Vorlage - VO/10/5894/04  

 
 
Betreff: Bericht Römisches Regensburg
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Amtsleiter Hermann
Federführend:Kulturreferat   
Beratungsfolge:
Kulturausschuss Entscheidung
16.11.2010 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Kulturausschusses ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

                                                                                                            

 

 

Sachverhalt:             

 

1. Ausgangssituation:

 

In seiner Sitzung am 20.08.2009 hat der Ferienausschuss beschlossen, im Rahmen der Förderung durch das Investitionsprogramm nationale UNESCO- Welterbestätten drei Abschnitte der römische Legionslagermauer im Zeitraum von 2010 bis 2013 fachgerecht zu sanieren und zu präsentieren.

 

Angesichts des mittlerweile durchwegs sehr kritischen Schadensbildes besteht dringender

Sanierungsbedarf . Die nach ihrer Wiederentdeckung freigestellten Abschnitte der Legions-

lagermauer sind zum Teil der Witterung ausgesetzt und leiden zudem an mechanischen Beanspruchungen (Setzungsrisse, Neigungen).

Die betroffenen Mauerzonen befinden sich im Eigentum der Stadt Regensburg bzw. der Stadtwerke Regensburg GmbH (Parkhaus).

 

Die Südostecke der Legionslagermauer am Ernst-Reuter-Platz wird seit 1955/61 als frei liegende Denkmalzone ungeschützt der Öffentlichkeit präsentiert. Die Schäden reichen von organischem Bewuchs über Verschwärzungen und Rissbildungen bis zu großflächigen Abplatzungen und früheren unsachgemäßen Reparaturen.

 

Gleiches gilt für die Nordostecke der Legionslagermauer am St. Georgenplatz, die seit 1905 ungeschützt frei gestellt ist. Ihr Zustand zeigt sich mittlerweile völlig unbefriedigend und einem hochrangigen antiken Denkmal unwürdig.

 

Das Teilstück der Ostflanke der Legionslagermauer unter dem Parkhaus D.- Martin- Luther-Str. 2 ist seit 1971 freigelegt und in die Parkierungsanlage integriert, wo sie seither entsprechenden Emissionen ausgesetzt ist.

 

Eine fachgerechte Sanierung der antiken Monumentalbauten ist dringend notwendig, nicht allein aufgrund der vielfach akuten Schadenssituation, sondern auch angesichts des hohen didaktischen und touristischen Wertes der Legionslagermauer. Angesichts des bislang unbefriedigenden Erscheinungsbildes soll sie nunmehr in angemessener Weise der Öffentlichkeit präsentiert werden.

 

 

     

 

A                                                B                                                C

 

 

 

 

 

 

 

2. Beschreibung der Maßnahme:

 

A              Südostecke Legionslagermauer, Ernst-Reuter-Platz
 

-              Sanierung der Legionslagermauer in Abstimmung mit Denkmalschutz

-              Wiederherstellung des ursprünglichen Geländeverlaufs am aufgehenden Mauerwerk

-              Anbindung an Grundstück IHK als Öffnung der übergreifenden Wegeverbindung

-              Sichtschutz zu Parkplatz und Entsorgung McDonald´s

-              Neugestaltung Außenanlagen als kleines Theatron

-              Erschließung des Areals – neue Wegeverbindungen : Nord - Süd

              Treppenabgang - Weg entlang Mauerfuß

              Brückenkonstruktion - Weg entlang Mauerkrone

              Ost – West (derzeit im Abstimmungsprozess mit Nachbarbebauung)

              Treppenabgang – Weg entlang Mauerfuß

              Stegkonstruktion - Anbindung zur Maximilianstrasse

 

B              Nordostecke Legionslagermauer, St. Georgenplatz

 

-              Sanierung der Legionslagermauer in Abstimmung mit Denkmalschutz

-              Sanierung Putzoberfläche im Bereich der Aufmauerung

-              Sanierung Abdeckung Mauerkrone

-              Neugestaltung rückseitiger Aufgang und Aussichtssteg als Stahlkonstruktion
              (Abstimmungsprozess mit Grundstückseigentümer)

 

C              Legionslagermauer unter dem Parkhaus D.- Martin- Luther- Str. 2

 

-               Sanierung der Legionslagermauer in Abstimmung mit Denkmalschutz

-              Neugestaltung einer vom Parkhausbetrieb abgekoppelten „Raumschale“ aus               Metalllamellen

-              Portalausbildung als Stahlkonstruktion im Zugangsbereich Königsstrasse

-              Schließen der Parkrampenwände zur akustischen Abschottung, Steganlage
              zu Grabstätten

-              Freilegen des aufgehenden Mauerwerks – Detailgestaltung Sockelzone

-              Mediale Gestaltung des Innenraums

-              Lichttechnische Inszenierung der Legionslagermauer

 

D              Informationssystem

 

Zur didaktischen Vernetzung der oben beschriebenen Denkmäler, aber auch aller weiteren römischen Bauten sowie auch der römischen Abteilung des Historischen Museums ist ein Informationssystem geplant. Auf Basis digitaler Instrumentarien soll an Informationspunkten vor Ort, aber auch via Internet oder Audio- Guides ein Zugriff auf Texte, 3D-Visualisierungen, animierte Modelle, Filme, Pläne usw. ermöglicht werden. Ferner ist eine Buchpublikation „Führer durch die römischen Denkmäler in Museen und Stadtgebiet“ geplant.

Die Planung und Baudurchführung der Sanierungsmaßnahme wird vom Architekturbüro Peithner aus Regensburg übernommen.

 

 

3. Zeit- und Maßnahmenplan:

 

Bis Ende 2010:

Steingerechtes Aufmass, geologische Gutachten, Bauforschung, Anlegen einer Mustersanierungsachse an der Südostecke,

Eingabeplanung,

Jan. 2011 bis Dez. 2011

Gesamtsanierung der Mauer unter dem Parkhaus und Einrichtung als „document“
Infosystem: Konzeptentwicklung und Softwareentwicklung, Teilumsetzung des

Infosystem

Jan. 2012 bis Dez. 2012

Gesamtsanierung der Südostecke, Umsetzung der Neugestaltung und Einrichtung als „document“,

Umsetzung des Infosystems

Jan. 2013 bis Dez. 2013

Sanierung der Nordostecke, Konservierung und Neugestaltung

Restliches Informationssystem einschl. der Porta Praetoria und Ergänzung durch Buchpublikation

 

 

4. Kosten

 

Die Kosten für die Sanierung der drei Legionslagermauerabschnitte und Informationssystem  belaufen sich auf insgesamt 1.650.000.--€ und gliedern sich wie folgt auf.

 

Kostengruppen (nach DIN 276 Ausgabe 1993)

 

300 : Bauwerk – Baukonstruktion                                                           923.400,- €

400 : Gerät                                                                                                     140.000,- €

500 : Außenanlagen                                                                                       183.700,- €

700 : Baunebenkosten                                                                         162.000,- €

         Didaktische Aufbereitung (Bauherrenleistung)                 240.000,- €

 

Gesamtkosten, rd.                                                                                    1.650.000,-€

 

 

5. Finanzierung

 

Für die Maßnahme stehen Mittel in Höhe von insgesamt 1.650.000,- € zur Verfügung.

Dieser Betrag enthält einen Förderanteil des Investitionsprogramms nationale UNESCO- Welterbestätten von 1.096.288,- €. Das verbleibende Drittel des Betrages wird von der

Stadt Regensburg übernommen.

 

Haushaltsmittel:                                          2010                            2011                            2012                            2013

gemäß IP 2009 - 2013

                                                                      470.000              460.000              545.000              175.000

 

Der Kulturausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis

 

Der Kulturausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.

 


 

Anlagen: