Bericht der Verwaltung
Die Betreuungssituation von schulpflichtigen Kindern im Stadtgebiet Regensburg konnte zum Schuljahr 2013/2014 weiter ausgebaut werden. So wurde an der Grundschule Königswiesen ein gebundenes Ganztagsangebot eingeführt und an der Konrad Mittelschule eine weitere Gruppe der offenen Ganztagsschule eröffnet. Im Grundschulbereich besuchen im Schuljahr 2013/2014 insgesamt 250 Kinder die gebundene Ganztagsschule und 74 Kinder die offene Ganztagsschule.
Die Betreuungsangebote im Stadtgebiet Regensburg im Einzelnen:
1. Mittagsbetreuung An fast allen Grundschulen in Regensburg sind als Ergänzung der schulischen Betreuungsleistungen je nach Bedarf Mittagsbetreuungsgruppen eingerichtet. Diese Gruppen sind entweder in städtischer Trägerschaft oder werden von gemeinnützigen Organisationen und Vereinen betrieben. Die Mittagsbetreuung wird in Form der kurzen Mittagsbetreuung bis etwa 14 Uhr (ohne Mittagsverpflegung, freiwillige Hausaufgabenerledigung) und der verlängerten Mittagsbetreuung (Mittagsverpflegung, verlässliche Hausaufgabenbetreuung) angeboten.
Die Betreuung findet zumeist in durch die Schulleitung zur Verfügung gestellten Klassenräumen statt.
2. Ferienbetreuung Die Stadt Regensburg bietet für Grundschüler aus dem Stadtgebiet in Zusammenarbeit mit der Arbeiterwohlfahrt und der Katholischen Jugendfürsorge eine ganztägige Ferienbetreuung durch pädagogisch geschultes Personal an. Der Bedarf für dieses Angebot wurde mit einer mehrsprachigen Abfrage bei Eltern von Grundschülern im Herbst 2011 ermittelt. Die Ferienbetreuung durch die freien Träger wurde erstmals in den Osterferien 2012 durchgeführt. Alle Angebote beinhalten die Betreuung der Kinder durch pädagogisch geschultes Personal von 7.30 bis 16.30 Uhr am jeweiligen Standort des Anbieters. Die Mindestteilnehmerzahl beträgt dabei 15 Kinder, die maximale Gruppengröße 25 Kinder.
Der Eigenanteil der Eltern an den Kosten beträgt 50 Euro pro Woche. Im Preis inbegriffen sind dabei ein warmes Mittagessen, Material und auch eine Versicherung für die Kinder. Für bedürftige Familien besteht die Möglichkeit, einen Zuschuss beim Amt für Jugend und Familie zu beantragen. Die durch den Elternbeitrag nicht abgedeckten Kosten des freien Trägers werden durch die Stadt Regensburg übernommen.
Die Termine der Ferienbetreuung werden zu den Ferienzeiten jeweils in der Presse und in der Broschüre „Funtime“ der Stadt Regensburg veröffentlicht.
Die Ferienbetreuungsmaßnahme im Jahr 2013:
3. Offene Ganztagsschule Die offene Ganztagsschule ist ein freiwilliges schulisches Angebot der ganztägigen Förderung und Betreuung von Schülern der Jahrgangsstufen 5 bis 10. Der Unterricht an offenen Ganztagsschulen findet wie gewohnt überwiegend am Vormittag im Klassenverband statt. Diejenigen Schülerinnen und Schüler, deren Eltern dies wünschen, besuchen dann nach dem stundenplanmäßigen Unterricht die jeweiligen Ganztagsangebote. Zur familiengerechten Förderung und Betreuung gehören: ? Mittagsverpflegung ? Hausaufgabenbetreuung und Fördermaßnahmen ? Freizeitangebot mit sportlichen, musischen und gestalterischen Aktivitäten
Art und Ausgestaltung der Angebote hängen von den Bedürfnissen und Möglichkeiten an der jeweiligen Schule ab. Die Schulen, ihre Sachaufwandsträger und Kooperationspartner entwickeln das jeweilige Angebot gemeinsam. Hierbei können und sollen auch Vereine, Verbände und andere Institutionen eingebunden werden.
