Sachverhalt: Bericht der Verwaltung: Der Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und
Wohnungsfragen beschloss am 27.2.2009, die Einrichtung einer Jugendbauhütte in
Regensburg auf den Weg zu bringen. Im Zuwendungsantrag des Vereins „Jugendbauhütten der
Deutschen Stiftung Denkmalschutz“, in dessen Trägerschaft die Jugendbauhütte
betrieben werden soll, sind Ziele und Inhalte des Projekts wie folgt
beschrieben: „Zielsetzung: Das Projekt Jugendbauhütten hat das
Ziel, junge Menschen praktisch und theoretisch an das Thema Denkmalpflege
heranzuführen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat die erste Jugendbauhütte
im Jahr 1999 in Quedlinburg eröffnet. Inzwischen bestehen neun Jugendbauhütten,
und zwar in Brandenburg/Berlin, Duisburg/Raesfeld (NRW), Görlitz (Sachsen),
Mühlhausen (Thüringen), Quedlinburg (Sachsen-Anhalt), Romrod (Hessen), Soest
(NRW), Stralsund/Szeczecin und Wismar (beide Mecklenburg-Vorpommern). Für das
Jahr 2009 (1. September) ist beabsichtigt, drei weitere Jugendbauhütten
einzurichten, und zwar in Regensburg, Stade (Niedersachsen) und
Brandenburg/Polen (für Gartendenkmalpflege). Die Jugendbauhütten werden gemeinsam
mit den Internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten (ijgd) betrieben, die die
Betriebsträgerschaft innehaben. Die Erwartungen an die
Jugendbauhütten sind in vollem Umfang in Erfüllung gegangen. Junge Menschen
bewerben sich in großer Zahl für die Teilnahme und verlassen die Jugendbauhütte
hoch motiviert. Die Einrichtung hat hohe Akzeptanz in Politik und Gesellschaft
gefunden. Bundespräsident Köhler ist ihnen als Schirmherr der Deutschen
Stiftung Denkmalschutz persönlich
besonders verbunden und unterstützt das Projekt in vielfältiger Weise. Inhalt: In den Jugendbauhütten wird ein
Freiwilliges Jahr in der Denkmalpflege (FJD) nach dem
Jugendfreiwilligendienste-Gesetz (JFDG) durchgeführt; es handelt sich um einen
Spezialfall des Freiwilligen Sozialen Jahres. In einem Jahreszyklus, jeweils
vom 01.09. – 31.08., werden junge Menschen im Alter von 18 – 26 Jahren in
Einsatzstellen und Seminaren mit Themen der Denkmalpflege befasst. In der Regel
gibt es im FJD 24 Stellen. Einsatzstellen sind gemeinwohlorientierte
Einrichtungen, die in ihrer Aufgabenstellung und Arbeit einen Bezug zur
Denkmalpflege haben. Dazu gehören Denkmalbehörden, Architekturbüros,
Handwerksbetriebe, Museen oder Denkmalpflegevereine. So hat ein Freiwilliger
mit dem Aufbau eines städtischen Bildarchivs begonnen; ein anderer hat an der
Ausführung von Aufträgen seiner Einsatzstelle, einer Stuckwerkstatt,
mitgewirkt; wieder andere hatten Arbeitseinsätze bei der Herrichtung und Sanierung
einer Mühle; an der Sicherung historischer Fachwerkhäuser waren Teilnehmer
verschiedener Jugendbauhütten beteiligt, ebenso an der Restaurierung
historischer Fußböden, Türen und Möbeln. Die Beteiligung an archäologischen
Grabungen der unterschiedlichsten Epochen ist bei den jungen Menschen
außerordentlich beliebt. Das gilt auch für die Pflege historischer Garten- und
Parkanlagen nach historischen Vorlagen. In ganz anderer Weise engagieren sich
die Teilnehmer z.B. bei der Führung von Museen, den Führungskonzepten und z.B.
bei der Realisierung eines Kinderkirchenführers. In Seminaren wurden in
Gemeinschaftsarbeit z.B. die Freilegung und Rücklage alter Deckenverkleidung
und anderer Gestaltungen durchgeführt; in einem 10-tägigen Objektseminar wurden
Dachstuhl-Arbeiten an einer alten Scheune, die Rekonstruktion einer ehemaligen
Stadtmauer aus Naturstein, die Wiederherstellung einer kleinen Holzbrücke und
die Rekonstruktion eines Fachwerkgartenhauses durchgeführt. Optimal ist es, wenn den
Jugendlichen ein eigenes Objekt zur Verfügung steht, an dem sie über Jahre
hinweg restaurierende Aufbauarbeit leisten können. Dies ist z.B. in den
Jugendbauhütten Quedlinburg, Brandenburg/Berlin, Romrod, Görlitz und Soest der
Fall. Ein entscheidendes Merkmal des FJD
ist das Prinzip der Selbstbestimmung. Das beginnt bei der Auswahl der
Einsatzstellen, die die Teilnehmer selbst vornehmen und bei denen sie sich
bewerben, geht über die mit dem Jugendbauhüttenleiter kooperativ festzulegenden
Seminarthemen bis hin zur Selbstbestimmung und Organisation des Speisplans in
den Seminaren. Die Aufgabe des
Jugendbauhüttenleiters ist es, die Einsatzstellen zu bestimmen, die Teilnehmer
auszuwählen und die Arbeiten zu koordinieren.. Bei der Auswahl der
Einsatzstellen werden die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigt. Die Arbeit der Jugendbauhütten ist
international orientiert. In allen Jugendbauhütten werden ausländische junge
Menschen als Teilnehmer aufgenommen. In den Jugendbauhütten Stralsund/Szczecin,
Wismar und Görlitz ist die Orientierung nach Polen, Tschechien und Ungarn
besonders ausgeprägt, wobei die Jugendbauhütte Stralsund/Szczecin offiziell ein
deutsch-polnisches Gemeinschaftsprojekt ist. Das FJD ist als
studienerforderliches Praktikum anerkannt, es kann im Einzelfall auf die Dauer
der Lehrzeit angerechnet werden und kann von Kriegsdienstverweigerern anstelle
des Ersatzdienstes gewählt werden.“ Die Gesamtkosten des Projekts werden von der Deutschen
Stiftung Denkmalschutz im Finanzierungsplan für 2009 mit 137.800 € und ab 2010
mit jährlich 318.500 € veranschlagt. Das Finanzierungskonzept sieht wie folgt aus: Neben Leistungen des Freistaats Bayern (100.000 €), des
Bezirks Oberpfalz und des Landkreises Regensburg (zusammen 30.000 €) ist für
die Durchführung des Projekts ein Zuschuss der Stadt Regensburg i. H. v. 30.000
€ für 2009 und jeweils 40.000 € für die Folgejahre erforderlich. Die weiteren
Kosten werden durch Bundesmittel, insbesondere des Bundesamts für Zivilschutz,
und Eigenmittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz abgedeckt. Mit dem städtischen Zuschuss werden insbesondere die
laufenden Kosten der Geschäftsstelle der Jugendbauhütte und die Personalkosten
für eine Verwaltungskraft auf Teilzeitbasis abgedeckt. Sofern kostenfrei
Räumlichkeiten für die Geschäftsstelle zur Verfügung gestellt werden, reduziert
sich der Zuschuss ab 2010 auf einen Betrag von 35.000 € jährlich. Die erforderlichen Haushaltsmittel werden für 2009 aus dem
Budget des Planungsreferats bereitgestellt und in den Nachtragshaushalt 2009
bei Haushaltsstelle 6200.7181 eingestellt. Der Planungsausschuss empfiehlt / der Verwaltungs- und
Finanzausschuss beschließt: Die Verwaltung wird ermächtigt, mit dem Verein
„Jugendbauhütten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz“ eine der Vorlage
entsprechende Fördervereinbarung abzuschließen.
Anlagen: |
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