Vorlage - VO/11/6738/65  

Sachverhalt:             

Das vorhandene Betriebsgebäude im städt. Bauhof Ost wurde vor ca. 80 Jahren mit einer Nutzfläche von ca. 550 m2 einstöckig erbaut und befindet sich in einem baulich sehr schlechten Zustand. Bereits im Jahr 2009 wurden Mängel am vorhandenen Dachstuhl festgestellt. Im März 2010 wurde daraufhin vom Hochbauamt ein Ingenieurbüro mit der Prüfung der Statik des Dachstuhls beauftragt. Hierbei wurde festgestellt, dass bei den vorhandenen Sparren die zulässige Biegespannung und die zulässige Durchbiegung überschritten wird.

Außerdem weist die Firstpfette große Verformungen auf, so dass dies ein baldiges Versagen der Kopfbänder vermuten lässt. Der Dachstuhl wurde als akut einsturzgefährdet eingestuft.

Weiterhin wurden die Außenwände des Betriebsgebäudes hinsichtlich deren Tragfähigkeit vom Statiker überprüft. Hierbei wurde nach der Öffnung von Suchschlitzen festgestellt, dass die freigelegten Ständer der Holzkonstruktion im Sockelbereich vollkommen verrottet und mit Schädlingen befallen sind. Ebenso sind die vorhandenen Fundamente nicht frostsicher gegründet und eine Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit ist auch nicht vorhanden.

Die Standfestigkeit bzw. Sicherheit des Betriebsgebäudes ist somit nicht mehr gegeben.

Im bestehenden Gebäude sind derzeit die Büros für den Meister und die Stellvertreter sowie den Lagerwart, der Aufenthaltsraum und Umkleideraum für die Tarifbeschäftigten (ca. 30 Personen), WC´s, Küche, Schreinerei etc. und ein Meisterbüro für die Straßenverkehrsabteilung des Amtes für Öffentliche Ordnung und Straßenverkehr (Verkehrszeichengruppe) vorhanden.

Eine Sanierung des Gebäudes ist wegen des maroden, einsturzgefährdeten Zustandes nach übereinstimmender Meinung der Baufachleute nicht möglich.

Das baufällige Gebäude soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.

Der Neubau erhält gemäß den Nutzungsanforderungen des Bauhofes einen klar strukturierten Grundriss, der die internen Arbeitsabläufe optimiert. Lage, Kubatur und Nutzung des neuen Baukörpers entsprechen weitgehend dem Gebäudebestand. Vorhandene Erschließungswege und funktionierende Arbeitsabläufe auf dem Grundstück bleiben damit erhalten. Entsprechend dem Bestand auf der Süd-Ostseite erhält auch der Neubau ein Pultdach. Mit der Firstseite öffnet sich das Gebäude zum Innenhof und schirmt sich gleichzeitig zur Bahnlinie ab.

Objektdaten:             

Bruttogrundfläche                            680 m2

Bruttorauminhalt                            3.230 m3

Hauptnutzfläche                            430 m2

Das Gebäude wird gemäß den Anforderungen des Bauhofes beidseitig erschlossen:

Vom Eingangsbereich gelangt man in den Verwaltungstrakt mit Büroflächen, Besprechungsraum und den notwendigen Nebenräumen wie Damen WC mit Umkleidemöglichkeit, Herren- und Behinderten WC, Putzraum, Technik und Erste Hilfe Raum.

Ein Aufenthaltsbereich mit Teeküche und Lagerraum wird ebenfalls direkt vom Eingangsbereich erschlossen.

Der Zugang der Mannschaft erfolgt über eine Schmutzschleuse mit Stiefelwaschanlage, anschließendem Waschraum, dem Sanitärbereich mit Duschmöglichkeit und den Umkleiden.

Einen direkten Zugang erhalten auch Werkstatt und Lagerraum.

Das Büro der Verkehrszeichengruppe des Amtes für Öffentliche Ordnung und Straßenverkehr mit Abstellraum und eigenem WC wird über einen separaten Eingang an der Westseite erschlossen. Dieser Bereich kann nutzungsbedingt gebäudeintern abgetrennt werden.

Auf der Nordseite wird mittels einer Überdachung eine Lagerfläche für Baumaterialien zur Verfügung gestellt.

Durch die ebenerdige Anordnung sind die Anforderungen an Barrierefreiheit erfüllt.

Die voraussichtlichen Gesamtkosten in Höhe von 1.200.000,- € für den Abbruch und den Neubau des Betriebsgeländes wurden vom Hochbauamt nach DIN 276 geschätzt.

Um die Baukosten möglichst niedrig zu halten, ist vorgesehen, dass die Abbruch- und Bauarbeiten in Eigenregie vom Personal des Sachgebietes Straßenunterhalt durchgeführt werden. Es müssten daher nur die notwendigen Materialien beschafft und die Gewerke Dachstuhl, Heizung- und Sanitär öffentlich ausgeschrieben und an eine Fachfirma vergeben werden. Diese Kosten werden mit 650.000,- € beziffert. Das heißt, die Eigenleistung der Mitarbeiter liegt in einer Höhe von 550.000,- €.

Die Maßnahme ist im Investitionsprogramm 2011 bis 2015 für 2011/ 2012 mit Kosten in Höhe von 650.000,- € vorgesehen. Im gültigen IP sind Mittel in Höhe von 350.000,- € für eine reine Dachsanierung eingestellt. 2011 ging man davon aus, dass nur der Dachstuhl erneuert und die Hülle energetisch ertüchtigt werden musste (Dämmung, neue Fenster...).

Die durchgeführte Statik-Überprüfung der Wände und Fundamente ergab jedoch, dass deren Substanz marode und statisch gefährdet ist.

Nach den statischen Untersuchungen sind der Dachstuhl und auch die Fundamentierung des Gebäudes als einsturzgefährdet eingestuft worden. Zum Schutz der Mitarbeiter ist dringender Handlungsbedarf gegeben. Bereits im letzten Winter musste das Dach nach Angabe des Statikers von Schnee schnellstmöglich befreit werden, um die Dachlast zu verringern und einen Einsturz zu vermeiden, sowie die vorübergehende Weiternutzung zu ermöglichen. Dies wird auch im Winter 2011/ 2012 wieder durchgeführt. 

Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:

Der Abbruch und der Neubau des Betriebsgebäudes am Bauhof Ost, Guerickestraße 39, 93053 Regensburg wird nach Maßgabe der Beschlussvorlage und im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel beschlossen.

Anlagen:

Grundriss, Schnitte, Ansichten, Lageplan