Sachverhalt:
Der Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und
Wohnungsfragen, der Kulturausschuss und der Ausschuss für Wirtschaft und
Fremdenverkehr des Regensburger Stadtrats haben in ihrer gemeinsamen Sitzung am
03.07.2007 die Fortschreibung des Regensburger Welterbe-Managementplans
beschlossen.
Am 26.05.2009 beauftragte der Ausschuss für Stadtplanung,
Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen die Stadtverwaltung damit, den
Welterbe-Managementplan als integriertes und handlungsorientiertes
Planungswerkzeug zu konzipieren und auszuarbeiten.
1.
Vorgehensweise
Mit der Ausarbeitung des
Welterbe-Managementplans wurde im Rahmen eines Ausschreibungsverfahren Herr
Nils Scheffler vom Büro Urban
Expert beauftragt.
In den Entstehungsprozess des
Managementplans sind alle betroffenen städtischen Ämter und die relevanten
externen Akteure aktiv einbezogen. Sie begleiten und unterstützen den
Entwicklungsprozess des Managementplans in einer Arbeitsgruppe, der
„Local-Support-Group“.
Ein zentraler Baustein bei der
Erarbeitung des Managementplans sind die vorliegenden übergeordneten und
sektoralen Konzepte und Planungen der Stadt Regensburg. Sie wurden in der
sogenannten Ausgangsanalyse gegenübergestellt und ausgewertet. Diese Analyse
bildet die Grundlage für den gesamten weiteren Planungsprozess.
2.
Leitbild
In der Arbeitsgruppe wurde zunächst
ein Leitbild für die Welterbestätte „Altstadt Regensburg mit Stadtamhof“
entwickelt. Das Leitbild lautet:
Regensburg ist stolz auf sein Welterbe
und sich seiner daraus resultierenden Verantwortung bewusst – auch
zukünftigen Generationen gegenüber. Denn das UNESCO Welterbe „Altstadt
Regensburg mit Stadtamhof“ ist einer der bedeutendsten Standortfaktoren
für die Stadt Regensburg und ihre Region. Es ist
- Zeugnis der europäischen Geschichte,
- attraktiver Wohn- und Lebensraum für
über 15.000 Menschen (Haupt- und Nebenwohnsitz),
- kulturelles Zentrum,
- internationaler touristischer
Magnet,
- zentraler Wirtschaftsstandort,
- faszinierender Freizeit- und
Erlebnisraum für Einheimische und Besucher,
- der Image- und Identitätsträger nach
innen und außen.
Um diese Bedeutung und Funktion für
die Stadt und ihre Region zu erhalten und weiter auszubauen, steht das Leitbild
für das UNESCO Welterbe „Altstadt Regensburg mit Stadtamhof“ unter
Ausgleich der vielfältigen Nutzungsinteressen insbesondere für:
Das einzigartige UNESCO Welterbe
„Altstadt Regensburg mit Stadtamhof“ – Zentrum europäischer
Geschichte – ist in seiner Substanz zu erhalten und allen Bürgern und
Gästen begreifbar und erlebbar zu machen.
und
Das einzigartige UNESCO-Welterbe
„Altstadt Regensburg mit Stadtamhof“ ist als multifunktionaler und
lebendiger Ort für alle Bürger, Gewerbetreibenden und Gäste zu bewahren und weiterzuentwickeln.
3.
Handlungsfelder
Auf dem Leitbild basierend wurden
sechs Handlungsfelder identifiziert, die zentrale Bedeutung für den Schutz und
die Weiterentwicklung des UNESCO-Welterbes Altstadt Regensburg mit Stadtamhof“
haben. Sie befassen sich mit folgenden Themen:
- Erhalt und Entwicklung des Welterbes
- Kultur und Tourismus
- Wirtschaft
- Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Grün und Erholung
- Vermittlung des Welterbes
4.
Grundsätze und Ziele
Für die einzelnen Handlungsfelder
wurden in der Arbeitsgruppe Grundsätze entwickelt. Sie dienen als übergeordnete
„Richtschnur“ und spezifizieren die Anforderungen für das jeweilige
Handlungsfeld.
