Sachverhalt: I.
Ausgangssituation/Planungsverlauf Am 24. Mai
2009 kam es im Dachgeschoss des Neuen Rathauses (erstellt 1935), Bereich D.-
Martin- Straße 1, 5. Obergeschoss zu einem Brandfall. Der Stadt vorliegende
statische Gutachten kamen zu dem Ergebnis, dass weite Teile des Dachstuhles so
stark Schaden genommen haben, dass die Dachkonstruktion zu zwei Dritteln
komplett erneuert bzw. saniert werden muss. In Konsequenz daraus ergibt sich,
dass sämtliche Büroräume und Flure des 5. Obergeschosses betroffen sind und
ebenfalls zur Sanierung anstehen. In Absprache
mit der Versicherung und den beteiligten Fachingenieuren wurde entschieden, das
5. Obergeschoss komplett, d.h. oberhalb des sogenannten Sargdeckels rückzubauen
und wieder neu zu errichten. Da die Dachkonstruktion auch im Bereich des Minoritenweges
Schaden genommen hat, muss konsequenterweise auch dieser Dachstuhlbereich
erneuert werden. Zwischenzeitlich
liegt die Zusage der Kostenübernahme durch die Versicherung für den vom Brand
betroffenen Bereich vor. Mit
Schreiben vom 18.06.2009 hat das Direktorium 1 dem Amt für Hochbau und Gebäudeservice
den Planungsauftrag für die Planung und Baudurchführung in Eigenregie erteilt. In der 26.
KW 2009 hat das Amt für Hochbau und Gebäudeservice mit der Entwurfsplanung begonnen.
Der Antrag auf Baugenehmigung, einschl. aller für die Beurteilung des Vorhabens
und die Bearbeitung des Bauantrages erforderlichen Unterlagen ist fertig gestellt
und abgestimmt. Mit Beginn
der Abbrucharbeiten werden die Mitarbeiter des 5. Obergeschosses, phasenweise
auch die Kollegen im 4. Obergeschoss ausgelagert. Als Ausweichbüroflächen während
der lärmintensiven Arbeiten können die betroffenen Ämter, Büros in der Maximilianstraße
nutzen. II.
Beschreibung der Baumaßnahme Allgemeine
Planungsinformationen Aufgrund
der Größe des Dachstuhles, die Gesamtfirstlänge des Walmdaches beträgt ca. 75 m, ist
geplant die Arbeiten in min. 3 Abschnitten durchzuführen. Die Büros
des L- förmigen Dachgeschosses werden über eine einhüftige Erschließung und
großzügige Flurzone erschlossen. Störende konstruktive Einbauten wie Streben
und Binder in Fluren und Büroräumen können durch die gewählte Ausbildung der
neuen Dachkonstruktion zukünftig vermieden werden. Die
Kombination von Stahlprofilrahmen (Haupttragwerk) und einem zimmermannsmäßig
ausgeführten Pfetten- und Sparrendachstuhl bietet die Möglichkeit, die
Dachkonstruktion wirtschaftlich und materialsparend ausführen zu können. Unter
dem Gesichtspunkt, dass aus statischen Gründen zukünftig die Eigen- und
Verkehrslasten zu reduzieren sind, wirkt sich dies positiv aus. Das Ersetzen
der massiven Innenwände durch leichte GK-Metallständerwände, bringt in dieser
Hinsicht einen weiteren Vorteil. Im ost-
west gerichteten Dachgeschossflügel werden die Büros gegenüber der bisherigen
Lage zur Straße gespiegelt und zur Hofseite hin ausgerichtet. Die
innenhofseitige Fassade, ausgebildet als Lochfassade, wird um ca. 75 cm
herausgerückt und nimmt die Fassadenflucht der darunterliegenden Hauptfassade
auf. Das
bestehende Dachgesims bleibt als gestalterische Zäsur erhalten und markiert so
die Trennung zwischen Altem und Neuem. Durch die
Umplanung vergrößert sich die nutzbare Bürofläche deutlich. Die Flurzone, mit Aufenthalts-
Warte- und Registraturbereichen, ist ebenfalls großzügiger. Zur
Vervollständigung des Raumprogramms wird im 5. OG ein ausreichend bemessener
Besprechungsraum, im Walmdachbereich des Ostflügels, eingerichtet. Im
zentralen Gelenkpunkt des 5. Obergeschosses wird, ebenfalls zum Innenhof
orientiert, ein Großraumbüro untergebracht. Wie vor
beschrieben, wird das Dachgeschoss komplett neu errichtet. Die Dachflächen
einschl. Spenglerarbeiten des 4. Obergeschosses, einschl. Wärmedämmmaßnahmen
werden saniert; d.h. alle Bauteile werden überarbeitet, um dem Stand der
Technik und den Anforderungen der geltenden Bauvorschriften und DIN-Normen
gerecht zu werden. III.
Kosten Die
vorliegende Kostenberechnung wurde im November 2009 durch das Amt für Hochbau
und Gebäudeservice erstellt: 1.
Sanierung/Umbau Dachgeschoss Neues Rathaus 1. Baugrundstück € 0,00 2. Erschließung € 0,00 3.1
Bauwerk/Konstruktion: €
1.064.350,00 3.2
Installation: Elektroarbeiten € 88.099,00 Heizungsarbeiten € 142.950,00 Sanitärarbeiten € 29.900,00 Lüftungsarbeiten € 44.600,00 3.3
Zentrale Betriebstechnik: € 0,00 3.4
Betriebliche Einbauten: € 0,00 4.5
Beleuchtung € 30.606,00 5. Außenanlagen € 0,00 6.
Ausstattung und Kunstwerke € 0,00 --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Gesamtkosten
brutto: €
1.399.956,00 gerundet €
1.400.000,00 7.
Baunebenkosten Statiker € 44.705,44 Ingenieur/Baustellenkoordinator € 7.247,10 Gutachter € 8.596,14 Prüfstatik € 2.500,00 Ingenieure
Haus- u. Betriebstechnik € 71.500,00 Stundensätze
Eigenplanung € 50.000,00 __________________________________________________________________________ Baunebenkosten
gesamt brutto (nachrichtlich): gerundet € 180.000,00 Die Gesamtkosten der Maßnahme zur Dachgeschosssanierung
betragen gerundet 1.400.00,00 € und sind im Haushalt 2010 unter
der Haushaltsstelle 1.0699.94506 veranschlagt. Die Versicherung hat Versicherungsleistungen in Höhe von 800.000,00
€ plus Nebenkosten zugesagt. Nachdem die Versicherung ca. 2/3 der Kosten für die
Dachsanierung (Bereich des tatsächlich durch den Brand geschädigten Daches)
übernimmt, schlägt die Verwaltung aus wirtschaftlichen und bautechnischen
Erwägungen die Sanierung der restlichen Flächen im Bereich Minoritenweg
zeitgleich vor. Die Sanierung der Gesamtmaßnahme ist günstiger als die
Aufteilung in 2 zeitlich versetzte Baumaßnahmen, die Verlegung der Büroräume
und die Schaffung eines notwendigen 2. baulichen Rettungsweges ist nur bei
einer zeitgleichen Sanierung der Restflächen möglich. Nachdem das Dach im Sinne
der ENEV gedämmt und neu eingedeckt werden muss, wäre der Übergang zur alten,
ungedämmten Dachfläche nur schwierig und unbefriedigend zu lösen. IV.
Termine Der Baubeginn ist für den April 2010 geplant. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich ein dreiviertel Jahr, so
dass das Dachgeschoss ab Dezember 2010 wieder genutzt werden kann. Im Sinne des Art. 69 Abs. 1 Nr. 1 GO schlägt die Verwaltung
vor, kurzfristig mit der Maßnahme zu beginnen, da der aktuelle Zustand des
Daches keine weitere zeitliche Verzögerung zulässt und nur noch 2010 die
Möglichkeit besteht , die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den betroffenen
Bereichen in das Gebäude Maximilianstraße auszulagern. Außerdem ist es nach
Vorgabe der Versicherung nur noch im Jahr 2010 möglich, die in Aussicht gestellte
Versicherungssumme abzurufen. Anlagen:
7 Pläne Der
Ausschuss empfiehlt: Der
Verwaltungs- und Finanzausschuss stimmt den Gesamtkosten von insgesamt 1.400.000
€ zu und empfiehlt die Durchführung des Bauvorhabens entsprechend der
Berichtsvorlage. |
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