-Schmetzer-Straße wurde die fehlende direkte Fahrbeziehung über die Kreuzung in Richtung Ostentor eingerichtet. Bislang mussten Radfahrer mit dem Ziel Altstadt den Knoten umwegig über die Babostraße und die Bruderwöhrdstraße umfahren. Dazu wurde auf der Fahrbahn ein Radfahrstreifen markiert, der mit den Kfz-Streifen mitsignalisiert ist.

In der Weißenburgstraße und der Landshuter Straße wurde im Jahr 2008 zwischen der Blumenstraße und der Hermann-Geib-Straße eine zügige Radroute ab der Blumenstraße stadt­auswärts eingerichtet. Dazu wurde der östliche Radweg baulich auf 2,50 m verbreitert und als Zweirichtungs-Radweg eingerichtet, so dass die Fahrt aus dem Bereich der Blumenstraße in Richtung Hermann-Geib-Straße jetzt umwegfrei möglich ist.

 

3. Von der Arbeitsgruppe Radverkehr zur Umsetzung empfohlene Maßnahmen

In der Sitzung der Arbeitsgruppe Radverkehr vom 23.10.2008 wurden folgende Maßnahmen zur Umsetzung empfohlen, sofern teilweise noch durchzuführende Überprüfungen nicht entgegenstehen:

§         West-Ost-Durchfahrt durch die Altstadt im Zuge der Gesandtenstraße: Vervollständigung in Richtung Osten unter Einbeziehung einer Durchfahrt durch die Schwarze-Bären-Straße.

§         Donaustaufer Straße: Anbindung der Ortenburgerstraße an den Radweg auf der Nordseite der Donaustaufer Straße.

§         Fußweg in Verlängerung der Landshuter Straße von der D.-Martin-Luther-Straße zur Maximilianstraße: Öffnung als attraktive Verbindung zur Maximilianstraße für den Radverkehr.

§         Platz der Einheit: Ausleitung des stadteinwärts fahrenden Radverkehrs östlich der Wittelsbacherstraße unmittelbar auf die Fahrbahn der Jakobstraße.

§         Ludwigstraße und Rote-Hahnen-Gasse: Öffnung für den Radverkehr in Richtung Osten nach Umgestaltung zu Mischverkehrsflächen.

 

3.1 Durchfahrt durch die Schwarze-Bären-Straße:

Seit der Verkehrsberuhigung der Gesandtenstraße gibt es eine attraktive Radroute im Kern der Altstadt nach Osten bis zum Neupfarrplatz. Ein immer wieder, zuletzt im Rahmen der Arbeit der Arbeitsgruppe Radverkehr diskutierter Wunsch ist es, die Route möglichst umwegfrei bis zum Dachauplatz zu verlängern, um eine verkehrsarme Durchquerungsmöglichkeit der Altstadt zu erhalten. Dabei wird seit langem die Öffnung der Schwarze-Bären-Straße und die Freigabe der gegen die Einbahnrichtung führenden Fahrtrichtung des östlichsten Teils der Drei-Kronen-Gasse für den Radverkehr angeregt.

Bei der neuerlichen Diskussion in der Arbeitsgruppe Radverkehr wurde angeregt zu prüfen, ob die Fußgängerzone Schwarze-Bären-Straße versuchsweise während der Lieferzeiten und nachts, d.h. von 17.30 Uhr bis 10.30 Uhr am Folgetag, und an Sonn- und Feiertagen für den Radverkehr geöffnet werden kann. Während der Lieferzeiten ist ohnehin bereits Fahrverkehr zugelassen und während der anderen genannten Zeiträume ist die Fußgängerfrequenz gering. Allerdings stehen dem derzeit noch Bedenken im Hinblick auf Klarheit und Eindeutigkeit der Regelungen entgegen.

Eine Öffnung der Gegenrichtung im östlichsten Teil der Drei-Kronen-Gasse ist bereits mehrfach geprüft worden, kann aber derzeit in die Lichtsignalanlagensteuerung am Dachauplatz nicht eingefügt werden.

 

3.2 Anbindung der Ortenburgerstraße an den Radweg in der Donaustaufer Straße:

Der auf der ehemaligen Gleistrasse der Walhalla-Bahn verlaufende Radweg in der Donaustaufer Straße westlich der Nordgaustraße ist auf lange Strecke und auch bei der Ortenburger Straße von der Fahrbahn durch eine breite Grünfläche abgetrennt. Die Anbindung der Ortenburger Straße an den Radweg soll durch eine befestigte Überfahrt hergestellt werden. Dadurch wird die aus der Naabstraße und der Ortenburgerstraße bestehende Nord-Süd-Achse vervollständigt, über die künftig ein Baumarkt erschlossen sein wird.

