Vorlage - VO/12/8176/61  

 
 
Betreff: Freigabe des Radverkehrs in der Ostenallee
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Stadtplanungsamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen Entscheidung
20.11.2012 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

                                                                                                            

 

 

Sachverhalt:             

 

 

Im August 2011 wurde die Ostenallee testweise für ein Jahr für das Radfahren durch die Regelung „Gehweg, Radfahrer frei“ freigegeben. Die Verwaltung hat die Situation während der Testphase regelmäßig beobachtet, Zählungen durchgeführt sowie die Bürgerinnen und Bürger über die Regelung informiert und legt nunmehr einen kurzen Abschlussbericht über den Versuch vor.

 

 

Beobachtungen/Erfahrungen:

 

Mitarbeiter der Verkehrsplanung haben zu unterschiedlichen Jahres- und Tageszeiten, werktags und am Wochenende immer wieder in der Ostenallee das Verkehrsgeschehen beobachtet, als Fußnger und als Radfahrer. Die Verkehrsregelung war auch wiederholt Thema in der Arbeitsgruppe Radverkehr. Weder seitens der Polizei oder des Ordnungsamts, noch seitens der Stadträtinnen und Stadträte der AG Rad konnte von Konflikten aus eigener Beobachtung berichtet werden.

 

Der Verwaltung gingen nur ganz vereinzelt Beschwerden über die Freigabe des Radfahrens zu. Dabei wurde insbesondere auf zwei Konfliktfelder abgestellt:

 

1.      Kinder würden unvermittelt in den Weg der Radfahrer laufen
 

2.      Ältere Menschen würden nicht hören, dass Radler von hinten angefahren kommen und sich beim Vorbeifahren erschrecken.

 

Der Verwaltung sind keine Unfälle bekannt geworden. Beobachtungen zeigen, dass die Nutzerfrequenz in der Ostenallee bei gleichzeitig großgigen Wegebreiten weiterhin vergleichsweise gering ist. Der Weg ist gut einsehbar, mögliche Konflikte frühzeitig erkennbar. Die straßenverkehrsrechtliche Regelung räumt weiterhin den Fußngern den Vorrang ein.

 

 

hlungen:

 

In der Ostenallee wurden Fußnger und Radler sowohl vor als auch während des Versuchs gezählt. Die Zählungen fanden werktags über mehrere Stunden statt. Gezählt wurde im Mai und November 2011 sowie im Mai und Juli 2012. Dabei hat sich gezeigt, dass die Zahl der Radfahrer konstant geblieben, eher sogar etwas zurückgegangen ist. Die Zahl der Fußnger ist stark schwankend und durch das Schüleraufkommen geprägt. Je nachdem, wann die Schule endet, gibt es dann ein Maximum.

 

Die Schwankungsbreiten insgesamt sind relativ groß, was wohl u. a. auch auf die Witterung des jeweiligen Tages bzw. die Wettervorhersagen zurückzuführen ist. Es lässt sich jedoch festhalten, dass infolge der Freigabe des Weges für Radfahrer offenbar keine Zunahme des Radverkehrsaufkommens eingetreten ist. Anscheinend haben bereits diejenigen, für die diese Verbindung eine wichtige und sichere Route ist, diese bereits vor der Freigabe verbotswidrig genutzt.

 

Die Freigabe der Ostenallee für Radfahrer erfolgte auch unter Sicherheitsaspekten. Im Vordergrund standen dabei die Geisterradler in der Landshuter Straße. Begleitende Erhebungen zeigen, dass die Zahl der Falschradler in der Landshuter Straße ckläufig ist (vergleiche Anlage 3).

 

Öffentlichkeitsarbeit:

 

In den Medien wurde wiederholt über die Testphase berichtet. Zudem hat die Verwaltung vor der Sommerpause 2012 eine Plakataktion in der Ostenallee durchgeführt. Es wurden zwei Motive plakatiert, die für ein faires Miteinander werben sollten. Es war ursprünglich geplant, die Plakate 2 Monate aufzuhängen. Bedauerlicherweise wurden die Plakatständer sehr bald nach Beginn der Aktion zerstört und dann von der Verwaltung abmontiert bzw. die Reste entfernt. Aus Kostengründen und weil damit zu rechnen war, dass neue Plakate ebenfalls dem Vandalismus zum Opfer fallen würden, wurden keine neuen Plakate aufgestellt.

 

Die Verwaltung hat außerdem ein Faltblatt aufgelegt, das die neue Regelung erklärt und ebenfalls für das Miteinander wirbt. Das Faltblatt wurde von Mitarbeitern der Verwaltung in der Ostenallee an Passanten und Radler verteilt. Außerdem wurden an verschiedenen Stellen (BVZ, Stadtteilbüros etc.) die Faltblätter ausgelegt sowie an die Gepäckträger von Rädern geklemmt.

 

 

Fazit / Empfehlung:

 

Offenkundig hat die Freigabe der Ostenallee für Radler nicht dazu geführt, dass die Zahl der Radfahrer dort angestiegen ist. Konflikte zwischen Fußngern und Radlern sind kaum oder gar nicht zu beobachten. Beschwerden liegen nur in geringer Zahl vor. In Gesprächen mit Passanten hat sich eine große Zahl der befragten Personen auch Fußnger r diese Regelung ausgesprochen. Gerade ältere Menschen und Eltern mit Kindern nutzen diesen Weg mit dem Rad, weil er sicher und entspannt genutzt werden kann.

 

Es wird empfohlen, die jetzige Regelung „Gehweg, Radfahrer frei“ auf Dauer beizubehalten.

 

 


Der Ausschuss beschließt:

 

Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen. Die Freigabe des Radfahrens in der Ostenallee soll auf Dauer erhalten bleiben.

 


 

Anlagen:

 

Anlage 1 Plakatmotive

Anlage 2 Faltblatt

Anlage 3 Zusammenfassung Zählergebnisse

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Vorlage Ostenallee Anlage 1 (326 KB)    
Anlage 2 2 Vorlage Ostenallee Anlage 2 (609 KB)    
Anlage 3 3 Zählergebnisse Ostenallee neu (10 KB)