Vorlage - VO/10/5582/55  

 
 
Betreff: Neubau eines Jugendtreffs im Stadtteil Hohes Kreuz
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Bürgermeister Weber
Federführend:Amt für kommunale Jugendarbeit   
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Vorberatung
13.07.2010 
Öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses ungeändert beschlossen   
Verwaltungs- und Finanzausschuss Vorberatung
22.07.2010 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses ungeändert beschlossen   
Stadtrat der Stadt Regensburg Entscheidung
29.07.2010 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Stadtrates der Stadt Regensburg ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

                                                                                                            

 

 

Sachverhalt: 

 

Nach einer Empfehlung durch den Jugendhilfeausschuss vom 19.10.1994 und einem entsprechenden Beschluss des Stadtrats vom 23.02.1995 führt die Katholische Jugend-fürsorge in gemeinsamer Trägerschaft mit der Stadt Regensburg seit Dezember 1995  den Kinder- und Jugendtreff am Hohen Kreuz.

Aufgabenschwerpunkte sind offene Kinder- und Jugendarbeit  wie schulische Hilfen, Integrationsarbeit, Hilfe beim Einstieg in die Ausbildung und soziale Gruppenarbeit.

Die Stadt Regensburg stellte hierfür ein Grundstück und einen Container mit einer Nutzfläche von ca. 200 m² und einer entsprechenden Außenanlage auf dem Grundstück an der Irler Höhe 1 a zur Verfügung.

 

Die Erfahrung zeigte bisher, dass diese vorübergehende Art der Unterbringung nur ein Provisorium darstellt, da die engen Räume notwendige Formen der offenen Jugendarbeit nicht zulassen. 

Zudem muss der bisherige Standort, An der Irler Höhe 1 a, und der Container aufgrund der abwassertechnischen Erschließung des Geländes im Gleisdreieck aufgegeben werden. 

 

Für diesen Stadtteil soll ein Jugendtreff  mit Familienzentrum an der Vilshofener Straße entstehen, der eine feste Bauweise mit einer Größenordnung von ca. 440 m² HNF zuzüglich einer adäquaten Außenanlage vorsieht.

 

Der Neubau eines Jugendtreffs im Stadtteil Hohes Kreuz ist aus verschiedenen Gründen notwendig:

 

1.      Der Container ist zu klein, da er nur Platz für zwei Gruppenräume, ein „Büro“ (3 m²) sowie eine Frauen- und eine Herrentoilette bietet. Aufgrund des notwendigen Bedarfs gibt es neben dem Jugendtreff An der Irler Höhe 1a in der Zwischenzeit zwei weitere Standorte am Hohen Kreuz, an denen Projekte der offenen Kinder- und Jugendarbeit angeboten werden, das Interkulturelle Zentrum in der Liebigstraße 8a und  in der Deggendorfer Straße 25 -27. Beide Einrichtungen befinden sich in Trägerschaft der Katholischen Jugendfürsorge. Die Stadt Regensburg fördert diese Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit jährlich mit einem derzeitigen Förderaufwand von 136.800 Euro. Darin enthalten sind Personalkostenförderung für drei Personalstellen in Höhe von 98.750 Euro sowie Betriebskosten- und Sachkostenförderung von insgesamt 38.050 Euro.

2.      Die inhaltliche Arbeit der Katholischen Jugendfürsorge am Hohen Kreuz umfasst nicht nur die offene Jugendarbeit nach § 11 SGB VIII, sondern auch die Förderung und Unterstützung von Familien. Der Jugendmigrationsdienst hat im Besonderen für die Familien mit Migrationshintergrund ein Netzwerk für das Hohe Kreuz installiert, womit viele Problemlagen gemeinsam vor Ort geklärt werden können.

3.      Der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und auch der Deutschen mit Sozial- und Sprachdefiziten ist sehr hoch. Der Anteil der ausländischen Bürger im Stadtteil Hohes Kreuz liegt mit 28,8 % weit über dem Durchschnitt der Gesamtstadt von 9,2%.

 

In den nächsten Jahren ist auf Grund der Bautätigkeit in den Stadtteilen Hohes Kreuz und Innerer Osten (Zuckerfabrikgelände und Verdichtungen) mit einer steigenden Bevölkerungszahl zu rechnen.

 

Trotz der unterschiedlichen Bevölkerungsstruktur im Stadtteil Hohes Kreuz sind keine außerordentlichen Problemlagen vorhanden, nicht anders als in anderen Stadtteilen. Dies ist u.a. auch dem Jugendtreff der Katholischen Jugendfürsorge zu verdanken. Die Katholische Jugendfürsorge war auch eine der Mitinitiatoren des Runden Tisches am Hohen Kreuz. Er hat in den letzten 10 Jahren sehr viel zur Integration der verschiedenen Bevölkerungs-gruppen beigetragen.

 

Aus diesem Grund soll nicht nur ein Jugendtreff mit Familienzentrum entstehen. Gleichzeitig sollen die bestehenden Angebote in ein Haus, das auch als Begegnungsstätte für die verschiedenen Kulturen dienen soll, zusammengeführt werden.

