Sachverhalt: 1. Anlass Für die Regensburger Innenstadt besteht bereits eine
Vielzahl von Fachplänen, -programmen und -konzepten. Mit ihren
unterschiedlichen Zielsetzungen und Auswirkungen für die städtebauliche
Entwicklung stehen diese jedoch z. T. losgelöst nebeneinander, konkurrieren
sogar z. T. miteinander. Für eine zielgerichtete, fachübergreifende und
koordinierte Gesamtplanung ist allerdings ein Planwerk notwendig, in welchem
der zukünftige Umgang mit der Regensburger Innenstadt einheitlich und
einvernehmlich definiert wird. Die bestehenden Pläne und Konzepte mit ihren
Maßnahmen sind hierin fortzuschreiben, miteinander abzustimmen, zeitlich zu
definieren und in besonderem Maße zu konkretisieren. Das städtebauliche
Handlungskonzept soll zukunftsorientierte Zielaussagen, z.B. zu funktionalen,
stadtgestalterischen, freiraumplanerischen und verkehrsplanerischen Aspekten,
leisten. Darüber hinaus wird aber auch im Zusammenhang mit dem
zeitgleich in Erstellung stehenden Welterbe-Managementplan ein schlüssiges städtebauliches
„Handlungskonzept“ für das Welterbe Altstadt Regensburg mit Stadtamhof
benötigt. Damit ist das Konzept auch ein wichtiger Baustein des
Welterbe-Managementplans. 2. Sachstand 2.1 Umgriff Der in diesem Zusammenhang
definierte Planungsbereich „Innenstadt Regensburg“ umfasst im Wesentlichen das
Gebiet der Welterbe Kernzone, die beiden Wöhrde im Norden sowie das
Bahnhofsareal im Süden. Das Gebiet zeichnet sich im Kern durch seine nahezu
vollständig erhaltene mittelalterliche Stadtstruktur aus und wird im Osten
ergänzt durch das gründerzeitliche Ensemble Reichsstraße. Die Wöhrde mit
Wohnbebauung weisen einen für die Regensburger Innenstadt sehr hohen
Freizeitwert auf. Das Bahnhofsareal bildet mit dem Bahnhofsgebäude den
südlichen Entreebereich zur Regensburger Altstadt (Anlage) Zu Einzelaspekten wird darüber
hinaus auch noch ein größerer räumlicher Umgriff zu betrachten sein, wie z.B.
bei übergeordneter Vernetzung von Grünverbindungen. 2.2 Ziele Auf der
Grundlage der vorhandenen Leitbilder und Zielsetzungen zur Stadtentwicklung und
Stadtplanung, ist ein schlüssiges Handlungskonzept zu erstellen, das eine
ausgewogene Balance von Erhalt und Entwicklung bewirkt und die räumlichen
Auswirkungen in Einklang mit der kulturhistorischen Bedeutung der Innenstadt
bringt. Dabei gilt es, das Besondere und Einzigartige dieses Standorts herauszustellen
und zu vermitteln: die Regensburger Altstadt als ein mittelalterlich geprägtes
und seit dem Zweiten Weltkrieg in ganz Deutschland singuläres Stadtgefüge zu
erhalten und weiterzuentwickeln. Die
Darstellung konkreter städtebaulicher und stadtentwicklungsplanerischer
Maßnahmen im „Handlungskonzept Innenstadt“ soll auch als Grundlage für die Akquise
von Fördermitteln auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene dienen und die Basis für
eine kontinuierliche Fortschreibung der Investitionsplanung der Innenstadt
darstellen. Das
„Handlungskonzept Innenstadt“ soll zunächst den Planungszeitraum 2010 bis 2020
abdecken. 3. Weiteres Vorgehen 3.1. Projektgruppe/ Beauftragung
externer Planer und Moderatoren Zur Vorbereitung der
interdisziplinären Aufgabenstellung wurde innerhalb der Verwaltung eine
Projektgruppe aus verschiedenen Fachämtern gebildet. Zur Moderation des Informations- und
Kommunikationsprozesses soll externe Unterstützung zugezogen werden. Gegebenfalls sollen Teile der
Planungsaufgaben vergeben werden, um einen zeitnahen Abschluss der Arbeiten zu
ermöglichen. 3.2. Geplante Arbeitsschritte: Analyse Zielfindungsphase
Strategieentwicklung Umsetzungsphase Vorbereitung der Schlusspräsentation Präsentation der Arbeitsergebnisse
vor dem Stadtrat (Sommer 2010) 3.3. Weitere Umsetzung,
Fortschreibung, Evaluation Das “Handlungskonzept Innenstadt“ ist
eng mit dem Welterbemanagementplan verknüpft und terminlich abzustimmen. Das Handlungskonzept ist nach
Fertigstellung kontinuierlich einer Erfolgskontrolle zu unterziehen und der
jeweiligen Situation anzupassen. In Abständen zwischen fünf und 10
Jahren sollte eine Evaluation erfolgen, die auch die evtl. veränderten
Rahmenbedingungen mit einbezieht. 3.4. Informations- und
Kommunikationsprozess Die Einbindung der Öffentlichkeit
orientiert sich an dem Leitfaden zur Durchführung von Bürgerinformationsveranstaltungen
und Bürgerbeteiligungsverfahren. Zum Zeitpunkt des
Einleitungsbeschlusses durch den Stadtrat soll eine Internetseite mit aktuellen
Informationen zum „Handlungskonzept Innenstadt“ eingerichtet werden. Darüber
hinaus sollen nach den wesentlichen Arbeitsphasen im Rahmen des
Stadtentwicklungsforums und mit eingeladenen Multiplikatoren der Bürgerschaft
die Ergebnisse diskutiert werden. Am Ende der vierten Phase, nach der
Präsentation der Arbeitsergebnisse vor dem Stadtrat, soll eine öffentliche Informationsveranstaltung
stattfinden. 3.5 Kosten/ Fördermittel Es ist
beabsichtigt, die Arbeiten mit vorhandenen Kapazitäten durchzuführen. Es ist
darüber hinaus beabsichtigt, mit der Regierung der Oberpfalz über den Einsatz
von zusätzlichen Fördermitteln zu verhandeln. Der
Ausschuss beschließt: 1. Die Verwaltung
wird beauftragt ein städtebauliches „Handlungskonzept für die Innenstadt“ zu
erstellen. 2. Das Konzept
mit den daraus resultierenden Maßnahmen wird dem Ausschuss für Stadtplanung,
Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen zur Beschlussfassung vorgelegt.
Anlagen: 1 Räumlicher Umgriff
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