Vorlage - VO/13/8471/04  

 
 
Betreff: Kulturfest 2012 - Rückblick
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Kulturreferent Unger
Federführend:Kulturreferat   
Beratungsfolge:
Kulturausschuss Entscheidung
26.02.2013 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Kulturausschusses ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

                                                                                                            

Sachverhalt:             

 

Zwischen dem 28.06. und 01.07.2012 fand im Regensburger Stadtpark das „Kulturfest 2012“ statt. Das Kulturfest war eine Wiederauflage des in den 90-er Jahren durchgeführten Kulturfestes am Haidplatz und Kornmarkt, mit einer Fokussierung auf Regensburger Musiker und Künstler. Diese primäre Zielsetzung wurde eindrucksvoll erreicht: am Kulturfest nahmen ca. 700 Regensburger Musiker und Künstler teil, weitere ca. 70 Musiker kamen aus der Partnerstadt Pilsen (Philharmonisches Orchester Pilsen), weitere 70 kamen vom Vogtland Symphonieorchester.

Eindrucksvoll wurde der Beweis der Behauptung angetreten, dass es für Regensburger Künstler ein großes Interesse der Bürgerschaft gibt. Das Regensburger Publikum nahm das Programm des Kulturfestes im Stadtpark durchgehend sehr gut an. Schätzungsweise kamen ca. 8.000 Besucher zu den vier Konzerten, selbst der Regen am letzten Veranstaltungstag konnte dem Interesse und auch der Laune des Publikums keinen Abbruch tun.

 

 

1. Die Konzerte im Einzelnen:

 

Donnerstag, 28. Juni 2012                            Carmina Burana

Chöre: St. Anton, Chorphilharmonie, Cantemus, Regensburger Kammerchor

Orchester: Pilsener Philharmonisches Orchester, Leitung: Matthias Schlier,

Inszenierung: Regensburger Stadtmaus

 

Freitag, 29. Juni 2012                            Eine Stadt tanzt“

Ein Regensburger Tanzprojekt mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen

nstlerische Leitung und Choreographie: Wolfgang Maas

Tanzpädagogik: Kilta Rainprechter; Dramaturgie: Alexandra Karabelas

 

Samstag, 30. Juni 2012                            Brass on grass“ - Bläserkonzert

Jugendblasorchester St. Konrad; Ltg. Stephan Nürnberger

Symphonisches Blasorchester Regensburg; Ltg. Jörg Seggelke

 

Sonntag, 01. Juli 2012                            Giuseppe Verdi; Requiem

Regensburger Kantorei, Universitätschor Regensburg, Vogtland Philharmonie

Leitung: Roman Emilius

 

 

2. Rahmenbedingungen:

 

Inhaltliche Zielsetzungen:

glichst viele Regensburger Musiker und Formationen sollen berücksichtigt werden;
die Themen und Inhalte der Veranstaltungen werden so gewählt, dass eine Fortsetzung in einem Rhythmus von zwei Jahren möglich erscheint. Dabei wird auf die Einbindung möglichst vieler Regensburger Institutionen, Vereine, Initiativen und Privatpersonen geachtet.

Erfolgsmodelle werden bevorzugt, Referenzen berücksichtigt, Beliebigkeit und Mittelmäßigkeit vermieden, möglichst viele Stilrichtungen sollen eingebunden werden.

 

Ortsplanung
Zunächst war der Domplatz eingeplant. Wegen der gleichzeitigen Priesterweihe wurde darauf verzichtet und der Vorschlag aufgegriffen, in den Stadtpark zu gehen. Sämtliche rechtlichen Voraussetzungen dafür wurden erfüllt.
 

Werbung
Bei den Vorstellungen der Bewerber im Vergabeverfahren des Festivals wurde deutlich, dass der Etat für die Durchhrung der notwendigen Werbung nicht ausreicht. Aus diesem Grund wurde im Bau- und Vergabeausschuss bereits darauf hingewiesen, dass zusätzliche Mittel in Höhe von 50.000,- bis 80.000,- Euro benötigt würden. Einsparungen bei der Bühnen- und Tribünenkonzeption, sowie Einsparungen bei der Werbung wegen der Vergabe von Freitickets führten dazu, dass der Ansatz bei den Gesamtkosten von 300.000,- Euro gehalten werden konnte.
 

