Vorlage - VO/12/8272/65  

 
 
Betreff: Ausbau und Neugestaltung Fahrbeckgasse und Röhrlgässel
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Tiefbauamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen Entscheidung
04.12.2012 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Sachverhalt:             

 

Ausgangslage

 

 

Stadtgestaltung

 

Die östliche historische Altstadt zwischen Ostengasse im Norden und dem Minoritenweg im Süden ist seit 2006 Bestandteil des Welterbe-Ensembles.  Im Zusammenhang mit dem Bau des Museums der bayerischen Geschichte soll die östliche Altstadt mit seinen Verbindungsgassen deutlich aufgewertet werden. Den ersten Schritt zur Umsetzung dieser Maßnahmen stellt die Neugestaltung der Gassen “Fahrbeckgasse“ und “hrlgässel“ im Jahr 2013 dar. Die Fahrbeckgasse mündet nördlich in den Minoritenweg und verknüpft den Minoritenweg mit der Ostengasse. Das Röhrlgässel zweigt  östlich von der  Fahrbeckgasse und verbindet die beiden Anschlussgassen Bauergässel und Silbernagelgasse in Richtung Osten. Der Ausbau dieser beiden Gassen soll das Konzept zur Neugestaltung des Öffentlichen Raumes der bereits fußngerfreundlich gestalteten Straßen und Plätze weiter verdichten und die Aufenthalts- und Wohnqualität in der östlichen Altstadt weiter erhöhen.

 

Die Gestaltung der Straßen folgt dem Konzept des Planungsbeschlusses vom 14.03.2012 zur Neuordnung der süstlichen Altstadt. Mit der Umgestaltung des südlichen ‘‘Minoritenplatzes‘‘ vor dem neuen Bürger- und Verwaltungszentrums (BVZ) zusammen mit  Gebäude - und Fassadensanierungen des Neuen Rathauses im Jahr 2012 wurde ein erster Abschnitt realisiert.

 

Straßenbau

 

Fahrbeckgasse und Röhrlgässel 

 

Die “Fahrbeckgasse“ zwischen Minoritenweg und Bertoldstraße sowie das in östlicher Richtung einmündende Röhrlgässel sollen im Jahr 2013 als Mischverkehrsfläche ausgebaut werden. In der Fahrbeckgasse und im Röhrlgässel wird das Tiefbauamt den öffentlichen Abwasserkanal samt Anschlusskanälen erneuern. In den Jahren 2011 und 2012 sind in der Fahrbeckgasse  bereits neue Abwässerkanäle in Teilabschnitten verlegt worden. Die bestehenden Altkanäle in der Fahrbeckgasse und im Röhrlgässel werden nach Abschluss der Bauarbeiten verfüllt bzw. stillgelegt. Im Zuge der Kanalbaumaßnahme wird die REWAG in beiden Gassen dort die Gas- und Wasserleitungen sowie Strom- und Nachrichtenkabel erneuern.

 

 

Die Fahrbeckgasse verfügt derzeit noch über einen Fahrbahnbelag aus Naturstein eingefasst von Bordsteinen und angebauten Gehwegen mit Betonplattenbelag.

Das Röhrlgässel ist mit einem großformatigen, breitfugigen und unebenen Natursteinbelag ohne Bordsteinanlagen ausgestattet. Besonders zwischen Bauergässel und der Silbernagelgasse beeinträchtigt starkes Quergefälle und Fahrrinnen die Nutzung des Straßenraumes. Zum weiteren Verfahren wird abgeklärt, ob das westliche Röhrlgässel durch Inanspruchnahme einer städtischen Grundstücksfläche von derzeit ca. 4,50 m auf 6,00 m i. M. verbreitert werden kann. Zusätzlicher Raum für Straßenausstattung (Fahrradbügel, Glascontainer, Lieferverkehrszone) nnte über diese städtische Optionsfläche geschaffen werden.

Die Neugestaltung beider Gassen sieht eine von Hauswand zu Hauswand niveaugleiche, durchgehende Pflasterdecke und einer Entwässerungsrinne vor. Die Fahrbeckgasse wird im Anschlussbereich zum Minoritenweg mit einem durchgehenden abgesenkten breiten Granitbordstein, wie es bereits mit dem Bau des südlichen Minoritenplatzes realisiert wurde, angeschlossen.