Auf dieser Grundlage wurden die
Ziele des Managementplans entwickelt und abgestimmt. Sie konkretisieren das,
was in der Zukunft innerhalb des jeweiligen Handlungsfeldes erreicht werden
soll. Die Ziele sind so formuliert, dass sie messbar sind. Dies dient der
späteren Erfolgskontrolle im Rahmen der Umsetzung des Managementplans (internes
Benchmarking). Die Ziele des Managementplans haben dabei einen
unterschiedlichen Konkretisierungsgrad. Dies ist dadurch bedingt, dass die
Stadt Regensburg für manche Bereiche bereits detailliertere Konzepte entwickelt
hat als für andere Bereiche.
4.1 Handlungsfeld Erhalt und nachhaltige
Entwicklung des Welterbes
Grundsatz
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„Welterbe – auch in Zukunft.“
Das
Ensemble Altstadt mit Stadtamhof mit seinen Straßen, Gassen und Plätzen sowie
zahlreichen Einzeldenkmälern ist das wertvollste Kulturerbe Regensburgs.
Seine Echtheit (Authentizität) und Unversehrtheit (Integrität) sind zu
bewahren.
Das
Welterbegebiet ist nachhaltig im Sinne sich wandelnder Anforderungen zu
entwickeln; dabei ist die Vereinbarkeit mit den denkmalpflegerischen Belangen
in besonderer Weise zu berücksichtigen.
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Ziel
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i)
Erhalt des baulichen Erbes
Die
Stadt Regensburg setzt sich durch Anwendung und Weiterentwicklung wirksamer
Instrumente aktiv für den Erhalt des baulichen Erbes ein.
Sanierungsbedürftige Gebäude, insbesondere gefährdete Baudenkmäler, werden
behutsam instand gesetzt. Angemessene Unterstützung sowie finanzielle Mittel
dazu werden nach Möglichkeit auch Privaten zur Verfügung gestellt.
ii)
Erhalt des Stadtbildes
Die
visuelle Integrität des Welterbes wird durch geeignete Instrumente
sichergestellt.
iii)
Nachhaltige Nutzung und Weiterentwicklung
Das
bauliche Erbe wird nachhaltigen Nutzungen zugeführt. Dabei werden innovative
und individuelle Lösungen im Spannungsverhältnis von Bewahrung des
Baukulturerbes und zeitgemäßen Nutzungsanforderungen angestrebt.
iv) Dokumentation und Monitoring
Die
Dokumentation des baulichen Bestands wird fortgeführt, aktualisiert und
hinsichtlich der „Benutzbarkeit“ verbessert. Das pro-aktive
Welterbe-Monitoring wird fortgesetzt und verbessert.
v)
Akquirierung von Finanzmitteln
Fördermittel
und sonstige Drittmittel werden verstärkt akquiriert und in das
Welterbegebiet gelenkt. Die Fördergelder kommen allen Handlungsfeldern
zugute.
vi) Schutz vor Naturrisiken
Das
Welterbegebiet wird vor Naturrisiken unter Berücksichtigung von
denkmalpflegerischen Belangen geschützt.
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4.2 Handlungsfeld Kultur und Tourismus
Grundsatz
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„Regensburg ist und bleibt authentisch.“
Das kulturelle Angebot ist eine bedeutende Basis für die
Attraktivität des Welterbegebiets und richtet sich gleichermaßen an die
Regensburger Bürger und Gäste. Zugleich bildet das Welterbe einen besonderen
baulichen und thematischen Baustein für das kulturelle Angebot.
Der Tourismus stellt einen wichtigen Wirtschaftsfaktor im
Welterbegebiet dar. Er trägt zur Belebung des Welterbegebietes bei, wobei
„Scheinwelten“ für Gäste vermieden werden. Das touristische
Handeln fügt sich in das Welterbe ein und berücksichtigt die Bedürfnisse
aller Nutzer, insbesondere die Interessen der Anwohner. Ferner dient der
Tourismus der Vermittlung des außergewöhnlichen universellen Werts des
Welterbes.
Das Welterbe trägt zur Förderung des Tourismus bei und
wird im Rahmen des Tourismusmarketing genutzt.
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Ziele
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i)
Erweiterung des Kulturangebots
Das
kulturelle Angebot wendet sich an seine Bürger und Gäste. Es wird unter
Einbindung des Welterbes erweitert. Insbesondere für Kinder und Jugendliche
werden weitere Angebote entwickelt. (Link zu „Bewusstseinsbildung
und Forschung“)
ii)
Kunst und Kultur im öffentlichen Raum
Kunst
sowie soziale und kulturelle Veranstaltungen im öffentlichen Raum werden
geschaffen und gefördert. Dies geschieht unter besonderer Berücksichtigung
der Belange der Anwohner. (Link zu „Stadtgestaltung“)
iii)
Entwicklung kultureller Höhepunkte
Die Entwicklung kultureller
Höhepunkte wird insbesondere für die tourismusschwache Zeit angestrebt und
unterstützt. Eine „Eventisierung“ des Welterbegebiets sowie
vermeidbare Belastungen der Anwohner durch die Inanspruchnahme des
öffentlichen Raumes werden vermieden.
iv) Steigerung der Aufenthaltsdauer
von Gästen
Die Aufenthaltsdauer und die Zahl
der Übernachtungen werden durch Stärkung der touristischen Attraktivität des
Welterbegebiets und des Wohlfühlfaktors für Gäste verlängert bzw. gesteigert.
Unter Beachtung der Anwohner- und Kundeninteressen erfolgt eine Verbesserung
-
der touristischen Infrastruktur und des Angebots,
-
der saisonalen Unausgewogenheit,
-
der Servicequalität und
-
der Marken-/ Imageentwicklung.
v)
Entwicklung der Hotelkapazitäten
Die Entwicklung der
Hotelkapazitäten im Welterbegebiet wird entsprechend dem Hotelkonzept und
unter Qualitätsgesichtspunkten unterstützt.
vi) Verbesserung der Besucherlenkung
Die Information und Wegweisung für
Gäste im und zum Welterbegebiet werden im Rahmen eines integrierten Ansatzes
(Verkehr, Tourismus, Einzelhandel) verbessert. Die Touristenrouten sowie die
Besuchergruppengrößen werden optimiert, um Konfliktpunkte zwischen
Einkaufsbesuchern, Anwohnern und Gästen zu entzerren. (Link zu
„Erreichbarkeit und Mobilität“ sowie „Bewusstseinsbildung
und Forschung“)
vii)
Berücksichtigung internationaler Anforderungen
Beim Kultur- und Tourismusangebot
werden internationale Anforderungen verstärkt berücksichtigt und eingehalten.
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4.3 Handlungsfeld Wirtschaft
Grundsatz
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„Zukunftsfähige Wirtschaft
im geschichtsträchtigen Umfeld.“
Die Altstadt ist oberzentraler Einkaufs- und
Wirtschaftsstandort der Stadt und Region. Sie trägt mit ihren
wirtschaftlichen Aktivitäten bedeutend zur Multifunktionalität des
Welterbegebiets bei.
Das Welterbegebiet bietet mit seiner besonderen Atmosphäre
einen einzigartigen Standort für Gewerbe- und Handwerksbetriebe sowie
attraktiven, vielfältigen und individuellen Einzelhandel und Dienstleistungen
für Anwohner und Gäste. Ein angemessener Ausgleich von Denkmalschutz- und
Unternehmensinteressen wird für eine zukunftsfähige Entwicklung angestrebt.
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Ziele
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i) Verbesserung der Angebotsbreite
und -vielfalt
Die Altstadt wird als
oberzentraler Einzelhandels- und Versorgungsstandort durch Aufrechterhaltung
und Verbesserung der Angebotsbreite und -vielfalt gestärkt. Eine hohe
Nahversorgungsqualität wird sichergestellt.
ii) Profilbildung
Die Profilbildung einzelner
Straßen und Quartiere sowie die gezielte Stärkung der Nebengeschäftslagen
wird entsprechend dem Einzelhandelsrahmenkonzept gefördert.
iii) Nutzung der Erweiterungspotentiale
Leerstände werden reduziert und
– wenn sinnvoll – einer passenden gewerblichen Nutzung zugeführt.
Erweiterungspotentiale für gewerbliche Nutzungen zur Erhöhung der
Gesamtattraktivität werden genutzt.
iv) Ausweitung des Flächenangebots
Das Flächenangebot für den
Einzelhandel wird entsprechend dem Einzelhandelsrahmenkonzept vergrößert.
Dabei werden auch Flächen für größere Einzelhandelsbetriebe mit
Magnetfunktion geschaffen.
v) Unterstützung eines
„Wir-Gefühls“
Es wird ein „Wir-Gefühl“
bei allen relevanten Akteuren, insbesondere unter den Einzelhändlern,
unterstützt. Eine gemeinsame „Marke Altstadt“ wird geschaffen.
vi)
Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstandorten
Die Sicherung vorhandener und die
Entwicklung neuer Arbeitsstandorte, insbesondere von
„Frequenzbringern“, wie Universität, Kirche, öffentliche und
private Dienstleistungen, Wissenschaft und Kultur, werden zur Stärkung der
Multifunktionalität des Welterbegebiets unterstützt. (Link zu
„Multifunktionalität“)
vii)
Fachgeschäfte und Filialisten
Die Beibehaltung des Verhältnisses
von inhabergeführten Fachgeschäften und Markenlabels/ Filialisten wird
unterstützt.
viii)
Stärkung von Existenzgründern
Existenzgründer werden gestärkt
und neue Geschäftsideen werden - besonders für kleinere Unternehmen –
unterstützt.
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4.4 Handlungsfeld Stadtentwicklung und
Stadtplanung
Grundsatz
|
Multifunktionalität
„Attraktiver Ort mit vielfältigen Nutzungen für
Regensburg.“
Das Neben- und Miteinander von Wohnen, Arbeiten, Freizeit,
Gastronomie, Einzelhandel und Tourismus ist das prägende Charakteristikum des
Welterbegebietes und trägt zu seiner Einzigartigkeit bei. Der Erhalt und die
möglichst konfliktarme Gestaltung dieser Multifunktionalität unter Bewahrung
des Welterbes haben höchste Bedeutung für die zukunftsfähige Entwicklung des
Welterbegebiets.
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Ziele
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i)
Bedürfnisse ausgewogen abstimmen und koordinieren
Die Bedürfnisse der Anwohner,
Gewerbetreibenden und Gäste werden von der Stadt – unter besonderer
Beachtung der Anforderungen des Welterbes – ausgewogen abgestimmt und
koordiniert.
ii)
Multifunktionalität stärken – Nutzungskonflikte
entschärfen
Der multifunktionale Charakter des
Welterbegebiets wird gestärkt und Nutzungskonflikte bei der weiteren
Entwicklung entschärft.
iii)
Lärmbelastungen reduzieren
Der Lärm im Welterbegebiet wird
reduziert, ohne dabei die Multifunktionalität und Mobilität zu gefährden. (Link
zu „Wohnen“)
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Grundsatz
|
Stadtgestaltung
„Vergangenes
erhalten und Zukunft gestalten.“
Das Stadtbild und der öffentliche Raum prägen das Welterbe
und spiegeln die Geschichte Regensburgs wider, ohne dabei jedoch eine
Weiterentwicklung zu verhindern. Der öffentliche Raum ist für alle Bürger und
Gäste gleichermaßen da, wobei sich die Gestaltung in erster Linie an den
Bedürfnissen der Regensburger Bürger ausrichtet - Attraktivität und
Nutzbarkeit sind dabei zu kombinieren.
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Ziele
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i)
Berücksichtigung der Geschichte des Ortes
Bei der
Umgestaltung und Weiterentwicklung der öffentlichen Räume wird die Geschichte
des Ortes im Rahmen der Gestaltung und – wo es sich anbietet –
auch bei der Nutzung differenziert berücksichtigt. (Link zu „Erhalt
Welterbe“)
ii) Verbesserung
der Qualität der öffentlichen Räume
Die Gestaltung, die Aufenthaltsqualität sowie Sicherheit, Sauberkeit und
Barrierefreiheit der öffentlichen Räume werden verbessert. Eine Kommerzialisierung zu
Lasten der öffentlichen Nutzbarkeit oder der Wahrnehmbarkeit des Welterbes
wird vermieden.
iii)
Stadtreparatur und Integration zeitgemäßer Architektur
Die Stadtreparatur wird gefördert. Neubauten haben sich in das
Welterbeensemble einzufügen. Eine zeitgemäße Architektur zur
Weiterentwicklung des Stadtbilds wird dabei unterstützt.
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Grundsatz
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Wohnen
„Wohnen
und Leben für jung und alt.“
Das
Wohnen im Welterbegebiet trägt in erheblichem Maße zur Urbanität und
Lebendigkeit bei. Die Sicherung des Wohnraumes im Welterbegebiet wird
angestrebt, wobei passender Wohnraum und ein attraktives Wohnumfeld für eine
soziale und generationsübergreifende Mischung sicher zu stellen sind.
Für
eine nachhaltige Stadtplanung und Stadtentwicklung wird ein angemessener
Ausgleich von Denkmalschutz- und (Ver-)Mieterinteressen angestrebt.
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Ziele
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i) Sicherung der Wohnnutzung
Die Wohnnutzung im Welterbegebiet wird gesichert. Als Nachfolgenutzung in
ungeeigneten Geschäftslagen wird sie unterstützt. Bestehender Wohnraum in
ungeeigneten Wohnlagen kann durch andere Nutzungen ersetzt werden.
ii)
Förderung differenzierter Wohnformen
Die Schaffung
unterschiedlicher, insbesondere familiengerechter und altersgerechter
Wohnformen sowie preisgünstigen Wohnraums zur Förderung der sozialen Mischung
werden unterstützt.
iii)
Verbesserung von Wohnumfeld und Infrastruktur
Die quartiersbezogene Verbesserung der Wohnumfeldqualität im Welterbegebiet
wird insbesondere auf die Bedürfnisse von Familien und Senioren ausgerichtet.
Die soziale und technische Infrastruktur, insbesondere für Familien und
Senioren, wird angepasst und bei Bedarf ausgebaut.
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Grundsatz
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Erreichbarkeit und Mobilität
„Das
Welterbegebiet ist offen für alle Verkehrsteilnehmer.“
Die
Erreichbarkeit des Welterbegebietes ist für alle Verkehrsteilnehmer und
Verkehrsarten zu gewährleisten, wobei dem Umweltverbund (Fußgänger und
Radfahrer, ÖPNV) eine Vorrangstellung eingeräumt wird. Die Verkehrsteilnehmer
sollen sich unabhängig von ihrer Verkehrsmittelwahl vom Welterbegebiet
angezogen und in diesem willkommen fühlen. Maßnahmen zur Verbesserung der
Erreichbarkeit und Mobilität haben die Wahrnehmbarkeit und Erlebbarkeit des
Welterbes so gering wie möglich zu beeinträchtigen.
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Ziele
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i)
Verbesserung der Erreichbarkeit des Welterbegebiets
Die Erreichbarkeit und Anbindung des Welterbegebietes an das weitere
Stadtgebiet und das Umland durch den ÖPNV wird erhalten und nach Möglichkeit
verbessert.
ii)
Verbesserung der Erschließung des Welterbegebiets
Die innere Erschließung des Welterbegebiets durch den Umweltverbund
(Altstadtbus, Fußgänger und Radfahrer) wird unter besonderer Berücksichtigung
von Barrierefreiheit und Verträglichkeit verbessert.
iii)
Weiterentwicklung einer integrierten Wegweisung
Die Verkehrsleitsysteme, -informationen und Wegweisung für alle
Verkehrsteilnehmer werden im Rahmen eines integrierten Ansatzes (Verkehr,
Tourismus, Einzelhandel) weiterentwickelt. Dies geschieht unter besonderer
Berücksichtigung der Stadteingangspunkte. (Link zu „Kultur und
Tourismus“ sowie „Bewusstseinsbildung und Forschung“)
iv)
Optimierung des fahrenden und parkenden Pkw-Verkehrs
Der MIV in
der Altstadt wird zur Vermeidung von Durchgangsverkehr reduziert und
ausreichende Parkmöglichkeiten am Rande der Altstadt (keine Verparkung der
Stadtplätze/ Kernstadt) sowie Quartiersgaragen werden bereitgestellt.
Entfallende Parkierungsmöglichkeiten werden adäquat und zeitnah ersetzt.
v)
Optimierung des Wirtschaftsverkehrs
Der Wirtschaftsverkehr wird bezüglich der Vermeidung entbehrlicher Fahrten
gemäß dem Citylogistikkonzept (RegLog) optimiert.
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4.5 Handlungsfeld Umwelt und Erholung
Grundsatz
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„Grünraume ergänzen das gebaute Welterbe und laden
zum Erholen ein.“
Die
Grünbereiche und Flussufer stellen ein schützenswertes Gut innerhalb des
Welterbegebietes und der Pufferzone dar. Sie bieten Raum zur Erholung für
Anwohner und Gäste und tragen so bedeutend zur Attraktivität des
Welterbegebiets bei. Darüber hinaus sichern sie die Luftqualität und ein
angenehmes Mikroklima im Welterbegebiet.
Im
Sinne einer nachhaltigen Entwicklung wird ein Ausgleich von Denkmalschutz-
und Umweltinteressen angestrebt.
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Ziele
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i)
Erweiterung des Grünbestands
Der Grünbestand wird gesichert und
erweitert.
ii)
Qualitative Aufwertung
Es erfolgt eine qualitative
Aufwertung der Grünbereiche, der uferbegleitenden Grünzonen und des Oberen
Wöhrds als Freizeit- und Erholungsraum unter Berücksichtung des
Hochwasserschutzes.
iii)
Temporäre Begrünung
Qualitätsvolle temporäre
Begrünungen im Welterbegebiet tragen zu einem ansprechenden Stadtbild bei und
werden gefördert. (Link zu Stadtgestaltung)
iv) Sicherung der Frischluftzufuhr
Die Donauinseln und das Donauufer
dienen als Frischluftzuführung für das Welterbegebiet und werden dahin gehend
gesichert.
v)
Erhalt nächtlicher Dunkelzonen
Flusslandschaften, Parkanlagen und
Alleengürtel werden als nächtliche Dunkelzonen für Flora und Fauna erhalten.
vi) Steigerung der Energieeffizienz
Die Energieeffizienz des
Welterbegebiets und seiner Gebäude wird gesteigert, z.B. durch die Nutzung
innovativer Energieversorgungskonzepte und individueller Lösungen zur
energetischen Sanierung von Gebäuden mit welterbeverträglichen Techniken.
vii)Schutz artentypischer Flora und
Fauna
Artentypische Flora und Fauna im
Welterbegebiet werden geschützt.
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4.6 Handlungsfeld Bewusstseinsbildung und
Forschung
Grundsatz
|
„Welterbe für alle: Kennenlernen, verstehen,
kommunizieren.“
Das Welterbe ist im Selbstbild wie auch im Fremdbild
Regensburgs ein wichtiger Image- und Identitätsträger. Die Vermittlung des
einzigartigen universellen Werts des Welterbes Regensburg nach innen und
außen stehen dabei im Mittelpunkt. Initiativen und die Mitarbeit an
Aktivitäten rund um das Welterbe sowie wissenschaftliche Forschung werden zur
Sicherung positiver Rahmenbedingungen für das Welterbe begrüßt, unterstützt
und gefördert.
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Ziele
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i)
Aufklärung über Nutzen
Anwohner und Eigentümer werden
über den Beitrag von Denkmälern und des Welterbeensembles für die Entwicklung
der Stadt und den Nutzen für seine Bürger und Eigentümer
zielgruppenorientiert aufgeklärt.
ii)
Vermittlung des kulturellen Wertes
Bürger und Gäste werden über das
Regensburger Welterbe und den außergewöhnlichen universellen Wert sowie
seiner historischen wie gegenwärtigen Bedeutung für Regensburg zielgruppenorientiert
und mehrsprachig informiert. (Link zu „Kultur und Tourismus“)
iii)
Angebote für Kinder und Jugendliche
Es werden spezielle Angebote für
Kinder und Jugendliche entwickelt, um das Regensburger Welterbe und seinen
außergewöhnlichen universellen Wert zu vermitteln.
iv) Geschulte Stadtführer und
Multiplikatoren
Stadtführer werden in Bezug auf
die Vermittlung des kulturellen Wertes des Welterbes geschult und zusätzliche
Multiplikatoren gewonnen. Diese werden über aktuelle Entwicklungen zum Thema
Welterbe informiert.
v)
Welterbetitel als Image- und Identitätsträger
Es werden gemeinsame Strategien
zur Vermarktung des Welterbes als Image- und Identitätsträger entwickelt.
vi) Verbesserung der Lesbarkeit und
Erlebbarkeit
Die Les- und Erlebbarkeit des
Welterbes wird für Bürger und Gäste unter Berücksichtigung der
Mehrsprachigkeit verbessert. (Link zu „Kultur und Tourismus“
sowie „Erreichbarkeit und Mobilität“)
vii)Beteiligung an Netzwerken
Die Stadt Regensburg ist in Netzwerken
zum Thema Historische Stadt präsent. Sie betreibt Erfahrungsaustausch und
verbessert durch gezielte Lobbyarbeit die finanziellen und politischen
Rahmenbedingungen. Die Stadt Regensburg wirkt insbesondere darauf hin, dass
gesetzliche Rahmenbedingungen für historische Städte verbessert werden.
viii)
Forschung zum Thema Welterbe
Wissenschaftseinrichtungen werden
für die Belange und nachhaltige Entwicklung des Welterbes aktiviert. Dabei
werden insbesondere Forschungsprojekte zu Themen, die Lösungsansätze zum
Ausgleich der Denkmalschutzinteressen und Eigentümer-/ Nutzerinteressen im
Umgang mit dem Welterbe aufzeigen (z.B. Denkmalschutz und Energieeffizienz),
initiiert.
ix) Förderung von Bürgerschaftlichem
Engagement
Bürgerschaftliches Engagement für
das Welterbe wird gefördert. Bürger, insbesondere Anwohner, und andere
Interessenten werden zur Mitarbeit an welterberelevanten Themen und
Initiativen aufgerufen und dabei unterstützt.
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5.
Bürgerbeteiligung
Im Rahmen
der Bearbeitung des Welterbe-Managementplans werden die Bürger über den Prozess
informiert. Zudem werden ihre Bedürfnisse an das Welterbegebiet ermittelt und
ihnen die Möglichkeit zur aktiven Beteiligung eingeräumt.
Im Rahmen
der Bürgerbeteiligung sollen insbesondere die Mitglieder des
Stadtentwicklungsforums eingebunden werden. Darüber hinaus ist der Prozess aber
offen für weitere interessierte Bürger.
Zunächst
wird im November 2009 eine Informationsphase stattfinden. Neben
Informationsbroschüren und einem Vortrag zum Thema Managementpläne wird es
dabei Angebote im Internet geben. Darüber hinaus ist auch geplant, die Presse
regelmäßig über das Thema zu informieren.
An die
Informationsphase schließt sich von Dezember 2009 bis Februar 2010 die Dialogphase
an. Hierbei wird an mehreren Terminen ein Informationsstand zum
Welterbe-Managementplan in der Altstadt eingerichtet, an dem sich Bürger über
Inhalte und den Planungsprozess informieren können. Im Anschluss daran wird
eine Beteiligungsveranstaltung durchgeführt. Die Mitarbeit der Bürger soll
dabei insbesondere auf der Maßnahmenebene des Managementplans stattfinden. Es
ist beabsichtigt, Maßnahmen in Bezug auf die Handlungsfelder des
Managementplans selbst und eine Priorisierung der Maßnahmen gemeinsam mit den
Bürgern zu diskutieren.
Die Ausarbeitung des Managementplans
wird Ende 2010 abgeschlossen sein.
Die
erforderlichen Haushausmittel stehen zur Verfügung.