Vorlage - VO/09/4664/65  

 
 
Betreff: Bundeswettbewerb "Energieeffiziente Stadtbeleuchtung"
Umsetzung des preisgekrönten Vorschlages; Einsatz der LED-Technik bei der Sanierung der Altstadtbeleuchtung;
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Tiefbauamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen Entscheidung
15.09.2009 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag

                                                                                                            

 

 

Sachverhalt: 

 

 

Die Straßenbeleuchtung in Regensburg

Die Straßenbeleuchtung ist eine kommunale Aufgabe, die dem Allgemeinwohl dient. Gemäß Art. 51 Abs. 1 des Bayerischen Straßen- und Wegegesetzes haben die Gemeinden zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung innerhalb geschlossener Ortschaften nach ihrer Leistungsfähigkeit die öffentlichen Straßen zu beleuchten. Insbesondere die Sicherstellung der persönlichen Sicherheit der Bürger zur Vorbeugung vor kriminellen Übergriffen hat in der Öffentlichkeit einen hohen Stellenwert. Im Sinne der Verkehrssicherungspflicht wird dabei die gefahrlose Benutzung der dem Verkehr dienenden Straßen, Wege und Plätze sichergestellt. Nachweislich bedeutet eine gute Straßenbeleuchtung weniger Unfälle und Schutz vor Kriminalität.

 

Die Infrastruktur und der Aufwand für die Straßenbeleuchtung stellen sich im Vergleich wie folgt dar:

 

                                                            Jahr 2007                   Jahr 1995                   Änderung

Klassifiziertes Straßennetz                381 km                       361 km                        +   5,54%

Leuchtpunkte                                      13.618                         11.526                         + 18,15%

Leuchtmittel                                        16.506                         13.004                         + 27,00%

Gesamtanschlusswert                       1.574.187 Kw              1.333.635 Kw              + 18,04%

Gesamtverbrauch                               6.333.571 Kwh            5.253.341 Kwh            + 20,56%

Stromkosten                                       814.238,24 €               619.729.22 €               + 31,38%

 

Effiziente Straßenbeleuchtung

Der Anstieg der Stromkosten bei der Straßenbeleuchtung in Regensburg ist nach einer Phase des Rückgangs bis 2001 auf die kontinuierliche Erhöhung der Stromkosten zurückzuführen, den auch ständige Energieeinsparungsmaßnahmen bei der Umrüstung der Lichttechnologie und bei der Steuerung (Teilnachtabschaltung, Leistungsreduzierung) nicht kompensieren konnten. Zur Energieeinsparung wurden im Jahr 2007 730 Lichtpunkte mit 1.196 Lampen mittels Leistungsreduzierung betrieben. Auf diese Art ließ sich z.B. eine jährliche Einsparung von 130.000 Kilowattstunden sowie eine Einsparung von 70 Tonnen CO2 erzielen. Die kontinuierliche Energieeinsparung ist wesentliches Ziel des vom Tiefbauamt durchgeführten Betriebs.

Allein die Aufgabe, bis zum Jahr 2015 aufgrund einer EU-Verordnung die Forderung des Verbots der Quecksilberdampf-Hochdrucklampen (Anteil 14% in Regensburg) zu erfüllen und die Leuchtstofflampen (Anteil 37%) zu ersetzen, verdeutlicht, welches Einsparpotential an Energie im Bereich der Straßenbeleuchtung noch vorhanden ist.

 

Da die Energiekosten etwa die Hälfte der Gesamtkosten einer Beleuchtungsanlage ausmachen, können die höchsten Einsparungen durch eine energieeffiziente Beleuchtung erzielt werden.

 

Abhilfe bei einer schlechten Energieeffizienz bei überalterten Anlagen schafft nur eine Sanierung. Dies geschieht durch Kompletterneuerung und Umrüstung auf

·         Langlebige Lampen mit hoher Lichtausbeute

·         Wartungsfreundliche Leuchten mit optimierter Lichtlenkung, hohem Wirkungsgrad und guter Blendungsbegrenzung

·         Energiesparende Betriebsgeräte und intelligente Schalttechnik

 

 

 

Einsatz der neuen LED-Technik (Pilotprojekt mit OSRAM, Regensburg)

Das Tiefbauamt hat sich bereits seit längerem mit der Frage befasst, inwieweit die neue LED- Lichttechnik (LED steht für Light Emitting Diode bzw. lichtemittierende Diode) in der Straßenbeleuchtung eingesetzt werden könnte. Es existiert derzeit aufgrund technischer Gründe noch kein standardisierter Einsatz der LED bei der Straßenbeleuchtung. Die Leuchtenhersteller befinden sich noch im Stadium des Experimentierens, um die Technik weiterzuentwickeln. Da der Einsatz der LED-Technik in der Straßenbeleuchtung noch sehr teuer (1000 € pro Leuchtenkopf) und noch kein allgemeiner Standard ist, versuchen verschiedene Städte (Düsseldorf, Hannover etc.) in Deutschland, den Einsatz der LED-Leuchtensysteme in Pilotprojekten zu testen, um weitergehende Erkenntnisse gewinnen zu können. Die LED-Technik ist eine Technik mit Zukunft: Sie spart auf lange Sicht Geld, schont die Umwelt und schafft Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger.

 

Um den technischen Anschluß zum Einsatz der LED-Technik in der Straßenbeleuchtung zu forcieren, hat das Tiefbauamt die Zusammenarbeit mit der ortsansässigen Fa. OSRAM Opto Semiconductors, Regensburg, einem der Marktführer in der LED-Lichttechnik, gesucht. In einem Pilotprojekt sollte geklärt werden, ob die Umrüstung der vorhandenen Beleuchtungskörper praxistauglich und energieeffizient nicht mit modernen LED-Lichtlösungen möglich ist. Das Projekt, das sich auf die Altstadt von Regensburg konzentriert, basiert auf folgenden grundlegenden Überlegungen:

 

Die Verbesserung der Beleuchtung in der Altstadt von Regensburg, die 2006 wegen ihres Charakters als „einzige authentisch erhaltene mittelalterliche Großstadt Deutschland“ zum UNESCO-Welterbe erhoben wurde, stellt eine besondere Aufgabe dar. Dem Erscheinungsbild des Lichtes, das wohltuend in die Stadtstruktur eingreift, rhythmisierend wirkt und nur punktuell aufhellt, kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Die Beleuchtung soll die über Jahrhunderte entstandene Raumbildung der Straßen, Gassen, Plätze und Freiräume auch in der Nacht nachvollziehbar machen. Wenige ausgewählte Bauwerke und beliebte Stationen in der Altstadt sollen durch eine akzentuierte Beleuchtung die Wahrnehmung des Stadtraumes in der Nacht unterstützen.

 

Die Fa. OSRAM Opto Semiconductors in Regensburg hat es sich zum Ziel gemacht, für die historische Altstadt von Regensburg eine altstadtgerechte und energiesparende LED-Lichtlösung zu entwickeln. Sie soll den Ansprüchen einer modernen Lichtlösung ebenso gerecht werden, wie denen einer historischen, zum Weltkulturerbe zählenden Stadt. Der mit LED bestückte Lampentyp soll sich in die vorhandene Altstadtleuchte einsetzen lassen.

 

Wesentliche Vorteile sind beim Einsatz von LED-Licht

·         die lange Nutzungslebensdauer von bis zu 50.000 Stunden (Natrium-Hochdruckdampflampen zwischen 18.000 und 32.000 Stunden)

·         die geringeren Wartungskosten (nahezu wartungsfrei und vibrationsfest)

·         die hohe Energieeffizienz,

·         weniger Wärme bei gleichzeitiger hoher Lichtausbeute

·         die gute Farbwiedergabe, warmes Weiß ähnlich der Glühlampe,

·         die Eindämmung der Lichtverschmutzung durch gleichmäßige Ausleuchtung und präzise Lichtlenkung

·         die bessere ökologische Verträglichkeit z.B. für Insekten

·         die Umweltfreundlichkeit, da ohne Quecksilber

 

In der klein gegliederten mittelalterlichen Altstadt mit engen Gassen und Straßen, die weder in der Länge noch in der Breite einheitlich sind, soll die Lichtführung das historische Ambiente unterstreichen. Das gerichtete Licht gelangt genau dorthin, wo es hin soll: Auf die Straße und, wenn architektonische Besonderheiten betont werden sollen, auch an die Fassade. Damit stets angenehmes Licht entsteht, können die unterschiedlichen Farben der Gebäude ebenso berücksichtigt werden wie die Art ihrer Nutzung. Die LED-Technik lässt unterschiedliche Farbwiedergaben und Lichtfarben von Kaltweiß bis Warmweiß zu. Auch die Eindämmung der Lichtverschmutzung lässt sich erreichen, da mit der LED-Beleuchtung das Licht exakt an den Ort gerichtet werden kann, wo es benötigt wird. Auf diese Weise kann die Beleuchtung die Architektur und bedeutende Bauwerke in einer Stadt hervorheben sowie die Straßenräume aufwerten. So können sich Bewohner, Kunden und Besucher auch nach Einbruch der Dunkelheit sicher bewegen und auch bei Nacht das Flair z.B. der Altstadt erleben.

 

Ein neuer Leuchtenprototyp mit LED-Technik erlaubt es, herkömmliche Quecksilberdampflampen durch LED zu ersetzen. Das Leuchtenkonzept basiert auf einem System, bei dem jede Seite je nach Bedarf und gewünschtem Lichtbild mit unterschiedlich vielen LED bestückt werden kann. So lassen sich ganz verschiedene Lichtverteilungen erzielen. Der Energiebedarf pro Leuchte könnte von jetzt 90 W auf bis zu 40 W reduziert werden.

 

Das Konzept umfasst die Erneuerung der 250 Lampen in der welterbegeschützten Altstadt von Regensburg mit Hilfe der modernen LED-Technik. Damit könnte der jetzige Energieverbrauch mindestens um die Hälfte und in Folge die CO2-Emissionen deutlich reduziert werden.

 

Bundeswettbewerb „Energieeffiziente Stadtbeleuchtung“

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), die kfw Bankengruppe und das Umweltbundesamt (UBA) haben im Rahmen der Klimaschutzinitiative des BMU im Juli 2008 den Bundeswettbewerb „Energieeffiziente Stadtbeleuchtung“ ausgelobt. Er soll Kommunen dabei bei deren Anstrengungen, gerade bei der Stadtbeleuchtung Energie einzusparen und Betriebskosten langfristig zu senken, unterstützen.

 

Rund ein Drittel der Straßenbeleuchtung in Deutschland ist 20 Jahre alt und älter. Nicht dem heutigen Stand entsprechende Technik verursacht unnötig hohe Energiekosten und ist sehr wartungsanfällig. Ineffiziente Quecksilberdampf-Hochdrucklampen und veraltete Leuchten sind noch häufig im Stadtbild zu finden. Das kostet Kommunen und ihre Bürgerinnen und Bürger Geld und schadet dem Klima erheblich. In Deutschland werden für die Beleuchtung von Straßen, Plätzen und Brücken jedes Jahr drei bis vier Milliarden Kilowattstunden Strom verbraucht – das ist so viel wie rund eine Million Haushalte benötigen. Dies führt zu einem klimaschädlichen CO2-Ausstoß von über zwei Millionen Tonnen pro Jahr.

 

Bereits mit der heute verfügbaren Technik könnte der CO2-Ausstoß halbiert und gleichzeitig die Lichtqualität deutlich verbessert werden. Bislang werden aber jährlich nur rund drei Prozent der Straßenbeleuchtung in Deutschland erneuert. Auf Grund der finanziellen Situation vieler Kommunen werden nur die nötigsten Maßnahmen ergriffen und größere Erneuerungen und die damit zusammenhängenden Investitionen häufig unterlassen und verschoben. Bei steigenden Energiepreisen bedeuten ineffiziente Beleuchtungsanlagen jedoch wachsende finanzielle Belastungen.

 

Ziel des Kommunenwettbewerbs war es, den Einsatz energieeffizienter Stadtbeleuchtungstechnik bei Städten und Gemeinden zu forcieren.

 

Durch den Wettbewerb sollen beispielhafte Projekte unterstützt werden, die eine sehr gute Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit, Umweltfreundlichkeit sowie eine hohe Qualität der Beleuchtungstechnik erreichen und als Vorbild für andere Kommunen dienen sollen. Die ausgezeichneten Kommunen können Fördermittel aus dem Umweltinnovationsprogramm des BMU für die Umsetzung ihrer Konzepte erhalten. Der Wettbewerb legt dabei ein besonderes Augenmerk auf die zeitnahe Umsetzung der Konzepte.

