Vorlage - VO/11/6596/85  

Sachverhalt:             

Die Stadt Regensburg ist vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit BMWI im Rahmen des Forschungsprojektes „Strategische Partnerschaften zwischen Unter­nehmen und Kommunen“ im September 2002 als eine von 4 Modellkommunen aus­gewählt worden, eine strategische Partnerschaft in einem wichtigen Wirtschaftsbereich zwischen der Stadt Regensburg und den Akteuren aus Wirtschaft und Wissenschaft zu entwickeln und in konkrete Maßnahmen umzusetzen. Für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Regensburg bot sich die Sensorik als Querschnittstechnologie und als Schlüsseltechnologie für eine Reihe von Regensburger Unternehmen und Hochschulinstitute an. Im Rahmen des Vorhabens wurde ein Konzept entwickelt und umgesetzt, wie die Stadtverwaltung Regensburg Unternehmen unterstützen kann, das Gebiet der Sensorik in Regensburg zu einem lebendigen Cluster zu entwickeln und die Kooperation untereinander zu fördern

Nach Sondierungsgesprächen konnte im Juni 2003 die Strategische Partnerschaft Sensorik mit 14 Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft im Alten Rathaus unterzeichnet werden. Schon zu Beginn der Partnerschaft waren sich die Beteiligten einig, dass die Region das Potenzial hat, auf dem Gebiet der Sensorik etwas zu bewegen. Dementsprechend ehrgeizig wurde als Ziel formuliert, Regensburg bis 2010 zu einem führenden Sensorikstandort in Deutschland zu entwickeln.

Der Bayerische Sensorik- Cluster

Wichtigstes Ziel des Vorhabens war dabei die Etablierung eines engmaschigen Netzwerkes und der Aufbau einer Vertrauensbasis zwischen den Unternehmen und Hochschulen, die eine Zusammenarbeit auch in sensiblen Bereichen wie Forschung und Entwicklung erleichtert. Die im Netzwerk geleistete Arbeit wurde auch vom Bayerischen Wirtschaftsministerium gesehen und im Rahmen der Neuausrichtung der bayerischen Wirtschaftspolitik Allianz Bayern Innovativ wurde die Strategische Partnerschaft Sensorik, seit Mai 2006 als eingetragener Verein organisiert, mit dem Bayern weiten Clustermanagement Sensorik betraut.

Dies war nicht nur als Auszeichnung einer frühzeitig ins Leben gerufenen Clusterstruktur zu verstehen, sondern ein wichtiger Meilenstein, Regensburg und die Region Ostbayern in seiner Sensorik- Kompetenz zu vermarkten und zu stärken. Seit August 2006 sitzt der bayerische Sensorik- Cluster im BioPark und koordiniert von dort aus die bayerische Sensorik- Szene mit einem Förderbudget von ca. 1,3 Millionen Euro für einen Zeitraum von rund fünf Jahren (2006-2011).

In den vergangenen fünf Jahren ist es gelungen, aus dem regionalen Netzwerk einen erfolgreichen, Bayern weit eigenständigen Cluster mit einer innovativen sowie zukunftsträchtigen Strategie für die Sensorikbranche aufzubauen, Regensburg als zentralen Sensorikstandort in Bayern zu positionieren und somit weitere Kompetenzen am Standort aufzubauen (Fraunhofer Projektgruppe Bio- und Chemosensorik, Applikationszentrum Sensorik an der Hochschule Regensburg, Sensorik Bayern GmbH).

