Vorlage - VO/12/7870/56  

 
 
Betreff: Ev. Alten- und Pflegeheim Johannesstift;
Jahresabschluss und Lagebericht für das Geschäftsjahr 2011
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Oberbürgermeister Schaidinger
Federführend:Evangelische Stiftungsverwaltung   
Beratungsfolge:
Stiftungsausschuss für die Evangelische Wohltätigkeitsstiftung Entscheidung
11.07.2012 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für die Evangelische Wohltätigkeitsstiftung ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag

                                                                                                            

 

 

Sachverhalt:             

 

I.

Beiliegend werden der gemeinsame Jahresabschluss und der Lagebericht 2011 für das Johannesstift und für den Ambulanten Pflegedienst vorgelegt.

 

Die Jahresrechung zeigt folgendes Ergebnis:

 

Bilanzsumme                                                                                    10.991.107,-- €

Summe der Erträge (GuV-Rechnung)                              4.888.229,-- €

Summe der Aufwendungen (GuV-Rechnung)                5.711.391,-- €

 

Jahresfehlbetrag gesamt                                                           823.161,-- €

 

II.

Jahresfehlbetrag nur Johannesstift                                                                 732.165,-- €

 

Entwicklung der Jahresfehlbeträge des Johannesstifts in den letzten Jahren:

 

Jahr

Defizit (gerundet)

 

 

2004

- 710.000 €

2005

- 430.000 €

2006

- 770.000 €

2007

2008

2009

- 560.000 €

- 730.000 €

- 750.000 €

2010

- 640.000 €

2011

- 730.000 €

 

III.

Das Jahresdefizit des Johannesstifts hat sich um rd. 100.000 € im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert. Grund sind v. a. eine Vielzahl von Kostensteigerungen (Personalkosten, Tariferhöhungen, Wirtschaftsbedarf, Instandhaltung). Da das Johannesstift seit Jahren nahezu Vollbelegung aufweist, können die Kostensteigerungen nur äerst begrenzt über eine Steigerung der Erträge kompensiert werden. Die sehr gute Belegung resultiert aus der hohen Qualität der Versorgung und Pflege im Johannesstift. Bei der gesetzlich vorgesehenen Qualitätsprüfung des Johannesstifts durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) am 26.01.2012 hat das Johannesstift mit dem Gesamtergebnis „sehr gut“ (Note 1,0) abgeschlossen. Dabei wurden die Bereiche Pflege und medizinische Versorgung, Umgang mit demenzerkrankten Bewohnern, Soziale Betreuung und Alltagsgestaltung und Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft, Hygiene beurteilt. Bei der Befragung der Bewohner erreichte das Johannesstift das Ergebnis „sehr gut“ (Note 1,0).

 

Der größte Kostenfaktor des Johannesstifts mit rd. 70 % sind die hohen Personalkosten basierend auf der Besoldung nach dem TVöD.

Des Weiteren besteht das Defizit des Johannesstifts nach wie vor zum Großteil aus den Folgekosten (Zinsbelastung und Abschreibungen) der aufwändigen Sanierung im Jahre 2004 für rd. 13 Mio. €.

Trotz steigender Betriebskosten fehlt seit Jahren eine angemessene Erhöhung der Pflegeentgelte.

 

IV.

Jahresfehlbetrag nur Ambulanter Dienst                                                            90.996,-- €

 

Entwicklung der Jahresfehlbeträge des Ambulanten Dienstes in den letzten Jahren:

 

Jahr

Defizit (gerundet)

 

2004

 

- 61.700 €

2005

- 70.300 €

2006

- 84.000 €

2007

2008

2009

- 75.900 €

- 53.700 €

- 11.800 €

2010

- 79.100 €

2011

- 91.000 €

 

Das Defizit des Ambulanten Dienstes besteht zum großen Teil aus den hohen Personalkosten für übernommene Mitarbeiter aus dem 2002 geschlossenen Altenheim in der Oberen Bachgasse (EWR sozialer Arbeitgeber). Durch die hohen Besoldungsstufen innerhalb des TVöD aufgrund der Überleitungsvorschriften vom BAT entstehen dem Pflegedienst Mehrkosten i.H.v. rd. 45.000 €.

Die Stiftungsverwaltung ist bemüht, das Jahresergebnis des Ambulanten Dienstes zu verbessern. Neben der Leistungsausweitung liegt aufgrund des enormen Kundenanstiegs (2006: 60 Kunden, 2011: rd. 100 Kunden) der Blick v.a. auf einer noch effizienteren Tourenplanung, Leistungserfassung und -abrechnung, was vor allem Investitionen in ein entsprechendes Computerprogramm notwendig machen wird.

 

V.

Von der Evangelischen Wohltätigkeitsstiftung ist ein Verlustbetrag i.H.v. 560.045,52 € auszugleichen. Der restliche Jahresfehlbetrag i.H.v. 263.116,33 € sind Abschreibungen, die nicht im Rahmen der Verlustabdeckung vom Träger finanziert werden, sondern durch eine Verringerung des Eigenkapitals i.H.v. 104.822,48 €. Das Eigenkapital des Altenheims ist damit komplett aufgezehrt. Die Bilanz weist daher auf der Aktivseite die Position „Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag“ i.H.v. 158.293,85 € auf.

 

Weitere Erläuterungen sind im Rechenschaftsbericht enthalten.

 


Der Ausschuss beschließt:

 

Der Stiftungsausschuss nimmt von dem Jahresabschluss und dem Lagebericht 2011 für das Ev. Alten- und Pflegeheim Johannesstift Kenntnis.