 

Teilnahme am Bundeswettbewerb

Die Stadt Regensburg hat sich im Frühjahr 2009 am Bundeswettbewerb „Energieeffiziente Stadtbeleuchtung“ beteiligt.

 

Grundlage für die Bewerbung war der vom Stadtrat beschlossene Stadtlichtplan, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Effizienz der Stadtbeleuchtung im Sinne der CO2- Reduzierung nach und nach zu verbessern.

 

Ziel des Wettbewerbes war es, dass sich Kommunen mit innovativen Ideen für energiesparende Beleuchtungssysteme und intelligente Steuerungen bewerben.

 

Die von der Stadt Regensburg beim BMU eingereichten Unterlagen beschrieben für folgende Wettbewerbskategorien zukunftweisende Beleuchtungskonzepte:

 

- Sanierung der Stadtbeleuchtung

- Illumination eines bedeutenden Bauwerkes

- Neubau einer Stadtbeleuchtung

 

Der Vorschlag zum Thema „Sanierung“ umfasste die Erneuerung der 250 Lampen in der Altstadt mit Hilfe der modernen LED-Technik. Erste Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem laufenden Pilotprojekt mit der Fa. OSRAM Semiconductors wurden der Bewerbung für den Bundeswettbewerb zugrunde gelegt. Es wurde errechnet, dass der Energieverbrauch mindestens um die Hälfte und in Folge die CO2-Emissionen von 730 Tonnen/Jahr auf 270 Tonnen/Jahr deutlich reduziert werden könnten.

 

Preisgekrönter Vorschlag

Insgesamt nahmen bundesweit 180 Städte und Gemeinden mit einer Vielfalt an Konzepten und Vorschlägen an dem Bundeswettbewerb teil.

 

Die Stadt Regensburg wurde in der Kategorie „Sanierung“ unter den Bewerbern der Großstädte mit 100.000 bis 500.000 Einwohnern für sein von der Fachjury (Vertreter aus Wirtschaft, Kommunen und Umweltverbänden) als innovativ und zukunftsweisend bezeichnetes Konzept der energieeffizienten Erneuerung der Leuchtmittel in der historischen Altstadt mit LED-Technik der 1. Preis zuerkannt. Die weiteren Preisträger waren in dieser Kategorie die Städte Bergisch-Gladbach und Göttingen.

 

In Vertretung des Oberbürgermeisters nahm Planungs- und Baureferentin Christine Schimpfermann am 3. Juni 2009 auf der Konferenz „Kommunaler Klimaschutz“ in Berlin die Auszeichnung für Regensburg entgegen.

 

Mit dem Preis wird das Engagement der Stadt den Energieverbrauch und die damit verbundene Klimabelastung bei der Beleuchtung von Straßen, Wegen und Plätzen in der historischen Altstadt durch den Einsatz moderner Technik deutlich zu reduzieren gewürdigt. Neben der Umweltfreundlichkeit reduzieren sich durch die LED-Leuchten auch die Stromkosten für die Kommune. Die hierfür geplanten Ersatzleuchten mit einem energiesparenden LED-Leuchtmittel sind so erfolgversprechend, dass sie auch beispielgebend für andere denkmalgeschützten Städte sein könnten. Das preisgekrönte Konzept entspricht zudem nachhaltig den Leitlinien des vom Stadtrat beschlossenen Stadtlichtplans für Regensburg. Die Stadt ist damit auf einem guten Weg für die Zukunft im Sinne der Energieeffizienz und CO2 -Vermeidung, der durch den Preis bundesweit anerkannt und unterstützt wird.

 

Die Stadt Regensburg kann als Preisträger nunmehr die Umsetzung ihres ausgezeichneten Beleuchtungskonzeptes in die Wege leiten und dafür Fördermittel im Rahmen der BMU - Klimaschutzinitiative aus dem Umweltinnovationsprogramm erhalten.

 

Kooperationsvereinbarung mit der Fa. OSRAM

Insgesamt können die umfangreichen Entwicklungsleistungen der Fa. OSRAM in Zusammenarbeit mit der Siemensniederlassung Regensburg hin zu einem verwertbaren Produkt nicht zum Nulltarif erbracht werden. In einer Kooperationsvereinbarung sollen daher die kalkulierbaren Kosten geregelt werden, die neben den Stückkosten pro Leuchteneinsatz auch die bisherige Basisentwicklung des Prototypen, seine Weiterentwicklung sowie ggf. Sonderentwicklungen (z.B. für das Anstrahlen von Gebäuden) umfassen.

