Vorlage - VO/13/9091/60  

 
 
Betreff: Energiebericht 2013
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Amt für Hochbau und Gebäudeservice   
Beratungsfolge:
Stadtrat der Stadt Regensburg Entscheidung
26.09.2013 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Stadtrates der Stadt Regensburg ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag

Der vorliegende Energiebericht des Amtes für Hochbau und Gebäudeservice ist ein Rechenschafts- und Sachstandsbericht zum Thema Energiemanagement bei der Stadtverwaltung Regensburg. Er gibt in Teil I einen Überblick und detaillierte Informationen zum Energieverbrauch und zu den Energiekosten der städtischen Liegenschaften. Zusätzlich werden in Teil II durchgeführte Maßnahmen zur Energieeinsparung und weitere Ziele erläutert.

 

 

Teil I:

Er zeigt am Beispiel des Heizenergieverbrauches (43% Einsparung gegenüber 1994 = jährliche Haushaltsentlastung ca. 2.000.000,-€), dass langfristig durch bauliche und organisatorische Aktivitäten eine hohe Wirtschaftlichkeit bei den Betriebskosten und nicht zuletzt eine deutliche Verminderung der Schadstoffemissionen erreicht werden kann.

 

 

Teil II:

Der Energiebericht gibt ferner Auskunft auf Projekte und Planungen, die auch in der Zukunft dem Anspruch der Stadt Regensburg bezüglich Energieeinsparung, regenerativer Energiegewinnung und Innovation gerecht werden.

 

Beispielhaft werden nachfolgende Projekte erwähnt:

-               Monitoring

Der Neubau der Grundschule Prüfening nahm 2012 zum ersten Mal den Schulbetrieb auf.

Schon bei der Planung wurde ein besonderes Augenmerk auf die energetische

Optimierung des Schulneubaus gelegt. Es wurde auf eine optimal gedämmte Außenfläche geachtet. Die Wärmeversorgung erfolgt hauptsächlich über zwei Wärmepumpen, welche dem Grundwasser die zum Heizen des Gebäudes notwendige Energie entziehen. Effiziente Leuchten werden bei der tageslichtabhängig gesteuerten, künstlichen Beleuchtung eingesetzt. Eine eigene Photovoltaikanlage am Dach der Schule trägt zur Stromversorgung bei. Damit die eingesetzte Energie auch in der Betriebsphase des Schulgebäudes sparsam und effizient eingesetzt werden kann, ist es wichtig jenen Einsatz kontinuierlich zu erfassen und zu dokumentieren. Dies wird durch die Stadt Regensburg in Zusammenarbeit mit der Energieagentur Regensburg und der Technischen Hochschule Regensburg in einem Pilot- und Forschungsprojekt umgesetzt. Dabei werden Daten wie Außentemperatur, Temperatur des Heizkessels, der Verbrauch an Gas, Strom und Wasser sowie auch die Verteilung der einzelnen Wärmeströme mittels automatischer Zähler aufgezeichnet und auf einem externen Computer gesammelt. Ziel des Projekts ist die lückenlose Erfassung mtlicher Energieströme, um die Wirksamkeit der geplanten Energieeffizienzkonzepte zu überprüfen. Durch eine tägliche Kontrolle der eingehenden Informationen soll zum Beispiel ein unverhältnismäßig hoher Verbrauch zeitnah festgestellt und nach Ursachenfindung abgestellt werden.

 

-       Goethe-Gymnasium

Die Stadtverwaltung Regensburg hat sich im April 2007 erfolgreich für das von der

Deutschen Energie Agentur „dena“ bundesweit gestartete Modellvorhaben „Niedrigenergiehaus im Bestand für Schulen“ bundesweit 50 Projekte mit dem Projekt „Generalsanierung Goethe-Gymnasium” beworben. Ziel des Modellvorhabens war es durch eine hocheffiziente Sanierung viele öffentliche Gebäude in Deutschland „fit für die Zukunft“ zu machen.

Modellhaft an dieser Schule ist die Anwendung einer Innendämmung. Mit speziellen Platten gelingt der Spagat von Denkmalpflege (hier die ensemblegeschützte Fassade) und Energieeinsparung. Die historische Fassade des Gebäudes aus dem Jahr 1916 kann erhalten werden und die Wärmedämmung erfolgt unter Beachtung bauphysikalischer Auflagen innen. In der Anlagentechnik überzeugte das Projekt mit Photovoltaik, Gebäudeleittechnik, dem Einsatz von LED Technik bei der Beleuchtung und einem Blockheizkraftwerk.

Neben der Förderung durch die KfW und den erwarteten Einsparpotentialen bei den

Betriebskosten profitiert die Stadt Regensburg insbesondere vom Wissenstransfer und der Beratung durch die Experten der dena bei diesem Projekt. Die Investitionskosten amortisieren sich durch die zinsgünstigen Darlehen und die deutliche Einsparung an Energiekosten in weniger als 10 Jahren.

Die dena verlieh der Stadt Regensburg für ihre Bemühungen am 16. Oktober 2009

eine Auszeichnung als „Green Building Partner“.

Die Maßnahme ist inzwischen abgeschlossen. Auch hier soll ein Monitoring die Effizienz des Energieeinsatzes überprüfen und verbessern.

 

 

              -              Energie aus Kanalabwasser

 

Ein weiterer Meilenstein in den Bemühungen der Stadt Regensburg in Richtung erneuerbarer Energien ist das erarbeitete Konzept „Energie aus Kanalabwasser“ in Verbindungmit dem „Haus der Musik“ und dem „Museum der Bayerischen Geschichte“. Das Prinzip dieser Technik ist denkbar einfach.

Die im Abwasser enthaltene thermische Energie kann mittels Wärmetauscher ausgekoppelt werden. Derrmetauscher ist entweder als Flächenwärmetauscher direkt im Kanal oder wie beim „Haus der Musik“ - im Heizungskeller untergebracht. Dank der ganzjährigen Temperatur von 12 bis 20° C ist Kanalabwasser eine ideale Energiequelle für den effizienten Betrieb von Wärmepumpen.

Neu ist diese Idee nicht, denn sie wird in der Schweiz bereits seit mehr als 30 Jahren praktiziert. Hauptsächlich für Wohn- oder Gewerbegebiete entwickelt, werden inzwischen auch Anlagen in vielen deutschen Städten mit dieser Energiequelle geplant und in Betrieb genommen. Neu ist vielleicht der gezielte Einsatz im historischen Altstadtbereich. Die Nutzung der Abwasserwärme ist, da im bestehenden Kanalnetz implementierbar, denkmalverträglich, im Betrieb frei von Feinstaub und wird als regenerative Energiequelle eingestuft.

 

 

Anlage: Energiebericht 2013

Der vorliegende Energiebericht dokumentiert weitere Projekte der Stadt Regensburg und gibt auch einen gezielten Ausblick auf anstehende Projekte, die bis 2017 im Investitionsprogramm bereits Berücksichtigung finden.

 

 


Der Stadtrat nimmt den Energiebericht zur Kenntnis.