Vorlage - VO/13/8980/67  

 
 
Betreff: Öffentliche Grünanlagen im Bereich der ehemaligen Nibelungenkaserne
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Gartenamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen Entscheidung
30.07.2013 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen zurückgezogen   
Stadtrat der Stadt Regensburg Entscheidung

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

                                                                                                            

 

 

Sachverhalt:             

 

1. Ausgangssituation

 

Nach Erwerb des Geländes der ehemaligen Nibelungenkaserne im Jahr 2011 durch die Stadt Regensburg wurde die städtebauliche und grünordnerische Entwicklung des Gebietes mit der Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 102 Ehemalige Nibelungenkaserne eingeleitet. Mit dem jetzigen Stand des Bebauungsplans sollen bei einer Gesamtfläche von ca. 40 ha rund 12 ha oder 30 % des Geltungsbereichs des Bebauungsplans als öffentliche Grünfläche festgesetzt werden.

Weiterhin soll im Gelände der ehemaligen Nibelungenkaserne neben der Ausweisung von Wohn-, Misch-, und Gewerbegebieten das in Regensburg sowie dem Neubau der Beruflichen Oberschule vorhandene technologische Potential durch die Entwicklung eines Technologieparks unterstützt werden.

 

Daher wurde Ende 2012/Anfang 2013 ein Realisierungswettbewerb für den Bau eines Technologiezentrums durchgeführt. In einem Parallelwettbewerb dazu wurden städtebauliche und landschaftsplanerische Ideen für das sonstige Bebauungsplangebiet (ohne die Wohngebietsflächen im Südwesten des Bebauungsplangebietes und den Neubau der Beruflichen Oberschule) von 16 Fachplanern vorgelegt, die auch Umbauvorschläge für den bereits bestehenden Grünzug südlich der Carl-Maria-vonWeber-Straße enthielten.

 

Aus dem städtebaulichen und landschaftsplanerischen Ideenwettbewerb ging die Bietergemeinschaft Mahl-Gebhard-Konzepte mit ASTOC Architects and Planers als erster Preisträger hervor.

 

 

2. Weiteres Vorgehen

 

Auch das inzwischen durchgeführte VOF-Verfahren hat die aus dem Wettbewerb als Sieger hervorgegangene Bietergemeinschaft als leistungsfähige und qualifizierte Planer bestätigt.

 

Es ist daher vorgesehen, die Entwurfsidee des Siegers für den Neubau der öffentlichen Grünflächen und Spielplätze weiter zu entwickeln. Im Einzelnen sieht die bisherige Planung vor, den nördlich des großen Schlangenbaus vorhandenen Grünzug aufzuwerten. Hier  sollen insbesondere Obstgehölze und Wildobstarten angepflanzt werden. Es ist auch vorgesehen, in diesem Bereich u. a. Urban-Gardening-Flächen anzubieten, auf denen sich neue Formen des Gärtnerns zwischen den traditionellen Dauerkleingärten und frühen Gemeinschaftsgärten entwickeln können. Es geht um Formen halb-öffentlicher nicht-kommerzieller Gartenprojekte, interkulturelle Gärten oder Nachbarschaftsgärten, die dauerhaft ohne Einfriedung und bauliche Anlagen bleiben.

 

Die vom Bebauungsplan vorgegebene zentrale Grünanlage, die den Universitäts-Campus mit dem geplanten Schul-Standort der Beruflichen Oberschule verbinden soll, wird neben neuen Spielplätzen für Kinder und Jugendliche den größten Teil der erhaltenen Gehölze in ein Gesamtkonzept für ein Naherholungsangebot für das Entwicklungsgebiet und die angrenzenden Siedlungsteile integrieren. Weitere Entwicklungsmöglichkeiten für Jugendspielflächen bieten sich im weiteren Umfeld des bestehenden Jugendzentrums Arena.

 

Neben zahlreichen geplanten Baumpflanzungen entlang der neuen Erschließungsstraßen sollen die beiden zentralen Grünzüge durch mehrere nord-süd-verlaufende Vernetzungsachsen verbunden werden, in denen ebenfalls Obstgehölze und verschiedene Wildobstarten als Gestaltungselemente dominieren sollen.

 

Die erforderlichen Flächen und Maßnahmen für den naturschutzrechtlichen Ausgleich werden durch den Erhalt und die Weiterentwicklung vorhandener Vegetationsstrukturen und die Schaffung neuer extensiv gepflegter artenreicher Wiesen und Staudensäume in das Gesamtsystem der Grünanlagen integriert. Dazu sollen nach Festsetzungen des Bebauungsplans 1,2 ha bzw. ca. 10 % der öffentlichen Grünflächen für ökologische Aufwertungsmaßnahmen um mindestens eine Wertigkeitsstufe entwickelt werden. Auch die für die Wohn-, Misch- und Gewerbegebiete sowie die Gemeinbedarfsflächen festgesetzten Dachbegrünungen tragen neben anderen Maßnahmen wesentlich zum erforderlichen naturschutzrechtlichen Ausgleich bei.

 

Weiterhin ist vorgesehen, im Rahmen eines gesonderten Auftrages durch das Stadtplanungsamt ein Gestaltungshandbuch für die privaten Freiflächen erarbeiten zulassen, das dazu beiträgt, die Übergänge zwischen den öffentlichen und privaten Grünflächen gestalterisch zu harmonisieren und einen stadtgestalterischen wie ökologischen Mindeststandard zu sichern.

 

3. Kostenschätzung

 

Die Kosten für den Neubau der öffentlichen Grünflächen, den Neubau der Spielplätze und die Herstellung der Ausgleichsmaßnahmen liegen gemäß Kostenschätzung bei ca. 1.300.000 €. Die Planung für das Gestaltungshandbuch für die privaten Freiflächen wird durch das Stadtplanungsamt gesondert vergeben. Hierfür werden die Kosten auf 30.000 € geschätzt.

 

 

4. Finanzierung

 

Die erforderlichen Haushaltsmittel sind im Investitionsprogramm 2012-2016 im UA 5805/80 - HhSt. 1.5805.95809 in den Jahren 2013-2016, davon zunächst 100.000 € in 2013 für Planungen und vorbereitende Arbeiten eingestellt.

Die erforderlichen Haushaltsmittel für das Gestaltungshandbuch sind auf Haushaltsstelle 0.6105.6555 vorhanden.

 

 

 


Der Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen empfiehlt/ der Stadtrat beschließt: Der Neubau und der Umbau der öffentlichen Grünanlagen im Bereich der ehemaligen Nibelungenkaserne wird im Rahmen des durchgeführten städtebaulichen und landschaftsplanerischen Ideenwettbewerbs zum TechCampus, nach Maßgabe der Beschlussvorlage sowie im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel realisiert.

 

 


 

Anlagen:

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 341625_Ideenteil_mit_Schlangenbau (2363 KB)