Offene Ganztagsschulen bieten an mindestens vier der fünf Wochentage ab Unterrichtsende bis mindestens 16 Uhr verlässliche Bildungs- und Betreuungsangebote (wöchentlich mindestens zwölf Stunden). Die Eltern haben die Möglichkeit, ihre Kinder auch nur für bestimmte Tage anzumelden (Minimum: Zwei Nachmittage beziehungsweise sechs Wochenstunden, wobei ein Nachmittag Regelunterricht eingerechnet werden kann). Um die Planbarkeit zu erleichtern, muss die Anmeldung verbindlich für ein ganzes Schuljahr erfolgen.
Offene Ganztagsschulen im Schuljahr 2013/2014:
4. Gebundene Ganztagsschule Im Gegensatz zu den Förder- und Betreuungsangeboten der offenen Ganztagsschule, die meist jahrgangsübergreifend im Anschluss an den regulären Klassenunterricht gruppenweise organisiert werden, wird die gebundene Ganztagsschule in einem festen Klassenverband organisiert.
Unter gebundener Ganztagsschule (Ganztagsklasse) wird verstanden, dass ein durchgehend strukturierter Aufenthalt in der Schule an mindestens vier Wochentagen von täglich mehr als sieben Zeitstunden bis grundsätzlich 16 Uhr für die Schüler verpflichtend ist, die vormittäglichen und nachmittäglichen Aktivitäten der Schüler in einem konzeptionellen Zusammenhang stehen und der Unterricht in einer Ganztagsklasse erteilt wird. Der Pflichtunterricht ist auf Vormittag und Nachmittag verteilt. Über den ganzen Tag hinweg wechseln Unterrichtsstunden mit Übungs- und Studierzeiten sowie sportlichen, musischen und künstlerisch orientierten Fördermaßnahmen. Es werden auch Freizeitaktivitäten angeboten. Gebundene Ganztagsschulen unterbreiten zusätzliche unterrichtliche Angebote und Fördermaßnahmen, unter anderem: ? Mehr Unterrichtsstunden, z. B. in Deutsch, Mathematik, Englisch (je nach Konzept der Schule) ? Unterrichtsstunden für interkulturelles Lernen bzw. sprachliche Integration ? Mehr Lern- und Übungszeiten für Schülerinnen und Schüler mit Lerndefiziten oder besonderen Begabungen ? Hausaufgabenhilfen ? Projekte zur Gewaltprävention, Freizeitgestaltung, Berufsorientierung
Über die Einrichtung von gebundenen Ganztagsschulen entscheidet der Staat im Rahmen seiner Ausbauplanungen. Er finanziert sie gemeinsam mit den Kommunen. Die Eltern übernehmen die Kosten für das Mittagessen.
An Schulen mit einem gebundenen Ganztagsangebot muss neben dem gebundenen Ganztagszug stets auch ein Unterrichtsangebot ohne die Ganztagsbetreuung angeboten werden, so dass die Eltern frei entscheiden können, ob ihr Kind das konventionelle Schulangebot oder das Angebot der Ganztagsschule nutzen soll.
Gebundene Ganztagsschulen im Schuljahr 2013/2014:
5. Weiterer Ausbau von Ganztagsschulen Im aktuellen Schuljahr besuchen rund 9 % der gesamten Schüler an öffentlichen Grundschulen im Stadtgebiet Regensburg ein Ganztagsangebot. Zum Schuljahr 2014/2015 soll an der Grundschule Burgweinting ein gebundener Ganztagszug eingeführt werden. Ab diesem Zeitpunkt wird an insgesamt 7 von 13 möglichen Grundschulstandorten ein Ganztagsschulangebot bestehen. Besonders im Bereich der Grundschulen ist ein umfangreiches Angebot der ganztägigen Förderung und Betreuung für die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf erforderlich.
Die Einführung einer Ganztagsschule ist an den einzügigen Grundschulen Schwabelweis, Keilberg und St. Nikola wegen dem generell vorgeschriebenen Wahlrecht der Eltern zwischen dem Halbtags- und dem Ganztagsangebot nicht möglich. Die Möglichkeit zum weiteren Aufbau eines gebundenen Ganztagszuges im Bereich Grundschulen besteht daher grundsätzlich an der Gerhardingerschule, der Konradschule, der Kreuzschule, der Pestalozzischule, der Schule Sallerner Berg und der Schule St.-Wolfgang. Dabei setzt die Verwaltung bei den Planungen zum Ausbau der Ganztagsangebote nicht auf eine verpflichtende Ganztagsschule, sondern auf einen bedarfsgerechten Ausbau entsprechend der Bedürfnisse von Eltern sowie Schülerinnen und Schülern. Allerdings müssen die baulichen Möglichkeiten zur Schaffung von zusätzlichen Räumen für eine Ganztagsschule in jedem Einzelfall kritisch geprüft werden.
Für die Einführung einer gebundenen Ganztagsschule ist eine positive Bedarfserhebung bei den Eltern einer Schule und ein Antrag der Schulleitung beim Sachaufwandsträger verbunden mit einem pädagogischen Konzept notwendig. Der Sachaufwandsträger bestätigt dabei, dass die Planungen im Benehmen mit den Trägern der öffentlichen Jugendhilfe erfolgt sind und verpflichtet sich bei der Antragstellung, den zusätzlich für den Ganztagsbetrieb anfallenden Sachaufwand zu übernehmen und für den Personalaufwand eine pauschale Beteiligung je Ganztagsklasse und Schuljahr an die Regierung zu entrichten.
Zum weiteren Ausbau von Ganztagsschulen im Stadtgebiet Regensburg ist geplant, im Zuge der Generalsanierung der Grundschule am Sallerner Berg voraussichtlich ab dem Schuljahr 2017/2018 einen gebundenen Ganztagszug aufzubauen. Darüber hinaus soll auch die neue Grundschule West mit einem ganztagsschulischen Angebot konzipiert werden.
6. Horte in Regensburg Eine besondere Stellung im Rahmen der Ganztagsbildung von Schulkindern nehmen die Horte ein.
Der Hort ist eine familienergänzende und –unterstützende Tageseinrichtung für Schulkinder. Er hat einen Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag, der die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu fördern hat (vgl. §§ 1 und 22 SGB VIII). Die ganzheitliche Förderung setzt eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Familien und eine enge Kooperation mit der Schule und den Lehrkräften voraus.
Horte werden, wie Kinderkrippen und Kindergärten nach dem Bayerischen Kinderbildungs- und –betreuungsgesetz durch Gemeinden und diese wiederum seitens des Freistaates Bayern gefördert.
In Horten arbeiten zwingend pädagogisch qualifizierte Kräfte, staatlich anerkannte Erzieher/-innen und staatlich anerkannte Kinderpfleger/-innen.
Die Einrichtungen sind ab 11.20 Uhr bis 17.00 Uhr/17.15 Uhr geöffnet.
Lediglich 30 Schließtage pro Jahr sind förderunschädlich möglich.
Ein bedarfsgerechtes Angebot während der Ferienzeiten der Schule ist selbstverständlich (Einrichtungen öffnen am Morgen).
Während der Schließtage im August können Kinder, die eine städtische Einrichtung besuchen, für 2 Wochen in einem Hort im Stadtgebiet betreut werden (Ferienhort).
Im Unterschied zur Ganztagsschule sind Horte beitragspflichtig. Soweit Eltern die Zahlung des Betrages aus finanziellen Gründen nicht möglich ist, kann dieser nach § 90 SGB VIII durch den Träger der öffentlichen Jugendhilfe (Wirtschaftliche Jugendhilfe) übernommen werden.
In Regensburg gibt es folgende Einrichtungen:
Im Bau befindet sich derzeit am Kinderhaus Steinweg eine zweigruppige Einrichtung. 50 Kinder können ab Herbst 2014 dort betreut werden.
In Planung ist der Neubau einer zweigruppigen Einrichtung am Gelände der Grundschule Königswiesen. Die eingruppige Einrichtung mit derzeit 28 Kindern ist im Untergeschoss der Schule untergebracht, die entstehende Einrichtung kann dann 50 Kinder betreuen.
Durch den Ausbau der Ganztagsklassen muss der eventuelle Bedarf an zusätzlichen Hortplätzen sorgfältig beobachtet werden.
Es soll vermieden werden, dass teure Doppelstrukturen entstehen, die dann nicht ausgelastet sein könnten. Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen. Die Verwaltung wird beauftragt, die weitere Entwicklung sorgfältig zu beobachten und dem Stadtrat die erforderlichen Ausbauvorschläge vorzulegen.
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