Vorlage - VO/09/4475/56  

 
 
Betreff: Evangelisches Alten- und Pflegeheim Johannesstift;
Jahresabschluss und Rechenschaftsbericht für das Geschäftsjahr 2008
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Oberbürgermeister Schaidinger
Federführend:Evangelische Stiftungsverwaltung   
Beratungsfolge:
Stiftungsausschuss für die Evangelische Wohltätigkeitsstiftung Entscheidung
08.07.2009 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für die Evangelische Wohltätigkeitsstiftung ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag

                                                                                                             

 

 

Sachverhalt: 

 

1.

Beiliegend werden der gemeinsame Jahresabschluss und der Rechenschaftsbericht 2008 für das Alten- und Pflegeheim Johannesstift und für den Ambulanten Pflegedienst vorgelegt.

 

Die Jahresrechung zeigt folgendes Ergebnis:

 

Bilanzsumme                                                              11.586.423,-- €

Summe der Erträge (GuV-Rechnung)                         4.372.430,-- €

Summe der Aufwendungen (GuV-Rechnung)             5.154.234,-- €

 

Jahresfehlbetrag gesamt                                                 781.803,-- €

 

2.

Jahresfehlbetrag nur Alten- und Pflegeheim Johannesstift                                 728.138,-- €

 

Entwicklung der Jahresfehlbeträge des Alten- und Pflegeheims Johannesstift in den letzten Jahren:

 

Jahr

Defizit (gerundet)

 

 

2004

- 710.000 €

2005

- 430.000 €

2006

- 770.000 €

2007

2008

- 560.000 €

- 730.000 €

 

3.

Das Jahresdefizit erhöhte sich rechnerisch um rd. 170.000 €.

Ein Wegfall der Abschreibungen für geringwertige Wirtschaftsgüter hatte im Jahre 2007 einmalig die Verbesserung des Jahresfehlbetrags um rd. 130.000 € zur Folge, was nun in der Jahresbilanz 2008 nicht mehr der Fall ist. Somit beträgt die bereinigte Differenz des Jahresfehlbetrags 2008 zum Vorjahr rd. 50.000 €.

Hinzu kommt, dass 2008 eine massive Tariferhöhung i. H. v. rd. 5,4 % erfolgte, die zu rd. 190.000 € Mehrkosten führte. Durch die hohe Auslastung des Hauses von 97 % und Einsparmaßnahmen konnte diese Belastung weitgehend (140.000 €) aufgefangen werden.

 

Der größte Kostenfaktor des Johannesstifts mit 70,34 % sind die hohen Personalkosten basierend auf der Besoldung nach dem TVöD.

Des Weiteren besteht das Defizit des Johannesstifts nach wie vor zum Großteil aus den Folgekosten (Zinsbelastung und Abschreibungen) der aufwändigen Sanierung im Jahre 2004 für 13 Mio. €.

Trotz steigender Betriebskosten fehlt seit Jahren eine angemessene Erhöhung der Pflegeentgelte.

 

Besonders erfreulich ist das Ergebnis der jährlichen Heimprüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) und der Heimaufsicht der Stadt Regensburg, in dem das Johannesstift mit der höchsten Auszeichnung „exzellent“ bewertet wurde. Diese Einstufung beruht auf der Schwerpunktsetzung und der sorgsamen Führung des Hauses, die v. a. auf eine überdurchschnittliche Qualität der Versorgung und Pflege abzielen. Der gute Ruf des Johannesstifts führt trotz eines Überangebots von Heimplätzen in Regensburg zur Vollauslastung bis hin zu Wartezeiten.

 

4.

Jahresfehlbetrag nur Ambulanter Dienst                                                             53.665,-- €

 

Entwicklung der Jahresfehlbeträge des Ambulanten Dienstes in den letzten Jahren:

 

Jahr

Defizit (gerundet)

 

2004

 

-61.700 €

2005

-70.300 €

2006

-84.000 €

2007

2008

-75.900 €

-53.700 €

 

 

Auch im Ambulanten Dienst führten die massiven Tariferhöhungen 2008 i. H. v. rd. 5,4 % zu erheblichen Kostenbelastungen. Diese wurden voll aufgefangen. Zudem konnte das Defizit 2008 um rd. 22.000 € verringert werden, was einer Verbesserung von ca. 30 % entspricht.

Gezielte Werbung und der gute Ruf des Ambulanten Dienstes führten zu einem stetigen Anstieg des Kundenstamms. 2007 wurden 60 Kunden und 2008 wurden 80 Kunden betreut. Durch eine straffe Organisation konnte die hohe Qualität bei gleichzeitigen Kosteneinsparungen gehalten werden.

Leider fehlt nach wie vor trotz steigender Betriebskosten seit Jahren eine Erhöhung der Pflegeentgelte (z. B. einmal Haare kämmen = 1,80 €).

 

Das Defizit des Ambulanten Dienstes besteht zum großen Teil aus den hohen Personalkosten für übernommene Mitarbeiter aus dem 2002 geschlossenen Altenheim in der Oberen Bachgasse (EWR sozialer Arbeitgeber). Durch die hohen Besoldungsstufen innerhalb des TVöD entstehen dem Pflegedienst Mehrkosten i. H. v. rd. 45.000 €.

Bei Berücksichtigung dieser Mehrkosten würde sich das Jahresdefizit auf nurmehr rd. 8.000 € reduzieren.

 

6.

Von der Evangelischen Wohltätigkeitsstiftung ist ein Verlustbetrag in Höhe von 507.071,-- € auszugleichen. Der restliche Jahresfehlbetrag in Höhe von 274.732,-- € sind Abschreibungen, die nicht im Rahmen der Verlustabdeckung vom Träger finanziert werden, sondern durch eine Verringerung des Eigenkapitals.

 

Weitere Erläuterungen sind im Rechenschaftsbericht enthalten.

 

 

 

 

Der Ausschuss beschließt:

 

Der Ausschuss beschließt:

 

Der Stiftungsausschuss nimmt von dem Jahresabschluss und dem Rechenschaftsbericht 2008 für das Evangelische Alten- und Pflegeheim Johannesstift Kenntnis.