Vorlage - VO/10/5188/65  

 
 
Betreff: Neubau des Quartiersplatzes im Baugebiet BBP 111 "An der Holzgartenstraße"
- Maßnahmenbeschluss -
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Tiefbauamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen Vorberatung
16.03.2010 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen zurückgestellt   
Stadtrat der Stadt Regensburg Entscheidung

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

                                                                                                              

 

 

Sachverhalt: 

 

 

Anlage:            1 Übersichtslageplan (Anlage 1)

1 Lageplan (Anlage 2)

1 Visualisierung Blickrichtung Nord-West (Anlage 3)

1 Visualisierung Blickrichtung Süd (Anlage 4)

 

1.         Stadtplanerische Grundlagen

 

-       Bebauungsplan 111 – rechtskräftig seit 17.04.2000

-       Bisherige Beschlüsse:       Maßnahmenbeschluss zum Ausbau der Naabstraße und                                              Paarstraße vom 18.01.2000 (Ausschuss)

                                                Maßnahmenbeschluss zur Verlängerung der Naabstraße und                                             Teilbereiche Paarstraße vom 27.04.2000 (Stadtrat)

                                                Sachstandsbericht zum Bebauungsplan Nr. 111 vom                                                          02.10.2007 (Ausschuss)

-       Stand der Erschließung:    beiliegenden Lageplan

 

2.         Verkehrliche Funktion

Der Quartiersplatz an der Paarstraße im Baugebiet BBP 111 dient zur Erschließung der angrenzenden Quartiere 2.4 und 2.5 (siehe Lageplan)  sowie als Verbindung des Baugebietes mit dem Uferbereich des Regens. Im Bebauungsplan ist eine Trasse für einen Fußgänger- und Radfahrersteg zum Grieser Spitz vorgesehen. Die Aufenthaltsfunktion des Platzes wird durch die Anlage der Wasseranlage unterstrichen.

 

3.         Gestaltung des Platzes:

Der Platzraum erstreckt sich zwischen den beiden Fassaden. Im Norden wird der Platz über die Gehwegfläche hinweg bis zur Straße geführt, im Süden ergänzt ein „Balkon“ in den Grünraum des Hochwasserdammes den Planungsbereich. Die Platzfläche beträgt

ca. 2600 m².

Der Platzraum gliedert sich im wesentlichen in den „Urbanen Raum“ im Bereich der Gebäudefluchten und eben den in den in Grünraum hineinreichenden Bereich.

Der „Urbane Raum“ wiederum gliedert sich in 3 Bereiche.

Die direkt den Gebäuden vorgelagerten großen Treppenpodeste, die mit einem rauen Naturstein versehen sind, laden weniger zum Begehen ein. Dieses „Vorgelege“ dient zur Distanzierung des Publikums von den Hausfassaden, dennoch bleibt dieser Bereich ein Teil des Platzes.

Der wesentliche Platzraum dient als Verkehrsraum für Fußgänger und Radfahrer und wird mit einer glatten Plattenbelagsfläche aus Betonstein mit größeren Formaten befestigt, die einen hohen Nutzungskomfort aufweist.

Im Platzzentrum ist ein baumüberstandener Binnenraum etabliert, der in erster Linie Aufenthaltsfunktionen und -möglichkeiten bietet. Hier ist als Belag ein eher „weicher“ offener Schotterbelag vorgesehen. Sitzelemente in ausreichender Zahl und Entfernung zu den Gebäuden sind vorgesehen.

Der „Balkon“ nach Süden wird als wassergebundene Decke ausgeführt. Der uferbegleitende Dammweg wird in die Platzfläche integriert. Die ursprünglich im Bebauungsplan vorgesehene Dimension des Balkons wird erst verwirklicht, wenn die im Bebauungsplan vorgesehene Brücke verwirklicht wird.

Aufgrund der noch fehlenden Verbindungsfunktion wird vorgeschlagen, ein aufwertendes Element in den Platz einzufügen, welches zum Verweilen einlädt. Gewählt wurde eine Wasseranlage, die an einen gemeinsamen „Waschplatz“ alter Zeit erinnert. Seriell verwendete Wasserrohre entlassen einen permanenten Wasserfluss in ein schlichtes Betonbecken. Referenzen dieses Themas finden sich noch in verschiedenen europäischen Ländern. Eine Wand fasst den Raum nach Süden und differenziert stärker in einen urbanen und einen landschaftlichen Raum. Das Wassermotiv steht nicht in Konkurrenz zu den Fließgewässern.

 

4.         Technische Details:

Die behindergerechten Zugänge zu den Wohnanlagen vom Quartiersplatz sind gewährleistet. Umlaufend um die Quartiere wird ein umlaufendes Lüftungsgitter angebracht.

 

Oberfläche:     Die Treppenpodeste werden mit einem rauen Natursteinbelag (die Steine              werden gespalten und nachbearbeitet) belegt.

                        Die Platzfläche wird mit großformatigen Betonplatten (3 Formate 20/40, 40/40,                  40/60) befestigt

                        Der Binnenraum wird mit einem Schotterbelag befestigt

                        Die Verkehrsfläche im Bereich des Uferbalkons wird mit einer wasserge­                            bundenen Decke befestigt.

 

Begrünung:     Im Bereich des Binnenraums werden 3 Baumreihen mit jeweils 3 Bäumen                        gepflanzt.

 

Ausstattung:    Wasseranlage:

 

                        Im Bereich des Binnenraums wird eine Wasseranlage angebracht.

                        Die Wasseranlage besteht aus 21 Wasserspeiern mit einem Abstand von

                        1,0 m, aus denen Wasser austritt und in einem Betonbecken aufgefangen                         wird. Die Wasserfläche des Betonbeckens hat eine Größe von 21 m x 0,80 m.                     Die Versorgung der Wasseranlage erfolgt über die Brunnenstube.                                   Diese ist südlich der Wasseranlage im Bereich des Uferbalkons unterirdisch              angebracht. Der Wasserspeicher wird mit Trinkwasser gefüllt. Das Wasser in                         der Wasseranlage wird jedoch umgewälzt und besitzt somit keine                          Trinkwasserqualität. Im Bereich der Anlage muss durch Hinweisschilder                            darauf aufmerksam gemacht werden, dass es sich um kein Trinkwasser                          handelt. Die Wasseranlage an sich wird aus Beton gefertigt.

 

                        Binnenraum:

                        Die Einfassung des Binnenraums wird in Ortbeton ausgeführt.

                        Im Bereich des Binnenraums werden Bänke aufgestellt, die zum Verweilen                       einladen. In der nördlichen Platzfläche werden ebenfalls Bänke angeordnet.

 

                        Entwässerung:

                        Die Entwässerung des Platzes erfolgt im Bereich der Treppenanlage durch die Anordnung von Straßeneinläufen. Im Bereich des Übergangs der Platzfläche zum Straßenraum wird am nördlichen Fahrbahnrand der Paarstraße eine Spitzrinne eingebaut. Es müssen in diesem Bereich noch zusätzliche Straßeneinläufe eingebaut werden. Im Bereich des Binnenraums soll das Wasser versickern, zusätzlich werden Einlaufschächte vorgesehen.

 

                        Beleuchtung:

In den bisherig fertig gestellten Straßenzügen kommt die Münchener Platzleuchte zum Einsatz. Für die Beleuchtung des Platzes soll noch geprüft werden, energieeffiziente und ökologisch freundliche (Insektenflug!) LED-Leuchten einzusetzen.

 

 

5.         Abgrenzung zum Straßenraum:

 

            Um eine missbräuchliche Nutzung des Platzbereiches durch Parkierung zu vermeiden, werden sowohl während der Bauzeit des Bauquartiers und evtl. auch später bei Bedarf Maßnahmen zur Fernhaltung von Falschparkern ergriffen.

 

 

6.         Grundstücksbereitstellung, Finanzierung, Gesamtkosten, Teilkosten und   Bauabschnitte

 

Für die Baumaßnahme erfolgte die Grundstücksbereitstellung in einem Umlegungsverfahren.

Die Baumaßnahme erfordert Gesamtkosten in Höhe von 640.000,- Euro brutto.

Der Bau des Platzes wird in zwei Abschnitten durchgeführt, da das Quartier 2.5 noch nicht erstellt ist.

 

1. Bauabschnitt:          Die Erschließung des Quartiers 2.4 einschließlich der überwiegenden                                Platzfläche mit der Wasseranlage wird voraussichtlich im Sommer                                    2010 begonnen.

 

2. Bauabschnitt:          Die Erschließung des Quartiers 2.5 wird erst nach Fertigstellung des                                 Quartiers 2.5   begonnen; voraussichtlich Herbst 2011.

 

Der Bauabschnitt 1 erfordert Kosten in Höhe von 560.000,- Euro brutto

Der Bauabschnitt 2 erfordert Kosten in Höhe von   80.000,- Euro brutto

 

Es handelt sich um keine beitragsfähige Maßnahme. Aufgrund eines städtebaulichen Vertrags wurde jedoch bereits eine Beteiligung für Herstellungs-, Mehr- und Folgekosten des öffentlichen Platzes gezahlt.

 

Die Mittel sind gem. IP 2009-2013 (Entwurf) insbesondere in den Jahren 2009 (Haushaltsrest) sowie 2010/2011 bei der Haushaltstelle 1.6306.9505 vorgesehen.

 

 

 

Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:

 

Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:

 

Den Neubau des Quartiersplatzes im Baugebiet BBP 111 „An der Holzgartenstraße“ ist auf der Grundlage des vorliegenden Berichtes und nach Maßgabe der verfügbaren Haushaltsmittel durchzuführen.


 

Anlagen:

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage 1 (933 KB)    
Anlage 2 2 Anlage 2 (1116 KB)    
Anlage 3 3 Anlage 3 (2428 KB)    
Anlage 4 4 Anlage 4 (885 KB)