Sachverhalt: Nach einer Empfehlung durch den
Jugendhilfeausschuss vom 19.10.1994 und einem entsprechenden Beschluss des
Stadtrats vom 23.02.1995 führt die Katholische Jugend-fürsorge in gemeinsamer
Trägerschaft mit der Stadt Regensburg seit Dezember 1995 den Kinder- und Jugendtreff am Hohen Kreuz. Aufgabenschwerpunkte sind offene
Kinder- und Jugendarbeit wie schulische
Hilfen, Integrationsarbeit, Hilfe beim Einstieg in die Ausbildung und soziale
Gruppenarbeit. Die Stadt Regensburg stellte hierfür
ein Grundstück und einen Container mit einer Nutzfläche von ca. 200 m² und
einer entsprechenden Außenanlage auf dem Grundstück an der Irler Höhe 1 a zur
Verfügung. Die Erfahrung zeigte bisher, dass diese vorübergehende Art der
Unterbringung nur ein Provisorium darstellt, da die engen Räume notwendige
Formen der offenen Jugendarbeit nicht zulassen.
Zudem muss der bisherige Standort, An der Irler Höhe 1 a, und der
Container aufgrund der abwassertechnischen Erschließung des Geländes im
Gleisdreieck aufgegeben werden. Für diesen Stadtteil soll ein Jugendtreff
mit Familienzentrum an der Vilshofener Straße entstehen, der eine feste
Bauweise mit einer Größenordnung von ca. 440 m² HNF zuzüglich einer adäquaten
Außenanlage vorsieht. Der Neubau
eines Jugendtreffs im Stadtteil Hohes Kreuz ist aus verschiedenen Gründen
notwendig: 1. Der Container ist zu klein, da er
nur Platz für zwei Gruppenräume, ein „Büro“ (3 m²) sowie eine
Frauen- und eine Herrentoilette bietet. Aufgrund des notwendigen Bedarfs gibt
es neben dem Jugendtreff An der Irler Höhe 1a in der Zwischenzeit zwei weitere
Standorte am Hohen Kreuz, an denen Projekte der offenen Kinder- und
Jugendarbeit angeboten werden, das Interkulturelle Zentrum in der Liebigstraße
8a und in der Deggendorfer Straße 25
-27. Beide Einrichtungen befinden sich in Trägerschaft der Katholischen
Jugendfürsorge. Die Stadt Regensburg fördert diese Angebote der offenen Kinder-
und Jugendarbeit jährlich mit einem derzeitigen Förderaufwand von 136.800 Euro. Darin enthalten sind Personalkostenförderung für
drei Personalstellen in Höhe von 98.750 Euro sowie Betriebskosten- und
Sachkostenförderung von insgesamt 38.050 Euro. 2. Die inhaltliche Arbeit der
Katholischen Jugendfürsorge am Hohen Kreuz umfasst nicht nur die offene
Jugendarbeit nach § 11 SGB VIII, sondern auch die Förderung und Unterstützung
von Familien. Der Jugendmigrationsdienst hat im Besonderen für die Familien mit
Migrationshintergrund ein Netzwerk für das Hohe Kreuz installiert, womit viele
Problemlagen gemeinsam vor Ort geklärt werden können. 3. Der Anteil der Kinder und
Jugendlichen mit Migrationshintergrund und auch der Deutschen mit Sozial- und
Sprachdefiziten ist sehr hoch. Der Anteil der ausländischen Bürger im Stadtteil
Hohes Kreuz liegt mit 28,8 % weit über dem Durchschnitt der Gesamtstadt von
9,2%. In den
nächsten Jahren ist auf Grund der Bautätigkeit in den Stadtteilen Hohes Kreuz
und Innerer Osten (Zuckerfabrikgelände und Verdichtungen) mit einer steigenden
Bevölkerungszahl zu rechnen. Trotz der
unterschiedlichen Bevölkerungsstruktur im Stadtteil Hohes Kreuz sind keine
außerordentlichen Problemlagen vorhanden, nicht anders als in anderen
Stadtteilen. Dies ist u.a. auch dem Jugendtreff der Katholischen Jugendfürsorge
zu verdanken. Die Katholische Jugendfürsorge war auch eine der Mitinitiatoren
des Runden Tisches am Hohen Kreuz. Er hat in den letzten 10 Jahren sehr viel
zur Integration der verschiedenen Bevölkerungs-gruppen beigetragen. Aus diesem
Grund soll nicht nur ein Jugendtreff mit Familienzentrum entstehen.
Gleichzeitig sollen die bestehenden Angebote in ein Haus, das auch als
Begegnungsstätte für die verschiedenen Kulturen dienen soll, zusammengeführt
werden. Da der
derzeitige Standort an der Irler Höhe 1a wegen Kanalplanungen nicht weiter verfolgt
werden konnte, hat die Verwaltung im Jahr 2009 intensiv nach weiteren
Standorten gesucht. Für den
Jugendtreff Hohes Kreuz wird das folgende Raum- und Freiflächenprogramm
zugrunde gelegt: Nutzräume:
Freiflächen:
zuzüglich
Erschließungs- und Eingrünungsflächen. Aus diesen
Optionen ergibt sich eine erforderliche Grundstücks-Mindestgröße von ca. 5.000
m². Insgesamt
wurden acht Standorte geprüft. Zu ihnen gehörten umliegende Grundstücke neben
dem Schulgelände sowie Grundstücke auf dem ehemaligen Zuckerfabrikgelände. Folgende
Kriterien wurden dabei berücksichtigt: ·
Nähe
zur Zielgruppe (Entfernung zur Deggendorfer Straße /Plattlingerstraße) ·
Verträglichkeit/Nähe
zur Nachbarschaft ·
Möglichkeit
für den Jugendtreff und ausreichende Außenflächen ·
Erreichbarkeit
auch unter geschlechtsspezifischen Aspekten ·
Investitionsvolumen
- Kosten Auf Grund
der Standortanalyse kristallisierte sich heraus, dass das stadteigene
Grundstück an der Vilshofener Straße 15 für den Standort des Jugendtreffs am
Hohen Kreuz favorisiert werden muss. Die anderen
Grundstücke scheiterten an einem sehr hohen Investitionsvolumen (Ankauf der
Grundstücke), der Unverträglichkeit zur Nachbarschaft und einer schlechten
Erreichbarkeit, die speziell für Mädchen und junge Frauen nicht akzeptabel war.
Der
vorgeschlagene Standort befindet sich auf einem stadteigenen Grundstück mit einer
Gesamtfläche von 7.803 m², der alle Kriterien erfüllt. Auch der Verkehrslärm
der Osttangente kann durch bauliche Maßnahmen etwas abgeschwächt werden. Dafür
gibt es die Möglichkeit, die Außenfläche großzügig zu gestalten. Das Gebäude
wird ca. 450 m² Nutzfläche umfassen. Geplant ist ein Raum für den
Kommuni-kationsbereich, eine Mehrzweckhalle (für Sportangebote geeignet),
Gruppenräume, Küche, Büro und ein Bandübungsraum. Ebenso sind Räume für das
Stadtteilprojekt des Amtes für Jugend und Familie vorgesehen. Auch dem
Familienzentrum steht ein Gruppenraum zur Verfügung. Der
Jugendtreff mit Familienzentrum soll mit 2,5 Personalstellen für den
Jugendbereich und einer 0,5 Stelle für das Familienzentrum weitergeführt
werden. Die Kath. Jugendfürsorge wird sich wie bisher an den Kosten beteiligen.
Die Stadt
Regensburg bleibt Sachaufwandsträger für das Grundstück, das Gebäude und die
Außenfläche. Zusätzlich muss beim Personal eine Teilzeitstelle für
Hausmeistertätigkeiten berücksichtigt werden. Der genaue Stundenumfang steht
noch nicht fest, da dieser auf die Bauweise, Unterhalt etc. abgestimmt werden
muss. Für diese Baumaßnahme sind im Investitionsprogramm 2009-2013 Mittel in Höhe von 1.818.000 Euro
eingeplant. Die detaillierten Kosten werden derzeit vom Fachamt berechnet. Das
Ergebnis wird dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt. Der
Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:
Anlagen: |
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