Sachverhalt: Sachstandsbericht Im Rahmen des Experimentellen Wohnungs- und
Städtebaus (ExWoSt) wurde Ende 2009 vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung (BMVBS) gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und
Raumforschung (BBSR) das Forschungsprogramm „Urbane Strategien zum
Klimawandel – Kommunale Strategien und Potenziale“ ausgelobt. Die
Stadt Regensburg hat sich mit einem Modellprojekt, bestehend aus den zwei
Projektbausteinen Implementierung von
Klimaanpassungsmaßnahmen im Rahmen der Flächennutzungsplan-Fortschreibung (Baustein A) Prozessentwicklung
Klimaanpassung Innenstadt mit dem Welterbe-Ensemble Altstadt
und Stadtamhof (Baustein B) beworben und den Zuschlag bekommen, um
beide Projektbausteine umzusetzen. Ziel des Forschungsvorhabens der
Bundesregierung ist es, Strategien zum Schutz vor (Mitigation) und der
Anpassung an den Klimawandel (Adaptation) zu entwickeln sowie diese Maßnahmen
mit anderen drängenden Aufgaben der nachhaltigen Stadtentwicklung abzustimmen.
Die Herausforderung der Kommunen liegt darin aufzuzeigen, wie eine
klimagerechte Stadtentwicklung den Ursachen und Folgen des Klimawandels durch urbane
Konzepte begegnen kann. Regensburg befindet sich in einer idealen
Ausgangslage, weil die Verwaltung derzeit zwei
bedeutende Projekte bearbeitet, in die sich die Ziele des
ExWoSt-Modellprojekts hervorragend einfügen lassen: ·
Die
Fortschreibung des Flächennutzungsplanes mit integriertem Landschaftsplan
(Einleitungsbeschluss vom 15.09.2009) sowie ·
die
Fortschreibung des Welterbe-Management-Planes mit der Erstellung eines
Handlungskonzeptes für die Innenstadt (Beschluss vom 26.05.2009). Regensburg
hat die Chance genutzt und sich beim BMVBS mit zwei auf diese Planungsprojekte
zugeschnittenen Projektbausteinen beworben. Durch die Verknüpfung beider Themen
können Synergien zwischen strategischer Planungs- und operativer Handlungsebene
genutzt zu werden. Folgende
Maßnahmen und Ziele sollen beim ExWoSt-Modellprojekt in Regensburg umgesetzt
werden: Baustein A: Im Zuge der Fortschreibung des FNP mit
integriertem Landschaftsplan ist – insbesondere in Verbindung mit der
Landschaftsplanung – auch die integrierte Umweltprüfung durchzuführen
(Scoping-Prozess). Es soll ein Konzept zur Integration einer
Klimafolgenabschätzung und Klimaanpassungsstrategie in die Umweltprüfung für
den FNP entwickelt und erprobt werden.
Baustein B: Derzeit wird die Fortschreibung des
Welterbe-Managementplans für das UNESCO-Welterbe-Ensemble „Altstadt mit
Stadtamhof“ erarbeitet. Dies schafft die Chance, speziell für die historische,
denkmalgeschützte Innenstadt Strategien zur Klimaanpassung im Rahmen eines
integrierten Handlungskonzeptes für die Innenstadt zu entwickeln. Die besonderen Rahmenbedingungen der Altstadt
(Denkmalschutz, Bebauungsdichte, persistenter Baukörper) lassen nur sehr
eingeschränkt Eingriffe für Klimaschutz und Klimaanpassung zu (z.B. bauliche
Maßnahmen, erneuerbare Energien). Es soll gemeinsam mit den verschiedenen
Akteuren aus Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung ein
konsensfähiges Konzept zur Klimaanpassung erarbeitet werden. Anschließend
sollen konkrete Klimaanpassungsmaßnahmen für die historische Innenstadt
entwickelt und an ersten Umsetzungsbeispielen erprobt werden. Ziele:
Projektablauf,
Fördermittel, Finanzierung: Antragserstellung und Durchführung des
Projektes in Regensburg erfolgen in Kooperation des Planungs- und Baureferates
mit dem Rechts- und Umweltreferat. Die Projektleitung und Koordination ist dem
Stadtplanungsamt zugeordnet. Das BMVBS hat für
das Pilotprojekt eine Laufzeit von Dezember 2009 bis zum März 2012 festgelegt. Während der Laufzeit des Modellvorhabens
werden die geförderten Kommunen aktiv begleitet und erhalten Unterstützung in
mehrfacher Hinsicht:
Darüber hinaus soll jede Modellkommune ein
wissenschaftliches Institut, Fachbüro o.ä. beauftragen, das über einschlägige,
qualifizierte Erfahrungen zum Thema verfügt, um das Projekt intensiv vor Ort zu
unterstützen (sog. lokale Forschungsassistenz). Aufgrund der beiden Projektbausteine sollen
in Regensburg zwei Forschungsassistenzen das Vorhaben wissenschaftlich und
organisatorisch begleiten. Die Zuwendungssumme des Bundes
beträgt insgesamt max. 78.000.- €, wobei sich diese Mittel in etwa
hälftig auf die zwei Projektbausteine verteilen. Die –
vom Bund geforderten – Eigenleistungen der Stadt Regensburg
bestehen aus (monetarisierten) Personal- und Sachleistungen in Höhe von ca.
94.000.- €. Darüber hinaus sind keine weiteren eigenen Mittel der
Stadt Regensburg vorgesehen. Die Bundesmittel sind zweckgebunden
für die wissenschaftliche und organisatorische Begleitung der beiden
Projektbausteine; dementsprechend bereitet die Verwaltung derzeit die Vergabe /
Beauftragung der Forschungsassistenzen vor. Die Fördermittel werden je nach
Projektfortschritt entsprechend einem Zeit- und Finanzierungsplan in den Jahren
2010 bis 2012 abgerufen. Ausführlichere Informationen zu den beiden
Projektbausteinen und den geplanten Maßnahmen befinden sich in der Anlage. Der
Ausschuss beschließt: 1. Der Ausschuss nimmt den Sachstandsbericht
zum Modellprojekt Experimenteller Wohnungs- und Städtebau „Urbane
Strategien zur Anpassung an den Klimawandel in Regensburg“ zur Kenntnis
und befürwortet das Projekt. 2. Die
Verwaltung wird beauftragt, das Projekt entsprechend dem Sachstandsbericht
durchzuführen.
Anlagen: 1 Projektbeschreibung
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