Sachverhalt: Anlagen: - 1 Übersichtslageplan „Gesamtkonzept“ - 1 Lageplan 1. Beschlusslage Mit Beschluss des Ausschusses für
Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen v. 19.06.01 wurde das
Hochwasserrückhaltebecken in Höfling aufgrund der massiven
naturschutzfachlichen Einwendungen aufgegeben und die Verwaltung beauftragt,
die Planungen mit den Hochwasserrückhaltebecken in Burgweinting und
Leoprechting weiterzuführen. Mit Beschluss des Ausschusses für
Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen v. 06.12.05 wurde die
Verwaltung beauftragt , für die optimierte Lösung des Hochwasserrückhaltebeckens
in Burgweinting (ohne Ringdeich und mit Hochwassereinleitung in den Kanal) und
für das Hochwasserrückhaltebecken Leoprechting unter Beachtung der Ergebnisse
der Bürgerinformation v. 08.02.06 die erforderlichen wasserrechtlichen
Planfeststellungssunterlagen zu erarbeiten und die Unterlagen anschließend dem
Ausschuss wieder vorzulegen. Die Leistungen der Phasen 3 bis 9
und der örtlichen Bauüberwachung gemäß Teil VII HOAI (Ingenieurbauwerke) wurden
nach Beschluss des Bau- und Vergabeausschusses vom 25.07.2006 an das
Ingenieurbüro Dr. Blasy – Dr. Øverland, Eching am Ammersee vergeben. Mit der
Ausführung der landschaftspflegerischen Leistungen (Umweltverträglichkeitsstudie
und landschaftspflegerischer Begleitplan) wurde das Büro Haase und Söhmisch,
Freising beauftragt. Die Ergebnisse der Planungen für die
beiden Hochwasserrückhaltebecken wurden im Mai 2007 vorgelegt und anschließend
mit den Fachstellen, insbesondere mit dem Wasserwirtschaftsamt Regensburg,
abgestimmt. Aufgrund wasserrechtlicher Bedenken wurde die Kanaleinleitung
verworfen und der Drosselabfluss aus dem Hochwasserrückhaltebecken Burgweinting
musste auf 9,2 m³/s erhöht werden. Nach Fertigstellung der
Genehmigungunterlagen wurde die Verwaltung vom Ausschuss für Stadtplanung,
Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen am 13.02.2008 mit der Beantragung der
wasserrechtlichen Planfeststellungsverfahren für die Hochwasserrückhaltebecken
Burgweinting und Leoprechting beauftragt (Einleitungsbeschluss). Im Rahmen einer
Informationsveranstaltung am 08.04.2008 wurden die Bürger der betroffenen
Stadtteile Burgweinting und Leoprechting über die geplanten Hochwasserrückhaltebecken
informiert. Nachdem seitens der Bürgerschaft
keine Anregungen und Änderungen zu den vorgestellten Planungen vorgetragen
wurden, beantragte das Tiefbauamt mit Schreiben vom 16.06.2008 die Durchführung
eines wasserrechtlichen Planfeststellungsverfahrens für das HRB Leoprechting
bei der Unteren Wasserrechtsbehörde. Mit Beschluss vom 10.03.2009 wurde das HRB
Leoprechting durch die Untere Wasserrechtsbehörde planfestgestellt. 2. Gesamtkonzept „Hochwasserschutz am
Aubach“ Der
Schutz vor 100-jährlichem Hochwasser in den Siedlungsgebieten von Burgweinting
und Irl kann nur mit einem Gesamtkonzept, bestehend aus mehreren
Einzelmaßnahmen, sichergestellt werden. Dass zum Hochwasserschutz mehrere
Einzelmaßnahmen erforderlich werden, liegt im wesentlichen daran, dass beim HRB
Burgweinting nicht genügend Speichervolumen geschaffen werden kann. Hohe Deiche
als Ringdeichlösung sind nicht wirtschaftlich und in der Bevölkerung nicht
durchsetzbar, Kanaleinleitungen sind rechtlich nicht möglich. Die
nachfolgenden Einzelmaßnahmen bilden nur im Zusammenwirken einen wirksamen
Hochwasserschutz. Die geplanten Einzelmaßnahmen stellen für sich alleine keinen
ausreichenden Hochwasserschutz dar. Bereits der Verzicht auf eine
Einzelmaßnahme würde die hydraulische Dimensionierung und somit die Planung der
anderen Hochwasserschutzmaßnahmen beeinträchtigen. Das Ziel des 100-jährlichen
Hochwasserschutzes in den genannten Gebieten könnte dann nicht mehr bzw. nur
mehr teilweise erreicht werden. Folgende
Einzelmaßnahmen sind im Gesamtkonzept beinhaltet: · Hochwasserrückhaltebecken
Leoprechting ·
Hochwasserrückhaltebecken
Burgweinting Das
Becken wird an der Ostseite begrenzt durch ein Absperrbauwerk mit Betriebsauslass.
Das Absperrbauwerk ist ein Hochwasserschutzdamm mit einer Dammkronenhöhe von
340,60 m ü. NN, eine Fußbreite von ca. 23 m und eine Länge von ca. 110 m. Im
Hochwasserfall wird der Abfluss aus dem Hochwasserrückhaltebecken durch die
Drosseleinrichtungen auf 9,2 m³/s begrenzt und somit eine Reduzierung des
HW100-Ablusses um 5,5 m³/s erreicht. Darüber hinausgehende Hochwasserzuflüsse
werden im Becken zwischengespeichert und nach Rückgang des Zuflusses wieder
selbsttätig abgegeben. Das planmäßige Stauziel liegt bei 339,55 m ü. NN und
ergibt ein Speichervolumen von ca. 97.000 m³. Bei einem Drosselabfluss von 9,2
m³/s reicht das Beckenvolumen für ein 100-jährliches Bemessungsereignis aus.
Darüber hinausgehende Hochwasserereignisse werden über die im Absperrdamm
integrierte Dammscharte nach unten abgeleitet, so dass keine Gefährdung des
Absperrdamms sowie der am Becken anliegenden Grundstücke erfolgen kann. geplante Umsetzung: 2009/2010 voraussichtliche
Gesamtkosten: 2.150.000,-- € ·
Gewässerausbau
Burgweinting, westlich der Obertraublinger Straße geplante Umsetzung: 2010/2011 ·
Gewässerausbau
Burgweinting, östlich der Obertraublinger Straße (Ortskern) geplante
Umsetzung: 2010/2011 ·
Ausbaumaßnahmen
im Aubachmündungsbereich Um
Zuwendungen im Rahmen der RZWas durch den Freistaat Bayern für die geplanten
Maßnahmen zu erhalten, ist die Darstellung aller Einzelmaßnahmen und ihrer
Wirkung innerhalb eines Gesamtkonzeptes erforderlich. Einzelmaßnahmen werden
nur dann gefördert, wenn dem Zuwendungsgeber der Wille der Stadt zur Umsetzung
des Gesamtkonzeptes mittels Stadtratsbeschluss dargelegt wird. 3. Beschreibung
HRB Leoprechting Zusammen mit dem geplanten HRB
Burgweinting (der Bauentwurf befindet sich derzeit noch im Planfeststellungsverfahren)
bewirkt das HRB Leoprechting eine Drosselung des Aubachhochwasserabflusses von
14,7 m³/s auf 9,2 m³/s, so dass nach dem Gewässerausbau in Altburgweinting der
Hochwasserabfluss schadlos abgeführt werden kann. Der Standort des Rückhaltebeckens
Leoprechting liegt südlich der Ortschaft Leoprechting am Langen Graben. An
diesem Ort ist bereits ein künstlich aufgeschütteter Erddamm
(Reichsautobahndamm) vorhanden. Der Damm hat eine Höhe von ca. 11,50 m, am
Dammfuß hat er eine Breite von über 80 m und an der Krone eine Breite von etwa
40 m. Unter dem Damm wird der Lange Graben in einem Durchlass DN 2000
hindurchgeleitet. Der bestehende Erddamm wird als
Absperrdamm benutzt. Die Regulierung des Hochwasserabflusses erfolgt durch
einen Betriebsauslass an der Westseite des
Absperrdamms. Der Betriebsauslass wird als Ortbetonbauwerk mit
wasserstandsunabhängiger Drosseleinrichtung geplant. Der max. Drosselabfluss
beträgt 300 l/s. Der über den max. Drosselabfluss hinausgehende
Hochwasserzufluss wird in dem Hochwasserrückhaltebecken zwischengespeichert.
Mit dem planmäßigen Stauziel mit 368,60 m ü. NN ergibt sich ein Speichervolumen
von ca. 74.000 m³. Mit diesem Beckenvolumen kann selbst ein 300-jährlicher
Hochwasserabfluss zwischengespeichert werden. Darüber hinausgehende
Hochwasserereignisse werden über 2 Überfallkanten am Betriebsauslass direkt in
den vorhandenen Durchlass DN 2000 entlastet. Sobald der Hochwasserzufluss zum
Becken den Drosselabfluss von 300 l/s wieder unterschreitet, beginnt das Becken
sich wieder selbsttätig zu entleeren. Bei einem Einstauereignis werden
private landwirtschaftliche Flächen eingestaut. Die Schäden der
Grundstücksbesitzer werden dann von der Stadt Regensburg nach landwirtschaftlichen
Entschädigungsgrundsätzen ausgeglichen. Der Betriebsauslass befindet sich im
Bereich des Schutzstreifens der im Eigentum der Bayerngas GmbH stehenden
Gashochdruckleitung Münchsmünster – Regensburg MR 05. Mit der Bayerngas GmbH
wurde bereits ein Interessenabgrenzungsvertrag zur Nutzung des Schutzstreifens
und zum Einstau der Gasleitung im Hochwasserfall geschlossen. Die Ausführung der Baumaßnahme ist
für das zweite Halbjahr 2009 vorgesehen. 4. Kosten
und Haushaltsmittel (HRB Leoprechting) Nach dem derzeitigen Planungsstand
betragen die Gesamtkosten für das Hochwasserrückhaltebecken Leoprechting
einschließlich der landschaftspflegerischen Maßnahmen und Baunebenkosten ca. 400.000,--
€. Haushaltsmittel stehen in den
Haushaltsjahren 2009 und 2010 auf der Haushaltsstelle 1.6157.9589 in
ausreichender Höhe zur Verfügung. Im Hinblick auf Förderung der
Baumaßnahme durch den Freistaat Bayern (nichtstaatlicher Wasserbau/RZWas) wurde
ein Antrag auf vorzeitigen Baubeginn gestellt. Der
Ausschuss beschließt: 1. Die
Verwaltung wird beauftragt, das Gesamtkonzept „Hochwasserschutz am Aubach“ umzusetzen. 2. Auf der
Grundlage des Gesamtkonzeptes „Hochwasserschutz am Aubach“ wird vorbehaltlich der Zustimmung zum vorzeitigen
Baubeginn und im Rahmen der verfügbaren
Haushaltsmittel das Hochwasserrückhaltebecken Leoprechting errichtet.
Anlagen:
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