Vorlage - VO/13/8623/65  

 
 
Betreff: Thundorferstraße Oberbauerneuerung
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Tiefbauamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen Entscheidung
09.04.2013 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen geändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

                                                                                                            

Sachverhalt:             

 

Ausgangssituation:

 

Die Beschlussvorlage und die folgende Sachverhaltsdarstellung nimmt insbesondere Bezug auf den Beschluss im Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen vom 26. Juli 2011, Vorlagennummer VO/11/6767/61.

 

In den Jahren 1987/88 und 1991 wurde die Donauuferzone (Marc-Aurel-Ufer) zwischen Steinerner Brücke und Eiserner Brücke neu gestaltet. Gleichzeitig wurde die Thundorferstraße teilweise verlegt und umgebaut. Aus gestalterischen Gründen wurde die Oberfläche mit Granitkleinsteinpflaster auf Beton, in Segmentbögen verlegt, hergestellt.

 

Auf der Grundlage des Verkehrsentwicklungsplans von 1997 wurde das Busliniennetz neu geordnet und die Altstadt durchfahrenden Linien auf die Trasse Keplerstraße / Thundorferstraße verlegt und um eine gesonderte Altstadtbuslinie ergänzt. Dies führte zu einem starken Anstieg der Busfrequenz in der Thundorferstraße. Derzeit befahren die Donauparallele fast 900 Busse pro Tag.

 

Die im Jahr 2010 eingeführten Verkehrsregelungen in der Thundorfer Straße insbesondere die Einfahrt in Westrichtung nur für Linienbusse, behalten auch nach der Oberbauerneuerung ihre Gültigkeit.

 

 

Oberbauerneuerung Thundorferstraße:

 

Der Straßenzustand der Thundorferstraße ist dringend sanierungsbedürftig. Flächig herausbrechender Fugenmörtel, Verdrückungen und instabile Granitsteine führen zu inzwischen jährlichen Reparaturen, die allerdings immer nur kurzzeitig wirksam sind.

 

Die Verkehrssicherheit kann nicht mehr gewährleistet werden. Die Unebenheiten sind für Zweiradfahrer sehr unkomfortabel. Außerdem verursachen sie beim Überrollen einen sehr störenden Geräuschpegel.

 

Der Pflasterbelag ist der Verkehrsbelastung, insbesondere aufgrund der hohen Achslasten der Linienbusse, nicht mehr gewachsen.

 

Abhilfe kann nur eine großflächige Oberbauerneuerung schaffen. Nur eine Erneuerung der Fahrbahn in Asphalt hält der Verkehrsbelastung stand. Eine Sanierung des Pflasterbelages scheidet auch wegen der dann notwendigen Bauzeit von mehreren Monaten aus. Die damit verbundene Vollsperrung der Thundorferstraße und die großumige Umleitung mehrerer Buslinien wären mit erheblichen Nachteilen für den ÖPNV und bei der Altstadterschließung verbunden. Nur mit der gewählten Asphaltbauweise (3,5 cm Asphaltdeckschicht, 8 cm Asphaltbinderschicht, 14,5 cm Asphalttragschicht) ist gewährleistet, dass die Hauptarbeiten konzentriert in den Sommerferien durchgeführt werden können.

 


Zusätzliche Maßnahmen:

 

Im Zuge der Oberbauerneuerung werden weitere verkehrsverbessernde Maßnahmen durchgeführt.

 

 

1. Anlage eines Radfahrstreifens

 

Um für Radfahrer in Fahrtrichtung Westen an der Lichtsignalanlage bei der Wurstkuchl die aktuell relativ langen Wartezeiten zu verkürzen, wird angestrebt, (Anmerkung: Änderung der Berichtsvorlage in der Ausschusssitzung) r diese ein gesondertes Ampelsignal zu installieren, das es ihnen ermöglicht, auch bei Gegenverkehr „Grün“ nach Westen zu fahren. Dazu wird  nördlich der Busspur zwischen der Haltestelle „Thundorferstraße“ und der „Wurstkuchl“ ein ca. 55 m langer Radfahrstreifen angelegt, der es den Radfahrern ermöglichen soll, gesichert an den vor der Lichtsignalanlage (LSA) wartenden Bussen vorbeizufahren. Vor der Bushaltelinie wird eine Wartefläche für Radfahrer geschaffen.

 

Diese Maßnahme und der Ersatz des Pflasters durch Asphalt stellen eine erhebliche Verbesserung für den Radverkehr dar. Dadurch können die engen und zeitweise stark durch Fußnger frequentierten Altstadtgassen und -straßen entlastet und den Radfahrern eine attraktive Ost-West-Route angeboten werden.

 

Dazu müssen die bestehenden Zweiradabstellplätze verlegt und das bestehende Kleinsteinpflaster durch eine Asphaltbetondecke ersetzt werden. In Teilbereichen müssen die Granitbordsteine versetzt werden.

 

Im Übergangsbereich zur Weißen-Lamm-Gasse wird für die Radfahrer ein Schutzstreifen abmarkiert.

 

Kfz-Stellplätze gehen durch diese Maßnahme nicht verloren.

 

 

2. Umbau der bestehenden provisorischen Gehwegverbreiterungen

 

Die mit provisorischen Elastikbordsteinen verbreiterten Gehwege in der Weißen-Hahnen-Gasse und Weißen-Lamm-Gasse auf Höhe der Wurstkuchl haben sich bewährt und werden daher mit Granitborden endgültig hergestellt.

 

 

3. Kurzzeithaltestelle r Reisebusse

 

In der Thundorferstraße besteht Bedarf für eine Ein- und Ausstiegsstelle für Busreisende, insbesondere im Hinblick auf den zunehmenden Schiffstourismus (Tagestouren, Donaulände). Ausreichend Platz außerhalb der Fahrbahn ist lediglich auf der Südseite vor den Gebäuden Lindnergasse 1 und Thundorferstraße 9 vorhanden. Es sind nur geringe tiefbauliche Anpassungsarbeiten erforderlich (Markierung ändern, 2 Beleuchtungsmasten versetzen). Die dort bestehenden 3 öffentlichen Stellplätze müssen entfallen.

 

 

4. Neubau eines Oberflächenwasserkanals

 

Die Thundorferstraße liegt höhenmäßig auf dem Niveau eines 10 jährlichen Hochwasserereignisses. Mit mobilen Hochwasserschutzelementen kann ein Schutz für ein 20 jährliches HW-Ereignis sichergestellt werden. Bei einem größeren HW-Ereignis könnte Donauwasser über Straßeneinläufe der Thundorferstraße dem Hauptsammler Süd zulaufen und diesen vollständig fluten. In diesem Fall besteht die Gefahr, dass der Polder Q (Hafengebiet) durch das eintretende Donauhochwasser wegen des daraus folgenden Überstaus des Kanalnetzes nicht mehr vor Hochwasser geschützt werden kann.

 

Um in der Thundorferstraße den massiven Eintritt von Donauhochwasser zu verhindern, muss ein separater Oberflächenwasserkanal erstellt werden, an den alle Straßenentwässerungsleitungen angeschlossen werden. Dieser wird zentral an einem Anschlusspunkt in den Hauptsammler Süd geleitet, so dass im Hochwasserfall dieses System vom Hauptsammler getrennt und das eingedrungene Donauwasser mit mobilen Pumpen in die Donau zurückgefördert werden kann.

 

 

5. Erneuerung von Kanalanschlussleitungen

 

Im Vorgriff der Straßenbaumaßnahme werden vorhandene, schadhafte Hausanschluss-leitungen erneuert.

 

 

 

Kosten und Finanzierung:

 

Die geschätzten Gesamtkosten der Straßenbaumaßnahme (ohne Oberflächenwasserkanal und Hausanschlussleitungen) betragen 350.000,00€.

 

Die erforderlichen Haushaltsmittel sind im IP 2012-2016 im Jahr 2013 auf der Haushaltsstelle 1.6408.95012 („Thundorferstraße“) eingestellt.

 

r den Oberflächenwasserkanal wurden Kosten in Höhe von 125.000 € ermittelt.

Die erforderlichen Haushaltsmittel werden im Jahr 2013 auf der Haushaltsstelle 1.7020.9501 überplanmäßig bereitgestellt (Beschlussfassung voraussichtlich in der Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses am 18.04.2013) und im Zuge der Fortschreibung des IP 2013 2017 berücksichtigt. Die Finanzierung erfolgt über Minderausgaben der Haushaltsstelle 1.7017.9504 („Donaumarkt“).

 

r die Erneuerung der Hausanschussleitungen sind Gesamtkosten in Höhe von 72.000 € geschätzt.

Die erforderlichen Haushaltsmittel sind im Jahr 2013 auf der Haushaltsstelle 0.7000.5156 vorhanden.

 

 

 

Zeitablauf:

 

Es ist vorgesehen, die Maßnahmen in den Sommerferien 2013 von Ende Juli bis Mitte September durchzuführen.

In dieser Zeit wird die Straße komplett für den Busverkehr gesperrt und die Busse über die Altstadtsüdumgehung umgeleitet. Der Anliefer- und Anliegerverkehr wird aufrechterhalten.

 

Die Erneuerung der Kanalanschlussleitungen wird im Vorgriff der Straßenbaumaßnahme durchgeführt.

 


Der Ausschuss beschließt:

 

Die Oberbauerneuerung der Thundorferstraße einschließlich der zusätzlichen Maßnahmen ist nach Maßgabe des Sachverhalts und im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel zu realisieren.

 


 

Anlagen:

 

1 Lageplan M = 1.1000

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Übersichtslageplan Thundorfer Straße 2013-03-11 (164 KB)