Vorlage - VO/14/9572/67  

 
 
Betreff: Neubau eines Betriebshofes des Gartenamtes auf der ehemaligen Standortsportanlage der Prinz-Leopold-Kaserne
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Gartenamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen Vorberatung
25.02.2014 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen ungeändert beschlossen   
Stadtrat der Stadt Regensburg Entscheidung
27.02.2014 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Stadtrates der Stadt Regensburg ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

                                                                                                            

 

 

Sachverhalt:             

 

Wegen der beabsichtigten Erweiterung eines benachbarten Gewerbebetriebes ist es erforderlich, den Lagerplatz und die Anstellung des Gartenamtes in der Kremser Straße zu verlagern. Als Ersatzstandort wurde ein Grundstück an der Guerickestraße auf dem Gelände der ehemaligen Standortsportanlage der Prinz-Leopold-Kaserne gefunden.

Der Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen beschloss in seiner Sitzung am 09.10.2012 im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung des ehemaligen Bundeswehrgeländes, den Ersatzstandort des Gartenamtes auf Grundlage der vorgelegten Planung weiterzuentwickeln und herzustellen.

 

Das Gartenamt ist für Planung, Bau und Unterhalt des Stadtgrüns, der Sportflächen, der Kinderspielanlagen, der Freianlagen an öffentlichen Geuden und der sonstigen kommunalen Grünflächen zuständig. Für den Unterhalt dieser Flächen verfügt das Gartenamt über ein Anstellungssystem, ähnlich wie die Straßenreinigung, um das System der kurzen Wege zu gewährleisten. 14 Unterhaltsstationen und die je Unterhaltsbezirk notwendigen Lagerflächen sind die Basis dafür, einen reibungslosen und betriebswirtschaftlich günstigen Grünanlagenunterhalt zu gewährleisten.

 

Gemeinsam mit der Planung zur Entwicklung des gesamten ehemaligen Bundeswehrgeländes wurde die Planung für den Betriebsstandort des Gartenamtes fortgeschrieben und detailliert. Dazu wurden Altlasten- und Kampfmitteluntersuchungen durchgeführt und die Planung für den Lagerplatz, eine Halle und einen Sozialtrakt ausgearbeitet.

Auf der Grundlage der mit dem Hochbauamt abgestimmten Planung belaufen sich die Gesamtkosten für die Anstellung und den Lagerplatz auf 1.172.000,- € (brutto). Das sind, gegenüber der ursprünglichen Kostenschätzung mit 753.000,- €, Mehrkosten in Höhe von 419.000,- €. Die Gründer die Mehrkosten ergeben sich aus folgenden Umständen:

 

-              Vergrößerung der Lagerhalle

Die geplante Halle zur Lagerung von Materialien und zum Unterstellen von Fahrzeugen und Geräten wird mit einer Grundfläche von 622 m² benötigt. Dies sind rund 150 m² mehr als ursprünglich geplant. Der zusätzliche Bedarf ergibt sich aus dem Unterstellbedarf für Maschinen und Gerätschaften des gesamten Stadtostens. Dazu zählen z. B. teure Traktoren, Einachsschlepper, Mäher und diverse Anbaugeräte. Zur Wert- und Funktionserhaltung müssen diese vor der Witterung geschützt werden. Momentan nutzt das Gartenamt noch Unterstellmöglichkeiten in der Nibelungenkaserne. Da diese Unterstellmöglichkeiten in diesem Jahr entfallen benötigt das Gartenamt eine dauerhafte Lösung. Da es auch bei den anderen Betriebshöfen im Stadtosten (Schule am Napoleonstein und Burgweinting) nur geringe Unterstellmöglichkeiten gibt sind diese an der Guerickestraße notwendig.

Zudem war ursprünglich geplant, den Sozialtrakt und die Halle teilweise in Eigenleistung des Gartenamtes zu erstellen. Mangels Kapazitäten beim Gartenamt müssen jedoch die kompletten Leistungen vergeben werden.

 

-              zusätzliche Vergabekosten

Aufgrund des hohen Arbeitsaufkommens beim Gartenamt müssen auch die Planungsleistungen ab der Baugenehmigungsphase für den Hochbau vergeben werden. Ebenso muss das Herrichten des Grundstückes (Entfernung des Aufwuchses, Bodenabtrag und Planie) vergeben werden, was ursprünglich ebenso als Eigenleistung des Gartenamts geplant war. Kosten hierfür sowie für die Planung der Haus- und Gebäudetechnik waren bislang nicht berücksichtigt.

 

-              zusätzliche Kosten für die Außenanlagen

Das knapp 5.000 m² große Grundstück muss für die betrieblichen Zwecke auf einer Fläche von 2.500 m² befestigt und entwässert werden. Die ursprünglich dafür vorgesehenen Kosten umfassten die Materialkosten und waren auf die Erbringung durch Eigenleistung des Gartenamtes abgestellt. Die Herstellung der Außenanlagen kann jedoch mangels Kapazität nicht in Eigenleistung erbracht und muss vergeben werden.

 

 

Planungskonzept

Der betroffene Pflegetrupp umfasst 7-10 Mitarbeiter (Schwankungen durch Hartz IV-Kräfte). Entsprechend der geltenden Arbeitsstättenverordnung müssen neben einem Aufenthaltsbereich nach Geschlechtern getrennte Umkleide- und Sanitärräume bereitgestellt werden.

Aufgrund der stark unterschiedlichen technischen Ausbaustandards von Sozialtrakt und Halle, der stark differierenden Raumhöhen und Gebäudetiefen sowie zum Zweck der natürlichen Belichtung und Belüftung des Sozialtrakts werden die beiden Funktionsbereiche baulich getrennt nebeneinander angeordnet. Im Hallenbereich, der stützenfrei ausgeführt wird, sollen, wie oben bereits beschrieben, die Maschinen, Geräte und Betriebsstoffe für den alltäglichen Gebrauch untergebracht werden.

 

 

Sozialtrakt

Der Baukörper mit seinen Außenmaßen von 11,99 x 11,99 m und der Attikahöhe von 4,25 m soll in Massivbauweise mit vorgehängter Holz- Rhombusschalung ausgeführt werden. Die Dachkonstruktion soll mit Brettschichtbindern als Sichtdachstuhl konstruiert werden. Dabei sollen eine Dachneigung von 5° sowie ein Gründach zur Ausführung kommen. Im Gebäudeinneren sollen die beiden Sanitärvorräume über je eine Lichtkuppel mit Tageslicht versorgt werden, sodass tagsüber auf Kunstlicht verzichtet werden kann. Der auf einem offenen Raumkonzept basierende Aufenthaltsbereich soll mit einer einfachen Küchenzeile ausgestattet werden. Zur Hofseite hin soll ein Büroarbeitsplatz für den Vorarbeiter eingerichtet werden. Von dort aus kann das Betriebsgelände gut überblickt werden. Die gesamte Gebäudetechnik wird im Hausanschlussraum untergebracht.

 

 

Lagerhalle

Die Halle soll in Holzrahmenbauweise auf Punkt- bzw. Streifenfundamenten, stützenfrei, und mit einem flachgeneigtem Gründach ausgeführt werden. Die Gebäudelänge beträgt 36,00 m, die -breite 16,00 m und die Attikahöhe 6,50 m. Der Bodenbelag wird mit Betonsteinpflaster ausgeführt. Ergänzend wird der Einbau einer Solaranlage konstruktiv berücksichtigt. Somit kann zukünftig durch den Einsatz von Sonnenkollektoren die Sonnenenergie zur Warmwasserbereitung und zur Heizungsunterstützung genutzt werden (Solarthermie). Die Halle soll über sieben Schiebetorfelder erschlossen werden. Als Witterungsschutz dient hierbei eine vorgestellte Portalkonstruktion. Neben dem unbeheizten stützenfreien Lagerbereich soll ein frostsicherer Lagerraum mit Frostwächter untergebracht werden. Der Lagerraum bietet Platz für Dünger und Saatgut sowie einen Dieseltank. Mit dieser funktional-konstruktiven Trennung wird ebenfalls der Energiebedarf auf ein Mindestmaß reduziert. Die Ausbildung der Holzfassade entspricht der des Sozialtraktes.

