Sachverhalt:
1. Ausgangssituation:
In seiner Sitzung am 20.08.2009 hat der Ferienausschuss beschlossen, im Rahmen der Förderung durch das Investitionsprogramm nationale UNESCO- Welterbestätten drei Abschnitte der römische Legionslagermauer im Zeitraum von 2010 bis 2013 fachgerecht zu sanieren und zu präsentieren.
Angesichts des mittlerweile durchwegs sehr kritischen Schadensbildes besteht dringender Sanierungsbedarf . Die nach ihrer Wiederentdeckung freigestellten Abschnitte der Legions- lagermauer sind zum Teil der Witterung ausgesetzt und leiden zudem an mechanischen Beanspruchungen (Setzungsrisse, Neigungen). Die betroffenen Mauerzonen befinden sich im Eigentum der Stadt Regensburg bzw. der Stadtwerke Regensburg GmbH (Parkhaus).
Die Südostecke der Legionslagermauer am Ernst-Reuter-Platz wird seit 1955/61 als frei liegende Denkmalzone ungeschützt der Öffentlichkeit präsentiert. Die Schäden reichen von organischem Bewuchs über Verschwärzungen und Rissbildungen bis zu großflächigen Abplatzungen und früheren unsachgemäßen Reparaturen.
Gleiches gilt für die Nordostecke der Legionslagermauer am St. Georgenplatz, die seit 1905 ungeschützt frei gestellt ist. Ihr Zustand zeigt sich mittlerweile völlig unbefriedigend und einem hochrangigen antiken Denkmal unwürdig.
Das Teilstück der Ostflanke der Legionslagermauer unter dem Parkhaus D.- Martin- Luther-Str. 2 ist seit 1971 freigelegt und in die Parkierungsanlage integriert, wo sie seither entsprechenden Emissionen ausgesetzt ist.
Eine fachgerechte Sanierung der antiken Monumentalbauten ist dringend notwendig, nicht allein aufgrund der vielfach akuten Schadenssituation, sondern auch angesichts des hohen didaktischen und touristischen Wertes der Legionslagermauer. Angesichts des bislang unbefriedigenden Erscheinungsbildes soll sie nunmehr in angemessener Weise der Öffentlichkeit präsentiert werden.
A B C
2. Beschreibung der Maßnahme:
A Südostecke Legionslagermauer, Ernst-Reuter-Platz - Sanierung der Legionslagermauer in Abstimmung mit Denkmalschutz - Wiederherstellung des ursprünglichen Geländeverlaufs am aufgehenden Mauerwerk - Anbindung an Grundstück IHK als Öffnung der übergreifenden Wegeverbindung - Sichtschutz zu Parkplatz und Entsorgung McDonald´s - Neugestaltung Außenanlagen als kleines Theatron - Erschließung des Areals – neue Wegeverbindungen : Nord - Süd Treppenabgang - Weg entlang Mauerfuß Brückenkonstruktion - Weg entlang Mauerkrone Ost – West (derzeit im Abstimmungsprozess mit Nachbarbebauung) Treppenabgang – Weg entlang Mauerfuß Stegkonstruktion - Anbindung zur Maximilianstrasse
B Nordostecke Legionslagermauer, St. Georgenplatz
- Sanierung der Legionslagermauer in Abstimmung mit Denkmalschutz - Sanierung Putzoberfläche im Bereich der Aufmauerung - Sanierung Abdeckung Mauerkrone - Neugestaltung rückseitiger Aufgang und Aussichtssteg als Stahlkonstruktion
C Legionslagermauer unter dem Parkhaus D.- Martin- Luther- Str. 2
- Sanierung der Legionslagermauer in Abstimmung mit Denkmalschutz - Neugestaltung einer vom Parkhausbetrieb abgekoppelten „Raumschale“ aus Metalllamellen - Portalausbildung als Stahlkonstruktion im Zugangsbereich Königsstrasse - Schließen der Parkrampenwände zur akustischen Abschottung, Steganlage - Freilegen des aufgehenden Mauerwerks – Detailgestaltung Sockelzone - Mediale Gestaltung des Innenraums - Lichttechnische Inszenierung der Legionslagermauer
D Informationssystem
Zur didaktischen Vernetzung der oben beschriebenen Denkmäler, aber auch aller weiteren römischen Bauten sowie auch der römischen Abteilung des Historischen Museums ist ein Informationssystem geplant. Auf Basis digitaler Instrumentarien soll an Informationspunkten vor Ort, aber auch via Internet oder Audio- Guides ein Zugriff auf Texte, 3D-Visualisierungen, animierte Modelle, Filme, Pläne usw. ermöglicht werden. Ferner ist eine Buchpublikation „Führer durch die römischen Denkmäler in Museen und Stadtgebiet“ geplant. Die Planung und Baudurchführung der Sanierungsmaßnahme wird vom Architekturbüro Peithner aus Regensburg übernommen.
3. Zeit- und Maßnahmenplan:
Bis Ende 2010: Steingerechtes Aufmass, geologische Gutachten, Bauforschung, Anlegen einer Mustersanierungsachse an der Südostecke, Eingabeplanung, Jan. 2011 bis Dez. 2011 Gesamtsanierung der Mauer unter dem Parkhaus und Einrichtung als „document“ Infosystem Jan. 2012 bis Dez. 2012 Gesamtsanierung der Südostecke, Umsetzung der Neugestaltung und Einrichtung als „document“, Umsetzung des Infosystems Jan. 2013 bis Dez. 2013 Sanierung der Nordostecke, Konservierung und Neugestaltung Restliches Informationssystem einschl. der Porta Praetoria und Ergänzung durch Buchpublikation
4. Kosten
Die Kosten für die Sanierung der drei Legionslagermauerabschnitte und Informationssystem belaufen sich auf insgesamt 1.650.000.--€ und gliedern sich wie folgt auf.
Kostengruppen (nach DIN 276 Ausgabe 1993)
300 : Bauwerk – Baukonstruktion 923.400,- € 400 : Gerät 140.000,- € 500 : Außenanlagen 183.700,- € 700 : Baunebenkosten 162.000,- € Didaktische Aufbereitung (Bauherrenleistung) 240.000,- €
Gesamtkosten, rd. 1.650.000,-€
5. Finanzierung
Für die Maßnahme stehen Mittel in Höhe von insgesamt 1.650.000,- € zur Verfügung. Dieser Betrag enthält einen Förderanteil des Investitionsprogramms nationale UNESCO- Welterbestätten von 1.096.288,- €. Das verbleibende Drittel des Betrages wird von der Stadt Regensburg übernommen.
Haushaltsmittel: 2010 2011 2012 2013 gemäß IP 2009 - 2013 470.000 460.000 545.000 175.000
Der Kulturausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Anlagen: |
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