Von Anfang an zeichnete sich der Cluster Sensorik durch einen projekt- und dienstleistungsbezogenen Ansatz aus. Dabei ist das Dienstleistungsportfolio im Bereich Forschung und Entwicklung, Aus- und Weiterbildung sowie Personalbeschaffung stark auf die Bedarfe der Mitglieder, insbesondere auf klein- und mittelständische Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen, abgestimmt. Dem Cluster Sensorik ist es auf die Weise gelungen, bislang über 50 F&E- orientierte Kooperations- und Förderprojekte zusammen mit rund 200 Projektakteuren und einem Projektvolumen von insgesamt ca. 23 Millionen Euro zu initiieren und abzuwickeln. Regensburger Unternehmen und Einrichtungen konnten vom Dienstleitungsangebot in besonderer Weise profitieren:

- Maschinenfabrik Reinhausen GmbH (2 Projekte)

- Hochschule Regensburg (10 Projekte)

- Hofmann Leiterplatten GmbH (3 Projekte)

- Universität/Universitätsklinikum Regensburg (5 Projekte)

- GEFASOFT Automatisierung und Software GmbH (2 Projekte)

- Krones AG (5 Projekte)

- DermoScan GmbH (2 Projekte)

- Continental Automotive GmbH (3 Projekte)

Dieser Strategieansatz des Clusters Sensorik wurde immer wieder sehr positiv evaluiert, u. a. auch durch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, das im Jahr 2008 und 2010 im Auftrag des StMWIVT die externe Begutachtung der aktuellen Cluster durchführte. Es gelang dem Cluster Sensorik, in beiden Evaluierungen jeweils unter den am besten bewerteten Clustern in der Spitzengruppe zu sein.

Darüber hinaus kommt die Cluster- Begutachtung zu dem Ergebnis, dass der Cluster Sensorik mit einem vergleichsweise kleinen Clusterbudget eine sehr hohe Hebelwirkung erzielt hat. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 23 Millionen Euro bislang über das Clustermanagement Sensorik gestartet wurden und dazu Fördergelder in Höhe von 10,8 Millionen Euro aus Landes-, Bundes und EU-Mitteln einflossen.

Neue Förderperiode 2012-2015

Der Freistaat Bayern beabsichtigt, seine Clusterpolitik auch über das Jahr 2011 hinaus fortzusetzen und die Strategische Partnerschaft Sensorik weiterhin mit der Aufgabe des bayerischen Clustermanagement zu betrauen. Im Vergleich zur ersten Förderperiode, in der der Freistaat Bayern die Clusteraktivitäten mit einem Fördersatz von deutlich über 70 % finanzierte, sieht der Freistaat im Zeitraum 2012 bis 2015 einen sich degressiv entwickelnden Fördersatz auf 50% im Jahre 2015 vor. Die durch den Cluster zu erbringende Eigenleistung stellt den Verein finanziell vor große Herausforderungen, die bisher stark positive Entwicklung der Strategischen Partnerschaft Sensorik e.V. würde trotz der z. T. hohen Mitgliederbeiträge von bis zu 30.000 Euro /Jahr und einer weiterhin steigenden Zahl von Mitgliedern aus Wirtschaft und Wissenschaft deutlich gebremst.

Beitrag der Stadt Regensburg

Die Stadt Regensburg ist seit Gründung der Strategischen Partnerschaft Sensorik e.V. Mitglied des Vereins und mit Herrn Lautenschläger auch im Vorstand des Vereins vertreten. Die Satzung des Vereins wurde bei der Gründung derart gestaltet, dass die Stadt Regensburg ihren Mitgliederbeitrag ab 1.000 Euro/a durch Stadtratsbeschluss selbst bestimmen kann. Bisher wählte die Stadt Regensburg auch wegen der bisherigen Fördermittelausstattung einen Beitrag von lediglich 1.000 Euro.

Um die positive Entwicklung der Sensorik in Regensburg trotz sinkender Fördersätze des Freistaates Bayerns nachhaltig zu sichern und die Bedeutung des Clusters Sensorik für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Regensburg zu unterstreichen, schlägt die Stadtverwaltung vor, den jährlichen Mitgliedsbeitrag der Stadt Regensburg ab 2012 auf 10.000 Euro zzgl. MwSt. zu erhöhen.

Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:

Der jährliche Mitgliedsbeitrag der Stadt Regensburg bei der Strategischen Partnerschaft Sensorik e.V. wird ab 2012 auf 10.000 Euro zzgl. MwSt. angehoben.