 

3.3 Fußweg in Verlängerung der Landshuter Straße von der D.-Martin-Luther-Straße zur Maximilianstraße:

Die Öffnung dieses Fußwegs für den Radverkehr wird immer wieder angeregt. Sie wurde nicht vollzogen und in der Arbeitsgruppe Radverkehr letztlich ergebnislos diskutiert, weil sich die Lösung nicht in die Fußgängersignalisierung über die D.-Martin-Luther-Straße einfügen lässt, und weil die Fahrtrichtung nach Osten nicht geöffnet werden sollte, denn Radfahrer, die den Weg heute schon in dieser Richtung nutzen, fahren überwiegend in die Ostenallee ein. Letzteres ist nicht erlaubt und sollte durch die Freigabe des Wegs nicht noch gefördert werden.
Im Zusammenhang mit den verkehrlichen Planungen zum Regensburger Kultur- und Kongreßzentrum am Ernst-Reuter-Platz kann versucht werden, eine Lösung zumindest für die Fahrtrichtung nach Westen zu finden.

 

3.4 Platz der Einheit: Ausleitung des stadteinwärts fahrenden Radverkehrs östlich der Wittelsbacherstraße unmittelbar auf die Fahrbahn der Jakobstraße:

Die Lösung ist technisch machbar. Es muss aber in die Technik der Lichtsignalanlage eingegriffen und die Straßenmarkierung geändert werden, wofür die finanziellen Mittel voraussichtlich in diesem Jahr bereitstehen.

 

3.5 Ludwigstraße und Rote-Hahnen-Gasse, Öffnung für den Radverkehr in Richtung Osten nach Umgestaltung zu Mischverkehrsflächen:

Im Zusammenhang mit dem bereits begonnenen Umbau der Straßen zur Mischverkehrsfläche sollte geprüft werden, ob diese Einbahnstraßen für den nach Osten gerichteten Radverkehr geöffnet werden können. Im bisherigen Ausbauzustand mit Gehwegen waren die Breiten der Fahrbahn vor allem bei parkenden Kfz nicht groß genug für den Begegnungsverkehr.

Obwohl die Straßen nach dem Umbau auf ganze Breite niveaugleich gestaltet sein werden, ergab eine Überprüfung, dass wegen der zahlreichen Einengungen der Querschnitte durch Kfz-Stellplätze und Sondernutzungen ein gegen die Einbahnrichtung fahrender Radverkehr nicht generell zugelassen werden kann. Machbar ist die Öffnung des Abschnitts der Ludwigstraße westlich der Drei-Mohren-Straße für das Radfahren nach Osten. Dadurch entsteht eine attraktive Verbindung vom Weißgerbergraben zur Gesandtenstraße unter Umfahrung der verkehrsreichen Neuhausstraße.

 

 

4. Weitere Aktivitäten – Aktion der Arbeitsgruppe: „Stadt fährt Rad“

Für den 23.05.2009 ist in der Maximilians-/Königsstraße unter dem Motto „Stadt fährt Rad“ eine Fahrradaktion geplant. Ziel dieses „Fahrradfrühlings“ ist es möglichst vielen Regensburgerinnen und Regensburger die Vorteile des Radfahrens – gerade auf Kurzstrecken unter 6 km – aufzuzeigen und das Rad als Verkehrsmittel zu bewerben. Weiteres Ziel ist das städtische Engagement in Sachen Fahrradverkehr zu kommunizieren. Zum „Fahrradfrühling“ ist eine Sternfahrt aus den drei Stadtgebieten mit Stadträten, Mitarbeitern der Verwaltung und interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorgesehen. Treffpunkte sind: der Edeka-Parkplatz in der Hornstraße für den Süden/Osten, das Alex-Center für den Stadtnorden und das Köwe-Center für den Stadtwesten.

Neben einer Ausstellung der neuesten Stadtfahrräder und einer Selbsthilfewerkstatt von Interessenverbänden, sind Stadtführungen mit dem Rad und Rikschafahrten und sowie andere Aktivitäten geplant.

 

Der Ausschuss beschließt:

 

Der Ausschuss beschließt:

 

1.      Die Ludwigstraße wird nach der Umgestaltung in Fahrtrichtung Osten zwischen Arnulfsplatz und Drei-Mohren-Straße für den Radverkehr geöffnet.

2.      Die Maßnahmen in der Donaustaufer Straße und auf dem Platz der Einheit werden im Rahmen des jährlichen Kostenrahmens für Radverkehrsmaßnahmen von 100.000 Euro umgesetzt.

3.      Im Zusammenhang mit den Planungen zur verkehrlichen Einbindung eines RKK am Ernst-Reuter-Platz soll eine verbesserte Verknüpfung der Radwege zwischen Maximilianstraße und D.-Martin-Luther-Straße erreicht werden.

 

Anlagen:

 

Anlagen:

 

3 Pläne

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage1-Anbindung Ortenburgerstr (107 KB)    
Anlage 2 2 Anlage2-Platz-der-Einheit (73 KB)    
Anlage 3 3 Anlage3-Ludwigstraße (167 KB)