 

Kosten

Die Kostenschätzung basiert auf der Entwurfsplanung und wurde vom Hochbauamt bestigt.

Eine Gegenüberstellung der Kostenschätzung vom 09.10.2012 und der Kostenschätzung vom 21.01.2013 ist im Anhang beigefügt.

 

Finanzierung

Im gültigen Investitionsprogramm 2013 2017 sind bei UA 5821 / 20 -  HHSt 1.5821.9420 insgesamt 726.000,- € eingestellt. Die Differenz in Höhe von 446.000,- € wird durch Minderausgaben bei Projekten des Gartenamtes finanziert. So können bei der Herstellung der Grünanlage Holzgartenstraße rund 180.000,- € Einsparungen durch gemeinsames Aushub-/Füllbodenmanagement mit dem Tiefbauamt erzielt werden. Verschiedene Sanierungsmaßnahmen brachten ebenfalls Einsparungen. Darüber hinaus werden Maßnahmen zur Erneuerung von Gartenamtsliegenschaften in 2014/2015 verschoben(vgl. Anlage).

Die Umsetzung ist im Rahmen der Fortschreibung des Investitionsprogramms einschl. Nachtragshaushaltsplan sowie, sofern erforderlich, durch überplanmäßige Mittelbereitstellung  - Beschlussfassung durch Verwaltungs- und Finanzausschuss vorgesehen.

 

Zeitplanung

Die Planung wurde bis zur Entwurfsplanung erstellt und die vorbereitenden Untersuchungen zur Altlastenbeseitigung durchgeführt. Jedoch konnte die weitere Projektbearbeitung krankheitsbedingt sowie mangels Personalkapazitäten nicht wie ursprünglich verfolgt werden.

Die weitere Zeitplanung sieht folgende Bearbeitungsschritte und termine vor:

 

-              Bauantrag, Entwurf- und Werkplanung, technischer Beschluss, Vorbereitung und Durchführung der Vergabe, Durchführung der Abbrucharbeiten und Geländefreimachung                                                                                                                                                                        31. KW / Juli 2014

-              Baubeginn des Rohbaus                                                                                    32. KW / Aug. 2014

-              Fertigstellung des Rohbaus                                                                                    46. KW / Nov. 2014

-              Beginn des (technischen) Ausbaus                                                                      46. KW / Nov. 2014

-              Baubeginn der Außenanlagen                                                                                    16. KW / April 2015

-              Einzug                                                                                                                              24. KW / Juni 2015

-              Übergabe Kremser Str.                                                                                    26. KW / Juni 2015

 

Anlagen:

- Kostenschätzung

- Gegenfinanzierung

- Lageplan

- Werkplan Halle

- Grundriss Sozialtrakt

 


Der Ausschuss empfiehlt, der Stadtrat beschließt, den Betriebshof des Gartenamtes auf dem Grundstück mit der Fl.-Nr. 2413/3 an der Guerickestraße als Ersatzstandort für die Kremser Straße entsprechend der vorliegenden Planung und im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel herzustellen.

 

 

 

 


 

Anlagen:

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Kostenberechnung Synopse 23 01 2014 (3) (15 KB)    
Anlage 2 2 Lageplan Guerickestraße A4 (849 KB)    
Anlage 4 3 Werkplan Halle Guerickestraße (469 KB)    
Anlage 3 4 Sozialtrakt Grundriss,Ansichten,Schnitt V2 06.13 Guerickestraße (310 KB)    
Anlage 5 5 Guerickestr_Mittelbereitstellung Stand 28 01 14 (19 KB)