Sachverhalt: Grundsatzbeschluss 25.11.2014 Kulturausschuss 11.12.2014 Ausschuss für Verwaltung, Finanzen und Beteiligungen 18.12.2014 Stadtrat
Um das neu zu errichtende Zentraldepot für die Museen und das Archiv der Stadt in seiner Bedeutung als ideelles Landmark und als Alleinstellungsmerkmal der Stadt zu stärken, wird das Gebäude um die Einrichtungen für ein Forschungszentrum zur Geschichte Regensburgs und der Region erweitert. (Durch die Investition des bischöflichen Stuhls, ebenfalls in ein zentrales Archiv und Depot, ergeben sich dabei wertvolle Synergieeffekte). Es ist vorgesehen, die Maßnahme in der Franz-Josef-Strauß-Allee zu verwirklichen.
Die Sammlungen der Stadt und die archäologischen Funde bilden eine in Bayern einmalige breite Basis für die historische und kulturgeschichtliche Forschung in Regensburg. Hieraus ergibt sich eine Vernetzung mit den unterschiedlichen Fakultäten und Fachrichtungen der bayerischen Universitäten und Hochschulen, sowie mit allen weiteren in der Stadt und der Region ansässigen Archiven und Museen.
Herzstück des Forschungszentrums ist die Inventarisation und wissenschaftliche Erschließung der Objekte und archäologischen Funde durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Museen, sowie der Archivalien und Quellen durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtarchivs. Um dies arbeitsökonomisch und optimal zu gestalten macht es Sinn, die Grafische Sammlung der Museen und das Stadtarchiv vom Runtingerhaus auszulagern und im neuen Archiv und Depot zusammenzuführen, natürlich auch mit der Verlagerung der dafür existierenden Arbeitsplätze.
Das Forschungszentrum steht dann allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern offen und besitzt für die Besichtigung und Bearbeitung von Objekten eigene Arbeitsplätze und die dazu notwendige Infrastruktur in der Nähe von Universität und OTH.
Durch die Verlagerung der Grafischen Sammlung in den Neubau an der Franz-Josef-Strauß-Allee wird ermöglicht, für die Neuausrichtung des Museums am Dachauplatz den Fokus auf eine deutliche Optimierung der Dauerausstellungsflächen und auf eine notwendige Integration einer ausreichenden Sonderausstellungsfläche, sowie eines Multifunktionssaals für Ausstellungseröffnungen, Vorträge, Veranstaltungen etc. und der dazugehörigen Infrastruktur zu schaffen. Das Museum im ehemaligen Minoritenkloster kann den Anforderungen an ein modernes Museum als Ausstellungsort gerecht werden.
Für eine Erweiterung zum Forschungszentrum muss die Depotfläche für die archäologischen Funde aufgrund der zunehmenden Befundsituation im Stadtgebiet und der Oberpfalz um 200 qm erweitert werden. Zur Bearbeitung der Objekte im Kontext eines Forschungszentrums ist hierfür ein Raumbedarf von 100 qm notwendig (Lehrsaal und Seminarsaal).
Für die Zusammenführung der Archivalien des Stadtarchivs (bisher Runtingerhaus und Junkersstraße) und der Sonderarchive (Historischer Verein, Evangelisches Archiv, Aventinum, etc.), sowie den notwendigen Funktionsräumen ist von einem zusätzlichen Raumbedarf von 1200 qm auszugehen.
Der ursprünglich angenommene gesamte Raumbedarf von ca. 6700 qm für das neue Zentraldepot für die Museen und das Archiv der Stadt wurde durch die Mengengerüstbe- rechnung, durch Optimierung und Umschichtung, durch Zentralisierung und optimale Ausnutzung der Raumhöhen im Rahmen einer Machbarkeitsstudie auf 4274 qm bei Baukosten von 8.240.000,-- € reduziert und nach einer nochmaligen exakten und kritischen Überprüfung (Berücksichtigung der Grafischen Sammlung) auf 4500 qm von ca. 8.600.000,-- € angepasst. Durch die Schaffung des Forschungszentrums und durch die Verlegung des Archivs (Runtingerhaus) in die Franz-Josef-Strauß-Allee steht dem aber ein neuerlicher zusätzlicher Raumbedarf von 1500 qm entgegen. Die Gesamtbaukosten erhöhen sich bei geschätzten 2000,-- € pro qm um ca. 3.400.000,-- € auf ca. 12.000.000,-- €.
Grundstückskosten: die erforderlichen Grundstücke befinden sich im Eigentum der Stadt Regensburg. Werden aber, wie üblich, intern verrechnet mit der Entwicklungsmaßnahme Burgweinting.
Der ursprünglich kalkulierte Raumbedarf von ca. 6000 qm für das zentrale Archiv und Depot kann damit trotz Integrierung eines Forschungszentrums weitgehend unverändert beibehalten werden.
Die angemieteten Depots Junkersstraße, Kreuzhof und Österreicher Stadel (jetzt im Historischen Museum zwischengelagert) können damit aufgegeben werden. Im Runtingerhaus stehen wesentliche Teile nach der Auslagerung für eine neue Nutzung, z. B. Umbau in Büroräume nahe dem Alten Rathaus zur Verfügung.
Auch in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel werden durch die Auslagerung der Depots und der Grafischen Sammlung nicht unerhebliche Raumkapazitäten frei, die für die vielfältige Kulturfunktion des Leeren Beutels (Optimierung der Räume für Jazzclub und AKF, etc.) dann zur Verfügung stehen werden.
Eine Bezuschussung durch die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen für das Museumsdepot wurde in Höhe bis zu 30 %, durch den Kulturfond Bayern bis zu 30 % und durch die Bayerische Landesstiftung bis zu 10 % in Aussicht gestellt. Es ist davon auszugehen, dass nicht alle voraussichtlich anfallenden Kosten in voller Höhe förderfähig sein werden.
Damit können für die Ämter 44 und 45 folgende Raumbedarfe gedeckt werden:
Museum (Amt 44):
zentrale Funktionsflächen 680 qm Depot Kunst2400 qm Depot Archäologie 800 qm Forschung und Inventarisation 100 qm Zwischensumme:3980 qm
Archiv (Amt 45):
Sonderarchive 600 qm Funktionsfläche 120 qm Magazin1300 qm Zwischensumme:2020 qm
Gesamt:6000 qm
Kosten:
Die Kosten einschließlich Grundstückskosten sind mit ca. 13.500.000,-- € überschlägig ermittelt. Da bisher keine Zuschüsse berücksichtigt sind, ist von einer Nettobelastung von 7.700.000,-- € ausgegangen worden. Im derzeit gültigen Investitionsprogramm 2014 bis 2018 sind insgesamt Mittel in Höhe von 7.700.000,-- € unter HHST 1.3102.9420 (Baukosten) eingeplant. Im Entwurf des Investitionsprogramms 2015 bis 2019 werden überschlägige Gesamtkosten von rund 13.500.000,-- € unter der HHSt. 1.3102.9320 (Grundstückskosten) 1.500.000,-- €, unter der HHSt. 1.3102.9350 (Ausstattungskosten) 1.000.000,-- € und unter der HHSt. 1.3102.9420 (Baukosten) 11.000.000,-- € berücksichtigt. Aufgrund der möglichen Zuschüsse in Höhe von ca. 6.300.000,-- € verringert sich die Nettobelastung für die Maßnahme auf ca. 7.200.000,-- €.
Der Kulturausschuss und der Ausschuss für Verwaltung, Finanzen und Beteiligungen empfehlen, der Stadtrat beschließt: Die Verwaltung wird beauftragt, die Planungen für den Neubau des Zentraldepots für die Museen und das Archiv der Stadt Regensburg um die Integrierung eines Forschungszentrums zu erweitern.
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