Sachverhalt:
I. Beiliegend werden der gemeinsame Jahresabschluss und der Lagebericht 2010 für das Johannesstift und für den Ambulanten Pflegedienst vorgelegt.
Die Jahresrechung zeigt folgendes Ergebnis:
II. Jahresfehlbetrag nur Johannesstift 637.999,-- €
Entwicklung der Jahresfehlbeträge des Johannesstifts in den letzten Jahren:
III. Das Jahresdefizit des Johannesstifts hat sich um rd. 100.000 € verbessert. Grund sind v. a. die gestiegenen Erträge aus den allgemeinen Pflegeleistungen (Belegung: 99,30 %). Die sehr gute Belegung resultiert aus der hohen Qualität der Versorgung und Pflege im Johannesstift. Bei der gesetzlich vorgesehenen Qualitätsprüfung des Johannesstifts durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) am 13.12.2010 hat das Johannesstift mit dem Gesamtergebnis „sehr gut“ (Note 1,2) abgeschlossen. Dabei wurden die Bereiche Pflege und medizinische Versorgung, Umgang mit demenzerkrankten Bewohnern, Soziale Betreuung und Alltagsgestaltung und Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft, Hygiene beurteilt. Bei der Befragung der Bewohner erreichte das Johannesstift das Ergebnis „sehr gut“ (Note 1,2).
Das Defizit des Johannesstifts besteht zum Großteil aus den Folgekosten (Zinsbelastung und Abschreibungen) der aufwändigen Sanierung im Jahre 2004 für rd. 13 Mio. €. Trotz steigender Betriebskosten fehlt seit Jahren eine angemessene Erhöhung der Pflegeentgelte.
IV. Jahresfehlbetrag nur Ambulanter Dienst 79.110,-- €
Entwicklung der Jahresfehlbeträge des Ambulanten Dienstes in den letzten Jahren:
Das Defizit des Ambulanten Dienstes besteht zum großen Teil aus den hohen Personalkosten für übernommene Mitarbeiter aus dem 2002 geschlossenen Altenheim in der Oberen Bachgasse (EWR sozialer Arbeitgeber). Durch die hohen Besoldungsstufen innerhalb des TVöD entstehen dem Pflegedienst Mehrkosten i. H. v. rd. 45.000 €.
Gründe für den Anstieg des Defizits des Ambulanten Dienstes gegenüber 2009:
- Zwei Hauswirtschaftliche Mitarbeiter wurden zu 100 % dem Ambulanten Dienst (bisher 25 % Ev. Krankenhaus) aufgrund der realen Arbeitsverhältnisse zugerechnet (Mehraufwendungen: rd. 20.000 €) - Im Jahre 2009 außerordentlicher Ertrag aufgrund zweier Totalschäden an Fahrzeugen (rd. 7.000 €) - Lange Krankheitsphasen zweier Mitarbeiter mit Lohnfortzahlung - Im Jahre 2009 zurückgestellter Investitionsbedarf wurde 2010 realisiert (neue Dienstkleidung, Geschirr) - Gestiegene Autoversicherungskosten wg. Unfällen im Jahre 2009 - Allgemeine Kostensteigerungen (Benzin, Miete etc.)
Gezielte Werbung und der sehr gute Ruf des Ambulanten Dienstes führten zu einem stetigen Anstieg des Kundenstamms. 2007 wurden rd. 60 Kunden, 2008 rd. 80 Kunden und 2009, 2010 rd. 90 Kunden betreut. Grund ist auch hier die hohe Qualität der Versorgung. Bei der gesetzlich vorgesehenen Qualitätsprüfung des Ambulanten Dienstes durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) am 17.05.2011 hat der Ambulante Dienst mit dem Gesamtergebnis „sehr gut“ (Note 1,4) abgeschlossen. Dabei wurden die Pflegerischen Leistungen und Dienstleistung, Organisation beurteilt. Bei der Befragung der Kunden erreichte der Ambulante Dienst das Ergebnis sehr gut (Note 1,0).
Leider fehlt nach wie vor trotz steigender Betriebskosten seit Jahren eine Erhöhung der Pflegeentgelte (z. B. einmal Haare kämmen = 1,80 €).
V. Von der Ev. Wohltätigkeitsstiftung ist ein Verlustbetrag i.H.v. 459.256,97 € auszugleichen. Der restliche Jahresfehlbetrag i.H.v. 257.852,83 € sind Abschreibungen, die nicht im Rahmen der Verlustabdeckung vom Träger finanziert werden, sondern durch eine Verringerung des Eigenkapitals.
Weitere Erläuterungen sind im Lagebericht enthalten. Der Ausschuss beschließt:
Der Stiftungsausschuss nimmt von dem Jahresabschluss und dem Lagebericht 2010 für das Ev. Alten- und Pflegeheim Johannesstift Kenntnis.
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