 

Da der derzeitige Standort an der Irler Höhe 1a  wegen Kanalplanungen nicht weiter verfolgt werden konnte, hat die Verwaltung im Jahr 2009 intensiv nach weiteren Standorten gesucht.

 

Für den Jugendtreff Hohes Kreuz wird das folgende Raum- und Freiflächenprogramm zugrunde gelegt:

 

Nutzräume:

offener Bereich (incl.  Thekenraum)

112 m²

Atrium (Innenhof) mit Kletterwand

90 m²

3 Gruppenräume zusammen

78 m²

Bandübungsraum mit Lagerfläche für Instrumente

30 m²

Werkraum

23 m²

Mehrzweckhalle für Sportangebote

80 m ²

Küche mit Lagerfläche

24 m²

Büro mit Besprechungsraum

46 

Büro Stadtteilprojekt

65 m²

Gruppenraum Familienzentrum

32 m²

Lagerflächen für Sportgeräte und

Spielgeräten und -materialien

46 m²

 

 

Freiflächen:    

Spiel- und Bolzplatz

2.400 m²

Hartplatz

560 m²

Beachvolleyballfeld

250 m²

Skateranlage

550 m²

Terrassenfläche

520 m²

Holzunterstand

25 m²

Fahrradständer

12 Stück

Parkplätze

14 Stück

 

zuzüglich Erschließungs- und Eingrünungsflächen.

 

Aus diesen Optionen ergibt sich eine erforderliche Grundstücks-Mindestgröße von ca. 5.000 m².

Insgesamt wurden acht Standorte geprüft. Zu ihnen gehörten umliegende Grundstücke neben dem Schulgelände sowie Grundstücke auf dem ehemaligen Zuckerfabrikgelände.

 

Folgende Kriterien wurden dabei berücksichtigt:

 

·       Nähe zur Zielgruppe (Entfernung zur Deggendorfer Straße /Plattlingerstraße)

·       Verträglichkeit/Nähe zur Nachbarschaft

·       Möglichkeit für den Jugendtreff und ausreichende Außenflächen

·       Erreichbarkeit auch unter geschlechtsspezifischen Aspekten

·       Investitionsvolumen - Kosten

 

 

 

Auf Grund der Standortanalyse kristallisierte sich heraus, dass das stadteigene Grundstück an der Vilshofener Straße 15 für den Standort des Jugendtreffs am Hohen Kreuz favorisiert werden muss.

 

Die anderen Grundstücke scheiterten an einem sehr hohen Investitionsvolumen (Ankauf der Grundstücke), der Unverträglichkeit zur Nachbarschaft und einer schlechten Erreichbarkeit, die speziell für Mädchen und junge Frauen nicht akzeptabel war.

 

Der vorgeschlagene Standort befindet sich auf einem stadteigenen Grundstück mit einer Gesamtfläche von 7.803 m², der alle Kriterien erfüllt. Auch der Verkehrslärm der Osttangente kann durch bauliche Maßnahmen etwas abgeschwächt werden. Dafür gibt es die Möglichkeit, die Außenfläche großzügig zu gestalten.

 

Das Gebäude wird ca. 450 m² Nutzfläche umfassen. Geplant ist ein Raum für den Kommuni-kationsbereich, eine Mehrzweckhalle (für Sportangebote geeignet), Gruppenräume, Küche, Büro und ein Bandübungsraum. Ebenso sind Räume für das Stadtteilprojekt des Amtes für Jugend und Familie vorgesehen. Auch dem Familienzentrum steht ein Gruppenraum zur Verfügung.

 

Der Jugendtreff mit Familienzentrum soll mit 2,5 Personalstellen für den Jugendbereich und einer 0,5 Stelle für das Familienzentrum weitergeführt werden. Die Kath. Jugendfürsorge wird sich wie bisher an den Kosten beteiligen.

 

Die Stadt Regensburg bleibt Sachaufwandsträger für das Grundstück, das Gebäude und die Außenfläche. Zusätzlich muss beim Personal eine Teilzeitstelle für Hausmeistertätigkeiten berücksichtigt werden. Der genaue Stundenumfang steht noch nicht fest, da dieser auf die Bauweise, Unterhalt etc. abgestimmt werden muss.

 

Für diese Baumaßnahme sind im Investitionsprogramm  2009-2013 Mittel in Höhe von 1.818.000 Euro eingeplant. Die detaillierten Kosten werden derzeit vom Fachamt berechnet. Das Ergebnis wird dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt.

 

Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:

 

Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:

 

 

  1. Der Jugendtreff „Hohes Kreuz“ mit Familienzentrum wird am Standort Vilshofener Straße errichtet.

  2. Die Verwaltung wird beauftragt, das Bauvorhaben baldmöglichst zu realisieren.

  3. Die Verwaltung wird beauftragt, mit der Katholischen Jugendfürsorge eine neue Kooperationsvereinbarung abzuschließen.

 


 

Anlagen: