Vorlage - VO/13/9218/65
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Sachverhalt:
Anlagen: Lageplan Kanalneubaumaßnahmen unmaßstäblich Lageplan Straßenbau M= 1:2000 2 Regelquerschnitte M=1:100
Allgemeines
Der ca. 17 ha große Planbereich liegt im Stadtteil Burgweinting in unmittelbarem Anschluss an die Entwicklungsmaßnahme Burgweinting. Er wird im Norden von der Franz-Josef-Strauß-Allee, im Westen durch die Verlängerung der Markomannenstraße, im Süden vom Aubachtal und im Osten vom Bebauungsplangebiet Nr. 253 Burgweinting-Nordwest II und Nr. 253-I Burgweinting, Nördlich der Kirchfeldallee begrenzt. Der Planbereich ist unbebaut und wird landwirtschaftlich genutzt. Als zweiten Teilbereich umfasst der Bebauungsplanumgriff die Fläche für die zukünftige Lärmschutzanlage entlang der Autobahn zwischen Unterislinger Weg und Markomannenstraße. Im Plangebiet sollen ca. 385 Wohneinheiten mit Wohnraum für ca. 870 Einwohner geschaffen werden.
Der Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen hat am 03.07.2012 die Aufstellung und am 24.09.2013 die Auslegung des Bebauungsplanes Nr. 254 Burgweinting Nordwest III beschlossen. Der rechtsgültige Bebauungsplan soll voraussichtlich bis Mitte 2014 vorliegen.
Vorbereitende Arbeiten
In den Jahren 2011 bis 2013 wurde das Gelände archäologisch untersucht. Die Untersuchung hinsichtlich der Kampfmittelfreiheit wurde im Jahr 2012 durchgeführt. Für das Bauvorhaben wurden ebenfalls umfangreiche Baugrundaufschlüsse durchgeführt, da in dem südlichen Teilgebiet teilweise sehr ungünstige Baugrundverhältnisse vorhanden sind. Im Rahmen eines Baugrundgutachtens wurden entsprechende Empfehlungen für den Baugrubenverbau und die notwendige Wasserhaltung erarbeitet. Kanalbau:
Als Voraussetzung für die vorgesehene Bebauung der Grundstücke sind die abwassertechnischen Erschließungsmaßnahmen durchzuführen. Unter Berücksichtigung des bestehenden Kanalnetzes wird das gesamte Gebiet des Bebauungsgebietes im Mischwassersystem entwässert und an den vorgesehenen Anschluss im Schachtbauwerk in der Römerstraße angeschlossen. Für die Entwässerung des Gebietes führt eine Sammlertrasse (Ortbetonkanal mit gedrücktem Eiprofil- Querschnitt 1800 mm bzw. 1200 mm) vom Anschlusspunkt in der Römerstraße in Richtung Kirchfeldallee. In der Kirchfeldallee verläuft die Trasse in der südlichen Fahrbahn bis auf Höhe der Markomannenstraße. Von dort aus führt der Sammelkanal bis über die Franz-Josef-Strauß-Allee, um dort einen Anschlusspunkt einer Entwässerung für die Flächen zwischen dem Stadion und der Markomannenstraße zu ermöglichen. An dieser Sammlertrasse werden die beiden Teilgebiete nördlich und südlich der Kirchfeldallee mit Rohrkanälen angeschlossen. In der südlichsten Erschließungsstraße muss im Hinblick auf eine künftige Möglichkeit einer Fortführung des Entwässerungsnetzes in Richtung Westen ein Ortbetonkanal mit einem Leitungsquerschnitt gedrücktes Ei 1800 / 1800 mm eingebaut werden. Für die abwassertechnische Anbindung der Einzelgrundstücke und der Bauquartiere werden am Endpunkt der Anschlussleitungen die notwendigen Kontrollschächte im Zuge der Baumaßnahme erstellt.
Umfang der Kanalneubaumaßnahme
Für die abwassertechnische Erschließung ist folgender Umfang notwendig:
? 480 m Betonkanal gedr. Eiprofil 1800 / 1800 mm ? 8 Stück Einsteigschächte für Eiprofil 1800 / 1800 mm ? 710 m Betonkanal gedr. Eiprofil 1200 / 1200 mm ? 13 Stück Einsteigschächte für Eiprofil 1200 / 1200 mm ? 1 Stück Verbindungsbauwerk für Eiprofil 1800 / 1200 mm ? 360 m Rohrkanal DN 400 mm ? 1.020 m Rohrkanal DN 300 mm ? 20 Stück Einsteigschächte für Rohrkanäle ? 650 m Hausanschlussleitungen DN 150 mm ? 128 Stück Einbau von Kontrollschächten
Straßenbau
Die Erschließung des Quartiers erfolgt von Norden von der Franz-Josef-Strauß-Allee über die Erschließungsstraße 1 (Verlängerung der Markomannenstraße) und in Ost-West-Richtung über die Kirchfeldallee, die als Sammelstraße die Bündelungs- und Verteilungsfunktion übernimmt. Sie wird in dem in den bestehenden Baugebieten vorhandenen Ausbaustandard ab Römerstraße / Jupiterstraße nach Westen verlängert. Die Erschließungsstraßen 1, 2 und 3 werden nach dem Trennprinzip mit separatem Gehweg ausgebaut und als Tempo-30-Zonen ausgewiesen. Die davon abzweigenden Wohnstraßen werden als verkehrsberuhigte Bereiche im Mischprinzip ausgebaut.
Im Einzelnen ergeben sich folgende Querschnitte:
Kirchfeldallee
Die Kirchfeldallee als Haupterschließungsstraße des Baugebietes wird ab der Römerstraße / Jupiterstraße in westlicher Richtung um ca. 290 m verlängert. Die Gesamtbreite beträgt analog zum vorhandenen Ausbauquerschnitt 39,00 m. Der Querschnitt setzt sich aus folgenden Elementen zusammen:
Geh- und Radweg ca. 3,90 m Park-/ Grünstreifen 2,30 m Nördliche Fahrbahn ca. 4,85 m Mittelstreifen ca. 16,90 m (Grünstreifen u. Vorhaltefläche Stadtbahn) Südliche Fahrbahn ca. 4,85 m Park-/Grünstreifen 2,30 m Geh- und Radweg ca. 3,90 m
Der Fahrbahnaufbau erfolgt gemäß RStO 12 nach Belastungsklasse 1, 8 in Asphaltbauweise. Geh- und Radwege bzw. Stellplätze werden mit Betonsteinpflaster 25 / 25 cm bzw. 24/16 cm befestigt und mit Granitbordsteinen bzw. Granit-Großsteinpflaster eingefasst. Am tiefliegenden Fahrbahnrand wird zur Entwässerung des Oberflächenwassers eine zweizeilige Granit-Großsteinpflasterrinne angeordnet.
Erschließungsstraßen
Die Erschließungsstraßen zweigen von der in Ost-West-Richtung verlaufenden Kirchfeldallee nach Norden und Süden ab und bilden das Rückgrat der Binnenerschließung des Baugebietes. Ihre Ausbaulänge beträgt zusammen ca. 640 m. Sie werden nach dem Trennprinzip mit separaten Gehwegen ausgebaut und als Tempo-30-Zonen ausgewiesen. Die Erschließungsstraße 1 wird zudem zukünftig als Bustrasse genutzt.
Erschließungsstraße 1
Die Erschließungsstraße 1 verbindet auf einer Länge von ca. 240 m die Franz-Josef-Strauß-Allee mit der Kirchfeldallee. Die Gesamtbreite beträgt wegen der Bustrasse 14,00 m. Diese setzt sich zusammen aus:
westlicher Gehweg 2,55 m Fahrbahn 6,10 m Park- / Grünstreifen 2,30 m / 2,80 m östlicher Gehweg 2,55 m Im Bereich der Parkplätze wird der östliche Gehweg um 0,50 m verbreitert, die Breite beträgt dort 3,05 m.
Der Fahrbahnaufbau erfolgt gemäß RStO 12 nach Belastungsklasse 1,0 in Asphaltbauweise. Die Stellplätze werden mit Betonsteinpflaster 24/16 cm, die Gehwege mit Betonsteinpflaster 25/25 cm befestigt und mit Granitbordsteinen bzw. Granit-Großsteinpflaster eingefasst. Am tiefliegenden Fahrbahnrand wird zur Entwässerung des Oberflächenwassers eine zweizeilige Granit-Großsteinpflasterrinne angeordnet.
Die Erschließungsstraße 2 verbindet auf einer Länge von ca. 55 m die Wohnstraße 3 mit der Kirchfeldallee. Die Gesamtbreite beträgt 13,00 m und setzt sich zusammen aus:
westlicher Gehweg 2,55 m Grünstreifen 2,90 m Fahrbahn 5,00 m Östlicher Gehweg 2,55 m
Der Fahrbahnaufbau entspricht dem der Erschließungsstraße 1.
Erschließungsstraße 3
Die Erschließungsstraße 3 führt auf einer Länge von ca. 345 m von der Kirchfeldallee nach Süden und erschließt verkehrlich das gesamte, südlich der Kirchfeldallee gelegene Baugebiet. Die Gesamtbreite beträgt 10,00 m und setzt sich zusammen aus:
Gehweg ca. 2,45 m Fahrbahn ca. 5,10 m Park-/ Grünstreifen ca. 2,45 m
Zwischen Wohnstraße 8 und 9 wird zur Reduzierung der Geschwindigkeit ein Fahrbahnversatz angeordnet, hier verbreitert sich die Straße wegen des hier notwendigen Schrammbordes zu den Grundstücken um 0,50 m.
Der Fahrbahnaufbau entspricht dem der Erschließungsstraße 1.
Wohnstraßen
Die Wohnstraßen zweigen von den Erschließungsstraßen ab bzw. verbinden Wohnstraßen miteinander und erschließen die einzelnen Grundstücke. Sie werden als verkehrsberuhigte Bereiche im Mischprinzip ausgebaut. Ihre Gesamtlänge beträgt ca. 1.850 m.
Wohnstraße 1 und 4
Die Gesamtbreite der Wohnstraßen 1 und 4 beträgt 6,75 m und besteht aus einer ca. 4,55 m breiten Fahrbahn, einem ca. 2,05 m breiten Längspark- und Grünstreifen und einer Randeinfassung. In Teilbereichen werden 4,85 m breite Schrägparkflächen angeordnet.
Der Fahrbahnaufbau erfolgt gemäß RStO 12 nach Belastungsklasse 0,3 in Asphaltbauweise. Die Stellplätze werden mit Betonsteinpflaster 24/16 cm befestigt. Die beidseitige Einfassung wird mit Granitbordsteinen ausgeführt. Am tiefliegenden Fahrbahnrand wird zur Entwässerung des Oberflächenwassers eine zweizeilige Granit-Großsteinpflasterrinne angeordnet.
Wohnstraße 2, 3, 5 und 6
Die Gesamtbreite der Wohnstraßen 2, 3, 5 und 6 beträgt 7,00 m und besteht aus einer ca. 4,55 m breiten Fahrbahn, einem ca. 2,20 m breiten Park- und Grünstreifen und beidseitigen Randeinfassungen.
Der Fahrbahnaufbau entspricht dem der Wohnstraße 1.
Wohnstraße 7 – 9
Die Gesamtbreite der Wohnstraßen 7 – 10 beträgt 7,00 m und besteht aus einer ca. 4,50 m breiten Fahrbahn und einem ca. 2,25 m breiten Park- und Grünstreifen und beidseitigen Randeinfassungen.
Der Fahrbahnaufbau entspricht dem der Wohnstraße 1.
Wohnstraße 10
In der Wohnstraße 10 wird wegen des darin liegenden Sammelkanals 9,00 m breit ausgeführt. Sie besteht aus einer ca. 6,35 m breiten Fahrbahn inklusive Stellplätzen und einem ca. 2,50 m breiten Grünstreifen und beidseitigen Randeinfassungen.
Die beidseitige Einfassung wird mit einer Granit-Großsteinzeile ausgeführt. Ansonsten entspricht der Fahrbahnaufbau dem der Wohnstraße 1.
Es ist vorgesehen, die Straßenbeleuchtung flächendeckend im Sinne der Energieeffizienz und CO2-Reduzierung mit energiesparenden LED-Leuchtmitteln auszurüsten. Der Stromverbrauch soll zusätzlich über intelligente Steuerungssysteme (Dimmer, Halbnachtabschaltung etc.) weiter reduziert werden.
Im Straßenraum sind ca. 200 Baumquartiere geplant, die mit Granithochborden von der Fahrbahn abgegrenzt werden. Weitere Baumpflanzungen sind im Bereich des Angers und in den Innenbereichen der Wohnanlagen vorgesehen.
Bauablauf:
Die Kanalbaumaßnahme soll insbesondere in den Jahren 2014 und 2015 in Abschnitten beginnend vom Anschlussschacht in der Römerstraße bis zur Franz-Josef-Strauß-Allee ausgeführt werden. Anschließend werden die Sammelkanäle in den einzelnen Straßenzügen mit den Hausanschlusskanälen hergestellt.
Der Straßenausbau erfolgt zweiphasig. In der ersten Phase, dem sogenannten Teilausbau, wird der Oberbau ohne Deckschichten und Randeinfassungen, aber mit funktionierender Entwässerung hergestellt. Nach Abschluss der Hochbauarbeiten, durch deren Baubetrieb der Straßenkörper beansprucht wird, wird der Endausbau der Straßen (Randsteine, Deckschichten, Grünflächen, Gehwege und Beleuchtung) hergestellt. Dadurch wird verhindert, dass beschädigungsanfällige Straßenbestandteile durch den Baustellenbetrieb beschädigt werden.
Die Kanal- und Straßenbaumaßnahmen sowie die Neuverlegung der Versorgungsleitungen sind zeitlich abgestimmt.
Kosten und Haushaltmittel
Kanalbau
Für den Bau der Mischwasserkanäle liegt eine Kostenberechnung des Tiefbauamtes vor, die eine Gesamtsumme von 5,0 Mio. € ausweist. Im gültigen Investitionsprogramm 2012 – 2016 bzw. im Entwurf des Investitionsprogramms 2013 – 2017 sind die notwendigen Haushaltsmittel vorgesehen. Die erforderlichen Haushaltsmittel sind im IP 2012-2016 bzw. im Entwurf des IP 2013-2017 bei UA 7025/81 – HHSt 1.7025 - 95819 wie folgt berücksichtigt:
2012 / 2013: 100.000 € 2014-2015: je 2.000.000 € 2016: 750.000 € 2017: 150.000 €
Gesamt: 5.000.000 €
Straßenbau
Für den Straßenbau liegt die aktuelle Kostenberechnung bei ca. 4,0 Mio € brutto.
Im gültigen Investitionsprogramm 2012-2016 bzw. im Entwurf des Investitionsprogramms 2013-2017 sind die notwendigen Haushaltsmittel vorgesehen.
Die erforderlichen Haushaltsmittel sind im IP 2012-2016 bzw. im Entwurf des IP 2013-2017 bei UA 6325/81 - HHSt 1.6325.95819 wie folgt berücksichtigt:
2012/2013: 150.000 € 2014: 100.000 € 2015-2017: je 750.000 € 2018 ff: 1.500.000 €
Gesamt: 4.000.000 €
Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:
Der Neubau der Straßen und der öffentlichen Mischwasserkanäle und Hausanschlussleitungen im Bebauungsplangebiet 254 Burgweinting Nordwest III sind nach Maßgabe des Sachverhaltes und im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel ab 2014 (Kanalbau) bzw. 2015 (Straßenbau) durchzuführen.
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