Öffentlichkeitsarbeit

Im Vorfeld der Veranstaltungen wurde durch eine emotionale Berichterstattung der Eindruck vermittelt, dass neben den kalkulierten Kosten offensichtlich zusätzlich noch Gelder aus den Eintrittskarten erwirtschaftet werden sollten. Dadurch wurde nicht nur die Bereitschaft, Karten zu kaufen, erheblich gestört, sondern vielmehr auch die Bereitschaft von Sponsoren, sich bei dieser Veranstaltung einzubringen, zunichte gemacht. (Ursprünglich sollten 80.000,- Euro an Eintrittsgeldern und 120.000,- Euro durch Sponsorengelder erbracht werden).

 

Um das Fest im allgemeinen, vor allem aber die bereits angelaufene Probenarbeit der Regensburger Ensemble nicht nachhaltig zu stören, wurde die Entscheidung gefasst, entsprechend dem Muster der Nürnberger Classics die Veranstaltungen frei zugänglich zu machen, im Gegenzug Kosten einzusparen und durch Reduzierung der Bestuhlung und weiterer Rationalisierungsmaßnahmen die Kosten im Griff zu behalten (zur Finanzierung musste die Budget-Reserve des Kulturreferates erheblich reduziert werden).

 

Die Bilanz in den Medien gab die Stimmung bei den abendlichen Veranstaltungen trefflich wider:

 

Weltklassiker für ein Riesenpublikum, Kultur-Geschenk begeistert Bürger, „die Musik grandios neu erleben“, „Verdis beste Oper krönte Kulturfest, „das Abenteuer sich tanzend auszudrücken“ (MZ), „schicke Abendgarderobe und Picknickdecken“ (Donau-Post), „erster Kultursommer unter der Ägide der Stadt „rockt voll!“ (Regensburger Wochenblatt).

 

Entsprechend der Entscheidung, die Konzerte nach dem Muster der Nürnberger Classics frei zugänglich zu machen, beschränkte sich die Öffentlichkeitsarbeit auf die Erstellung von Plakaten, der Entwicklung der „Stadtparkente“ als „Maskottchen“ (Sticker), Flyer und auf zwei Pressekonferenzen.
 

Kosten

Bei den Ausgaben wurden die vorgegebenen Kosten strikt eingehalten:

Position

Kosten

hne und Bühnenaufbauten

20.397,95 €

Tontechnik, Regie,Mikrofonierung

9.888,00 €

Beleuchtungstechnik und Rigging

8.913,52 €

Sicherheitsdienst

2.479,50 €

Tribüne und Bestuhlung

14.097,20 €

Toilettenanlagen

6.761,00 €

Organisation/Durchführung/Nachbereitung der Veranstaltung

55.555,00 €

Strom, Versicherung, Reinigung, Transporte, Öffentlichkeitsarbeit

38.891,28 €

Gesamtkosten netto

156.983,45

MWSt.

29.826,86 €

Gesamtkosten Kulturfest Durchführung

186.810,30 €

Aufwandsentschädigungen Künstler, Musiker, Ensembles

109.855,71 €

Gesamtkosten Kulturfest

296.666,01 €

 

Dem standen Einnahmen in Höhe von 2.141,31 € entgegen.

 

Resümee

Bei der Durchführung des Regensburger Kultursommers 2012 wurde von der Bürgerschaft unmittelbar nach den Konzerten oftmals der Wunsch geäert, dies zukünftig beizubehalten und jedes Jahr zu wiederholen. Die Veranstaltung darf insgesamt als voller Erfolg gewertet werden, wobei darauf zu achten ist, dass einerseits auch zukünftig die Regensburger Musikerinnen und Musiker eine Plattform für die Demonstration ihres Könnens bekommen, andererseits die musikalische Präsentation unter bestimmten Schwerpunkten und wechselnden Intentionen (Klassik, Chor, Rock, Pop, Jazz etc.) fortgeführt wird. Dabei ist auch zu überlegen, ob die unterschiedlichen Sparten an einem Aufführungsort zusammen gebündelt werden sollten, oder ob beispielsweise auch an dezentralen Orten (in Stadtteilen, Parks, Gewerbegebieten etc.) unterschiedliche Konzeptionen und Schwerpunkte gesetzt werden sollten.

 


Der Ausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis.