Vorlage - VO/13/9032/55  

 
 
Betreff: Fortführung des Mehrgenerationenhauses der Stadt Regensburg
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Bürgermeister Weber
Federführend:Amt für kommunale Jugendarbeit   
Beratungsfolge:
Stadtrat der Stadt Regensburg Entscheidung
25.07.2013 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Stadtrates der Stadt Regensburg ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

                                                                                                            

 

 

Sachverhalt:             

 

Seit Februar 2008 wird das Konzept des Aktionsprogramms Mehrgenerationenhaus (MGH), gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, bei der Stadt Regensburg im ehemaligen Spielhaus in der Ostengasse 29 umgesetzt.

 

Die Mehrgenerationenhäuser umfassen verschiedene Handlungsfelder und Zielgruppen. Es werden alle Altersgruppen einbezogen, der Schwerpunkt in Regensburg liegt aber bei Familien, Kindern und Senioren. Die Handlungsfelder sind in Regensburg  Kinderbetreuung, bürgerschaftliches Engagement, Informations- und Dienstleistungsdrehscheibe vor Ort, Offener Tagestreff mit Cafeteria, Alter und Pflege.

 

Unter dem Dach des Mehrgenerationenhaus Regensburg (MGH) finden sich als Ursprungseinrichtungen Teile des Treffpunkt Seniorenbüro (TPS) des Amtes für Senioren, die Einrichtungen Spielhaus und Spielbus, diese Bereiche werden mit den vorhandenen Etats der zuständigen Ämter verwaltet. Seit Beginn der Förderung ist der Bereich der generationenübergreifende Projekte mit dem offenen Treff „Café Klara“, ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt. Um ausreichend Platz für die Nutzung als MGH zu haben, ist 2009 die Verwaltung des Amtes, ein Teil der Kontaktstelle für Jugend und Arbeit und die Kompetenzagentur von der Ostengasse 29 in das Bürger- und Verwaltungszentrum umgezogen. Zusätzlich wurde der offene Treff das „Cafe Klara“ im Jahr 2008 eingerichtet, der ein großer Schwerpunkt der generationenübergreifenden Aktivitäten im Haus ist.

 

Der Offene Treff "Café Klara" wird von Ehrenamtlichen, Freiwilligen und Hauptamtlichen gemeinsam organisiert. Das Café-Team wird zusätzlich sozialpädagogisch betreut.

Neben den Seniorinnen und Senioren wird das Café vor allem von jungen Familien genutzt, die sich in den kindgerechten Räumlichkeiten im Mehrgenerationenhaus gut aufgehoben fühlen. In ungezwungener Atmosphäre begegnen sich hier Menschen unterschiedlichen Alters und Kulturen, unterstützen und fördern sich gegenseitig. Die Besucherzahlen dokumentieren den Bedarf und den Erfolg des offenen Treffs.

 

2008 waren im Durchschnitt 17 Besucher pro Tag im Café Klara bei einer wöchentlichen Öffnungszeit von 18 Stunden. Im Jahr 2012 stieg die Besucherzahl auf 41 und im ersten Quartal 2013 auf 59 Besucher/innen pro Tag. Die Öffnungszeit beträgt mittlerweile 35 Wochenstunden, in den Ferien ist kein Betrieb.

 

Entsprechend ist die Zahl der Freiwilligen aus allen Altersgruppen gestiegen, von 11 Mitarbeiterinnen im Jahr 2008 auf 27 im Jahr 2013. Zusätzlich zu den Regelöffnungszeiten Montag bis Freitag von 10 17 Uhr unterstützt das Café-Team Angebote am Wochenende und viele Veranstaltungen des MGH mit Catering. Weitere generationenübergreifende Angebote sind das Familienfrühstück, Spielen für Jung bis Älter und, in Kooperation mit der Diakonie, der Altstadttreff für Alleinerziehende. In Kursen von Theaterspielen über Töpfern bis hin zu Qi-Gong, werden alle Lebensalter angesprochen und so der Austausch zwischen den Generationen gefördert.

 

Mit dem Kinderhotel und der Kinderbetreuung im Advent wurden neue Formen der Betreuung angeboten. Diese Angebote richten sich insbesondere an Eltern und Alleinerziehende, die Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren kurzzeitig unterbringen wollen, um notwendige Einkäufe oder sonstige Dinge erledigen zu können. Im Jahr 2008 waren 36 Tage im Quartal geöffnet, 2013 52 Tage pro Quartal und zusätzlich kommen pro Quartal noch 5 Veranstaltungstage (Kinderhotel, Kindertheater, Familienfrühstück etc.) hinzu.

 

Ein weiterer Bereich, der die bestehenden Angebote der Vorläufereinrichtungen ergänzt, ist die Vergabe von Räumen an freie Gruppen und Vereine. Ohne das Mehrgenerationenhaus könnten diese Gruppen nur schwer kostengünstige Räume finden. Unter dem Dach dieses Hauses finden sich Yoga-Gruppen, freie Tanzgruppen, Schulen, freie Theatergruppen und Vereine, wie etwa der Tauschnetz e.V.. Ergänzt von zahlreichen Sitzungen und Fortbildungen anderer städtischer Einrichtungen, die hier den geeigneten Raum für ihre Zwecke finden. Das Motto lautet hier: Unbürokratisch und niederschwellig -  Ermöglichen statt Verhindern!

 

Im Jahr 2012 waren es insgesamt 1.156 Nutzungen und davon 711 externe Nutzungen. Im Schnitt sind 450 Nutzer/innen in der Woche im Haus, plus die ca. 250 Gäste pro Woche des Café Klara. Der Belegungsplan der Räume zeigt, dass vormittags und nachmittags die Gruppenräume im II. Obergeschoss hauptsächlich von den Senioren genutzt werden, das Café im Erdgeschoss von jungen Müttern und ihren Kindern, während der Veranstaltungsbereich im 1. Obergeschoss durch Kurse, Fortbildungen, Besprechungen, sowie durch kulturelle Veranstaltungen bis in die Abendstunden hinein belegt ist. Seit Anfang 2011 wird das Mehrgenerationenhaus noch stärker auch an den Wochenenden genutzt, zusätzlich zu der intensiven Inanspruchnahme des Erdgeschosses, das für Kindergeburtstage und für Familien zur Verfügung gestellt wird.

 

Insgesamt zeigt sich, dass es in Regensburg einen Bedarf für eine Einrichtung mit diesem Konzept gibt, wo zum einen das Ehrenamt gefördert wird und zum anderen neue bürgernahe Dienstleistungen angeboten werden. Das breite Angebot des MGH, von der Raumvergabe, der Unterstützung bei Projekten und Veranstaltungen, eigenem Kursangebot, bis hin zu pädagogisch fundierten Bildungs- und Freizeitangeboten und der Möglichkeit des freiwilligen bzw. ehrenamtlichen Engagements für alle Altersgruppen, ist für Regensburg ein Alleinstellungsmerkmal.

 

Ab 2014 wird die Bundesförderung zu diesem Programm umgestellt. Demzufolge wird die Förderung im Jahr 2014 noch 30.000 Euro betragen. Ab dem Jahr 2015 soll die Bundesförderung endgültig auslaufen.

 

Die Verwaltung schlägt vor, dass Mehrgenerationenhaus über das Jahr 2013 hinaus unbefristet weiterzuführen. Der Antrag auf Bundesförderung zum Programm Mehrgenerationenhäuser II wird für 2014 gestellt.


Der Stadtrat beschließt:

 

Das Mehrgenerationenhaus der Stadt Regensburg wird unbefristet weitergeführt.

 


 

Anlagen: