Bericht der Verwaltung
I.
Ausgangssituation
In
der Sitzung des Schulausschusses am 19.11.2008 hat die Verwaltung darüber
berichtet, dass nach der Koalitionsvereinbarung 2008 bis 2013 zwischen CSU und FDP
für die 16. Wahlperiode des bayerischen Landtags der „Ausbau eines
flächendeckenden und bedarfs-orientierten Angebots an Ganztagsschulen an allen
Schularten“ weiter vorangetrieben werden soll.
Mit dem Aufbau
gebundener Ganztagsschulen wurde zum Schuljahr 2002/2003 begonnen.
Im laufenden
Schuljahr 2008/2009 sind bisher an insgesamt 411 Schulen in Bayern Ganztagszüge
eingerichtet. Dabei bilden die Hauptschulen mit 320 Standorten den größten
Anteil.
Im Rahmen eines
weiteren Modellprojekts „Gebundene Ganztagsgrundschule“, das seit 2006 läuft
und dessen erklärtes Ziel es war, „unterstützende Formen der Sprachförderung
- insbesondere auch bei Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund -
zu erproben“ , wurden an 40 Standorten Grundschulen in gebundener
Ganztagsform gebildet.
Für das Schuljahr
2009/10 wurde der weitere Ausbau von gebundenen Ganztagszügen beschlossen.
Dabei ist Genehmigung der neuen Ganztagszüge in folgendem Umfang vorgesehen:
·
Staatliche Grundschulen: 100 neue Ganztagszüge für
das Schuljahr 2009/10, 100 weitere für das Schuljahr 2010/11
·
Staatliche Hauptschulen: 100 neue Ganztagszüge für
das Schuljahr 2009/10, 100 weitere für das Schuljahr 2010/11
Ziel der
bayerischen Staatsregierung bis zum Ende der Legislaturperiode ist die
bayernweite Einrichtung von 600 Ganztagsschulen in gebundener Form in der
Hauptschule und 540 Ganztagsschulen in gebundener Form in der
Grundschule.
Definition der Gebundenen Ganztagsschule:
Unter gebundener
Ganztagsschule (Ganztagsklasse) wird verstanden, dass
·
ein durchgehend strukturierter Aufenthalt in der Schule an
mindestens 4 Wochentagen von täglich mindestens 7 Zeitstunden für die
Schülerinnen und Schüler verpflichtend ist
·
die vormittäglichen und nachmittäglichen Aktivitäten der
Schülerinnen und Schüler in einem konzeptionellen Zusammenhang stehen und der
Unterricht in einer Ganztagsklasse erteilt wird.
Der
Pflichtunterricht ist auf Vormittag und Nachmittag verteilt.
Über den ganzen Tag
hinweg wechseln Unterrichtsstunden mit Übungs- und Studierzeiten und
sportlichen, musischen und künstlerisch orientierten Fördermaßnahmen. Es werden
auch Freizeitaktivitäten angeboten.
Gebundene
Ganztagsschulen bieten:
• differenzierte
Fördermaßnahmen
• den Unterricht
ergänzende und individuelle Arbeits- und Übungsphasen
• eine veränderte
Lern- und Unterrichtskultur mit innovativen Unterrichtsformen
(Projektarbeit, Wochenplanarbeit etc.)
•
Mittagsverpflegung
• einen pädagogisch
gestalteten Freizeit- und Neigungsbereich
• Öffnung von
Schule unter Einbeziehung qualifizierter externer Partner
• Angebote zur
Förderung sozialer Kompetenzen
In der gebundenen
Ganztagsschule werden überwiegend Lehrkräfte eingesetzt. Dazu kommen auch externe
Kräfte, etwa für die Betreuung der Mittagszeit sowie für Freizeitgestaltung
u.ä.. Der gesamte Tagesablauf wird von der Schule konzipiert und
organisiert.
In Regensburg gibt
es derzeit einen gebundenen Ganztagszug an der Clermont-Ferrand-Hauptschule und
ab kommendem Schuljahr zwei an der Otto-Schwerdt-Schule im Stadtteil
Burgweinting.
Ein gebundener
Ganztagszug an einer Grundschule im Stadtgebiet existiert bisher nicht.
II. Konzeptionelle Überlegungen für die Ansiedlung von
Ganztagsklassen an den öffentlichen Grundschulen in der Stadt Regensburg
Nach Überzeugung
des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung in Bayern (ISB) „erfordert
die erfolgreiche Einführung eines gebundenen Ganztagszugs bzw. einer
Ganztagsklasse nicht nur vorausschauendes Planen und Gestalten der schulischen
Organisation. Wichtig ist auch, dass vor dem Einstieg ins Antragsverfahren
von Seiten der Schulleitung alle Beteiligten, also Sachaufwandsträger,
Kollegium und Eltern in die Entscheidung eingebunden werden. Wichtig
erscheint hier besonders die realistische Abschätzung der Bedarfslage,
....“
Da die Einrichtung
von Ganztagszügen für den Sachaufwandsträger - in diesem Fall die Stadt Regensburg
- nicht nur mit einer finanziellen Beteiligung i. H. von 5.000 € je
Ganztags-klasse für den Personalaufwand, sondern auch mit zusätzlichem
Sachaufwand (Einrichtung und Ausstattung, Räume) verbunden ist, erscheint es
angebracht, frühzeitig die Bedarfslage an Grundschulen im Stadtgebiet
Regensburg, an denen ein Ganztagszug sinnvollerweise eingerichtet werden
sollte, zu ermitteln.
Dabei ist allerdings zu beachten, dass über die Einrichtung von gebundenen
Ganztagsschulen der Staat, der sie auch finanziert, entscheidet und dass die
Stadt Regensburg den staatlichen Schulen gegenüber keine Weisungsbefugnis
besitzt.
Hinzu kommt, dass der Antrag auf Aufbau eines gebundenen Ganztagszugs zwar vom
Sach-aufwandsträger, der sich gleichzeitig zur Mitfinanzierung (s.o.) und zur
Übernahme des damit verbundenen Sachaufwands verpflichtet, gestellt werden
muss, die erforderlichen Unterlagen (s. Anlage 1 Pkt. 4) jedoch von der Schule
beizubringen sind. Die Umsetzung der von der Verwaltung angestellten
Überlegungen setzt deshalb die Bereitschaft und die intensive Mitwirkung der
betreffenden Grundschule voraus.
Derzeit sind der Schulverwaltung Anträge bzw. Absichtserklärungen der
Von-der-Tann-Schule, der Grundschule Prüfening und der Grundschule Burgweinting
bekannt, über die bis zum Frühjahr 2010 entschieden werden muss.
1.
Die rechnerisch ermittelte Anzahl mittelfristig
genehmigungsfähiger Ganztagszüge an Grundschulen in Regensburg
Geht man davon aus, dass nach dem Willen der bayerischen Staatsregierung
zunächst bis zum Ende der Legislaturperiode 2013 bayernweit 540 gebundene
Ganztagsgrund-schulen eingerichtet werden (können) und nimmt man als
Berechnungsgrundlage für die mögliche Anzahl an Ganztagsgrundschulen in einer
Kommune das Verhältnis sämtlicher Grundschulen in Bayern (= 2.418) zu
sämtlichen Grundschulen in der jeweiligen Kommune (Regensburg = 18) an, so
entsprächen die bis zum Jahr 2013 bayernweit möglichen 540 gebundenen Ganztagsgrundschulen vier
Ganztagsgrundschulen in Regensburg (2.418 : 18 ~ 540 : 4). Die Zahl 18
ergibt sich aus den 16 öffentlichen und den beiden privaten Grundschulen.
Dabei wird derzeit bereits von einer Ganztagsschule gesprochen, wenn 1 Zug, d.
h. eine Klasse - im Idealfall von der 1. bis zur 4.
Jahrgangsstufe - ganztägig geführt wird. Nach den gegenwärtigen Vorgaben des
Staatsministeriums für Unterricht und Kultus (KMS vom 02.03.2009) darf
allerdings „die Einrichtung von Ganztagsklassen zu keiner höheren Zahl von
Klassen in der betreffenden Jahrgangsstufe führen, als sich bei der Klassenbildung
nach den Schülerzahlen gemäß dem jeweils gültigen KMS zur Klassenbildung ohne
Ganztagsklasse ergeben würde.“
Daraus folgt, dass die in Frage kommenden Schulen mindestens zweizügig sein
müssen, bzw. dass bei einzügigen Schulen (derzeit Grundschule Keilberg,
Grundschule St. Nikola, Grundschule Schwabelweis) alle Schüler am
Ganztagsunterricht teilnehmen oder die in Frage kommenden Schüler/innen andere
Schulen besuchen müssten.
Da nach den der Schulverwaltung vorliegenden Informationen die beiden privaten
Grundschulen bisher nicht beabsichtigen, einen gebundenen Ganztagszug zu
beantragen, könnten (theoretisch) bis zum Jahr 2013 evtl. an vier öffentlichen
Grundschulen gebundene Ganztagsklassen eingerichtet werden, die staatliche
Genehmigung vorausgesetzt.
Die Antragsfrist für das Schuljahr 2009/10 ist allerdings bereits abgelaufen.
Deshalb kommt für die Einführung eines Ganztagszugs an einer (oder mehreren)
Grundschule(n) frühestens das Schuljahr 2010/11 in Betracht.
2.
Das soziale Umfeld der Grundschulen und die
Übertrittsquoten an ein Gymnasium als Entscheidungshilfe
Da bei der Antragstellung von der jeweiligen Schulleitung u.a. Aussagen „zum
Umfang und zur Zusammensetzung der Schülerschaft (auch im Hinblick auf
Förderbedarf und sozialer Situation) ...“ gemacht werden müssen, ist gerade
diesen Gesichtspunkten hohe Priorität einzuräumen, zumal es das erklärte Ziel
der gebundenen Ganztagsschule ist, Schülerinnen und Schüler durch Lehrkräfte
der Schule noch besser zu fördern.
Die Schule erhält dafür vom Schulträger, dem Freistaat Bayern, zusätzliche
Lehrerstunden und Mittel für sonstiges Personal, das ab Schuljahr 2009/10 auch
vom Sachaufwandsträger mit finanziert werden muss.
Als Grundlage für eine solche Bedarfsermittlung hat sich die Schulverwaltung einer
- allerdings schon im Jahr 2000 - durchgeführten Untersuchung zur räumlichen
Verteilung sozialer Problemlagen in Regensburg (s. Anlagen 2 und 3) bedient.
Neuere Erkenntnisse liegen nicht vor und konnten auch in der zur Verfügung
stehenden Zeit nicht gewonnen werden.
Wenn, wie verschiedene Untersuchungen (z. Bsp. die PISA-Studien) belegen, die
Bildungschancen in Deutschland vor allem von der sozialen Herkunft abhängig
sind, dann müsste eine intensive zusätzliche Förderung sozial benachteiligter
Schülerinnen und Schüler deren Bildungschancen erhöhen. Es erscheint deshalb
sinnvoll, Ganztagsgrundschulen vorrangig dort einzurichten, wo sich die
sozialen Problemlagen verdichten.
Die grafische Überlagerung der „Verdachtsgebiete“ (s. Anlage 2) mit den
Grundschul-sprengeln lässt erkennen, dass „verdichtete soziale Problemlagen“
insbesondere im Sprengel der Grundschule am Napoleonstein (08), im Sprengel der
Pestalozzi-Grundschule (09), im Sprengel der Von-der-Tann-Schule (14) und im
Sprengel der Grundschule Hohes Kreuz (16) festgestellt wurden (s. Anlage 3).
Daneben weisen auch die Sprengel der St.-Wolfgang-Grundschule (15) sowie der
Grundschule am Sallerner Berg (12) „Verdichtungen“ auf.
Verfolgt man in diesem Zusammenhang auch die Übertrittsquoten der einzelnen
Grund-schulen über einen gewissen Zeitraum (s. Anlage 4), so zeigt sich, dass
zwar eine ein-deutige Korrelation nicht in jedem Fall zu erkennen ist, dass
aber die Übertritte an ein Gymnasium bei der Pestalozzi-Grundschule (09), der
Grundschule Hohes Kreuz (16), der Von-der-Tann-Schule (14) und der Grundschule
am Napoleonstein (08) z. T. deutlich unter dem für diesen Zeitraum errechneten
Mittelwert von 40,85 % liegen.
Nimmt man deshalb sowohl das problematische soziale Umfeld als auch die
geringen Übertrittsquoten zum Maßstab, dann sollten insbesondere diese vier
Schulen für die Einrichtung einer Ganztagsklasse ins Auge gefasst werden.
3.
Die derzeitige Situation allgemein und die Situation
der in Frage kommenden Schulen
Wie
bereits weiter oben aufgeführt, sind der Schulverwaltung zum jetzigen Zeitpunkt
lediglich Anträge der Von-der-Tann-Schule und der Grundschule Prüfening sowie
eine Absichtserklärung der Grundschule Burgweinting bekannt. Allerdings treffen
davon momentan nur für die Von-der-Tann-Schule beide Kriterien (soziale
Problemlagen, unterdurchschnittliche Übertrittsquoten) zu.
3.1 Die Von-der-Tann-Schule
Die Schule ist als zweizügige Grundschule ausgelegt, verfügt jedoch über 10
Klassen-zimmer und wird derzeit auch von 10 Klassen (Jahrgangsstufe 1 drei
Klassen, davon eine „Deutschlernklasse“, Jahrgangsstufe 2 bis 4 je zwei Klassen
sowie eine kombinierte Jahrgangsklasse 3/4) besucht.
Für die Einrichtung eines Ganztagszugs fehlt derzeit allerdings jegliche
Infrastruktur (Differenzierungsräume, Mehrzweckraum, Speise- und
Aufenthaltsraum ...), die nur durch eine bauliche Maßnahme (z. Bsp.
Dachgeschossausbau) geschaffen werden könnte.
Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass die städtische Schülerprognose (Stand
2008) vom Amt für Stadtentwicklung für die Von-der-Tann-Schule ab dem Schuljahr
2014/15 eine elfte „reguläre“ Klasse voraussagt, für die jedoch im Schulgebäude
kein Platz vorhanden ist.
3.2 Die Schule Hohes Kreuz
Bis zum Ende des Schuljahres 1998/99 wurde diese Schule als Außenstelle der
Von-der-Tann-Schule geführt. Nach Sanierung, Erweiterung und dem Umbau des
Schulgebäudes in den Jahren 1998 und 1999 wurde von der Regierung der Oberpfalz
zum Schuljahr 1999/2000 wieder ein eigenständiger Schulsprengel für die Schule
Hohes Kreuz errichtet. Seither ist die Schule mit angegliedertem Kinderhort
wieder selbstständig. Sie ist auf Zweizügigkeit ausgelegt und verfügt - mit
Einschränklungen - auch über die dafür erforderlichen Räume. Die Infrastruktur
(s. o.) für eine Ganztagsschule fehlt allerdings ebenfalls. Deshalb wäre auch
hier eine Baumaßnahme unabdingbar.
Ein mögliche Lösung des Problems könnte darin bestehen, einen gemeinsamen „Ganz-tagsschulsprengel“ mit der
Von-der-Tann-Schule zu bilden und mindestens 1 Ganztags-klasse an der
Grundschule Hohes Kreuz einzurichten, die dann von Schülerinnen und Schülern
aus beiden Sprengeln besucht wird.
Dazu sind aber sowohl Gespräche mit den betroffenen Schulleitungen und dem
Staatlichen Schulamt zu führen als auch die Durchführbarkeit der erforderlichen
Maßnahmen zu prüfen.
3.3 Die Pestalozzischule (Grundschule)
Lässt man die o. g. Kriterien gelten, so weist diese Schule wohl den
dringendsten Bedarf für die Einrichtung eines Ganztagszugs auf. Aussagen der
Schulleitung dazu fehlen jedoch bisher. Ein zusätzlicher Betreuungsbedarf wird
derzeit vom BRK mit Hilfe einer verlängerten Mittagsbetreuung abgedeckt, die
gegenwärtig absolut unzureichend in der Eingangshalle untergebracht ist.
Die Pestalozzischule ist auf Zweizügigkeit ausgelegt und wird im laufenden
Schuljahr von acht Klassen (je zwei pro Jahrgangsstufe) besucht. Sie verfügt
ebenfalls nicht über die notwendigen zusätzlichen Räumlichkeiten für einen
„Ganztagsbetrieb“, so dass auch hier eine Baumaßnahme erforderlich wäre.
Erschwerend kommt hinzu, dass die bereits erwähnte Schülerprognose schon zum
Schuljahr 2010/11 an dieser Schule einen Anstieg auf 9 Klassen vorhersagt, der
sich ab dem Schuljahr 2015/16 bis zum Prognosehorizont (2017/18) sogar auf 16
Klassen erhöhen soll.
Eine temporäre Entlastung könnte dadurch erreicht werden, dass die unmittelbar
benachbarten sieben Klassenraumcontainer der Staatlichen Fach- und
Berufsoberschule sukzessive genutzt und nach Fertigstellung eines neuen
Schulgebäudes für die Staatliche FOS/BOS - mit allen damit verbundenen Einschränkungen
(Parkplätze, Pausenhof u.ä.) - der Pestalozzischule ganz zur Verfügung gestellt
würden.
Allerdings fehlen dann immer noch die schon genannten zusätzlichen Räume für
einen „Ganztagsbetrieb“.
3.3 Die Schule am Napoleonstein
Ihr Sprengel grenzt an den der Pestalozzischule an und ist sowohl durch „verdichtete“
als auch durch „mehrere soziale Problemlagen“ charakterisiert.
Die Schule am Napoleonstein verfügt über 22 Klassenzimmer und die
erforderlichen Fach- und sonstigen Räume. Im laufenden Schuljahr wird sie von
364 Schülerinnen und Schülern besucht, die in 15 Klassen unterrichtet werden.
Sie ist die einzige von den bisher genannten Schulen, die über Raumreserven
verfügt. Allerdings fehlt auch hier der für eine Ganztagsschule erforderliche
Speise- und Aufenthaltsraum, weshalb die Einrichtung eines Ganztagszugs an
dieser Schule ebenfalls Baumaßnahmen erforderlich macht.
In der Zusammenschau mit der Problemlage an der Pestalozzischule bestünde aus
Sicht der Verwaltung - ähnlich wie bei einer Kombination
Von-der-Tann-Schule/Schule Hohes Kreuz - die Möglichkeit, evtl. durch die
Bildung eines gemeinsamen Ganztagsgrundschulsprengels den Bedarf zu decken.
3.4 Die Grundschule Prüfening
Sie erfüllt zwar nicht unbedingt die beiden Kriterien für die dringliche
Einrichtung eines Ganztagszugs, jedoch liegt der Schulverwaltung bereits ein
Antrag der Schulleitung vor. Nachdem das Schulhaus neu gebaut wird, ist es nahe
liegend, diesen vorausschauenden Antrag zu unterstützen und durch eine zeitnahe
entsprechend angepasste Planung des Neubaus die zusätzlich erforderlichen Räume
zu berücksichtigen. Die Verwaltung ist damit derzeit intensiv beschäftigt, geht
aber davon aus, dass der Ganztagszug erst im Zusammenhang mit dem Bezug des
Neubaus realisiert wird.
3.5 Die Grundschule Burgweinting
Im Zusammenhang mit einer evtl. notwendigen Ausweitung der Mittagsbetreuung
wurde mit der Schulleitung der Grundschule Burgweinting ein Gespräch geführt,
in dem diese ihr deutliches Interesse an einem gebundenen Ganztagszug bekundet
hat.
Zwar fehlen auch hier im Augenblick die dafür notwendigen Räumlichkeiten,
jedoch könnte zumindest die Mittagsversorgung der Ganztagsschüler/innen durch
die vorübergehende Mitbenutzung der Einrichtungen an der Otto-Schwerdt-Schule
sichergestellt werden. Diesbezügliche Möglichkeiten wurden mit den
Schulleitungen bereits erörtert.
Da nach der Schülerprognose 2008 zudem mit einem Absinken der Klassenzahl von
derzeit 19 (bei 20 Klassenzimmern) auf 12 bis zum Prognosehorizont (2017/18)
gerechnet werden muss, erscheint hier der schrittweise Aufbau eines
Ganztagszugs ab dem Schuljahr 2010/11 grundsätzlich realisierbar. Weil aber bis
dahin auch die Otto-Schwerdt-Schule längst voll ausgelastet sein wird, sind
auch an der Grundschule Burgweinting Baumaßnahmen unumgänglich.
Nach Auskunft des Amtes für Tagesbetreuung von Kindern steht jedenfalls der auf
dem Schulgelände vorhandene Kinderhort auch langfristig für eine schulische
Nutzung nicht zur Verfügung.
4. Zusammenfassung
Aus Sicht der Schulverwaltung besteht auf Grund der dargelegten Sachverhalte
gegenwärtig eine erkennbare Diskrepanz zwischen der Notwendigkeit für einen
Ganztagszug an bestimmten Schulen einerseits und ihrer zeitlichen
Realisierbarkeit bzw. der dafür erforderlichen Maßnahmen andererseits.
Auch könnten andere Faktoren, wie z .Bsp. die in der Koalitionsvereinbarung der
Landesregierung erklärte Absicht, die Klassenhöchstgrenze an Grundschulen auf
25 Schülerinnen und Schüler zu beschränken, grundsätzlich neue Ansätze
erzwingen.
Gleichzeitig ist nicht auszuschließen, dass im Laufe der Zeit auch weitere
Grundschulen von sich aus einen Antrag auf Einrichtung eines Ganztagszugs
stellen und dadurch eine Anpassung der von der Schulverwaltung angestellten
Überlegungen erforderlich wird, denn eine endgültige Entscheidung kann
letztlich nur unter intensiver Mitwirkung der jeweiligen Schule, die die
notwendigen Unterlagen (s. Anlage 1) liefern muss, getroffen werden.
Das vorliegende Konzept ist deshalb insgesamt noch durch einige Unbekannte
gekennzeichnet.
Dennoch schlägt die Schulverwaltung nach dem derzeitigen Kenntnisstand vor,
dass ein Ganztagszug an der Von-der-Tann-Schule, der Schule Hohes Kreuz, der
Pestalozzi-Grundschule, der Schule am Napoleonstein, der Grundschule Prüfening
und der Grundschule Burgweinting eingerichtet wird.