Vorlage - VO/12/8053/67  

 
 
Betreff: Nachnutzung der Standortsportanlage mit Betriebsstofflager der Prinz-Leopold-Kaserne
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Gartenamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen Entscheidung
09.10.2012 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

                                                                                                            

 

 

Sachverhalt:             

 

Das Gartenamt istr Planung, Bau und Unterhalt des Stadtgrüns, der Sportflächen, der Kinderspielanlagen, der Freianlagen an öffentlichen Gebäuden und der sonstigen kommunalen Grünflächen zuständig. Für den Unterhalt dieser Flächen verfügt das Gartenamt über ein Anstellungssystem, ähnlich wie die Straßenreinigung, um das System der kurzen Wege zu gewährleisten. 14 Unterhaltsstationen und die je Unterhaltsbezirk notwendigen Lagerflächen sind Basis dafür, einen reibungslosen und betriebswirtschaftlich vertretbaren Grünanlagenunterhalt zu gewährleisten.

 

r den Stadtosten befindet sich die derzeitige Anstellung mit Lagerflächen und den notwendigen Garagen als Einstellmöglichkeiten für Maschinen und Gerätschaften an der Kremser Straße, westlich des Kompostwerkes.

 

Wegen der beabsichtigten Erweiterung eines benachbarten Gewerbebetriebes ist es erforderlich, den Lagerplatz und die Anstellung zu verlagern bzw. an dieser Stelle aufzugeben. Nach längerer Suche wurde dem Gartenamt als Ausweichstandort die ehemalige Standortsportanlage mit Betriebsstofflager der Prinz-Leopold-Kaserne angeboten und zur Nutzung bzw. zur Pflege übergeben. Das 76.210 m² große Areal wurde mit Beschluss des Stadtrates vom 27.10.2011 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben als künftige Sport- und Grünanlage erworben. Der Sportausschuss hat in seiner Sitzung vom 29.03.2012 die Nutzung der Sportflächen, bestehend aus 2 Rasenspielfeldern, 2 Tennisplätzen, 1 Allwetterplatz, div. Leichtathletikanlagen als Bezirkssportanlage Ost vorgeschlagen. Eine Umnutzung der Sportanlage, die ehemals von der Bundeswehr benutzt wurde, in eine öffentliche Sporteinrichtung, bedarf vorher der Baugenehmigung, weshalb wegen der Sportstättenlärmproblematik ein entsprechendes Gutachten eingeholt wurde, welches als Grundlage für den Bauantrag notwendig war.

 

Nach diesem Gutachten ist die Nutzung der ehemaligen Bundeswehrsportanlage als öffentliche Sportanlage unter gewissen Einschränkungen grundsätzlich möglich. Das Gutachten kommt zu folgendem Ergebnis:

 

 

 

 

 

 

 

Hinsichtlich der Lärmemissionen durch den Sportbetrieb haben sich folgende Einschränkungen ergeben:

 

Sonntag in der Ruhezeit 13 bis 15 Uhr

 

glich:

- Leichtathletik (bis 30 Personen)

- Fußballtraining

- Streetball

- Beachvolleyball

- Tennis

- Jugendzentrum mit Grillen

- (Skaterpark)

 

Nicht möglich:

- Fußball-Punktespiele

 

Werktag in der Ruhezeit 20 bis 22 Uhr, Betrieb bis 21 Uhr

 

glich:

- Leichtathletik (bis 50 Personen)

- Fußballtraining

- Streetball

- Beachvolleyball

- Tennis

- Jugendzentrum mit Grillen

- (Skaterpark)

 

Nicht möglich:

- Fußball-Punktespiele

 

Außerhalb der Ruhezeit Sonntag sind auch bis zu zwei Fußball-Punktespeile sowie der vierstündige Betrieb der übrigen Sportarten und der durchgängige Betrieb der Jugendzentrumseinrichtung möglich.

Außerhalb der Ruhezeit Werktag sind auch bis zu drei Fußball-Punktespiele sowie der durchgängige Betrieb der übrigen Sportarten und der Jugendzentrumseinrichtungen möglich.

 

 

 

r die Sanierung der Sportanlagen werden derzeit die Ausschreibungsunterlagen für die bauliche Umsetzung erstellt. Auch die Anpassung des Gebäudes sowie die notwendigen Hausanschlüsse werden derzeit vorbereitet. Die nicht sportlich genutzten Flächen des ehemaligen Bundeswehrareals wurden von der Verwaltung planerisch bearbeitet. Nach einem Entwurfskonzept können auf dem Areal die notwendigen Kraftfahrzeugstellflächen für den Sportbetrieb, die Anstellung des Gartenamtes für den Bezirk Ost als Ersatzbau für die Anstellung in der Kremser Straße und ein kleiner Jugendtreff als möglicher Platzhalter geschaffen werden. Eine Fläche als Museumsstandort der Eisenbahnfreunde mit Gleisanschluss wäre ebenfalls denkbar.

 

Planungskonzept

Sportanlagen

Die städtische Sportanlage an der Guerickestraße (Bezirkssportanlage Ost) wird nach Maßgabe des Beschlusses des Sportausschusses vom 29.03.2012 in die Planung aufgenommen. Die notwendigen Kraftfahrzeugstellplätze werden auf den nördlich angrenzenden Flächen abgesetzt von der Bebauung nachgewiesen.

Die künftige Anstellung des Gartenamtes mit Garagen und Lagerflächen wird unter der Verwendung teilweise vorhandener Verkehrserschließung und Asphaltflächen im süstlichen Grundstücksteil eingeplant. Hierbei ist insbesondere zu berücksichtigen, dass die Mitverwendung der bereits versiegelten Flächen besonders Beachtung findet. Auch die Altlastenproblematik lässt empfehlen, möglichst wenig in den Untergrund einzugreifen und wenn möglich Teile der Gebäude unter Mitverwendung der befestigten Flächen auf Streifenfundamenten zu fundieren. Um diesem Gedanken grundsätzlich Rechnung zu tragen wird auch geprüft, den Sozialtrakt baulich aufzuständern.

 

Die Stellplätze für die Mitarbeiter des Gartenamtes werden separat innerhalb der Anstellung und der Lagerflächen angeboten.

 

Jugendtreff

Um die Erschließungsaufwendungen zu minimieren wird ein möglicher Standort für einen Jugendtreff in der Nähe der Anstellung des Gartenamtes, der künftig als Grünanlage genutzt wird, vorgehalten.

 

Flächen für Eisenbahnfreunde

Am Ostrand des Geländes unmittelbar am Rand der Gleisanlagen der Bahnlinie Regensburg nchen werden Flächen vorgehalten, die grundsätzlich für eine derartige Nutzung geeignet sind. Ob und wann derartige Nutzungen zum Tragen kommen ist derzeit nicht bekannt.

 

 

Öffentliche Grünanlage

Die verbleibende Fläche zwischen der Bahnlinie Regensburg nchen und dem Gewerbegebiet der ehemaligen Firma Lerag soll in eine parkähnlich gestaltete Grünanlage umgewandelt werden. Denkbar ist hierbei auch die Unterbringung von Kinderspielmöglichkeiten, Flächen für grünanlagenbezogene Freizeitnutzungen, wie Grillplatz oder eine Streetballeinrichtung. Falls in späteren Jahren eine Umnutzung des Lerag-Geländes erfolgt, besteht auch die Möglichkeit, die Grünflächen des künftigen Bauareals mit dem öffentlichen Park zu verbinden.

 

Auf dem Gebiet befindet sich derzeit eine Gleisanlage, die ehemals durch die Erschließung der Gewerbeflächen des Bundeswehrgeländes diente. Diese Gleisanlage wird nicht mehr benötigt, weshalb von der Verwaltung vorgeschlagen wird, den Unterbau dieser Gleisanlage soweit als möglich als Unterbau für eine Geh- und Radwegeverbindung zu verwenden.

 

Kosten

Auf dem Grundstück befinden sich mehrere sogenannte Kontaminationsverdachtsflächen und Schadstoffbelastungen im aufgefüllten Bodenhorizont. Auch sind Blindgängerverdachtspunkte und zahlreiche Bombentrichter sowie weitere Kriegsschäden dokumentiert. Es ist deshalb notwendig, dass eine weitere Kampfmittelerkundung durchgeführt werden muss.

Ferner sind Maßnahmen zur Entsorgung der belasteten Flächen durchzuführen. Alte Unterstellhallen und ein betroffenes nicht mehr nutzbares Versorgungsgebäude müssen abgerissen werden. War man früher der Meinung nur die Gebäudeteile zu beseitigen, welche direkt für die Bebauung des Grundstückes notwendig sind, ist man nun aus Sicherheitsgnden zu dem Schluss gekommen, die gesamten Hochbauten, die im Bereich des Anwesens vorhanden sind und um das nähere Umfeld der Baumaßnahme stehen, zu beseitigen. Von diesen Flächen gehen Gefahrenmomente aus, da ihre Tragsicherheit zukünftig nicht mehr in vollem Umfang gewährleistet werden kann und die verwendeten Baumaterialien z. T. mit asbesthaltigen Stoffen kontaminiert sind, welche ordnungsgemäß und fachgerecht der Entsorgung zugeführt werden müssen. Darüberhinaus sind bestehende Gebäudebereiche aufgrund mangelhafter Entwässerung mit Wasser überstaut.

Umfasste die bisherige Kostenschätzung nur die Beseitigung einer Halle und eines maroden Gebäudeteiles, erscheint es nun der Verwaltung zweckmäßig, die beiden anderen Gebäudeteile, die eine Größenordnung von 544 m² + 70 m² mit einer Gesamtkubatur von ca. 3.660 m³ umfassen, abzureißen und bodeneben zu egalisieren, damit Gefahren für künftige Grundstücksnutzer ausgeschlossen werden. Da die Erschließung des Grundstückes künftig auch zur Erschließung der Sportanlagen dient, sind diese Bereiche voll zugänglich und können zur Gefährdung der Benutzer führen. Diese zusätzlichen Maßnahmen sind in der bisherigen Kostenschätzung nicht berücksichtigt, da sie erstellt wurde, ohne eine entsprechende Grundstücksfläche zur Verfügung zu haben.

 

Im ltigen Investitionsprogramm 2011-2015 sind gemäß der bisherigen Kostenschätzung bei UA 5821/20 541.000 Euro eingeplant. Zusätzliche Aufwendungen verursachen Zusatzkosten, sodass die aktuell beiliegende Kostenschätzung Gesamtaufwendungen in Höhe 753.000 Euro erforderlich macht. Diese Zusatzkosten ren somit bei der Fortschreibung des Investitionsprogrammes r das Jahr 2013 einzuplanen.

 

Zeitplanung

Der Baubeginn zur Sanierung der Sportflächen ist noch in diesem Jahr geplant, dieser ist durch den Beschluss des Sportausschusses abgedeckt. Mit dem Bau des Betriebshofes und der Anstellung des Gartenamtes soll im kommenden Frühjahr begonnen werden, da die derzeitigen Flächen des Gartenamtes erst im Sommer 2014 benötigt werden. Die Fertigstellung der Grünflächen wird im Zusammenhang mit dem benachbarten Baugebiet vorgeschlagen und kann nach Auffassung der Verwaltung zurückgestellt werden. Die Flächen r den Jugendtreff und für ein mögliches Gelände der Eisenbahnfreunde werden vorgehalten und sind nach dem Funktionskonzept auf der Fläche verwirklichbar.

 

Ein Zeitplan hierfür ist derzeit nicht absehbar.

 

Die Verwaltung schlägt deshalb vor, das im beiliegenden Lageplan dargestellte Funktionskonzept für die Beplanung des Gesamtgeländes als Basis für die weitere Bearbeitung zu beschlien. Ferner wird die Verlagerung des Betriebshofes des Gartenamtes mit Anstellung und Lagerflächen von der Kremser Straße auf das Gelände an der Guerickestraße vorgeschlagen.

 

 

 

Anlagen:

1. Kostenschätzung

2. Abzubrechende Gebäude

3. Funktionskonzept M 1:1500


Der Ausschuss beschließt, das Grundstück der ehemaligen Prinz-Leopold-Kaserne mit Standort Sportanlage und Betriebsstofflager auf der Grundlage der beiliegenden Funktionsskizze der Verwaltung vom 20.08.2012 weiterzuentwickeln.

 

Auf das Grundstück mit der Fl.-Nr. 2413/3 Gemarkung Regensburg zwischen Guerickestraße und Gleisanlage der Deutschen Bundesbahn Regensburg – München ist wie im Bericht dargestellt die Anstellung des Gartenamtes von der Kremser Straße im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel zu verlagern.

 

 


 

Anlagen:

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Kostenschätzung Nachnutzung Prinz-Leopold-Kaserne 2012 neu (89 KB)    
Anlage 2 2 Funktionskonzept Guerickestraße (1705 KB)    
Anlage 3 3 Guerickestraße 1_2000 (1529 KB)