Vorlage - VO/13/9166/85  

 
 
Betreff: Konzept zur Auslobung eines städtischen Preises für Frauen in Wissenschaft und Kunst
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Wirtschafts-, Wissenschafts- und Finanzreferent Daminger
Federführend:Amt für Wirtschaftsförderung   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Wirtschaft und Beteiligungen Entscheidung
26.09.2013 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Beteiligungen geändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag

                                                                                                        

Sachverhalt:             

 

In einem gemeinsamen Antrag vom 19.3.2013 beantragten die Stadtratsfraktionen der CSU und der SPD die Auslobung eines dotierten Frauenforschungspreises, um als Wissenschaftsstadt einen höheren Frauenanteil in wissenschaftlichen Laufbahnen zu fördern.

 

Der Antrag wurde in der Sitzung vom 6. Juni 2013 des Ausschusses für Wirtschaft und Beteiligungen behandelt und zunächst zurückgestellt. Die Verwaltung wurde beauftragt, mit der jeweiligen Hochschulleitung der drei Regensburger Hochschulen die Schaffung eines solchen Preises zu erörtern und wieder zu berichten.

 

Ausgangslage

 

Der Anteil weiblicher Professoren lag 2010 bundesweit bei 19,2 %, (in Bayern bei nur 15,1 %), obwohl der Frauenanteil bei den Promotionen 2010 bundesweit bei rund 44 % lag.

Besonders niedrig ist der Anteil weiblicher Professoren in den Bereichen Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Humanmedizin. Aber auch in Fächern wie Jura sind Frauen in der Professorenschaft deutlich unterrepräsentiert.

 

Die Förderung von Frauen in Wissenschaft und Kunst ist differenziert zu betrachten und soll seitens der Stadt Regensburg vor allem in Gebieten Anwendung finden, wo

 

?         Frauen in wissenschaftlichen Laufbahnen in Regensburg deutlich unterrepräsentiert sind und/oder

?         Erhebliche positive Effekte durch Frauen in Nachwuchsgruppen (Vielfaltsmanagement) zu erwarten sind.

 

Interessenslage der Regensburger Hochschulen

 

In einem Gespräch des Referates für Wirtschaft, Wissenschaft und Finanzen mit den Rektoren/ Präsidenten der drei Regensburger Hochschulen wurde deutlich, dass der Forschungspreis für Frauen in Wissenschaft und Kunst bei allen drei Hochschulen auf hohes Interesse stößt und eindeutig befürwortet wird. Aufgrund der unterschiedlichen Abschlüsse und der inhaltlichen Vielfalt der Hochschulen sehen es die Hochschulen als wichtig an, neben wissenschaftlichen Leistungen auch herausragende künstlerische Leistungen aus den Hochschulen heraus als auszeichnungsfähig anzusehen und grundsätzlich alle Bereiche aus Wissenschaft und Kunst zuzulassen, in denen Wissenschaftlerinnen im Besonderen ermutigt werden sollen, eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen und die Berufungschancen für weibliche Wissenschaftler erhöht werden sollen.

 

 

 

 

Konzept für den Regensburger Preis für Frauen in Wissenschaft und Kunst

 

Die Stadt lobt in der Regel alle zwei Jahre einen mit 15.000 Euro dotierten Regensburger Preis für Frauen in Wissenschaft und Kunst aus, der im Rahmen des Stadtfreiheitstages vom Oberbürgermeister/ von der Oberbürgermeisterin offiziell überreicht wird.

 

Der Preis wird verliehen aufgrund herausragender Leistungen in den Abschlussarbeiten zu den höchsten Qualifikationsstufender jeweiligen Hochschule oder in Kooperationsprojekten zwischen Unternehmen und Regensburger Hochschulen (Berufungsrelevanz an der OTH Regensburg).

 

Das Preisgeld steht den Preisträgerinnen als Projektförderung zur Verfügung. In der Bewerbung müssen die vorgeschlagenen Wissenschaftlerinnen deutlich machen, inwieweit und wie sie das Preisgeld zur Förderung ihrer wissenschaftlichen Karriere einsetzen wollen.

 

Die Dekane der Fakultäten sowie die Hochschulleitungen haben das alleinige Vorschlagsrecht für geeignete Forscherinnen.

 

Eine Jury unter Leitung des Oberbürgermeisters/ der Oberbürgermeisterin, dem Referenten/ der Referentin für Wirtschaft, Wissenschaft und Finanzen, den RektorInnen/ PräsidentIn der Regensburger Hochschulen sowie den Frauenbeauftragten aus den drei Hochschulen definiert jährlich wechselnd einen oder mehrere wissenschaftliche/ künstlerische Bereiche. Die Jury gibt sich eine Geschäftsordnung. Fachberater können, soweit notwendig, von der Jury hinzugezogen werden. Die Jury bewertet die Bewerbungen nach den unten genannten Kriterien und macht eine Empfehlung an die Stadt Regensburg. Das Preisgeld kann auf maximal zwei Preisträgerinnen aufgeteilt werden.

 

Als maßgebliche Bewertungskriterien werden festgelegt:

?         Wissenschaftliche / künstlerische Qualität der Arbeit einschließlich Prognose

?         Berufungsrelevanz der dargestellten Projekte/ Leistungen

?         Konzept für die Verwendung des Preisgeldes

 

 


Der Ausschuss beschließt:

 

Der Ausschuss nimmt vom Bericht der Verwaltung Kenntnis und beschließt das dargestellte Konzept zur Auslobung eines Regensburger Preises für Frauen in Wissenschaft und Kunst. Die Verwaltung wird beauftragt, dem Stadtrat den Entwurf der geänderten Satzung über Auszeichnungen der Stadt Regensburg zur Beschlussfassung vorzulegen.

 

Der Preis ist vorbehaltlich der Verfügbarkeit der Haushaltsmittel 2014 erstmals auszuloben.