 

Die Kooperation mit der Fa. OSRAM hat für die Stadt Regensburg folgende Vorteile:

·         Das große Knowhow der Fa. OSRAM in der innovativen LED-Technik kann im Rahmen des Pilotprojektes voll genutzt werden.

·         Die Fa. OSRAM liefert eine maßgeschneiderte Lösung für die Altstadt von Regensburg, die es heute auf dem Markt noch nicht gibt.

·         Die Stadt Regensburg stellt sich an die Spitze bei der Umsetzung einer energieeffizienten Stadtbeleuchtung in der Altstadt von Regensburg und wird so zum Vorreiter der LED-Technik bei der Umrüstung bestehender Leuchtmittel in einer historischen Altstadt.

·         Bei einer vollständigen Umrüstung der 250 Leuchtmittel lässt sich im Vergleich zu heute und unter Berücksichtigung weiterer Kostenerhöhungen beim Strom eine Kosteneinsparung von bis zu 10.000,-- € pro Jahr erreichen.

·         Die CO2-Emissionen lassen sich mit der neuen LED-Technik um bis zu 60% reduzieren, was positiv im Sinne des Umweltschutzes gewertet werden muss.

·         Die Forschung an einen Geschäftsfeld mit viel Entwicklungspotential am innovativen Standort Regensburg der Fa. OSRAM wird im Sinne der Wirtschaftsförderung und Beschäftigung nachhaltig gefördert.

 

Für die Fa. OSRAM ergeben sich folgende Vorteile:

·         Der Fa. OSRAM wird über die Finanzierung mit Fördermitteln eine Entwicklung auf dem Feld der Stadtbeleuchtung ermöglicht, das mit der Einführung der LED-Technik einen umgreifenden Wandel in der Zukunft erfahren wird. Das Energieeinsparpotential ist riesig.

·         Der Fa. OSRAM kann vor Ort in der  Altstadt Regensburg ihre Forschung in der Realität überprüfen.

·         Die erfolgreiche Entwicklung kann zum Trendsetter werden.

 

Maßnahmen im Jahr 2009

Die Entwicklung des optimalen Leuchtentyps durch die Fa. OSRAM ist noch nicht abgeschlossen. Noch im Sommer 2009 sollen in der Blauen Lilien Gasse (enge Gasse) und anschließend in der Unteren Bachgasse (breite Gasse) die vorhandenen Wandleuchten mit dem bisher entwickelten Prototypen in LED-Technik bestückt werden.

 

Ziel dieser Aktion ist es, das Erscheinungsbild dieser neuen Lösung zum einen mit Entscheidungsträgern aus der Verwaltung und den Genehmigungsbehörden (Denkmalschutz) zu erörtern sowie der Öffentlichkeit vorzustellen. Die Ergebnisse dieser Diskussion werden zeigen, ob noch eine weitere Optimierung der Prototypen notwendig sein wird. Schon jetzt kann gesagt werden, dass sich das Lichtempfinden beim Einsatz der neuen Lichttechnik gegenüber heute verändert. Der bisher gewohnte Glühlampeneffekt mit seinen großen Energie- und Streuverlusten wird zukünftig der Vergangenheit angehören.

 

Kosten und Finanzierung

Der preisgekrönte Vorschlag soll in den kommenden zwei Jahren umgesetzt werden. Somit ergibt sich die Notwendigkeit, entsprechende Haushaltsmittel für die Realisierungsjahre 2010 und 2011 einzusetzen.

 

Nach einer Kostenschätzung der Fa. OSRAM erfordert die Umrüstung von 250 Leuchtmitteln in der Altstadt von Regensburg einen Mitteleinsatz von insgesamt ca. 200.000,- €. In diesen Kosten sind enthalten die Kosten pro Leuchte einschließlich der Basisentwicklung der Prototypen, der Weiterentwicklung und der Anfertigung von Sonderentwicklungen sowie sonstiger Aufwendungen. Die erforderlichen Haushaltsmittel hierfür sind im Haushalt 2010 und 2011 mit je 100.000 € bereitzustellen. Das Vorhaben wird in den Entwurf des Investitionsprogramms 2009 bis 2013 eingestellt. Die Umrüstung der 250 Leuchten wird vom Tiefbauamt durch eigenes Personal bewerkstelligt.

 

Aufgrund des zuerkannten 1. Preises können nach den Richtlinien des BMU Investitionsmaßnahmen mit Demonstrationscharakter zur Verminderung von Umweltbelastungen gefördert werden. Die Förderung erfolgt voraussichtlich als Investitionszuschuss in Höhe von 60% der zuwendungsfähigen Kosten.

 

Weiterer Einsatz der LED-Technik

Zukunftsweisende energieeffiziente Beleuchtungskonzepte mit LED-Technik sollen in den nächsten Jahren bei folgenden Maßnahmen in der Stadt Regensburg umgesetzt werden:

 

Beleuchtung der Steinernen Brücke

Im Rahmen der Instandsetzungsplanung der Steinernen Brücke muss entsprechend dem Stadtlichtplan ein neues Konzept für die Beleuchtung der Brückenoberfläche und der Bögen sowie die Anstrahlung des südlichen Brückenkopfes mit Salzstadel und Brückturm entwickelt werden. Angesichts der möglichen Halbierung des Energieverbrauchs ist auch dort der Einsatz der LED-Technik vorgesehen. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Über den Fortgang wird separat zu gegebener Zeit berichtet.

 

Straßenbeleuchtung im Baugebiet Burgweinting Nordwest nördlich der Kirchfeldallee

Es ist vorgesehen, dass die Straßenbeleuchtung der zukünftigen Erschließungsstraßen flächendeckend im Sinne der Energieeffizienz und CO2-Reduzierung mit energiesparenden LED-Leuchtmitteln ausgerüstet werden sollen. Zusätzlich sollen die Wirkungen intelligenter Steuerungssysteme (Dimmen, Halbnachtabschaltung etc.) zur weiteren Reduzierung des Stromverbrauches praxisnah erprobt werden.

 

Konzepte für beide Maßnahmen waren auch für den Bundeswettbewerb „Energieeffiziente Stadtbeleuchtung“ angemeldet. Sie wurden aber nicht preisgekrönt.

 

 

Straßenbeleuchtung Ostumgehung

Im Rahmen der Planung der Straßenbeleuchtung soll geklärt werden, inwieweit an den wichtigen Kreuzungspunkten dieser Hauptverkehrsstraße der Einsatz von LED-Leuchten technisch und wirtschaftlich möglich ist.

 

Feldversuch Erschließungsstraßen

Weiter soll in verschiedenen Erschließungsstraßen im Stadtgebiet im Rahmen der Erneuerung der Lampen in gezielten Feldversuchen ähnlich wie in anderen Kommunen der Einsatz von LED-Leuchten, die von Leuchtenherstellern derzeit auf dem Markt angeboten werden, getestet werden. Ziel des Versuchs ist es, praxistaugliche Erfahrungen über die Wirkungen z.B. auf die Ausleuchtung der Straßen, die Energieeinsparung, das Wartungsverhalten und die Lebensdauer der neuen Leuchten zu sammeln. Erst wenn die Erfahrungen ausgewertet sind, kann entschieden werden, ob die derzeit noch relativ teuere LED-Technik, die sich aufgrund der schnellen technologischen Entwicklung noch weiter verbessern wird und sich aller Voraussicht nach auch in der Straßenbeleuchtung durchsetzen wird, als Alternative zu den bewährten Natriumdampf-Hochdrucklampen zukünftig flächendeckend eingesetzt werden kann.

 

 

Der Ausschuss beschließt:

 

Der Ausschuss beschließt:

 

1.  Die Auszeichnung der Stadt Regensburg beim Bundeswettbewerb „Energieeffiziente Stadtbeleuchtung“ mit dem 1. Preis in der Kategorie „Sanierung“ wird zur Kenntnis genommen.

 

2.  Unter Verwendung der mit dem Preis in Aussicht gestellten Fördermittel aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums ist innerhalb von 2 Jahren (ab 2010) der preisgekrönte Sanierungsvorschlag der Stadt im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel umzusetzen.

 

3.  Die Maßnahme ist nach dem erfolgreichen Abschluss der Testbeleuchtung in der Blauen Lilien Gasse und der Oberen/Unteren Bachgasse sowie im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel und der Zustimmung zum vorzeitigen Baubeginn in den Jahren 2010 und 2011 durchzuführen.