Vorlage - VO/13/9351/40  

 
 
Betreff: Schule Hohes Kreuz;
Um- und Erweiterungsbaumaßnahmen zur Errichtung eines gebun-
denen Ganztagszuges einschließlich Neubau einer Kleinsporthalle
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Bürgermeister Weber
Federführend:Amt für Schulen   
Beratungsfolge:
Schulausschuss Vorberatung
05.12.2013 
Öffentliche Sitzung des Schulausschusses ungeändert beschlossen   
Stadtrat der Stadt Regensburg Entscheidung
12.12.2013 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Stadtrates der Stadt Regensburg ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Bericht der Verwaltung

 

 

 

I. Ausgangssituation

 

Die Grundschule Hohes Kreuz liegt an der vielbefahrenen Straubinger Straße im Osten Regensburgs in einem Stadtteil, der sich gerade durch die Neuverwertung vormals industriell genutzter Areale als Wohngebiete in einem Umbruch und Aufschwung befindet.

 

Innerhalb des Stadtviertels existiert zwischen der Schule Hohes Kreuz und den zahlreichen Vereinen, Initiativen und Jugendeinrichtungen ein starkes Netzwerk, das vor allem soziale und kulturelle Aspekte in den Entwicklungsprozess einbringen möchte.

 

Die verschiedenen Projekte der interkulturellen Jugendsozialarbeit vor Ort eröffnen regelmäßig durch verschiedene sportliche, musisch-kreative und erlebnispädagogische Angebote Möglichkeiten einer sinnvollen Freizeitgestaltung.

 

Die bestehende Grundschule Hohes Kreuz wurde in zwei Bauabschnitten errichtet der östliche Teil im Jahr 1954 und der westliche Teil sowie die Aufstockung des zweiten Obergeschosses - wo der Hort untergebracht ist - im Jahr 1997. Der Bestand umfasst eine Nettogrundfläche von ca. 2.860 m² auf einer Gesamtlänge von 56,6 m und einer Breite von 11,0 m.

 

Die Schule Hohes Kreuz ist auf Zweizügigkeit ausgelegt und wird im laufenden Schuljahr von        126 Schülerinnen und Schülern besucht, die in 7 Klassen unterrichtet werden. In der eingerichteten Übergangsklasse werden Kinder mit fehlenden oder nur unzureichenden Deutschkenntnissen aus dem gesamten Stadtgebiet aufgenommen.

Prägender Faktor für die Schule ist ein hoher Anteil von ausländischen Schülerinnen und Schülern bzw. von Schülerinnen und Schülern mit nichtdeutscher Muttersprache (Migrationshintergrund).

 

Mit Schreiben des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus vom 28.06.2011 wurde an der Schule die Einführung eines gebundenen Ganztagszuges zum Schuljahr 2011/12 genehmigt. Die Infrastruktur für eine Ganztagsschule (Differenzierungsräume, Mehrzweckraum, Speise- und Aufenthaltsraum, etc.), die nur durch eine bauliche Maßnahme geschaffen werden kann, fehlt allerdings. Deshalb ist hier eine Baumaßnahme unabdingbar.
 

Die mit der Regierung der Oberpfalz abgestimmte langfristige Schüler- und Klassenprognose geht von 8 Klassen aus („zweizügig“), so dass auch der Bedarf für eine Kleinsporthalle gegeben ist.

 

Das Raumprogramm sieht die erforderlichen 8 Klassenräume, die 2 Gruppenräume, 1 Mehrzweckraum,  Flächen für Lehrmittel und 1 Werk- mit Nebenraum vor. In der Erziehungsarbeit wird die Schule seit mehreren Jahren maßgeblich durch die Jugendsozialarbeit an Schulen unterstützt. Insofern wird 1 Raum für die Jugendsozialarbeit zusätzlich eingeplant. Zudem wird dieser Raum für die Elternberatung und zur Durchführung verschiedener Maßnahmen mit den Schüler(innen) (Einzelgespräche, soziale Gruppenarbeit, Trainingskurse) benötigt. Eine zentrale Zielsetzung der Unterrichtsarbeit an der Schule ist die differenzierte und individuelle Förderung der Kinder. Die Förderlehrkraft leistet hierfür einen wichtigen Beitrag und arbeitet mit einzelnen Kindern oder in Kleingruppen. Als Vollzeitkraft ist sie den gesamten Schulvormittag anwesend. Zudem hat die Förderlehrkraft einen Teil ihrer Stunden als eigenverantwortlichen Unterricht abzuleisten, der für die zugeordneten Schüler(innen) außerhalb des Klassenverbandes stattfindet. Um diese Unterrichtsarbeit angemessen ausführen zu können, ist für die Förderlehrkraft ein zusätzlicher kleinerer Raum vorgesehen. Weiterhin sind die erforderlichen Flächen für den Lehrerbereich, die Verwaltung, den Hausmeister und das Reinigungspersonal sowie das Stuhllager vorgesehen. Die neue Pausenhalle ist ausreichend groß dimensioniert. Wie bereits erwähnt, soll ein gebundener Ganztagszug integriert werden. Hierfür werden die entsprechenden 4 Differenzierungsräume mit direktem Durchgang und Sichtverbindung zu den Ganztagsklassenzimmern neu geschaffen. Die gemäßdagogischem Konzept für die Ganztagsschule erforderlichen Räume (1 Musikraum, 1 Mehrzweckraum, 1 Raum für Deutschförderung) werden im Bestand berücksichtigt. Für die Mittagsversorgung des Ganztagszuges an der Grundschule ist eine Ausgabeküche mit Speiseraum einzuplanen. Für den Sportunterricht steht der Grundschule laut Standardraumprogramm für Hallensportflächen eine Kleinsporthalle (12 m x 18 m)  mit den entsprechenden Betriebsräumen zu.

 

 

 

II. Beschreibung der Baumaßnahme

 

a) Architektonisches Konzept

 

Das architektonische Konzept sieht einen quadratischen Erweiterungsbau mit einer Seitenlänge von ca. 25 m westlich der bestehenden Schule vor. Diese Fläche wird derzeit als Teil des Pausenhofes genutzt. Die nach Abschluss der Baumaßnahme verbleibende Pausenhoffläche erfüllt die Forderung aus der Schulbaurichtlinie.

Der Anbau schließt an das westliche Treppenhaus an, welches künftig eine zentrale Verteilungsfunktion sowohl für die Schule als auch für den Hort übernimmt. Das neu zu errichtende Treppenhaus an der Straßenseite des Anbaus wird mit einem rollstuhlgerechten Aufzug ausgestattet. Durch die Übernahme der Geschosshöhen des Bestands in jedem Geschoss wird somit Barrierefreiheit für die gesamte Schule erreicht. 

Die Planung wurde im Gestaltungsbeirat behandelt, mit der Regierung der Oberpfalz sowie den städtischen Ämtern und der Schulleitung abgestimmt.

 

Ein Hauptziel des Entwurfs war es, den Bereich für die Ganztagsschule zentral im Erweiterungsbau unterzubringen. Dies fördert die Identifikation der Schüler mit „ihrer“ Schule, erleichtert die Orientierung, verkürzt die Wege und macht eine optimale Grundrissgestaltung möglich.

Die Räume im ersten Obergeschoss des Bestands, welche durch die Verlegung der Klassenräume in den Neubau frei werden, werden umgebaut und mit Funktionen für den Ganztagsbetrieb belegt. Diese sind damit in unmittelbarerhe der Ganztagsklassen, welche im ersten Obergeschoss des Erweiterungsbaus geplant sind. Gemeinsam mit den Differenzierungsräumen reihen sie sich um einen zentralen, vielseitig nutzbaren Flurbereich.

 

Das Erdgeschoss teilt sich grundsätzlich in drei Bereiche: ein WC-Kern, eine Küche inkl. aller Nebenräume und die ca. 200 m² große Aula. Diese dient in erster Linie als Speisesaal und Pausenhalle, kann aber aufgrund der Größe und Ausstattung auch für Schulveranstaltungen und Aufführungen genutzt werden. Nach Süden ist der Raum durch eine Glasfassade begrenzt, an welche ein überdachter Pausenhofbereich anschließt. Die Regenerierküche wird für die Versorgung von 100 Schülerinnen und Schülern sowie 10 Lehrkräften ausgelegt, die im Zweischichtbetrieb im Speiseraum erfolgt.

 

In den beiden Untergeschossen befinden sich eine Kleinsporthalle mit den erforderlichen Nebenräumen sowie Technik- und Lagerräume. Die Sporthalle wird über ein Fensterband sowie eine bepflanzte Böschung auf der Westseite natürlich belichtet.

 

Der energetische Standard des Gebäudes wird die EnEV 2009 um 25% unterschreiten und damit den voraussichtlichen Anforderungen der EnEV 2016 genügen. Dies gelingt mit einer kompakten Bauweise, einer mineralischen Fassadendämmung sowie dreifachverglasten Fenstern und Festverglasungen.

 

 

b) Technik und Energie:

 

Es wird eine Heizung mit Pellet-Beschickung mit 80 kW eingesetzt. Bei Sanierung des bereits bestehenden Bestands ist es auch möglich, die Heizanlage anzupassen, da der Heizraum ausreichend dimensioniert ist.

Die Turnhalle sowie Pausenhalle und Speisesaal werden mit Fußbodenheizung, alle weiteren Räume mittels Heizkörpern beheizt.

Kleinsporthalle mit Umkleide, Klassenzimmer des Neubaus, WCs und die Küche werden maschinell belüftet.

Über die geplante Gebäudeautomation können die Heizungs- und Lüftungsanlagen nach Bedarf geregelt werden, so dass stets eine optimale Raumluftqualität und Raumtemperatur erreicht werden kann.

r die Trinkwasserversorgung werden Edelstahlrohre verwendet, um hygienisch die unbedenklichste und dauerhafteste Trinkwasserqualität zu erreichen.

Toiletten für Jungen, Mädchen und Behinderte werden installiert.

 

Es wird eine Ausgabeküche installiert, welche 100 Essensteilnehmer in 2 Schichten versorgen soll. 70 Sitzplätze sind in der Mensa vorhanden.

Der Küchen- und Lagerbereich wird unter anderem ausgestattet mit:

- Ausgabetheke mit Warm- und Kaltausgaben

- Kühlzellen (Tiefkühlzelle sowie Normalkühlzelle)

- Spülküche mit Durchschub-Geschirrspülmaschine zur Reinigung des Geschirrs

- Lagerraum und Personalbereich

 

Um den Neubau mit Strom zu versorgen, wird ein neuer Hausanschluss benötigt, da sonst ein zu großer Eingriff im Altbau vorgenommen werden müsste.

Die Küche und der allgemeine Teil erhalten getrennte Zählungen.

Die Brandmelde- und Sicherheitsbeleuchtungsanlage sowie die elektroakustische Anlage (ELA) haben keine freien Reserven und müssen daher erneuert bzw. aufgerüstet werden.

Um Energie zu sparen und auch in der Zukunft flexibel zu bleiben, erfolgt die Ansteuerung über ein Binary Unit System (BUS).

In allen Unterrichtsräumen werden EDV-Anschlüsse installiert. Diese werden ebenfalls mit Beamer bzw. interaktiven Whiteboards ausgestattet.

r die spätere Sanierung des Altbaus werden im Neubau Anschlüsse für eine AMOK-Alarmanlage vorgerüstet.

In den Klassenzimmern, Speisehalle und der Kleinsporthalle kommen energieeffiziente  Langfeldleuchten zum Einsatz.

Dagegen werden in Fluren und Toiletten, in denen mit häufigen Schaltsequenzen gerechnet wird, energiesparende LED Leuchten verwendet.

 

 

c) Außenanlagen

 

Im Zuge der Erweiterung der Grundschule am Hohen Kreuz muss ein Teil der vorhandenen Außenanlagen zurückgebaut und neu erstellt werden.

 

Im Wesentlichen sind folgende Maßnahmen vorgesehen:

- Rodung von 13 Bäumen und ca. 200 m² Gehölzen

- Rückbau der Spielpunkte und späterer Wiedereinbau

- Einbau von weiteren Spielmöglichkeiten

- Neubau der Zugänge und Anliefermöglichkeiten von der Straubinger Straße aus

- Einbau eines schulhofgerechten Betonpflasters mit Unterbau und erforderlichen Entwässerungsvorrichtungen (Versickerung vor Ort) im westlichen Anschluss an das verbleibende Pflaster

- Schaffung von Ruhezonen (Freibereich Mensa)

- Staubfreimachung der vorhandenen PKW-Stellplätze mit wasserabführendem Pflaster, mit Zufahrten aus Asphalt

- Einbau von diversen Ausstattungsgegenständen

- Pflanzung von zusätzlichen Sträuchern im Schulgrundstück sowie Einbeziehung der vorhandenen schützenswerten Bäume in die Planung

 

 

III. Zeitlicher Ablauf

 

r dieses Vorhaben wird noch in diesem Jahr ein Förderantrag bei der Regierung der Oberpfalz eingereicht. Gleichzeitig wird der „vorzeitige Baubeginn“ beantragt.

Die Baugenehmigung wird ebenfalls noch im Herbst 2013 beantragt.

 

Der Baubeginn ist bei rechtzeitigen Vorliegen des vorzeitigen Baubeginns für Sommer 2014 beabsichtigt. Der Umzug der Ganztagsklassen ist in den Sommerferien 2015 vorgesehen. Anschließend werden die Umbauten im Bestand durchgehrt. Die Fertigstellung der Gesamtmaßnahme ist im Februar 2016 geplant.

 

 

IV. Finanzielle Auswirkungen

 

Nach der aktuellen Kostenberechnung durch das Amt für Hochbau und Gebäudeservice setzen sich die Kosten wie folgt zusammen:

 

1. Neubau eines Erweiterungsbaus mit Ganztagsschule und Kleinsporthalle

    sowie Teilumbau des Bestandsgebäudes                                                              4.398.000,- €

 

2. Zusätzlicher Mehraufwand aufgrund der besonderen Verhältnisse in Bezug auf Baugrund,

    Grundwasser sowie Schallschutz an der Straubinger Straße

 

              Baugrubenverbau, Wasserhaltung                                                                            338.000,- €

              Wasserdichte Bauweise, Auftriebssicherheit                                                  68.000,- €

              ftungsanlage                                                                                                        185.000,- €

              anteilige Honorare                                                                                                          46.000,- €  

 

3. Bauliche Ausstattung (Tafeln, Pinnwände, Whiteboards,

    Schaukästen, Beamer, Leinwände etc.)                                                                                  55.310,- €                                                               

 

Kosten Hochbau                                                                                                                5.090.310.-€

 

 

Des Weiteren wird mit folgenden Kosten gerechnet:

 

?         Einrichtung und Ausstattung (loses Mobiliar) incl. der Kleinsporthalle       280.000,- €                                                                                                                                                                                    

?         Außenanlagen                                                                                                                      180.000,- €

?         Transporte, Umzüge                                                                                                   60.000,- €

 

Summe                                                                                                       520.000,- €

 

 

Die Gesamtkosten für das Projekt liegen somit bei rd. 5,61 Mio. Euro.

 

 

 

Im Entwurf des Investitionsprogramms 2013 bis 2017 sind für Hochbaumaßnahmen auf der Haushaltsstelle 1.21103.9452 Mittel in Höhe von insgesamt 4 Mio. € eingeplant.

 

r Einrichtung und Ausstattung sind auf der Haushaltsstelle 1.21103.9351 Mittel in Höhe von insgesamt 280.000 €, für die Außenanlagen auf der Haushaltsstelle 1.21103.9501 Mittel in Höhe von insgesamt 180.000 € und für Transporte, Umzüge auf der Haushaltsstelle 1.21103.9491 Mittel in Höhe von insgesamt 60.000 € eingeplant.

 

Die zur Durchführung des Vorhabens in 2014 ff notwendigen erhöhten Ansätze werden zum Entwurf des Investitionsprogramms 2014 - 2018 /des Haushaltsplanes 2015 bzw. im Nachtragshaushalt 2014 angemeldet.

 


Der Schulausschuss empfiehlt, der Stadtrat beschließt:

 

Die Umund Erweiterungsbaumaßnahmen an der Schule Hohes Kreuz zur Errichtung eines gebundenen Ganztagszuges einschließlich des Neubaus einer Kleinsporthalle werden entsprechend dem Bericht der Verwaltung beschlossen.


 

Anlage

Entwurfsplanung (Grundrisse, Ansichten, Schnitte)

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 GS Hohes Kreuz-24.10.2013 (1053 KB)