Sachverhalt:
Einleitung
Im Zusammenhang mit der Entwicklung der gewerblichen Flächen entlang der Lilienthalstraße und des Baus eines Lebensmitteleinzelhandelsgeschäfts in der Wernerwerkstraße hat der Verkehr in dem Straßenzug Wernerwerkstraße – Hermann-Köhl-Straße – Lilienthalstraße in den vergangenen Jahren zugenommen. Eine weitere Verkehrszunahme ist durch die Wohnbebauung Rennplatz-Nord eingetreten.
Um diesem Haupt-Verkehrsfluss Rechnung zu tragen, sind die beiden Knotenpunkte Hermann-Köhl-Straße / Wernerwerkstraße und Hermann-Köhl-Straße / Lilienthalstraße als abknickende Vorfahrtsstraßen beschildert worden. Dabei wurde jedoch zunächst die bauliche Gestaltung nicht der Verkehrsregelung angepasst. Dies hat zur Folge, dass mittlerweile insbesondere Fußgänger und Radfahrer an diesen Knoten – u. a. beim Queren der Fahrbahn – lange Wartezeiten haben. Kinder und ältere Menschen fühlen sich hier unsicher.
Kfz-Lenker, die im Zuge einer Vorfahrtstraße abbiegen, müssen zwar auf Fußgänger besondere Rücksicht nehmen. Auch Radfahrer in der gleichen Fahrtrichtung haben Vorrang gegenüber abbiegenden Kfz. Diese Regelungen sind jedoch vielen Verkehrsteilnehmern nicht bekannt, so dass es an solchen Stellen regelmäßig zu Missverständnissen und Konflikten kommt.
Für Radfahrer kommt erschwerend hinzu, dass die vorhandenen Radwege in der Hermann-Köhl-Straße benutzungspflichtig sind. Wer geradeaus von West nach Ost radeln will, gerät in Konflikt mit dem starken Rechtsabbiegestrom in die Lilienthalstraße.
Bild 1: Knoten Hermann-Köhl-/Lilienthalstraße
Bereits heute sind in diesem Bereich starke Fußgänger- und Radfahrerströme vorhanden. Quellen und Ziele im Umfeld sind insbesondere:
Es liegen der Verwaltung Klagen aus der Bevölkerung über die problematischen Verkehrsverhältnisse vor. Auch die Medien haben bereits mehrfach (zuletzt Ende Mai 2014) über diese Situation berichtet.
Planung
Die Verwaltung schlägt daher vor, die beiden Knotenpunkte baulich wie folgt anzupassen:
Hermann-Köhl-Straße / Wernerwerkstraße
Die Radwege in der Wernerwerkstraße sind bis zum Roter-Brach-Weg bereits aus der Benutzungspflicht herausgenommen. Die Bushaltestelle „Sparkasse“ wurde leicht nach Norden verlegt und barrierefrei ausgebaut.
Um die heutige „Durchschusswirkung“ zu vermindern, wird ein leichter Verschwenk ausgebaut. Dieser entsteht durch den Wegfall des Bordsteinradwegs auf Höhe des Lebensmittelmarkts und den Bau einer Mittelinsel als Querungshilfe. Somit müssen Fahrzeuglenker zukünftig in den südlichen Teil der Wernerwerkstraße nach rechts abbiegen, wodurch für die kreuzenden Fußgänger ein (tatsächlicher) Vorrang entsteht.
Insgesamt sind hier zwei Mittelinseln vorgesehen, die das Queren für Fußgänger, insbes. Kinder und ältere Menschen, erleichtern. Die nördliche Mittelinsel kann aufgrund der Fahrgeometrie der Lkw nur mit 2 m Breite ausgebildet werden, damit die Anlieferung des Nahversorgers auch über die Clermont-Ferrand-Allee sichergestellt bleibt.
Der Radverkehr von Nord nach Süd erhält in der Wernerwerkstraße einen Schutzstreifen, da es hier leicht bergan geht. Hierzu muss die Fahrbahn etwas verbreitert werden.
Um die unklaren Verkehrsverhältnisse im Knotenpunkt zu entzerren, wird die Einfahrt auf den Parkplatz des Lebensmittelmarkts mit der Ausfahrt zusammengelegt. Die kombinierte Ein-/Ausfahrt wird auf das notwendige Maß verbreitert. Um zu verhindern, dass sich Links- und Rechtseinbieger nebeneinander aufstellen und sich so gegenseitig in der Sicht auf Fußgänger und den fließenden Verkehr behindern, wird ein für Lkw überfahrbarer Fahrbahnteiler ausgebildet. Mit einer solchen Lösung konnten gute Erfahrungen an der Grundstückszufahrt der Fa. E.ON an der Lilienthalstraße gesammelt werden.
Im Zuge des Umbaus des Knotens soll gleich die Bushaltestelle barrierefrei ausgebaut werden. Derzeit sind hier nur wenige Meter lange Warteflächen befestigt. Dies führt dazu, dass ein adäquates Ein- und Aussteigen nur an einer Bustür möglich ist. An den anderen Türen erfolgt das Ein-/Aussteigen im Bereich des Grünstreifens, was weder angemessenen Komfort sicherstellen kann, noch dem Erhalt der Bepflanzung zuträglich ist. Das Umbaukonzept wurde bereits dem Marktbetreiber sowie dem Eigentümer des entsprechenden Grundstücks vorgestellt. Beide Gesprächspartner haben ihre Zustimmung signalisiert.
Hermann-Köhl-Straße / Lilienthalstraße
Am Ende der Lilienthalstraße ist ausreichend Raum für den Bau einer Mittelinsel vorhanden. Hierzu ist lediglich eine Einkürzung des markierten Parkstreifens auf der Ostseite erforderlich.
Um den Konflikt zwischen Kfz, die nach rechts in die Hermann-Köhl-Straße abbiegen und Radlern, die von der Lilienthalstraße nach links in die Hermann-Köhl-Straße fahren, zu minimieren, wird der Radweg vor dem Knoten zum Fahrbahnrand verschwenkt. So sehen Autofahrer frühzeitig die Radler.
Bild 2: Knoten Hermann-Köhl-/Lilienthalstraße
Durch diese Maßnahme werden das Queren des Knotens für Fußgänger erleichtert und die Geschwindigkeiten der abbiegenden Kfz gedrosselt.
Um Radlern, die von West nach Ost geradeausfahren wollen (vgl. Bild 1), ein sicheres Queren des Knotens zu ermöglichen, wird der Radweg auf der Südseite der Hermann-Köhl-Straße vor dem Knoten abgesenkt und in einen Radfahrstreifen übergeleitet. Somit können sich Radler in den fließenden Kfz-Verkehr einordnen und im Knoten auf der Fahrbahn aufstellen.
Der Ausschuss beschließt:
Dem Umbau-Konzept der beiden Knotenpunkte Hermann-Köhl-Straße / Wernerwerkstraße und Hermann-Köhl-Straße / Lilienthalstraße wird gemäß den beiliegenden Lageplänen in den Anlagen B zugestimmt. Die Verwaltung wird mit der weiteren Planung beauftragt.
Anlagen:
Anlagen A Luftbilder Bestand Anlagen B Lagepläne
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