Vorlage - VO/14/9683/65  

 
 
Betreff: Erschließung der ehemaligen Nibelungenkaserne im Bereich des Innovationszentrums Regensburg
mit Anbindung an die Galgenbergstraße
Maßnahmenbeschluss


Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Tiefbauamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen Vorberatung
25.03.2014 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen ungeändert beschlossen   
Stadtrat der Stadt Regensburg Entscheidung
27.03.2014 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Stadtrates der Stadt Regensburg ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

                                                                                                            

 

 

Sachverhalt:             

 

 

 

Anlage:

 

Anlage 1.1:              Übersichtslageplan im Maßstab 1:2.500

Anlage 2.1:              Lageplan im Maßstab 1:1.000

Anlage 3.1:              Regelquerschnitt Galgenbergstraße im Maßstab 1:150

Anlage 3.2:              Regelquerschnitt Franz-Mayer-Straße im Maßstab 1:150

Anlage 3.3:              Regelquerschnitt Quartiersplatz ohne Maßstab

Anlage 4.              Gesamtkonzept Auftaktplatz ohne Maßstab

 

 


Allgemeines:

 

Der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 102 „ehemalige Nibelungenkaserne“ erfolgte am 28.11.2013 (VO/13/9097/61). Die Straßenerschließungsmaßnahmen im östlichen Bereich der ehemaligen Nibelungenkaserne mit Anbindungen an den Unterislinger Weg und die Carl-Maria-von-Weber-Straße (I.Abschnitt) mit einem voraussichtlichen Kostenvolumen vom 2,90 Mio. € wurden am 29.11.2012 beschlossen (VO/12/8224/65) und sind zum Teil bereits umgesetzt. Mit der Fortsetzung der Franz-Mayer-Straße nach Westen mit Anbindung an die Galgenbergstraße wird die Haupterschießung des Gebietes vervollständigt und die Voraussetzung für die verkehrliche Erschließung der Beruflichen Oberschule Regensburg und des neuen Innovationszentrums Regensburg geschaffen.

 

 

 

 

Lage und Grundzüge der Erschließung:

 

Verlauf und Umfang der geplanten Straßenerschließung ergibt sich aus den beiliegenden Lageplänen. Die Franz-Mayer-Straße verläuft südlich entlang des sogenannten gren Schlangenbaus und mündet rund 200 m weiter westlich in die Galgenbergstraße ein. Die zwei- bzw. dreistreifige Straße soll Teil einer Zone-30 werden und wird auf beiden Seiten von baumbestandenen Grünstreifen und von gepflasterten Gehwegen begleitet. Auf der Nordseite wird das neue und sich bereits in Bau befindliche Innovationszentrum Regensburg über die Franz-Mayer-Straße erschlossen. In unmittelbarer Nähe entsteht ein neuer, fast quadratischer Quartiersplatz, dessen Gestaltungsidee bereits Ergebnis des Anfang 2013 durchgeführten städtebaulichen und landschaftsplanerischen Ideenwettbewerbs für das Bebauungsplangebiet war (siehe auch Beschluss vom 26.09.2013 zu den öffentlichen Grünanlagen im Bereich der ehemaligen Nibelungenkaserne (VO/13/9103/67)).

 

 

 

Verkehrsbedeutung:

 

nftig ist die Einmündung der Franz-Mayer-Straße in die Galgenbergstraße ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt. Dieser ist nicht nur die wichtigste Haupterschließung für das gesamte Areal der ehemaligen Nibelungenkaserne, sondern ist auch umgeben von zahlreichen überregional bedeutsamen Bildungs- und Forschungseinrichtungen und Ämtern. Hier wird mit allen Arten von Verkehrsmitteln durchgefahren, gequert und um- und ausgestiegen. Darüber hinaus ist die langfristige Option zu berücksichtigen, dass von Westen her mit einer zusätzlichen Straßenverbindung zur Universitätsstraße (sogenannte Campus-Spange) eine Vollkreuzung geschaffen werden soll. Aus den oben genannten Gründen und aus dem Umstand, dass die Galgenbergstraße die überörtlichen Einrichtungen und das Stadtzentrum an die Autobahn A 3 anbindet und daher derzeit täglich von rund 13.000 Kraftfahrzeugen befahren wird, ist auch ein Ausbau der Galgenbergstraße beabsichtigt. Auch wenn aktuell die künftige Querschnittsgestaltung der Straße noch nicht abschließend feststeht, so steht gemäß des Bebauungsplanesr die ehemalige Nibelungenkaserne für die Galgenbergstraße ein möglicher Verkehrsraum mit einer Breite von bis zu 35 m zur Verfügung. Die geplante Anbindung der Franz-Mayer-Straße erfolgt bereits auf der Grundlage der künftigen Straßenbegrenzungslinie, um spätere Anpassungsarbeiten zu minimieren. Außerdem erfolgt eine bauliche Erweiterung der Galgenbergstraße, um den Anschluss Franz-Mayer-Straße an die Galgenbergstraße aktuell verkehrsgerecht herstellen zu können. Dabei sind nftige Optionen für einen bedarfsgerechten Ausbau der Galgenbergstraße mit berücksichtigt.

