Vorlage - VO/14/09933/67  

 
 
Betreff: Öffentliche Grünanlagen im Bereich der ehemaligen Nibelungenkaserne
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:1. Bürgermeister Huber
2. Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Gartenamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen Vorberatung
25.06.2014 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen ungeändert beschlossen   
Stadtrat der Stadt Regensburg Entscheidung
26.06.2014 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Stadtrates der Stadt Regensburg ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

 

 

 

Sachverhalt:             

 

1. Ausgangssituation

Die erste grobe Kostenschätzung aus dem Jahr 2010 ging von einem Grünflächenneubau von 4,0 ha aus. Nach den Planinhalten des aktuellen Bebauungsplans belaufen sich die  gesamten Grünflächen  nun auf ca. 12,0  ha (davon ca. 5,5 ha umzubauende bestehende Grünflächen und ca. 6,5 ha neu zu bauende Grün- und Ausgleichsflächen, davon 5.900 m² Spielflächen). Aufgrund dieses Flächenzuwachses und der damit verbundenen Kostensteigerung hat der Stadtrat am 26.09.2013 den Bau der öffentlichen Grünanlagen und der Ausgleichsflächen im Bereich der ehemaligen Nibelungenkaserne mit einem Gesamtkostenrahmen von ca. 3.530.000 € beschlossen. Zu diesem Zeitpunkt war davon ausgegangen worden, dass Planungskosten nur in Höhe von ca. 280.000 € (brutto) entstehen, da die Bauleitung durch das Gartenamt übernommen werden sollte. Für den Beschluss im September 2013 lag im Wesentlichen nur das Konzept des Ideenwettbewerbs für die Gestaltung der Grünanlagen und der Ausgleichsflächen vor.

 

In der Zwischenzeit wurde ein erster Bauabschnitt im unmittelbaren Umfeld des derzeit in Bau befindlichen Technologiezentrums gebildet. Die im ersten Bauabschnitt enthaltenen Grünanlagen westlich und nördlich des Technologiezentrums sind mit erheblichen Geländeauffüllungen (z.T. > 4 m bzw. ca. 7.000 m³) verbunden um das Technologiezentrum mit der für das Gebäude gewählten Höhenlage an die Galgenbergstraße und den nördlichen Grünzug anzubinden. Durch die gebäudebedingten Geländeanpassungen ist es erforderlich, eine Trinkwassertransportleitung und eine Gashochdruckleitung der REWAG AG auf Längen von je 150 m in ihrer Höhenlage zu verlegen und 4 Revisionsschächte eines städtischen Abwasserkanals anzupassen.

 

Durch die inzwischen vorgesehene Integration von behinderten Kindern in die geplante Kinderbetreuungseinrichtung ist weiterhin als Ergänzung des bisherigen Konzepts ein konsequenter behindertengerechter Ausbau der Gnanlagen erforderlich.

 

Nach den aktuellen Erkenntnissen hinsichtlich der Realisierung der einzelnen Baufelder  und im Zusammenhang mit dem beabsichtigten Abbruch des Großen Schlangenbaus ist davon auszugehen, dass sich der Abschluss der Neu- und Umbaumaßnahmen  der Grünanlagen und Ausgleichsflächen in großen Teilflächen bis in die Jahre 2018/19 verzögert.

 

Aufgrund der hohen Projektbelastung des Gartenamtes soll die Bauleitung an externe vergeben werden.

 

 

2. Weiteres Vorgehen

 

Am bisher geplanten Vorgehen wird im Grundsatz festgehalten.

 

Der erste Bauabschnitt soll wie eingeleitet in enger Abstimmung und Verzahnung mit dem Technologiezentrum und dessen Freiflächen ab August 2014 umgesetzt werden. Der Grünstreifen vom Standort der Beruflichen Oberschule in Richtung Humboldtstraße ist für 2015 vorgesehen. Der  Grünzug nördlich der Wohngebiete WA 1 und WA 2 kann erst nach der weitgehenden Fertigstellung voraussichtlich ab 2017 hergestellt werden, da die derzeit noch versiegelten Teilflächen des künftigen Grünzuges als Baustelleneinrichtung für die Wohngebiete benötigt werden. Die sonstigen Neu- und Umbaumaßnahmen im öffentlichen Grün erfolgen in den Jahren nach 2018. Insbesondere der Umbau der Grünflächen nördlich des Großen Schlangenbaus kann derzeit nicht sicher in die Bauablaufplanung integriert werden. Hier ist nach einem Abbruch des Großen Schlangenbaus von einer grundlegenden städtebaulichen Überplanung inklusive der Grünanlagen und der Freiflächen um die künftige Bebauung auszugehen.

 

3. Kostenschätzung

 

Die Kostenschätzung zum Maßnahmenbeschluss vom 26.09.2013 ging für ca. 12 ha Grünanlagen und Ausgleichsflächen (Neu- und Umbau) von Kosten in Höhe von 3.530.000 € bei einer Bauleitung durch das Gartenamt aus.  Im Zusammenhang mit den dargelegten aktuellen Entwicklungen und weiter konkretisierten Planungen sind bezogen auf die Kostenschätzung vom September 2013 folgende Mehrkosten zu erwarten:

 

  1. Durch die gewählte Bauausführung des Technologiezentrums am Nordwestrand des Plangebietes sind erhebliche Geländeaufschüttungen im Bereich der öffentlichen Grünflächen erforderlich, die wiederum zu Anpassungen dort vorhandener Ver- und Entsorgungseinrichtungen führen.                                           Mehrkosten (netto): 255.000 €

 

  1. Nach  aktuellem Stand  der zu erwartenden städtebaulichen Entwicklung verschiebt sich die hauptsächliche Bautätigkeit in den öffentlichen Grünanlagen in die Jahre 2017/18 und danach. Daher sind die ursprünglichen Netto-Kostenwerte von 12,- €/m²r den Umbau und 35,- €/m²r den Neubau von Grünanlagen mit einer jährlichen Preissteigerungsrate von 5 % hochzurechnen und diese Werte auch aufgrund der noch nicht gegebenen Kalkulationssicherheit auf 16,- €/m² und 45,- €/m²  (jeweils netto) zu erhöhen. Ergänzend dazu kommt die im Entwurf vorliegende Kostenberechnung für den 1. Bauabschnitt (7.240 m²) auf einen Kostenbetrag von ca. 370.000 €, was einem Netto-Kostenbetrag von 50,91/m² entspricht. In die Kostenkennwerterhöhung sind auch zu erwartende Mehraufwendungen für den naturschutzrechtlichen Ausgleich im Zusammenhang mit dem geplanten Abbruch des Großen Schlangenbaus eingeflossen.                            Mehrkosten (netto): 810.000 €

 

  1. Aus den erweiterten anrechenbaren Baukosten aus 2. und 3. und der vorgesehenen Vergabe der Bauleitung entstehen erhöhte Planungskosten.

Mehrkosten (netto): 164.700 €

4.   Bisher nicht berücksichtigte Kosten für Kampfmittelräumung im Zusammenhang mit 

      Erdarbeiten.                                                              Mehrkosten (netto):   26.000 €

Summe der Mehrkosten aus 1. bis 4.:                                                                (netto) 1.255.700 €

Mehrkosten                                                                                                                       (brutto) 1.494.300 €

Bisherige Kostenschätzung                                                                                           (brutto) 3.522.800 €

 

Aktuelle Gesamtkosten (vorläufig, basierend auf                                                        ~    5.017.000 €                                                                                                 

Erkenntnisstand vom April 2014)

 

4. Finanzierung

 

Ein erster Teil der erforderlichen Haushaltsmittel ist im Investitionsprogramm 2012-2016 im UA 5805/80 - HHSt. 1.5805.95809 mit 1.300.000 € in den Jahren 2013-2016 enthalten. Davon wurden zunächst 100.000 € in 2013 für Planungen und vorbereitende Arbeiten bereitgestellt, weitere Haushaltsmittel in Höhe von 200.000 € wurden für erste Baumaßnahmen freigegeben. Eine qualifizierte Kostenberechnung liegt im Entwurf bisher nur für den ersten Bauabschnitt mit ca. 440.000 € vor.

Insofern wird für die bis 2017 auszuführenden Bauabschnitte zunächst von einem Investitionsbedarf zur Aufnahme ins Investitionsprogramm  von 4.100.000,-- € ausgegangen. Die Fortschreibung der Kostenberechnung und des Investitionsprogrammes wird erfolgen, sobald exaktere Planungen und Kostenermittlungen vorliegen.

 

 


Der Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen empfiehlt/ der Stadtrat beschließt, den Neubau der öffentlichen Grünanlagen im Bereich der ehemaligen Nibelungenkaserne und den Umbau der nördlich angrenzenden vorhandenen Grünflächen im Rahmen des durchgeführten städtebaulichen und landschaftsplanerischen Ideenwettbewerbs zum TechCampus im ersten Bauabschnitt um das Technologiezentrum  nach Maßgabe der Beschlussvorlage sowie im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel zu realisieren.

 


 

Anlagen:

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Freiflächenentwurf (435 KB)