Vorlage - VO/11/6687/55  

 
 
Betreff: Fortführung des Mehrgenerationenhauses in Regensburg
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Bürgermeister Weber
Federführend:Amt für kommunale Jugendarbeit   
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Vorberatung
28.06.2011 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses ungeändert beschlossen   
Verwaltungs- und Finanzausschuss Vorberatung
30.06.2011 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses ungeändert beschlossen   
Stadtrat der Stadt Regensburg Entscheidung
30.06.2011 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Stadtrates der Stadt Regensburg ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

                                                                                                            

 

 

Sachverhalt:             

 

 

Seit Februar 2008 wird das Konzept des Aktionsprogramms Mehrgenerationenhaus (MGH), gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, bei der Stadt Regensburg im ehemaligen Spielhaus in der Ostengasse 29 umgesetzt.

 

Die Mehrgenerationenhäuser sollen verschiedene Handlungsfelder umfassen, dazu gehört die Einbeziehung der vier Lebensalter: Kinder und Jugendliche, Erwachsene, junge Alte (über 50 Jahre) und Hochbetagte. Kinderbetreuung, bürgerschaftliches Engagement, Informations- und Dienstleistungsdrehscheibe vor Ort, Offener Tagestreff mit Cafeteria, Bistro, Einbeziehung der lokalen Wirtschaft.

 

Das Mehrgenerationenhaus Regensburg ist das Dach für drei verschiedene Aufgaben der Stadt Regensburg. Unter dem Dach ist der Treffpunkt Seniorenbüro (TPS), der mit seinen Gruppen zum großen Teil seit Anfang 2011 im Mehrgenerationenhaus integriert ist. Um Platz für das TPS zu machen, ist die Verwaltung des Amtes in das Bürger- und Verwaltungs-zentrum umgezogen. Ebenfalls gehört das Spielhaus mit dem Spielbus vom Amt für kommunale Jugendarbeit zum Mehrgenerationenhaus. Diese beiden Bereiche werden mit den jeweils vorhandenen Etats der zuständigen Ämter bewirtschaftet.

 

Damit konnte schon ein Teil der Handlungsfelder abgedeckt werden, darüber hinaus müssen aber noch weitere generationenübergreifende Angebote durchgeführt werden. Um den Förderrichtlinien zu entsprechen, wurde im Jahr 2008 eine Personalstelle mit 17 Wochenstunden geschaffen, die für den Offenen Treff, das Café Klara, und für generationenübergreifende Projekte zuständig ist. Das Förderprogramm sieht seit 2008 eine jährliche Förderung von 40.000 Euro vor, 50/50 für Personal- und Sachkosten.

 

Im "Offenen Treff", der die zentrale Anlaufstelle im Mehrgenerationenhaus ist, arbeiten Ehrenamtliche, Freiwillige und Hauptamtliche „auf Augenhöhe“ zusammen. Den Betrieb führt eine Gruppe freiwilliger Frauen aller Altersklassen, die gegen eine geringe Aufwandsent-schädigung oder unentgeltlich tätig ist. Zehn ehrenamtlich tätige Frauen sorgen für frische Backwaren, die sie entweder im Mehrgenerationenhaus oder zuhause backen. Ohne das Engagement dieser Freiwilligen wäre der Betrieb des Cafés nicht möglich.

Neben den Seniorinnen und Senioren wird das Café vor allem von jungen Familien genutzt, die sich in den kindgerechten Räumlichkeiten im Mehrgenerationenhaus gut aufgehoben fühlen. In ungezwungener Atmosphäre begegnen sich hier Menschen unterschiedlichen Alters, unterstützen und fördern sich gegenseitig. Die Besucherzahlen dokumentieren den Bedarf und den Erfolg des "Offenen Treffs".
 

In generationen-übergreifenden Kursen  werden alle vier Lebensalter einbezogen und somit der Austausch zwischen den Generationen ermöglicht.  Ein weiterer Bereich, der die bestehenden Angebote der Vorläufereinrichtungen ergänzt, ist die Vergabe von Räumen an freie Gruppen und Vereine, die ohne das Mehrgenerationenhaus nur schwer möglich wären. Unter dem Dach dieses Hauses finden sich Yoga-Gruppen, freie Tanzgruppen, Schulen, freie Theatergruppen und Vereine, wie etwa der Tauschnetz e.V., ergänzt von zahlreichen Kursen, Sitzungen und Fortbildungen anderer städtischer Einrichtungen, die hier den geeigneten Raum für ihre Zwecke finden. Das Motto lautet hier: Unbürokratisch und niederschwellig -  Ermöglichen statt Verhindern!

 

Weitere generationenübergreifende Angebote sind u.a. der Alleinerziehenden-Treff und das sonntägliche Familienfrühstück. Mit dem Kinderhotel und der Kinderbetreuung im Advent wurden neue Formen der Betreuung angeboten. Diese Angebote richten sich insbesondere an Eltern und Alleinerziehende, die Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren kurzzeitig unterbringen wollen, um notwendige Einkäufe oder sonstige Dinge erledigen zu können.

Ehrenamtliche Senior/innen und Ferienbetreuer/innen beteiligen sich hier gleichermaßen.

 

Verschiedene Firmen unterstützen Aktionen im Mehrgenerationenhaus Regensburg mit  Rabatten beim Einkauf oder unterstützen das Kinderhotel bzw. die Adventsaktion mit Spenden.

 

Die Zahl der wöchentlichen Nutzer des Hauses (zur Zeit zwischen 300 und 700 Personen, je nach Veranstaltungsdichte) ist steigend.

 

Der Belegungsplan der Räume zeigt, dass vormittags und nachmittags die Gruppenräume im II. Obergeschoss hauptsächlich von den Senioren genutzt werden, das Café im Erdgeschoss von jungen Müttern und ihren Kindern, während der Veranstaltungsbereich im 1. Obergeschoss durch Kurse, Fortbildungen,  Besprechungen, sowie durch kulturelle Veranstaltungen bis in die Abendstunden hinein belegt ist. Seit Anfang 2011 wird das Mehrgenerationenhaus noch stärker auch an den Wochenenden genutzt, zusätzlich zu der intensiven Inanspruchnahme des Erdgeschosses, das für Kindergeburtstage und für Familien zur Verfügung gestellt wird. Jährlich werden über 600 Belegungen abgewickelt.

 

Insgesamt zeigt sich, dass es in Regensburg einen Bedarf für eine Einrichtung mit diesem Konzept gibt, wo zum einen das Ehrenamt gefördert wird und zum anderen neue bürgernahe Dienstleistungen angeboten werden.

 

Ab 2012 wird die Bundesförderung zu diesem Programm umgestellt. Demzufolge wird die Förderung bis zum Jahr 2014 jährlich 30.000 Euro betragen, 50/50 für Personal- und Sachkosten. Um dem Konzept des Aktionsprogramms in Regensburg gerecht zu werden, fehlen jährlich 10.000 Euro für die Umsetzung der Projekte.

 

Die Verwaltung schlägt vor, die fehlenden Mittel von 10.000 Euro im Haushalt 2012 und Folgejahre zur Verfügung zu stellen.

 

 

 

 


Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:

 

1.      Das Mehrgenerationenhaus der Stadt Regensburg wird für die Dauer der staatlichen Förderung weitergeführt.

 

2.      Die Mittel für Sachkosten sind im Haushalt einzustellen.

 

 

 


 

Anlagen: