Vorlage - VO/12/7399/60  

Sachverhalt:             

I. Ausgangssituation:

Die Stadt Regensburg betreibt in dem Gebäude Burgweintinger Straße 5, 93055 Regensburg, seit 1978 einen zweigruppigen Kindergarten. Das Gebäude wurde 1948 errichtet und ist aufgrund des schlechten Bauzustandes dringend sanierungsbedürftig. In seiner Sitzung am 14. April 2011 (VO/11/6391/52) hat der Stadtrat beschlossen, das Gebäude zu sanieren und aufgrund der Nachfrage nach Betreuungsplätzen zusätzliche Räume für  eine sogenannte altersgemischte Gruppe (Betreuung von Kindern ab zwei Jahren) zu schaffen.

II. Begründung und Beschreibung der Maßnahme:

Das Raum- und Bedarfsprogramm für  einen zweigruppigen Kindergarten mit einer zusätzlichen altersgemischten Gruppe wurde mit dem Amt für Tagesbetreuung von Kindern und der Regierung der Oberpfalz abgestimmt.

Erste Planungen haben eindeutig aufgezeigt, dass die Umsetzung des geforderten Raumprogramms ohne Erweiterung des bestehenden Gebäudes nicht möglich ist. Eine Generalsanierung mit Dachausbau und Erweiterungsbau sowie die zusätzliche Errichtung eines Ausweichkindergartens in Containerbauweise übersteigen jedoch die ursprünglich im IP 2011 - 2015 angesetzten HH-Mittel i. H. v. 1,35 Mio. € deutlich.

Das Amt für Hochbau und Gebäudeservice hat daraufhin in Zusammenarbeit mit einem externen Architekturbüro mehrere Varianten zur Umsetzung der Maßnahme untersucht. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass ein Neubau neben dem Gebäudebestand im Vergleich zu einer Generalsanierung mit Erweiterung des bestehenden Kindergartens wesentlich  wirtschaftlicher ist. Ein erheblicher Vorteil des Neubaus  besteht im Verzicht auf ein Ausweichquartier, das während der Sanierungsphase erforderlich wäre und mit Kosten von ca. 450.000,00 € veranschlagt war.

Es ist jetzt geplant, das bestehende ehemalige Schulgebäude während der Bauphase weiter als Kindergarten zu nutzen, nach Fertigstellung des Neubaus abzubrechen und die Außenanlagen sowie Freispielflächen grundlegend zu überarbeiten bzw. neu anzulegen.

III. Art und Umfang der Maßnahme:

1.) Neubau Kindergarten Harting

Das Grundstück liegt im Ortskern von Harting und erstreckt sich entlang der Burgweintinger Straße in Ost-West Ausrichtung. Das ehemals als Schulhaus geplante Gebäude liegt etwa mittig im Grundstück. Auf dem östlichen Grundstücksteil, dass derzeit als  Außenspielfläche genutzt wird, soll der  Neubau des  Kindergartens errichtet werden. Der Entwurf sieht vor das  Raumprogramm in einem 2-geschossigen, nicht unterkellerten Baukörper zu realisieren.

Die Haupterschließung erfolgt über eine großzügige Vorplatzsituation von der nördlich gelegenen Burgweintinger Straße aus. Über einen Windfang erreicht man die durchgehende und zentrale Erschließungs- und Flurzone in der auch der Elternwartebereich und die Garderoben integriert sind. Die 3 Kindergartengruppen mit Intensivräumen liegen gestaffelt angeordnet  im westlichen Flügel des Erdgeschosses. Das Leiterinnenbüro, die Küche sowie die Sanitär- und Technikräume mit Abstellraum sind im östlichen Gebäudeflügel untergebracht. Der erste Fluchtweg ist von allen Haupträumen  aus direkt ins Freie möglich. Der Flur im EG kann somit als „Spielflur“ herangezogen werden. Der Personalraum und die gemeinsam genutzten Räume, wie der Schlafraum und Mehrzweckraum mit Abstellraum befinden sich im ersten Obergeschoss. Ein abgeschlossenes Treppenhaus bindet das 1. Obergeschoss an. Über diesen Zugang kann auch der Mehrzweckraum extern genutzt werden. Die Barrierefreiheit wird durch den Einbau eins Aufzuges sichergestellt. Der 2. Fluchtweg im Obergeschoss ist über eine außenliegende Fluchttreppe an der Südfassade sichergestellt.

Der Neubau ist als Massivbau geplant.

Baumaterialien:

-   Außenwände aus  Ziegel bzw. Stahlbeton mit Wärmedämmverbundsystem

-   Fenster und Fassadenelemente mit Dreifachverglasung

-   Trennwände aus Ziegelmauerwerk bzw. Trockenbauwände

-   Bodenbeläge aus Linoleum

-   Innentüren aus Holzwerkstoffen, beschichtet

-   Möblierungen und Garderoben aus Holz

Bei der Trennung zwischen den Gruppenräumen und Flur werden Sichtverbindungen berücksichtigt, die auch zur verbesserten Belichtung der Innenraumzone dienen. Die Flachdächer der Baukörper werden bekiest.

Technische Ausstattung:

Heizung: Gas-Brennwertheizung mit zentraler Brauchwarmwasserbereitung. Für die Auslegung der Heizung und der Dämmarbeiten wird die EnEV 2009 – 30% zugrunde gelegt.

Lüftung: Zentrale Be- und Entlüftungsanlage mit ca. zweifachem Luftwechsel und einem Wärmerückgewinnungsgrad von 80 %.

Sanitär: Bei den Sanitärobjekten wird zwischen standard- und kindgerechter Ausstattung unterschieden.

2.) Außenanlagenplanung

Nach Abschluss der Abbrucharbeiten werden die Außen- und Freispielflächen neu angelegt.

IV. Zeitlicher Ablauf:

Mit dem Neubau soll, vorbehaltlich der Mittelfreigabe und der Erteilung der Unbedenklichkeitsbescheinigung durch die Regierung, im Sommer 2012 begonnen werden. Es ist geplant im September 2013 vom Altbau in Neubau umzuziehen und im Anschluss den Altbaubestand abzubrechen. Mit Fertigstellung der Außenanlagen und Freispielflächen ist Frühjahr 2014 zu rechnen.

V. Finanzielle Auswirkungen:

Die Kosten setzten sich gemäß Kostenschätzung vom 20.12.2011 wie folgt zusammen:

KG 100  Grundstück                                                                                                      5.000,00 €

KG 200  Herrichten und Erschließung (inkl. Abbruch)                              73.000,00 €

KG 300  Bauwerk, Baukonstruktion                                                                        784.995,00 €

KG 400  Bauwerk, Technische Anlagen                                                          317.600,00 €

KG 500  Außenanlagen                                                                                    226.665,00 €

KG 600  Ausstattung                                                                                                      33.000,00 €

KG 700  Baunebenkosten                                                                                    225.284,00 €

Summe                                                                                                                1.665.544,00 €

zuzüglich lose Möblierung                                                                                      170.000,00 €

Zwischensumme                                                                                                  1.835.544,00 €

und PV-Anlage                                                                                                     44.000,00 €

Gesamtkosten:                                                                                    ca.    1.879.544,00 €

                                                                                                        gerundet:   1,88 Mio. €

Die Stadt Regensburg erhält vom Freistaat Bayern eine Investitionskostenförderung in Höhe von ca. 300.000,00 Euro.

In der Fortschreibung des IP 2012 – 2016 sind die zusätzlich erforderlichen HH-Mittel  i.H.v. 530.000 € (1,88 Mio. € - 1,35 Mio. €) einzuplanen.

Der Ausschuss empfiehlt

die Planung und den Neubau des städtischen Kindergartens in Harting gemäß Bericht der Verwaltung.

Anlagen:              - Lageplan

                            - Grundrisse, Schnitt und Ansichten