 

Minoritenweg

 

Der Minoritenweg dient als wichtige Ost-West Achse zwischen Dachauplatz und Gabelsberger Straße zur Erschließung der Wohnquartiere in der östlichen Altstadt. Zusätzlich werden vom Minoritenweg in Richtung Dachauplatz wichtige Liniennetzhaltepunkte und Umsteigebeziehungen in alle Richtungen des Stadtgebietes angefahren. Um die baulichen und verkehrlichen Voraussetzungen zu schaffen werden mit dem Ausbau der Fahrbeckgasse zwischen Kirschgässchen und der Vorfläche der Polizeiinspektion Süd die Bordsteinanlagen erneuert und angepasst. Der Ausbau des Minoritenweges zwischen Dachauplatz und Kirschgässchen soll in absehbarer Zeit verwirklicht werden.

 

Die Fahrbahnbreite des Minoritenweges beträgt in diesem Abschnitt nach dem Umbau 6,50 m einschließlich der beidseitigen Entwässerungsrinnen. Die Umbaumaßnahmen orientieren sich am Konzeptbeschluss des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen vom 14.03.2012. Durch Kanalbaumaßnahmen und Leitungsverlegungen der letzten Jahre ist der Fahrbahnbelag des Minoritenweges in seinem Gefüge verbraucht. Im Zuge der Baumaßnahme wird die bestehende Fahrbahndecke zwischen Bauergässel und der Platzfläche des Bürger- und Verwaltungszentrums erneuert.

 

 

Bauausführung Fahrbeckgasse und Röhrlgässel

 

Nach den Gestaltungskriterien in der Altstadt erhalten die beiden Gassen einen fußngerfreundlichen, niveaugleichen Natursteinbelag. Die neue Pflasterdecke besteht aus einem 7 cm starken Granitkleinsteinpflaster. Die Oberflächenentwässerung erfolgt über eine Entwässerungsrinne aus 2-zeiligen Großsteinpflaster 15/17 cm mit Anschluss an den öffentlichen Abwasserkanal, wie es bereits im Bauergässel und in der Silbernagelgasse verwendet wurde. Für die Pflasterflächen steht gebrauchtes im Bauhof eingelagertes Material zur Verfügung.

 

An den Gebäudekanten wird aus gestalterischen Gründen wie in der Altstadt üblich ein Traufstreifen mit einem 1-Zeiler aus Granitkleinsteinpflaster im Format 7 x 9 cm verlegt. Als baulichen Abschluss zum Minoritenweg hin, erhält die Fahrbeckgasse analog zur Südseite einen 30 cm breiten und 2,5 cm hohen Granitbord mit einer 30 cm breiten Rinne aus Beton und einem durchgehenden Gehweg mit Betonplattenbelag 25/25/8 cm. An der Nordseite zwischen Kirschgässchen und der Fahrbeckgasse werden zur Verbesserung der verkehrlichen Führung Granitborde mit einer 30 cm breiten Betonrinne eingebaut.

 

 

Ausführung und Ablauf der Gesamtmaßnahme

 

Bauablauf

 

Es ist beabsichtigt, im nächsten Jahr unmittelbar nach Ausschreibung im Frühjahr 2013 mit der Durchführung der Maßnahme zu beginnen.

Die Maßnahme erfordert eine Bauzeit von Frühjahr bis Herbst 2013, da im Vorgriff mit der Neuverlegung von Versorgungsleitungen der Rewag und des städtischen Kanals begonnen wird. Während der Baumaßnahme sind der Anlieger- Liefer- und Handwerkerverkehr nur eingeschränkt möglich. Ein Konzept von zweckmäßigen Bauabschnitten und der Erschließung während der Bauzeit wird erarbeitet.

 

Tiefbauliche Ausführung

 

Unter denen in der Fahrbeckgasse und Röhrlgässel zum Einsatz kommenden Oberflächen aus Granitkleinstein, Rinnen aus Granitgrosstein wird eine 20 cm starke Drainbetontragschicht eingebaut. Die Verfugung der Steine erfolgt mit einem zementgebundenen Spezialmörtel. Näheres ist den beigefügten Straßenquerschnittsplänen zu entnehmen.

 

Ver- und Entsorgungsleitungen

 

Im östlichen Altstadtbereich entlang der Fahrbeckgasse und Röhrlgässel liegen teilweise auf engstem Raum zahlreiche Ver- und Entsorgungsleitungen. Im Zuge der Neugestaltung werden die Versorgungsleitungen der Rewag und Telekom sowie anderer Spartenträger in enger Abstimmung mit dem Straßenbauablauf angepasst und erneuert.

 

Baumpflanzungen

 

Infolge zahlreicher Ver- und Entsorgungsleitungen wird durch Bündelung von Leitungstrassen versucht, ausreichend Platz für einzelne Baumstandorte zu schaffen. Eine endgültige Festlegung bzw. Realisierbarkeit einzelner Baumstandorte kann erst während der Ausführungsplanung in Abstimmung mit Spartenträgern getroffen werden.

 

 

Beleuchtung

 

Das Konzept der Straßenbeleuchtung ist mit dem Stadtlichtkonzept abgestimmt. Als Leuchtentyp kommt die Altstadtleuchte Ratisbona I mit energieeffizienter LED Technik als Wandleuchte zur Ausführung.

 

Parkraumkonzept

 

Durch die Umgestaltung zur Mischverkehrsfäche entfallen in der Fahrbeckgasse 9 Kurzzeitparkplätze. Kurzzeitparkplätze und 2 Behindertenparkplätze stehen im weiteren Verlauf des Minoritenweges zur Verfügung. Anwohnerparkplätze sollen im derzeitigen Umfang erhalten bleiben.

 

Denkmalschutz

 

Die Gassen liegen innerhalb des in die Denkmalliste eingetragenen Ensembles Altstadt Regensburg mit Stadtamhof. Die für die Aufgrabungen und Oberflächenbefestigungen erforderlichen Erlaubnisse gemäß Art.6 Abs.1, bzw. Art 7 Denkmalschutzgesetz werden in Abstimmung mit den Denkmalpflegestellen erarbeitet.

 

 

Kosten und Finanzierung

 

Die geschätzten Straßenausbaukosten belaufen sich auf insgesamt 455.000 EUR.

Grunderwerb ist nicht erforderlich.

 

Die erforderlichen Haushaltsmittel sind im Investitionsprogramm 2011 2015 bzw. im Enwurf des Investitionsprogramms 2012 2016, insbesondere im UA 6309/07 auf der HHSt. 1.6309.9507 berücksichtigt.

 

Außerdem besteht auf der Basis der aufzustellenden „Erhaltungssatzung für die Altstadt Regensburg mit Stadtamhof“ grundsätzlich die Möglichkeit auf Erhalt von Zuweisungen aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm.

 

Es werden von den Anliegern Straßenausbaubeiträge auf Grundlage des Kommunalabgabengesetzes (KAG) i.V.m. mit der städtischen Ausbaubeitragssatzung erhoben.


Der Ausschuss beschließt:

 

Die Fahrbeckgasse und das Röhrlgässel werden entsprechend der Berichtsvorlage und nach Maßgabe der verfügbaren Haushaltsmittel im Jahr 2013 ausgebaut.

 

 


 

Anlagen:

 

Nr. 1:              Lageplan vom 23.10.2012 unmaßstäblich

Nr. 2:              Regelquerschnitt 1 Fahrbeckgasse vom 23.10.2012 unmaßstäblich

Nr. 3:              Regelquerschnitt 2 Röhrlgässel vom 23.10.2012 unmaßstäblich -

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage 1 Lageplan 1.0 v. 23102012 (873 KB)    
Anlage 2 2 Anlage 2 Straßenquerschnitt 4.0 v. 23102012 (317 KB)    
Anlage 3 3 Anlage 3 Straßenquerschnitt 4.1_4.2 v. 23102012 (380 KB)