Vorlage - VO/12/8422/61  

 
 
Betreff: Neugestaltung Arnulfsplatz - Auftragsvergabe für die weiteren Planungen
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Stadtplanungsamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen Entscheidung
24.01.2013 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

                                                                                                            

 

 

Sachverhalt:             

 

 

Mit Beschluss vom 15.09.2005 hatte die Stadt Regensburg einen zweistufigen Ideen- und Realisierungswettbewerb „Neugestaltung Arnulfsplatz mit Anschlussstraßen“ ausgelobt. Gegenstand des Wettbewerbs war die Neugestaltung des Arnulfsplatzes sowie dessen Anschlussstraßen unter Berücksichtigung der verkehrstechnischen Anlagen. Dabei sollte die Aufenthaltsqualität des Platzes erhöht sowie der Ablauf des Individual- wie des öffentlichen Verkehrs gesichert werden.

Aus diesem Verfahren ging das Büro Beer Architekten BDA, Weiden, als 1. Preisträger hervor. Das Preisgericht hat in seiner Beurteilung insbesondere das überzeugende Gesamtkonzept, die als Intarsie formulierte Platzoberfläche in Verbindung mit der skulptural ausgeformten Überdachung auf der Businsel, das den Arnulfsplatz in einer neuen Qualität präsentiert, hervorgehoben und hat dem Auslober einstimmig empfohlen, den Preisträger des 1. Preises mit der Weiterbearbeitung zu beauftragen.

 

Durch Beschluss des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen vom 02.05.2007 wurde die Verwaltung beauftragt, die weiteren Bearbeitungsschritte an die mit dem 1. Preis ausgezeichneten Verfasser, gemäß der Empfehlung des Preisgerichts, zu vergeben.

 

Nach verwaltungsinternen Abstimmungen im Jahr 2008 wurde das Büro Beer beauftragt, Fahrversuche mit den RVB durchzuführen. Bei den Fahrversuchen im Dezember 2008 und im April 2009 konnte jedoch keine zufriedenstellende Lösung gefunden werden.

Ausgelöst durch die schwierige Haushaltslage wurden daraufhin Ende 2009 weitere Schritte bis auf weiteres aufgeschoben. Mit Beschlussvorlage vom 05.10.2010 wurde der Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen über den Sachstand informiert.

 

Da inzwischen vorgesehen ist, in einem der nächsten Investitionsprogramme erneut Mittel für das Vorhaben anzumelden um das Investitionsprogramm zu bringen, soll als Grundlage ein aktualisierter Vorentwurf erarbeitet werden.

 

Zwischenzeitlich haben sich, insbesondere durch deutliche Verkehrsreduzierungen auf dem Arnulfsplatz, neue verkehrsplanerische Rahmenbedingungen ergeben. Stützend auf den Beschluss vom 02.05.2007 soll die Auftragsvergabe zur Wiederaufnahme der Planungen an das Büro Beer erfolgen. Das bisherige Vertragsverhältnis wird als „Altvertrag“ nach HOAI a.F. bewertet. Die geänderten Anforderungen sind unter Beachtung der HOAI n.F. (HOAI 2009) zu vereinbaren. Das zu beauftragende Büro Beer soll bei Beibehaltung der gestalterischen Grundhaltung aus dem Wettbewerbsentwurf die verkehrstechnische Lösung weiter entwickeln.

 

Nach der Trennung der damaligen ropartner Beer wird das Projekt Arnulfsplatz von Frau Prof. Anne Beer (Büro Beer Architektur Städtebau, München) weitergeführt.

 

 

Neue verkehrsplanerische Rahmenbedingungen

 

Die städtebaulichen Zielvorstellungen, die bereits der Wettbewerbs-Auslobung zugrunde lagen (Entwicklung eines Platzcharakters, Aufwertung, Aufenthaltsqualität schaffen etc.), sind nach wie vor gültig und weiterhin zu beachten.

 

Fahrbahnrandhaltestellen:

Nach geänderter Vorgabe durch die Verkehrsplanung soll nunmehr anstelle der bislang vorgesehenen Haltestellenmittelinsel eine alternative Lösung mit beidseitigen Fahrbahnrandhaltestellen weiterverfolgt werden.