 

 

Umbaubereich Galgenbergstraße:

 

Der derzeit erforderliche Umbau der Galgenbergstraße wird daher möglichst bestandsorientiert erfolgen. Die vorhandene Fahrbahn bleibt für die Fahrtrichtung Süden weitestgehend bestehen. Auch der westliche Seitenstreifen, bestehend aus Gehweg, Radweg und Grünstreifen mit Einzelbäumen, bleibt grundsätzlich unverändert erhalten. Für die Fahrtrichtung stadteinwärts wird eine baulich vom Bestand getrennte Fahrbahn erstellt, um insbesondere die Baustelle unter laufendem Verkehr sicher abwickeln zu können, da es für den Verkehr auf der Galgenbergstraße grundsätzlich keine geeigneten Umleitungsstrecken gibt. Im Bereich der dabei entstehenden Fahrbahnteiler wird die bestehende Galgenbergstraße vorerst nicht mehr für den Fahrverkehr gebraucht. Dennoch erfolgt ein Rückbau von Verkehrsflächen nur dort, wo es verkehrlich oder baulich unbedingt erforderlich ist. Ansonsten werden die Fahrbahnteiler mittels Markierung oder mit provisorisch auf den Asphalt befestigten Bordsteinen hergestellt. Dadurch kann der Umbauaufwand minimiert werden. Außerdem ergibt sich daraus im Zuge künftiger Ausbaumaßnahmen der Galgenbergstraße die erforderliche Flexibilität für bauzeitliche provisorische Verkehrsführungen.

Durch die Fahrbahnteiler werden auch Aufstellbereiche für querende Radfahrer und Fußnger geschaffen. Dies gilt insbesondere für die stark frequentierte Querungsstelle auf Höhe des Grünzuges in Richtung Campus. Die neue Durchwegung, welche in diesem Grünzug zwischen dem Unterislinger Weg und der Galgenbergstraße angelegt wird, kann im Bereich der Querungsstelle an die Galgenbergstraße anbinden.

 

Die Einmündung der Franz-Mayer-Straße in die Galgenbergstraße muss mit einer neuen Lichtsignalanlage geregelt werden, um einen für alle Verkehrsteilnehmer sicheren und leistungsfähigen Verkehrsablauf gewährleisten zu können. Im Knotenpunktsbereich werden Abbiegespuren angelegt. Über alle Straßenäste führen beampelte Geh- und Radwegefurten. Radfahrern stehen im Kreuzungsbereich Radfahrstreifen zur Verfügung.

 

Die südlich des neuen Knotenpunkts gelegene derzeitige Baustellenzufahrt in das Gelände der ehemaligen Nibelungenkaserne, auf deren Höhe künftig die Rudolf-Vogt-Straße einmünden wird, wird vom aktuellen Straßenumbau nicht tangiert und bleibt in ihrer Erschließungsfunktion autark bestehen.

 

Im Zuge des Straßenumbaus kann auch die bestehende ÖPNV-Erschließung bereits vor einem endgültigen Straßenausbau verbessert werden. Es werdenrdlich des Einmündungsbereiches in beide Fahrtrichtungen neue Bushaltestellen hergestellt, die jeweils von zwei Gelenkbussen gleichzeitig angefahren werden können und ausreichend große Warteflächen besitzen. Durch den Einbau von Busborden taktilen Leitsystemen und akustischen Signalgebern im Bereich der nördlichen Gehwegfurt kann Barrierefreiheit hergestellt werden. Die bestehende Bushaltestelle Galgenberg der Buslinien 6, C 6, 19, 20 und 21 wird dadurch um rund 200 m nach Süden verlegt.

 

 

Geh- und Radweg entlang der Galgenbergstraße

 

Im Zuge der baulichen Entwicklung auf dem Areal der ehemaligen Nibelungenkaserne muss die neben der Galgenbergstraße und außerhalb des Kasernenzaunes verlaufende Panzerstraße aufgelassen werden. Diese Panzerstraße wurde bisher vor allem von Fußngern und Radfahrern gerne benutzt, zumal entlang der Galgenbergstraße auf der Ostseite kein ausreichend breiter Geh- und Radweg vorhanden ist. Um den Verkehrsbedürfnissen, die mit den Gebietsentwicklungen noch weiter steigen werden, gerecht zu werden, wird der bestehende schmale Gehweg zwischen der Otto-Hahn-Straße und der neuen Einmündung der Franz-Mayer-Straße auf einer Länge von rund 250 m und nördlich des Grünzuges bis zur Anbindung an die Carl-Maria-von-Weber-Straße auf einer Länge von rund 200 m zum 3,50 m breiten gemeinsamen Geh- und Radweg bestandsorientiert erweitert. 

 

 

Kabelzuganlagen:

 

Im Bereich des östlich entlang der Galgenbergstraße verlaufenden Gehweges befindet sich eine Kabelzuganlage, in welcher sich unter anderem öffentliche Versorgungsleitungen, darunter auch Lichtwellenleiter für die Versorgung der Universität, der OTH und des Bioparks befinden. Diese Versorgungsleitungenren durch den geplanten Umbau, aber auch bei einem künftigen Ausbau der Galgenbergstraße gefährdet, können jedoch nicht unterbrochen oder verlegt und nur mit enormen technischen und finanziellen Aufwand ersetzt werden. Deshalb und aufgrund des steigenden und zusätzlichen Bedarfs an leistungsfähigen und sicheren Kommunikationsnetzen (OTH, Tech-Campus mit Innovationszentrum Regensburg) ist eine Neuordnung der Kabelzuganlagen sinnvoll und wirtschaftlich. Daher wird zwischen der Albertus-Magnus-Straße und der Seybothstraße im westlichen Gehweg auf einer Länge von rund 650 m eine neue Kabelzuganlage hergestellt. Diese besteht voraussichtlich aus mindestens 6 Leerrohren mit je einem Durchmesser DN 100 und zugehörigen End- und Abzweigschächten. Nach Fertigstellung der Kabelzuganlage, können die Versorgungsträger die erforderlichen Kabelverlegungen durchführen. Die Kabelzuganlage soll als eine der ersten Maßnahmen bereits 2014 hergestellt werden, damit für den Umbau der Galgenbergstraße das Baufeld freigemacht ist und der Umbau ungestört und wirtschaftlich abgewickelt werden kann. Die Kabelzuganlage wird auch in der Franz-Mayer-Straße mit drei Leerrohren im Gehweg weitergeführt.

 

 

Quartiersplatz im Zuge der Franz-Mayer-Straße:

 

Gut 100 m nach dem Abzweig von der Galgenbergstraße weitet sich die Franz-Mayer-Straße zu einem ca. 50 x 50 m großen quadratischen Quartiersplatz auf, der Auftaktplatz für den künftigen Technologie-Campus ist. Nachdem die Franz-Mayer-Straße ab der Galgenbergstraße ein Gefälle von bis zu 5 % aufweist, liegt der Quartiersplatz rund 5 m tiefer als die Galgenbergstraße. Der Platz selbst liegt in einer leicht schiefen Ebene, welche mit bis zu 3 % moderat geneigt ist. Die Franz-Mayer-Straße verläuft schräg über den Platz und ist mit niedrigen und breiten Granitborden eingefasst. Die am Quartiersplatz angrenzenden Baugrundstücke können östlich oder westlich des Platzes über Zufahrten erschlossen werden. Somit bleiben die nördlich und südlich der Franz-Mayer-Straße erstreckenden Platzflächen  den Fußngern vorbehalten. Dadurch wird der Quartiersplatz ein angenehmer Treffpunkt aus dem umliegenden Technologie-Campus und ist auch von der Universität und OTH leicht erreichbar. Großformatige Sitzbänke bzw. Sitzmauern (Betonfertigteile mit Holzauflagen) laden zum  Verweilen ein.

Der quadratische Platz wird durch aufgelöste Baumreihen, die in Nord-Süd-Richtung verlaufen, gegliedert. Verschiedene Belagsarten aus Granit- oder Betonsteinpflaster und Asphalt sind auf dem Platz patchworkartig angeordnet und lockern die Struktur auf. Auch die asphaltierte Fahrbahn der Franz-Mayer-Straße ist durch zwei Granitsteinpflasterflächen in die Platzgestaltung einbezogen. Gleichzeitig stellt die Belagswahl des Natursteinpflasters eine Reminiszenz an die Altstadt Regensburgs dar. Die Flächen unterschiedlicher Materialien und die baumbestandenen Grüninseln werden jeweils mit Stahlschienen eingefasst.

 

 

Straßenausstattung:

 

Die Straßenentwässerung wird grundsätzlich über Straßenabläufe an die städtische Mischwasserkanalisation angeschlossen. In der Franz-Mayer-Straße wird darüber hinaus auf einer Länge von rund 90 m ein Straßenentwässerungskanal aus einer Stahlbetonrohrleitung DN 300 benötigt.

 

Es wird entlang der Franz-Mayer-Straße und auf dem Quartiersplatz wie im gesamten Areal der ehemaligen Nibelungenkaserne auch eine LED-Straßenbeleuchtung mit rund 4 m hohen Masten neu errichtet. Die Straßenbeleuchtung der Galgenbergstraße bleibt weitestgehend im Bestand erhalten und wird den neuen Verhältnissen angepasst.

 

Straßenbegleitende Grünstreifen werden mit Einzelbäumen abhängig von der Art etwa in einem Abstand von rund 10 m bepflanzt. Auf dem Quartiersplatz sind ebenfalls bis zu 25 Baumstandorte vorgesehen, welche entweder in Grünflächen stehen oder deren Wurzelbereiche mit begehbaren Baumrosten abgedeckt werden.

 

Auf dem Quartierplatz sind Sitzgelegenheiten (Betonfertigteile mit teilweiser Holzabdeckung) und Abfallbehälter geplant.

 

 

Geplanter Bauablauf:

 

Es sind ab etwa Mitte des Jahres 2014 zuerst die Erdbauarbeiten und die Verlegung der Kabelzuganlage durchzuführen. Daraufhin können die Ver- und Entsorgungsleitungen verlegt werden. Parallel können der Teilausbau der Franz-Mayer-Straße und der Umbau der Galgenbergstraße erfolgen, so dass bis Herbst 2015 die Erschließung des Areals über die Franz-Mayer-Straße und die Galgenbergstraße gesichert ist. Es wird angestrebt, auch den Quartiersplatz bis zur Inbetriebnahme des Innovationszentrums weitestgehend herzustellen.

 

 

Kosten und Finanzierung:

 

Die Planungs- und Baukosten dieses Teil-Abschnittes (III. Abschnitt) der Straßenerschließung betragen voraussichtlich rd. 2,40 Mio. €.

 

r das Vorhaben werden von den Anliegern Erschließungsbeiträge auf Grundlage des Baugesetzbuches (BauGB) i.V.m. der städtischen Erschließungsbeitragssatzung erhoben.
 

 

Zusammen mit der Straßenerschließung im östlichen Bereich (I. Abschnitt)

(2,9 Mio. € mit Beschluss vom 29.11.2012 VO/12/8224/65)

und dem Neubau der Lore-Kullmer-Straße Westteil (II. Abschnitt)

(0,85 Mio. € mit Beschluss vom 12.12.2013 VO/13/9368/65)

belaufen sich derzeit die Kosten der bisherigen Abschnitte der Straßenerschließung der ehemaligen Nibelungenkaserne auf rund 6,15 Mio. €.


r die Gesamt-Maßnahme (einschl. der übrigen Erschließung (I. III. Abschnitt und weitere Abschnitte)) sind im Investitionsprogramm 20132017 im UA 6325/80 HhSt 1.6325.95809 - Mittel in Höhe von insgesamt 7.500.000.- € (davon bis 2017 rd. 6,28 Mio. €) berücksichtigt.

 


Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:

 

Die Straßenerschließungsmaßnahmen der ehemaligen Nibelungenkaserne im Bereich des Innovationszentrums Regensburg mit Anbindung an die Galgenbergstraße werden entsprechend der Berichtsvorlage und nach Maßgabe der verfügbaren Haushaltsmittel ab dem Jahr 2014 durchgeführt.

 


 

Anlagen:

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 131218_5-1-A3-1000_140220 (1165 KB)    
Anlage 2 2 131218_5-1-A3-2500_140220 (1237 KB)    
Anlage 3 3 131218_5-1-A4-QS-1_140220 (277 KB)    
Anlage 4 4 131218_5-1-A4-QS-2_140220 (235 KB)    
Anlage 5 5 131218_5-1-A4-QS-3_140220 (264 KB)    
Anlage 6 6 131218_5-1-A3-Auftaktplatz_140220 (913 KB)