Durch die bereits eingetretene und die darüber hinaus geplante weitere Verkehrs-reduzierung, kann der Arnulfsplatz im Sinne einer Gemeinschaftsstraße bzw. nach dem Shared-Space-Prinzip als verkehrsberuhigter Platz ausgebildet werden.

Eine Haltestelleninsel ist nicht mehr erforderlich. Umsteigevorgänge finden in der Regel richtungsbezogen z. B. aus Richtung Pfaffenstein/Lappersdorf kommend in Richtung Stadtwesten statt. Auch westlich des Arnulfsplatzes befinden sich Ziele (Schulen, Velodrom, Nahversorger), die ein Queren des Platzes erforderlich machen.

 

Alternativüberlegungen für die Weiterentwicklung des Liniennetzes:

Auf Vorschlag der RVB soll, als Alternative zur zentralen Haltestelle am Arnulfsplatz, eine teilweise Verlagerung der Haltestellen in die Jakobstraße mit geänderten Umsteigebeziehungen geprüft werden. Damit wäre eine direkte Fahrbeziehung von Westen (Prüfeninger Straße) kommend in Richtung Süden (Bahnhof, Universität) ermöglicht. Eine Haltestelle in der Jakobstraße könnte voraussichtlich die Verknüpfungen zwischen den nördlichen und westlichen Linienästen verbessern. Eventuell könnte dies gleichzeitig den Gestaltungsspielraum am Arnulfsplatz erhöhen.

 

 

Weiteres Vorgehen:

 

Die Planer sollen auf Grundlage der vorgenannten geänderten Rahmenbedingungen zwei Varianten vergleichend erarbeiten:

 

1.        Haltestelle am Arnulfsplatz

- Beibehaltung der bisherigen Bus-Linienführung und Umsteigebeziehungen

- zwei Fahrspuren

- seitliche Bussteige / keine Ausweisung von separaten Busbuchten

 

2.        neue Umsteige-Haltestelle im Bereich der Jakobstraße, ergänzt durch

- Haltestelle am Bismarckplatz

- Haltestelle am Arnulfsplatz

- Modifizierung des Liniennetzes (West-Süd-Linienführung)

 

 

Ziel:

 

Das Ziel ist ein abgeschlossener Vorentwurf für den Bereich Arnulfsplatz, der gestalterisch wie verkehrstechnisch eine überzeugende Lösung anbietet.

 

Kosten / Fördermittel

 

r den Wettbewerb „Neugestaltung Arnulfsplatz mit Anschlussstraßen“ fielen Gesamtkosten in Höhe von rund 256.000 € an. Der Wettbewerb wurde mit Mitteln der Städtebauförderung in Höhe von 108.640,00 gefördert.

Die Honorarkosten für die Durchführung der Fahrversuche beliefen sich auf rund 12.500 € brutto.

 

Das Büro Beer hat für die Überarbeitung des Wettbewerbsergebnisses und Anpassung der Planung an die veränderten verkehrsplanerischen Rahmenbedingungen auf Grundlage der neuen HOAI ein Honorarangebot für eine Vorplanung vorgelegt. Einschließlich der verkehrsplanerischen Leistungen in Höhe von ca. 15.000 werden voraussichtliche Gesamt-Honorarkosten in Höhe von rund 86.000 € brutto veranschlagt.

 

Haushaltsmittel stehen bei HHSt 0.6105.6555 zur Verfügung. Eine Mittelbereitstellung ist grundsätzlich gegeben.

 

Im weiteren Verfahren wird noch geprüft, wie weit Städtebauförderungsmittel oder GVFG-Mittel eingesetzt werden können.

 


Der Ausschuss beschließt:

 

I              Der Sachstandsbericht zur Neugestaltung des Arnulfsplatzes wird zur Kenntnis genommen.

 

II              Der Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen empfiehlt dem Bau- und Vergabeausschuss, die Auftragsvergabe für die weiteren Planungen an das Büro Beer Architektur Städtebau, München zu beschließen.

 

 


 

Anlagen: